AKT III


Erste Szene

(Ein geräumiger Salon in weißer Stukkatur. In 
der Hinterwand eine breite Flügeltür, die in das 
Spielzimmer führt, wo man den Bakkarat-Tisch sieht. 
In der linken Seitenwand die Entréetür und ganz vorne 
eine kleine Tapetentür. In der rechten Seitenwand eine 
Tür ins Speisezimmer. Rechts, im Eck, eine Rokoko-
Kommode mit weißer Marmorplatte, darüber Lulus 
Porträt aus dem vorigen Akt, in schmalem Goldrahmen, 
in der Wand eingelassen. Links im Eck, ein hoher 
Spiegel. In der Mitte des Salons Sofa und Fauteuils 
Louis XV. Rechts vorne ein kleiner Tisch. - Die 
Mitteltür ist offen. Alwa, der Athlet, der Marquis, 
der Bankier, der Journalist, Lulu, die Fünfzehnjährige 
und ihre Mutter, die Kunstgewerblerin und die Gräfin 
Geschwitz bewegen sich im Salon in lebhafter 
Konversation. Ein Groom an der Entréetür. 
Ein Bedienter serviert Sekt. Die Herren sind in 
Gesellschaftstoiletten Alwa, Bankier, Marquis im 
Frack; der Athlet: Smoking und weiße Krawatte, 
Journalist: Smoking; die Damen in großen 
Abendkleidern Lulu: Direktorrobe, Kunstgewerblerin: 
Stilkleid, Fünfzehnjährige: Prinzeßkleidchen, die 
Mutter: aufgedonnert und sehr dekolletiert, Geschwitz, 
wie immer, mit männlicher Betonung. Der Groom, 
Hosenrolle,: Jackett, ptalie Hosen etc., der Bediente
im Kellnerfrack) 

DER ATHLET
(das volle Glas in der Hand)
Meine Herrn und Damen!

(rülpst) 

Gestatten Sie, daß ich trinke, denn wir feiern das 
Geburtsfest von unsrer liebenswürdigen Wirtin, der 
Gräfin Adelaide von...

(kaschiert den ihm nicht geläufigen französischen 
Namen mit einem Laut) 

Ich trinke also und so weiter, 
meine Damen... 

(trinkt) 

BANKIER
(zum Journalisten, im Tonraft Athlet)
"Und so weiter, meine Damen"...

JOURNALIST
"Und so weiter, meine Damen"...

MARQUIS
(mit Lulu anstoßend)
Prosit!

ALWA
(der Athlet die Hand drückend)
Ich gratuliere dir.

LULU
(mit dem Marquis anstoßend)
Prosit!

DER ATHLET
(zu Alwa und den Umstehenden)
Ich schwitze wie ein Schweinebraten.

DIENER
(Sekt nachschenkend)
Bitte sehr! Bitte sehr!

BANKIER
(mit Lulu anstoßend)
Prosit!

JOURNALIST
(mit Lulu anstoßend)
Pupille!

LULU
(mit dem Bankier und dem Journalisten anstoßend) 
Prosit!

(Groom summt vor sich hin) 

ALWA
(zu Lulu)
Ich will, nur sehen, ob im Spielzimmer 
alles geordnet ist.

LULU
Ich komme gleich mit dir.

(mit Alwa ab ins Spielzimmer) 

(Groom den Abgang Lulus und Alwas mit den Bricken 
verfolgend und dann wieder vor sich hinsummend) 

DIENER
(leere Gläser abnehmend)
Danke schön! Danke schön, mein Herr! 
Ich danke sehr, mein Herr! Pardon, mein Herr...

KUNSTGEWERBLERIN
(zu der Athlet)
Ist es wahr, 
daß Sie der stärkste Mann der Welt sind?

DER ATHLET
Das bin ich! 
Darf ich Sie bitten, über meine Kräfte zu verfügen!

KUNSTGEWERBLERIN
Ich liebe eigentlich mehr die Akrobaten. 

(läßt ihn stehen) 

MARQUIS
(sich zur Mutter und ihrer fünfzehnjährigen Tochter 
wendend, in müdem, gelangweiltem Ton)
Wie kommt es, daß man deine niedliche, kleine 
Prinzessin heute zum ersten Mai sieht?

MUTTER
(ihre Tochter am Arm haltend)
Sie ist noch im Kloster.

FÜNFZEHNJÄHRIGE
(zu ihrer Mutter)
Was sagst du, Mütterchen?

MUTTER
Daß du noch zur Schule gehst.

FÜNFZEHNJÄHRIGE
Warum sagst du das, Mütterchen?

JOURNALIST
(zur Mutter)
Wirklich niedlich ist Ihr Töchterchen.

MARQUIS
(zum Journalisten)
Was die für hübsche Beine hat!

JOURNALIST
Und was für hübsche Haare!

MARQUIS
(auch zum Bankier)
Die Art, wie sie schreitet!

BANKIER
(sich allmählich zu der um Mutter und Tochter 
gebildeten Gruppe gesellend)
Weiß Gott, die hat Rasse!

MUTTER
Aber meine Herren, sie ist ja noch ein Kind, 
ein ganzes Kind!

JOURNALIST, MARQUIS, 
BANKIER 
Das geniert uns nicht!

KUNSTGEWERBLERIN
(wendet sich zur Gruppe, wo sie die Entgegnung 
der Mutter vernimmt. Für sich)
Ein Kind?

(Fünfzehnjähre, Mutter, Marquis, Journalist, 
Bankier- in einer Gruppe abseitsstehend - 
im leise geführten Gespräch.) 

DER ATHLET
(die Gräfin bemerkend, die den Abgang Lulus mit den 
Blicken verfolgt hatte, sich ihr nähernd, unverschämt) 
Gräfliche Gnaden ...

(da die Geschwitz sich abwendet) 

Seh' ich denn so gefährlich aus, hm?!

(ab ins Spielzimmer, aus dem er später, 
sandwichkauend, wiederkehrt. Gräfin Geschwitz 
wendet sich brüjsk ab und tritt dem aus dem 
Spielzimmer zurückkehrenden Alwa entgegen) 

ALWA
Was gibt's?

GRÄFIN GESCHWITZ
Wird denn heute nicht gespielt?

ALWA
Aber selbstverständlich!

KUNSTGEWERBLERIN
(zur Geschwitz)
Ich rechne sogar sehr darauf.

GROOM
(etwas vortretend)
Da können die Herrschaften gleich 
ihre Plätze einnehmen.

KUNSTGEWERBLERIN
(will die Geschwitz ins Spielzimmer mitnehmen) 
Die Herren kommen dann schon nach.

GRÄFIN GESCHWITZ
Bitte mich einen Moment zu entschuldigen, ich habe 
nur ein Wort mit meiner Freundin zu sprechen.

MARQUIS
(ist indessen zu der anderen Gruppe - Kunstgewerblerin, 
Geschwitz und Alwa, gekommen, wie früher)
Darf ich um die Freiheit bitten, 
Halbpart mit Ihnen zu spielen.

(mit der Kunstgewerblerin ab ins Spielzimmer. 
Diener hat indessen abserviert und ist ins Speisezimmer 
gegangen. Alwa begiht sich, indem er die anderen zum 
Bakkarat-Spiel animiert, zu der aus Bankier, Journalist 
und Mutter gebildeten, abseits stehenden Gruppe und 
lauscht dem Gespräch der andern. Fünfzehnjährige nähert 
sich - unbemerkt von ihrer Mutter, dem Groom, 
dem sie ins Spielzimmer folgt) 

MUTTER
Sagen Sie, Herr Generaldirektor, haben Sie 
vielleicht noch einige Jungfrau-Aktien für mich?

BANKIER
Ich habe allerdings noch etwa viertausend Jungfrau
Aktien, aber die möchte ich gerne für mich behalten. 
Es bietet sich nicht so bald wieder Gelegenheit, sich 
unter der Hand ein kleines Vermögen zu machen.

JOURNALIST
Ich habe bis jetzt nur eine einzige von diesen Aktien. 
Ich möchte auch gern noch mehr haben.

BANKIER
Ich will's versuchen, Herr Doktor, Ihnen welche 
zu besorgen. Aber das sag' ich Ihnen im voraus, 
Sie zahlen Apothekerpreise dafür!

MUTTER
Meine sämtlichen Ersparnisse bestehn jetzt aus 
Jungfrau-Aktien. Wenn das nicht glückt, Herr
Generaldirektor, dann kratze ich Ihnen die Augen aus.

BANKIER
Ich bin mir meiner Sache vollkommen sicher, 
meine Teuerste.

ALWA
Auch ich kann Ihnen garantieren, daß Ihre 
Befürchtungen vollkommen unbegründet sind. Ich habe 
meine Jungfrau-Aktien sehr teuer bezahlt und bedauern 
es keinen Augenblick. Sie steigen ja von einem Tag 
auf den andern. So was ist noch gar nicht dagewesen.

MUTTER
Um so besser, wenn Sie recht haben.-

(den Arm des Bankiers nehmend, beiläufig) 

Kommen Sie, mein Freund, jetzt woll'n wir unser
Glück im Bakkarat versuchen.

(am Arm des Bankiers ab. Alwa und der Journalist 
schfießen sich den belden an. Der Athlet, aus 
dem Speisezimmer, ein Sandwich fertig essend, 
zurückkehrend, mit einem unverschämten Blick an 
der Geschwitz vorbei, zur Mitteltür. Gräfin Geschwitz 
sich brüsk von der Athlet abwendend und der mit dem 
Marquis eintretenden Lulu starr entgegensehend. 
Lulu aus dem Spielzimmer kommend, mit Anzeichen 
des Gequältseins. Der Athlet hat etwas auf einen 
Zettel gekritzelt, den er zusammenlegt und, unbemerkt 
von den andern, Lulu in die Hand drückt) 

MARQUIS
Sie erlauben mir nur zwei Worte.

LULU
(während ihr der Athlet den Zettelzusteckt) 
Bitte, so viel Sie wollen...

DER ATHLET
Ich hab' die Ehre, mich zu empfehlen. 

(Kratzfuß. Ins Spielzimmer ab) 

MARQUIS
(zur Geschwitz)
Lassen Sie uns allein!

(Gräfin Geschwitz rührt sich nicht vom Fleck) 

MARQUIS
Sind Sie taub?

(Gräfin Geschwitz geht fief seufzend ins Spielzimmer 
ab. Groom schließt die Mitteltdr von innen) 

LULU
Sag es nur gleich heraus, wieviel du haben willst.

MARQUIS
(wie immer in müdem, gelangweiltem Ton)
Mit Geld kannst du mir nicht mehr dienen.

LULU
Wie kommst du auf den Gedanken, hab wir kein 
Geld mehr haben?

MARQUIS
Weil du mir gestern euren letzten Rest 
ausgehändigt hast.

LULU
Wenn du mich bei dir haben willst, brauchst 
du mir nicht erst zu drohen.

MARQUIS
Das weiß ich. Ich hab' dir aber schon mehrmals gesagt, 
daß du nicht mein Fall bist. Um so vorteilhafter eignest 
du dich für die Stellung, die ich dir ausgesucht habe.

LULU
Bist du verrückt! Mir eine Stellung verschaffen!

MARQUIS
Ich sagte dir doch, daß ich auch Mächenhändler bin. 
Von den unzähligen Abenteurerinnen, die sich hier aus 
den besten Familien der ganzen Welt zusammenfinden, 
habe ich schon manches lebenslustige Geschöpf seiner 
natürlichen Bestimmung zugeführt.

LULU
(ausbrechend)
Ich tauge nicht für diesen Beruf. Als ich fünfzehn 
Jahre alt war, hätte mir das gefallen können.

(Geste) 

Dann lag ich aber glücklicherweise drei Monate 
im Krankenhaus, ohne einen Mann zu Gesicht zu 
bekommen. In jener Zeit gingen mir die Augen über 
mich auf, und ich erkannte mich. In meinen Täiumen 
sah ich Nacht für Nacht den Mann, für den ich 
geschaffen bin, und der für mich geschaffen ist. Und 
als ich dann wieder auf die Männer Losgelassen wurde, 
da war ich keine dumme Gans mehr. Seither sehe ich 
es jedem bei stockfinstrer Nacht auf hundert Schritt 
Entfernung an, ob wir füreinander bestimmt sind. 
Und wenn ich reich gegen meine Erkenntnis 
versündige, dann fühle ich reich am nächsten Tag 
an Leib und Seele beschmutzt.

MARQUIS
Der Staatsanwalt bezahlt demjenigen, der die Mörderin 
des Doktor Schön der Polizei in die Hände liefert, 
tausend Mark. Ich brauche nur den Polizisten, 
der unten an der Ecke steht, heraufzupfeifen; 
dann hab' ich tausend Mark verdient.

(wieder in müdem, gelangweiltem Ton) 

Dagegen bietet das Etablissement in Kairo zwölf 
hundert Mark, also zweihundert mehr, 
als der Staatsanwalt bezahlt.

LULU
Soll ich mir einreden lassen, daß der Ägypter für 
eine Person, die er gar nicht kennt, 
zwölfhundert Mark bezahlt?

MARQUIS
Ich habe mir erlaubt, ihm deine Bilder zu schicken.

LULU
Die Bilder, die ich dir gab?-

MARQUIS
Du siehst, daß er sie besser zu würdigen weiß als ich.

(immer müde und gelangweilt) 

Das Bild, auf dem du als Eva vor dem Spiegel stehst, 
wird er, wenn du dort bist, wohl über der Haustür 
aufhängen.

LULU
(ausbrechend)
Ich denke nicht daran, mich in ein solches 
Vergnügungslokal sperren zu lassen!

MARQUIS
Dann erlaube, daß ich den Polizisten heraufpfeife.

LULU
Warum bittest du nicht einfach um zwölfhundert Mark?

MARQUIS
Weil du und dein Komponist auf dem Trockenen seid.

LULU
Wir haben noch dreißigtausend Mark...

MARQUIS
... in Aktien. Ich habe mich nie mit Aktien abgegeben. 
Der Staatsanwalt bezahlt in deutscher Reichs währung, 
und der Ägypter zahlt in englischem Gold. Willst du 
dich also bitte gleich entscheiden. Um ein Uhr geht 
der Zug. Sind wir um elf Uhr nicht handelseinig, dann 
pfeife ich den Polizisten herauf. Andernfalls packe ich 
dich, so, wie du dastehst, in einen Wagen, fahre dich 
nach dem Bahnhof und geleite dich morgen abend aufs 
Schiff.

LULU
(anfangs mit verhaltener Leidenschaft)
Ich gehe mit dir nach Amerika, nach China. 
Aber ich kann nicht das einzige verkaufen, 
was je mein eigen war.

MARQUIS
Wenn wir nicht bis elf Uhr das Haus verlassen haben, 
dann transportiert man dich morgen 
mit deiner Sippschaft per Schub nach Deutschland.

(Zunehmende Geräusche aus dem Spielzimmer.) 

LULU
Du kannst mich nicht ausliefern!

(Beide Flügel der Spielzimmertür werden von innen
geöffnet, und die ganze Gesellschaft tritt geräuschvoll 
ein. Gräfin Geschwitz tritt ein, sucht mit den Augen 
Lulu und starrt sie in einem fort an. Marquis sich 
von Lulu ab- und zu den Eintretenden, vorerst Alwa, 
wendend. Groom hat mit dem Diener die Türflügel 
geöffnet und hält sich dort auf) 

ALWA
(eine Aktie in der Hand, zum Marquis) 
Brillant! Es geht brillant!

JOURNALIST
(zum Bankier)
Sie haben mir noch eine Aktie versprochen.

BANKIER
Bitte, bitte!

KUNSTGEWERBLERIN, MUTTER 
Sie mir auch, Herr Generaldirektor.

BANKIER
(zu den belden Damen)
Was ich versprochen hab', das halt' ich auch.

LULU
(abseits von der Gesellschaft stehend, starrt 
vor sich hin)
Ich in ein Freudenhaus.

ALWA
(nicht zu Worte kommend)
Herr Generaldirektor... Herr Generaldirektor.

BANKIER
(zu Alwa)
Was ich versprochen hab', das halt' ich auch.

KUNSTGEWERBLERIN, MUTTER
Was er versprochen hat, das hält er auch.

JOURNALIST
(zu den belden Damen)
Dann gewinne ich ein kleines Vermögen.

KUNSTGEWERBLERIN, MUTTER 
(zum Joumalisten)
Auch ich hab' gewonnen!

FÜNFZEHNJÄHRIGE
(zur Mutter)
Auch du hast gewonnen?

DER ATHLET
Die Geschwitz hat eben ihr letztes Hemd gesetzt.

MARQUIS
(zum Bankier)
Ihr letztes Hemd, ihr allerletztes Hemd.

BANKIER
Ihr letztes Hemd?

DER ATHLET 
Ihr Hemd.

LULU
(belin Anblick Athlet sich des Zettels erinnernd, den sie 
entfaltet und heimlich fest)
"Ich brauche zwanzigtausend Mark, 
ansonsten Anzeige"

ALWA
(zur ganzen Gesellschaft, sich Gehör verschaffend)
Ja, alle Welt hat gewonnen.

KUNSTGEWERBLERIN, FÜNFZEHNJÄHRIGE, 
MUTTER, GROOM, ALWA, MARQUIS, 
JOURNALIST, DIENER
(zu acht eine Gruppe bildend, durcheinander)
Alle Welt gewinnt!... Alle Welt hat gewonnen!... 
Es ist nicht zu glauben!... Es ist kaum zu glauben!... 
Auch die Bank gewinnt!... 
Auch die Bank hat gewonnen!...

(zu acht) 

Ja, es ist kolossal, wo das viele Geld herkommt.

BANKIER
(gleichzeitig mit der Gruppe)
Gott der Gerechte! Wo das viele Geld herkommt! 
Fragen wir nicht danach.

DER ATHLET
(gleichzeitig)
Ja, es ist unerklärlich, wo das viele Geld herkommt. 
Fragen wir nicht danach.

BANKIER, DER ATHLET
Genug, daß man den Champagner 
nicht zu sparen braucht.

(Die Gruppe löst sich auf.) 

ALWA
Ja richtig... Sekt...

JOURNALIST
(gleichzeitig)
Ja, der Champagner!

ALWA, JOURNALIST, BANKIER 
Zum Buffet, meine Damen.

GROOM UND DIENER
(eilen zur Speisezimmertür, Diener öffnet, 
beide einladend stehenbleibend)
Zum Buffet, zum Champagner!... 
Ich bitte hier...

GESELLSCHAFT
(durcheinander)
Darf ich bitten, meine Damen!... 
Zum Champagner, meine Damen!... 
Ich habe Durst nach Champagner!... 
Auch wir haben Durst... 
Zum Buffet, zum Champagner, meine Damen...

(alle, ausgenommen der Athlet, ab ins Speisezimmer, 
Alwa mit der Fünfzehnjährigen am Arm. Die 
Speisezimmertür wird von innen geschlossen, 
die Spielzimmertür bleibt offen. Gleichzeitig mit 
dieser Gesellschaftsszene Dialog Lulu und die 
Gräfin. Gräfin Geschwitz sich der abseits stehenden 
Lulu nëhernd. Lulu bemerkt die sich ihr nähernde 
Geschwitz und will sich durch die Tapetentür links 
vorn entfernen) 

GRÄFIN GESCHWITZ
(bei Lulu)
Du gehst, weil ich komme?

LULU
(stehenbleibend)
Weiß Gott, nein, aber wenn du kommst, so gehe ich!

GRÄFIN GESCHWITZ
Du könntest in deinem Verkehr mit mir zumindest 
den äußeren Anstand bewahren!

LULU
Ich bin gegen dich so anständig wie gegen jede 
andere Frau. Ich bitte dich nur, 
es auch mir gegenüber zu sein.

GRÄFIN GESCHWITZ
Du hast mich um alles betrogen.

LULU
Ja, um was denn?

GRÄFIN GESCHWITZ
Hast du die leidenschafflichen Beteuerungen vergessen, 
durch die du mich, während wir im Krankenhaus lagen, 
dazu verführtest, daß ich mich für dich ins Gefängnis 
sperren ließ? Du hast mich um alles betrogen...

LULU
Du bist kein Menschenkind wie die andern. 
Für einen Mann war der Stoff nicht ausreichend. 
Und zum Weib hast du zu viel Hirn in deinen Schädel 
bekommen. Darum bist du verrückt!

GRÄFIN GESCHWITZ
Du betrogst reich mit vollem Bewußtsein. 
Ich neide dir nicht die Geschicklichkeit, hilflose Opfer 
zu martern. Ich kann dich ja gar nicht beneiden. 
Ich fühle reich frei wie ein Gott, wenn ich denke, 
welche Kreaturensklavin du bist.

(Ende des Dialogs, der gleichzeitig mit der 
Gesellschaftsszene stattfindet) 

DER ATHLET
(zu Lulu)
Einen Moment! Hast du meinen Brief gelesen?

(Gräfin Geschwitz geht, da sie der Athlet bemerkt 
und sich überflüssig fühlt, ins Spielzimmer) 

LULU
(sich zu der Athlet wendend)
Droh mir mit Anzeigen, so viel du Lust hast. Ich hab' 
das Geld nicht mehr zwanzigtausendweis' zur 
Verfügung.

DER ATHLET
Lag mich nicht an, du Dime!

(mit der Stimme überschnappend) 

Ihr habt noch vierzigtausend in Jungfrau-Aktien. 
Dein sogenannter Gatte hat eben selbst 
noch damit geprahlt.

LULU
Dann wende dich mit deinen Erpressungen doch an ihn.

(lachend) 

DER ATHLET
Ich danke dir Bei dem Hornochsen dauern zwei Tage, 
bis er versteht, daß ich das Geld zum Heiraten brauch; 
ich bin nämlich verlobt.

LULU
Meinen Segen geb' ich dir dazu. Aber warum verfolgst 
du denn die Geschwitz mit deinen Anträgen?

DER ATHLET
Weil das Frauenzimmer von Adel ist. Ich bin Weltmann 
und versteh' reich besser als irgendeiner von euch auf 
den vornehmen Konversationston. Aber das gehört 
ja nicht hierher. Wirst du mir bis morgen abend 
das Geld verschaffen oder nicht?

LULU
Aber ich habe doch kein Geld mehr.

DER ATHLET
Alwa gibt dir den letzten Pfennig, 
den er hat, wenn du nur einmal deine 
verdammte Pflicht und Schuldigkeit tust.

LULU
Laß, bitte, Alwa aus dem Spiel.

DER ATHLET
Du machst vier Menschen glücklich,

(an den Fingen abzahlend, mit erhobenen vier Fingen) 

... wenn du Fünf gerade sein läßt und dich einem 
wohltätigen Zweck opferst.

LULU
(vor sich hin)
Und alles wegen dieser Heirat?!

DER ATHLET
Muß es denn immer und immer 
nur dieser Mädchenhändler sein!

LULU
Soll ich ihn am Ende bitten, 
daß er dir die Treppe hinunterleuchtet?

DER ATHLET
Wie Sie wünschen, Frau Gräfin. Wenn ich bis 
morgen abend die zwanzigtausend Mark nicht habe, 
dann erstatte ich Anzeige bei der Polizei und eure 
Hofhaltung

(Geste nach der Speisezimmertür) 

hat ein Ende.

(Die Tür wird vom Diener ganz weit geöffnet.) 

Und nun, auf Wiedersehen, Frau Gräfin.

(Die ganze Gesellschaft tritt, satt und träg' plaudernd, 
ein und begibt sich langsam ins Spielzimmer. Man hört 
Worte wie " Bakkarat, Spielzimmer, Jungfrau-Aktien, 
10 000". Der Marquis geht als einer der ersten auf 
Lulu zu. Der Athlet geht, als er den Marquis sieht, 
fast fluchtartig von Lulu weg zur Spielzimmertür, wo 
er sich zu der dorthin abgehenden Gesellschaft gesellt, 
sich abet unterwegs noch nach dem Marquis und Lulu 
verstohlen umsehend, und geht dann schnell ins 
Spielzimmer ab. Lulu links vome, dem Marquis 
entgegenblickend. Groom kommt aus der Entretür, eilt 
zu der aus dem Speisezimruer kommenden Gesellschaft, 
indem er wiederholt ruft: "Herr Generaldirektor" und 
dem Bankier ein Telegramm überreicht. Diener bleibt 
links vorne stehen) 
(Der Marquis sich zu Lulu wendend- anfangs mit 
fragender Geste nach dem abgehenden und sich 
umdrehenden der Athlet- und welter in sie, die zu 
erklären versucht, dringend, und auf Lulus Erklärung 
hin, indem er auf die Armbanduhr zeigt, eine dezidierte 
Antwort gebend, indem er sich zum Gehen wendet, und 
auf den nochmaligen Einwand Lulus, die ihm folgt, 
brüsk ins Spielzimmer ab. Die übrige Gesellschaft 
bis auf den Bankier, langsam ins Spielzimmer ab) 

BANKIER
(rechts vorn stehenbleibend, das Telegramm 
in Empfang nehmend und es öffnend) 
"Jungfrau-Drahtseilbahn-Aktien gefallen auf"
Ja ja, so ist die Welt...

(dem Groom ein Trinkgeld gebend, wobei er ihn zärtlich 
tätschelt, und ins Spielzimmer abgehend, indem er vor 
sich hin murmelt) 

Schneid' ich dir die Ohren nicht ab, 
schneidest du sie mir...

(Groom mit dem Bankier zur Spielzimmertür gehend 
und sie nach dessen Abgang schließend, worauf er 
sich sofort Lulu zuwendet) 

LULU
(in tiefer Niedergeschlagenheit allein gelassen, 
bemerkt die Zeichen des Groom, der ihr, auf die 
Tapetentür zeigend, etwas ins Ohr flüstert. Neue 
Hoffnung schöpfend)
Gewiß, laß ihn nur eintreten.

(Groom öffnet die Tapetentür und winkt Schigolch, der 
langsam eintritt, worauf der Groom, auf einen Wink 
Lulus hin, das grelle Licht abblendet, ins Spielzimmer 
geht und hinter sich die Türe schließt. Nun sind alle 
Türen geschlossen. Lulu tritt Schigolch entgegen) 

SCHIGOLCH
(trägt Frack, weiße Halsbinde, schiefgetretene 
Lackstiefel und einen schäbigen Klapphut, den 
er aufbehält. Nachdem er dem Groom vielsagend 
nachgesehen hat, immer kurzatmig)
Ich brauche nämlich

(sich setzend) 

notwendig Geld. 
Ich miete meiner Geliebten eine Wohnung.

LULU
(scheinbar in vollkommenster Ruhe)
Braucht sie das Geld sehr nötig?

SCHIGOLCH
Sie will sich eine eigene Wohnung einrichten.

(da Lulu erstarrt, irritiert) 

Solche Summen spielen doch bei dir keine Rolle.

LULU
(plötzlich von einem Weinkrampf überwältigt, 
stützt Schigolch zu Füßen)
O du allmächtiger Gott!

SCHIGOLCH
(sie streichelnd)
Was gibt es denn?

LULU
(schluchzend)
Es ist zu grauenhaft.

SCHIGOLCH
(zieht Lulu auf seine Knie und hält sie wie ein Kind in 
den Armen, Lulu noch immer krampfhaft schluchzend)
Du übernimmst dich!

(ganz in sie hineinmurmelnd) 

Du mußt dich ausnahmsweise mai mit einem Roman 
ins Bett legen. Weine nur, weine dich nur recht aus! So 
hat es dich auch schon vor fünfzehn Jahren geschüttelt.

LULU
(allmählich mit dem Weinen aufhörend, ausbrechend)
Es geht mir an den Hals, 
man zeigt'rnich an.

SCHIGOLCH
Wer zeigt dich an?

LULU
Der Springfritze.

SCHIGOLCH
(mit größter Seelenruhe)
Dem besorg' ich es!

LULU
(flehentlich)
Besorg es ihm! Ich bitte dich, besorg es ihm! 
Dann tu mit mir, was du willst!

SCHIGOLCH
Wenn er zu mir kommt, ist er abgetan. Mein Fenster 
geht aufs Wasser. Aber, er wird nicht kommen, 

(den Kopf schüttelnd)  

er wird nicht kommen.

LULU
Ich schicke ihn zu dir, er kommt mit der Geschwitz. 

(immer geheimnisvoll) 

Er kommt noch heute abend. Geh nach Hause, 
damit er es behaglich findet.

SCHIGOLCH
Laß ihn nur kommen.

LULU
(immer geheimnisvoll)
Morgen bring mir seine goldnen Ringe, 
die er in den Ohren trägt.

SCHIGOLCH
Hat er Ringe in den Ohren?

LULU
Du kannst sie ihm herausnehmen, bevor du ihn hin
unterläßt, er merkt nichts davon, 
wenn er betrunken ist.

SCHIGOLCH
Und dann mein Kind, was dann?

LULU
(auf seinen Ton eingehend)
Dann geb' ich dir das Geld fahr deine Geliebte.

SCHIGOLCH
Das nenn' ich aber geizig.

LULU
Was du sonst noch magst! 
Was ich habe!

SCHIGOLCH
Wie lange isrs her, daß wir... 

(den richtigen Ausdruck suchend)  

uns nicht kennen?

LULU
Wenn es weiter nichts ist?

(Schigolch preßt sie zärtlich an sich) 

LULU
(sich losmachend)
Aber du hast doch eine Geliebte?.

SCHIGOLCH
Sie ist nicht mehr von heute.

LULU
(sich aufrichtend)
Also, dann schwöre!

SCHIGOLCH
Habe ich dir je nicht Wort gehalten?

LULU
Schwöre, daß du es ihm besorgst!

SCHIGOLCH
Ich besorg' es ihm.

LULU
Schwör es mir!

SCHIGOLCH
(legt seine Hand an ihre Fußknöchel)
Bei allem, was heilig ist! 
Heut' nacht, wenn er kommt.

LULU
"Bei allem, was heilig ist!" Wie das kühlt.

SCHIGOLCH 
Wie das glüht.

LULU
(da er noch handgreiflicher zu werden droht, 
aufspringend)
Fahr nur gleich nach Haus! 
Sie kommen in einer halben Stunde.

SCHIGOLCH
(aufstehend)
Ich gehe schon.

LULU
Rasch! Ich bitte dich.

(zieht ihn an der Hand durchs Zimmer zur Tapetentür) 

Die Adresse!

SCHIGOLCH
(von Lulu halb gezogen, immer schwer attoend)
Schreib' ich dir auf.

LULU
Ja, draußen.

(beide ab) 

DER ATHLET
(wird vorn Marquis in den Salon gepufft)
Behandeln Sie mich doch wenigstens anständig.

MARQUIS
(vollkommen apathisch)
Aus welchem Grund?! Ich will wissen, 
was Sie vorhin mit der Frau hier gesprochen haben!

DER ATHLET
Dann können Sie mich gern haben!

MARQUIS
Du hast ihr gedroht, sie zu denunzieren, 
wenn sie nicht mit dir kommt!

DER ATHLET
Die schamlose Person! 
Als könnte mir so etwas einfallen! 
Wenn ich sie selber haben will, brauche ich ihr,
weiß Gott im Himmel, nicht erst mit Gefängnis drohen!

MARQUIS
Danke schön. Weiter wollte ich nichts wissen.

(geht ab, mit einem Brick auf Lulus Bild) 

DER ATHLET
(allein)
So ein Hund! Komm her, 
wenn ich dir die Därme um den Hals wickeln soll.

(Lulu tritt aus der Tapetentür, den Zettel mit
Schigolchs Adresse in der Hand) 

DER ATHLET
(da er Lulu eintreten sieht, wütend auf sie zu)
Dem hab' ich gezeigt, was es heißt, mit mir anzufangen.

LULU
Wem denn?

DER ATHLET
Diesem Mädchenhändler. Wie kannst du, Dirne, dem 
Kerl denn erzählen, ich hätte dich verführen wollen?!

LULU
Hast du nicht von mir verlangt, daß ich mich dem Alwa 
für zwanzigtausend Mark in Jungfrau-Aktien hingebe?

DER ATHLET
Weil es deine Pflicht ist, 
dich des armen Jungen zu erbarmen.

LULU
Die Geschwitz hat fürchterliche Zustände. 
Sie ist irastand' und springt ins Wasser, 
wenn du sie noch langer warten läßt.

DER ATHLET
Worauf wartet sie denn?

LULU
Auf dich, daß du sie mitnimmst.

DER ATHLET
Dann sag ihr, ich lasse sie grüßen, 
und sie soll ins Wasser springen.

LULU
Sie leiht mir zwanzigtausend Mark, 
wenn du sie heute mit dir nimmst.

DER ATHLET
Und wenn ich sie nicht mit mir nehm'?

LULU
(ohne Aufregung)
Dann zeig' mich an! 
Alwa und ich sind auf dem Trockenen.

DER ATHLET
Himmel, Tod und Wolkenbruch.

LULU
(mit Bezug auf die parallele Stelle)
"Du machst vier Menschen glücklich, 
wenn du Fünf gerade sein läßt 
und dich einem wohltätigen Zweck opferst"

DER ATHLET
Ist es sicher, daß ich zwanzigtausend Mark erhalte?

LULU
Frag sie selbst.

DER ATHLET
Dann sag ihr, ich sei bereit. 
Ich erwarte sie im Speisezimmer.

(zum Speisezimmer gehend, schon in der Tür) 

Ich muß nur erst noch eine Tonne Kaviar versorgen.

(ab) 

LULU
(geht zur Spielzimmertür, öffnet sie und ruft 
mit heller Stimme)
Martha!

(worauf die Gräfin Geschwitz in den Salon tritt
und die Tür hinter sich schließt) 

Mein liebes Herz, 
du kannst reich heute vor dem Tode retten.

GRÄFIN GESCHWITZ 
Wie kann ich das?

LULU
Wenn du mit dem Springfritzen 
nach einem Absteigequartier fährst.

GRÄFIN GESCHWITZ 
Wozu das, mein Lieb?

LULU
Er sagt, du müßtest ihm heute abend noch angehören, 
sonst zeigt er mich morgen an.

GRÄFIN GESCHWITZ
Wie soll denn eine solche Ungeheuerlichkeit 
dein Leben retten? Ich versteh' das nicht!

LULU
Er will nur seine Eitelkeit befriedigt sehen. 
Du mußt ihn beschwören, daß er sich deiner erbarmt.

GRÄFIN GESCHWITZ 
Und was dann?

LULU
Ich erwarte dich morgen früh, ich werde die Augen 
nicht aufschlagen, bevor du kommst.

GRÄFIN GESCHWITZ 
Dann laß ihn kommen.

LULU
Aber du mußt dich ihm an den Hals werfen.

GRÄFIN GESCHWITZ
(vor sich hin)
Ich versteh' das nicht.

LULU
Nimm diesen Zettel, da steht die Adresse drauf. 
Es ist ein Hotel sechsten Ranges, 
in dem man dich mit ihm heute abend erwartet.

GRÄFIN GESCHWITZ 
Jetzt aber rasch...

LULU
(ruft ins Speisezimmer)
Darf ich bitten, mein Liebling?

DER ATHLET
(aus dem Speisezimmer kommend)
Die Damen entschuldigen, daß ich das Maul vollhabe.

GRÄFIN GESCHWITZ
(die Hand Athlet ergreifend)
Ich bete Sie an! Erbarmen Sie sich meiner Not.

DER ATHLET
A la bonne heure! Besteigen wir das Schafott.

LULU
Gute Nacht, meine Kinder. Gute Nacht.

GRÄFIN GESCHWITZ
(vor sich ihn, wie früher)
Ich versteh' das nicht!

DER ATHLET
Besteigen wir das Schafott.

(Er bietet der Gräfin Geschwitz den Arm und verläßt 
mit ihr den Salon.) 

LULU
(begleitet das Paar auf den Korridor hinaus und kommt 
gleich darauf mit dem Groom zurück)
Rasch, rasch, Bob! 
Wir müssen noch diesen Augenblick fort! 
Aber wir müssen die Kleider wechseln.

GROOM
(kurz, hell)
Wie die gnädige Frau befehlen.

LULU
(ihn bei der Hand nehmend)
Ach was, gnädige Frau! Du gibst mir deine Kleider 
und ziehst meine Kleider an. Komm!

(Lulu und Groom ins Speisezimmer ab. Im Spielzimmer 
entsteht Lärm; die Türen werden aufgerissen. Der 
Bankier, der Journalist, die Mutter und die Tochter, 
die Kunstgewerblerin und Alwa kommen in den Salon. 
Später auch der Diener. Journalist und Bankier nach 
vorne kommend, während sich die andern noch hinten 
aufhalten.) 

JOURNALIST
(ein Wertpapier in der Hand, zum Bankier)
Wollen Sie wohl diese Aktie akzeptieren, mein Herr?

BANKIER
Aber das Papier hat keinen Kurs, lieber Freund.

JOURNALIST
Sie Schuft, 
Sie wollen mir einfach keine Revanche geben.

MUTTER
(zur Kunstgewerblerin)
Verstehen Sie vielleicht etwas von dem, 
was hier los ist?

KUNSTGEWERBLERIN
Der Generaldirektor hat ihm all sein Geld 
abgenommen, und jetzt gibt er das Spiel auf.

JOURNALIST
Jetzt kriegt er kalte Fuße, der Saujud!

BANKIER
(zur Kunstgewerblerin und zum Joumalisten)
Wieso geb' ich das Spiel auf! 
Wieso krieg' ich kalte Fuße!

(sich an die anderen wendend, mauschelnd) 

Der Herr soll doch nur einfach bares Geld zahlen. 
Bin ich hier in meiner Wechselstube!

(auf die Aktie deutend) 

Seinen Wisch kann er mir ja morgen früh präsentieren.

JOURNALIST
(auffahrend, die Aktie hinhaltend, im Ton des Bankiers) 
Einen Wisch nennen Sie das?

(wieder im eigenen Tonfall) 

Die Aktie steht doch auf zweihundertzehn.

BANKIER
Gestern stand sie auf zweihundertzehn. 
Heute steht sie überhaupt nicht mehr.
Und morgen finden Sie nichts Billigeres 
und nichts Geschmackvolleres 
zur Tapezierung Ihres Treppenhauses.

DIE ANDEREN
(zugleich mit dem Bankier, vor sich hin) 
Alle Welt verliert! Alle Welt verliert!

ALWA
Alle Welt? Wie ist denn das möglich?

MUTTER
Rätselhaft, wo nur das viele Geld hinkam.

FÜNFZEHNJÄHRIGE, ALWA 
KUNSTGEWERBLERIN, DIENER
Ja, es ist rätselhaft, wo das viele Geld hinkam.

ALWA
(fast schreiend)
Dann wären wir ja auf dem Pflaster.

FÜNFZEHNJÄHRIGE, ALWA
KUNSTGEWERBLERIN, DIENER
Ja, es ist rätselhaft, wo das viele Geld hinkommt.

(Leises Gemurmel aller, mit Ausnahme des Dialogs 
zwischen der Mutter und dem Bankier) 

Alle Welt verliert!... Wie ist denn das möglich?... 
Es ist ganz rätselhaft, unbegreiflich... 
Alle Welt verliert... Schade um das viele Geld...
Jammerschade um das viele Geld...

(Gleichzeitig Dialog zwischen Mutter und dem Bankier) 

BANKIER
Was soll denn ich erst sagen, 
wo ich mein ganzes Vermögen dabei verliere.

MUTTER
(sich zum Bankier wendend)
Aber träum' ich oder hör' ich schlecht? 
Unsere Aktien sollen gesunken sein?

BANKIER
Noch tiefer gesunken als Sie! 
Sie können sie auch beim Lockenbrennen verwerten.

MUTTER
O du allmächtiger Gott!

BANKIER
Morgen früh hab' ich das Vergnügen, 
den Kampf um meine Existenz zum 
sechsunddreißigsten Male aufzunehmen.

MUTTER
Zehn Jahre Arbeit!

(droht in Ohnmacht zu sinken) 

FÜNFZEHNJÄHRIGE
(zur Mutter stürzend) 
Wach auf, Mama, wach auf!

(Alle plötzlich still, da die Mutter ohnmächtig 
geworden. Fünfzehnjährige, Alwa und Diener sich 
um die Mutter bemühend, die sich langsam erholt; 
der Diener ihr eventuell Sekt reichend. Journalist 
allein mit seiner Aktie, die er zu studieren beginnt.) 

KUNSTGEWERBLERIN
(mit dem Bankier abseits)
Sagen Sie, wo werden wir heute zu Abend essen,

(den Bankier parodierend) 

wo Sie doch Ihr ganzes Vermögen verloren haben?

BANKIER
Wo es Ihnen beliebt, mein Fräulein.

(sie am Arm nehmend) 

Aber rasch! Hier wird es jetzt fürchterlich! 

(mit der Kunstgewerblerin ab) 

FÜNFZEHNJÄHRIGE
(die Mutter stützend)
Komm, Mama, komm!

(Mutter, von ihr, dem Diener und Alwa begleitet, 
ab Alwa an der Tür, quasi Honneurs rechend, 
stehenbleibend) 

JOURNALIST
(ballt seine Aktie)
Das hat man von dem Pack.

(und wirft sie zu Boden, dann mit einem Blick auf das 
Bild Lulus, ohne Alwa zu grüßen, ab. Lulu kommt in der 
Kleidung des Groom rasch aus dem Speisezimmer, quer 
durchs Zimmer zu Alwa. Groom in der Kleidung Lulus, 
folgt ihr und bleibt in der Nähe der Speisezimmertür) 

ALWA
Was bedeutet das?

LULU
Hast du noch bares Geld?

ALWA
Bist du verrückt geworden?

LULU
In zwei Minuten kommt die Polizei! 
Wir sind angezeigt! 
Du kannst ja hierbleiben, wenn du Lust hast!

ALWA
(auffahrend)
Um Himmelswillen!

LULU
(sich rasch zur Tapetentur wendend)
Hier hinaus! Über die Dienerstiege!

(rasch ab. Alwa ihr nach, ab) 

GROOM
Ich mach' schon zu.

(schließt hinter ihnen rasch die Tapetentür und 
schlendert quer durchs Zimmer, nach rechts hinten, 
wo sein Blick auf das Bild Lulus trifft, vor dem er, 
mit dem Rücken zur Entréetür, stehenbleibt) 

EIN POLIZEIKOMMISSAR
(in Zivil, vom Korridor eintretend 
und auf den Groom zugehend)
Im Namen des Gesetzes - Sie sind verhaftet!

MARQUIS
(ihm müde folgend, da sich der Groom umdreht)
Aber was machen Sie denn da für Unsinn? 
Das ist sie ja gar nicht.

(Worauf der Groom in ein heftiges Gelächter 
auszubrechen droht, was aber vom fallenden Vorhang 
abgeschnitten und von der Musik aufgegriffen wird.) 

Zweite Szene 

(Eine Dachkammer ohne Mansarden. Zwei große 
Scheiben, in der Flucht des Daches, öffnen sich nach 
oben. Rechts und links vorn, je eine schlechtschließende 
Tür. Im linken Proszenium eine zerrissene graue 
Matratze. Rechts vorn ein wackeliger Blumentisch, auf 
dem eine Flasche und eine qualmende Petroleumlampe 
stehen. Rechts hinten, in der Ecke, eine alte 
Chaiselongue; neben der Mitteltür ein durchgesessener 
Strohsessel Man hört den Regen aufs Dach schlagen; 
unter der Dachluke steht eine mit Wasser gefüllte 
Schale. Eine Drehorgel spielt hinter der Szene) 

SCHIGOLCH
(liegt vorn auf der Matratze in langem, grauem Paletot)
Der Regen trommelt zur Parade.

ALWA
(auf der Chaiselongue, in der Ecke,
in einen Plaid gewickelt)
Ein stimmungsvolles Wetter für ihr erstes Auftreten.

SCHIGOLCH
Wenn wir sie kommen horen, müssen wir uns solange 
in meinem Verschlag verkriechen.

ALWA
Es ist ein Jammer um sie! 
Gibt es etwas Traurigeres als ein Freudenmädchen!

SCHIGOLCH
Ich zweifle nur stark daran, daß noch einer anbeißt,

ALWA
Ich möchte es auch niemandem raten!

SCHIGOLCH
(zu sich)
Dieses Rindvieh!

(Man hört Tritte die Treppe heraufkommen.) 

Da sind sie!

ALWA
(emporfahrend
Ich will das nicht erleben! Ich werfe den Kerl hinaus!

SCHIGOLCH
(rafft sich mühsam auf, nimmt Alwa am Kragen 
und pufft ihn nach links)
Vorwärts, vorwärts!

ALWA
Wir müssen die Tür auflassen!

SCHIGOLCH
(Alwa in den Verschlag stoßend) 
Unsinn!

ALWA
Ich werde...

SCHIGOLCH
So sei doch still!

ALWA
Gnade ihm der Himmel!

SCHIGOLCH
(schließt die Kammer, von innen)
Schweig doch!

ALWA
(von innen)
Der soll sich vorsehen!

(Lulu öffnet dem Professor, der rasch eintritt, 
die Mitteltür und folgt ihm. Professor ist ein Mann 
von hühnenhafter Gestalt, glattrasiertem, rosigem 
Gesicht, himmelblauen Augen und freundlichem 
Lache .Er trägt Havelock und Zylinder, in der Hand
den triefenden Schirm) 

LULU
Hier ist meine Wohnung.

(Professor legt den Zeigefinger auf seinen Mund. 
Darauf spannt er seinen Schirm auf und stellt ihn
im Hintergrund zum Trocknen auf die Diele. Dies 
und alles Folgende immer sehr hastig) 

LULU
Sehr behaglich ist es hier allerdings nicht.

(Professor kommt nach vorn, legt die Hand vor den 
Mund und hält den Zeigefinger an seine Lippen) 

LULU
Was wollen Sie mir damit zu verstehen geben?

(Professor hält ihr rasch den Mund zu) 

LULU
Wir sind hier ganz allein. Es hört uns kein Mensch!

(Professor legt den Zeigefinger wieder auf die Lippen 
und geht nach hinten, faltet den Havelock zusammen 
und legt ihn über den Stuhl an der Tür) 

LULU
(für sich)
Herrgott, das ist ein Ungeheuer!

(Professor kommt wieder geräuschlos nach vorn, nimmt 
Lulu mit beiden Händen beim Kopf und küßt sie flüchtig 
auf die Stirn) 

LULU
Ich hoffe, Sie werden mir etwas schenken.

(Professor reicht ihr eine große Banknote und wirft
ihr einen vielsagenden Blick zu) 

LULU
(die Banknote von beiden Seiten freudig beschauend) 
El, das ist schön von Ihnen.

(nähert sich ihm vorsichtig, schlingt den Arm um ihn 
und küßt ihn auf den Mund. Professor macht sich 
lautlos lächelnd von ihr los und blickt fragend umher. 
Lulu nimmt die Lampe vom Tisch und öffnet die Tür 
zu ihrer Kammer. Professor tritt lächelnd ein, indem 
er unter der Tür den Hut lüftet. Beide ab. Die Bühne 
ist finster bis auf einen Lichtstrahl, der aus der Kammer 
durch die Türspalte dringt.) 

ALWA
(schleicht gebückt aus dem Verschlag, flüstern) 
Sind sie weg?

SCHIGOLCH
(hinter Alwa, ebenso wie dieser)
Warte noch!

ALWA
Ich will vor ihrer Tür knien. 

(schleicht sich vor Lulus Kammertür) 

SCHIGOLCH
Dieses Muttersöhnchen!

(tappt über die Bühne, nimmt den Havelock des 
Besuchers vom Stuhl, durchsucht eilig die Taschen 
und zieht ein Buch heraus, das er Alwa gibt) 

Sieh mal nach, was das ist.

ALWA
(hält das Buch in den Lichtstrahl, der aus der Kammer 
dringt und liest)
"Ermahnungen für fromme Pilger und solche, 
die es werden wollen"

SCHIGOLCH
Der scheint mir ganz von Gott verlassen zu sein. 

(legt den Mantel wieder über den Stuhl, tastet sich 
eiligst nach dem Verschlag zurück und schließt die 
Tür hinter sich) 

ALWA
Wir müssen verschwinden.

(schleicht sich ebenfalls weg. Lulu tritt ein und setzt 
die Lampe auf den Tisch. Professor folgt ihr, hastig 
wie immer) 

LULU
Werden Sie mich wieder einmal besuchen? 

(Professor hält ihr den Mund zu. Lulu blickt in einer 
Art Verzweiflung zum Himmel und schüttelt den Kopf. 
Professor wirft indessen seinen Havelock über und 
nähert sich ihr, indem er den Zeigefinger an die Lippen 
legt. Lulu wirft sich ihm in zwei Etappen an den Hals. 
Professor macht sich sachte los, küßt ihr die Hand und 
wendet sich zur Tür. Lulu will ihn begleiten. Professor 
winkt ihr, zurückzubleiben und verläßt geräuschlos und 
hastig das Gemach. Alwa und Schigolch kommen aus 
ihrem Verschlag.) 

LULU
(tonlos)
Hat mich der Mensch erregt!

ALWA
Wieviel hat er dir gegeben?

LULU
Da hast du alles. 
Ich gehe wieder hinunter!

SCHIGOLCH
(grandios)
Wir können doch wie die Prinzen hier leben! 

(Geste) 

(Man hört wieder Schritte auf der Stiege.) 

ALWA
Er kommt zurück.

LULU
(aufhorchend)
Nein, das ist er nicht. Das ist jemand anders.

ALWA
Es kommt jemand herauf.

LULU
Wer mag das sein?

SCHIGOLCH
Wahrscheinlich ein guter Freund, 
dem er uns empfohlen hat!

LULU
Ich hor' es an der Tür.

ALWA
Ich hor' es auch!

SCHIGOLCH 
Herein!

LULU
Wer mag das sein?

GRÄFIN GESCHWITZ
(tritt ein, sie ist in ärmlicher Kleidung und trägt 
eine Leinwandrolle in der Hand)
Wenn ich dir ungelegen komme, dann kehr' 
ich wieder um. Ich wollte dir nur sagen, daß ich trotz 
wochenlanger Bemühung kein Geld bekommen habe.

SCHIGOLCH
Jetzt möchten gräfliche Gnaden gerne ihre Füße 
unter unsern Tisch strecken.

GRÄFIN GESCHWITZ
Ich komme trotzdem nicht mit leeren Händen. 
Ich bringe etwas andres. 
Auf dem Weg hierher bot mir 
ein Trödler noch zwölf Schilling. 
Ich brachte es nicht übers Herz, mich davon zu trennen. 
Aber du kannst es verkaufen, wenn du willst.

(hält die Leinwandrolle bin) 

LULU
Was ist es denn?

SCHIGOLCH
Was haben Sie denn da?

ALWA
Lassen Sie mal sehen!

(Er nimmt der Geschwitz die Leinwandrofie ab 
und entrollt sie; in Ergriffenheit.) 

Mein Gott, das ist ja Lulus Bild.

LULU
(wie ein Aufschrei)
Mein Bild! Mir aus den Augen! 
Werft es zum Fenster hinaus!

ALWA
(plötzlich neu belebt)
Warum nicht gar? Diesem Bild gegenüber gewinn' 
ich meine Selbstachtung wieder. Es macht mir mein 
Verhängnis begreiflich.

(etwas elegisch) 

Wer sich vor diesen blühenden, schwellenden Lippen, 
vor diesen großen, unschuldsvollen Kinderaugen, 
vor diesem rosigweißen, strotzenden Körper in seiner 
bürgerlichen Stellung sicher fühlt- der werfe den ersten 
Stein auf uns.

SCHIGOLCH
Man muß es annageln, für unsere Kundschaft.

ALWA
(sehr geschäftig)
Da drüben steckt ein Nagel in der Wand.

('Er befestigt das Bild mit dem oberen Rand an einem 
Nagel, der in der Wand steckt.) 

SCHIGOLCH
(zur Geschwitz)
Wie kommen Sie denn zu der Akquisition?

GRÄFIN GESCHWITZ
Ich habe es damals in Paris heimlich aus'der Wand 
geschnitten, nachdem ihr fort wart:'

ALWA
(reißt einen Nagel aus der Wand)
Schade, das es lädiert ist.

SCHIGOLCH
Es muß noch unten einer durch, wenn es halten soll.

ALWA
(zieht den linken Stiefel aus)
Laß mich nur, ich weiß schon, wie man's macht.

(und schlägt diesen Nagel mit dem Stiefelabsatz durch 
den Rand des Bildes in die Mauer) 

SCHIGOLCH
Das ganze Appartement bekommt 
ein eleganteres Aussehen.

(zur Geschwitz) 

Ihr Körper stand auf dem Höhepunkt seiner Entfaltung, 
als das Porträt gemalt wurde.

GRÄFIN GESCHWlTZ
Es muß ein sehr begabter Künstler gewesen sein, 
der das Bild gemalt hat.

SCHIGOLCH
Und später hat er sich den Hals abgeschnitten.

LULU
(wieder vollkommen ruhig vor alas Bild tretend)
Hast du ihn denn nicht gekannt?

GRÄFIN GESCHWlTZ
Das ist lange vor meiner Zeit gewesen. Ich hörte nur 
zuweilen noch abfällige Bemerkungen von euch 
darüber, daß er in seinem Verfolgungswahn den 
Hals sich abgeschnitten habe.

LULU
Ich war ihm nichts als Weib und wieder Weib. 
Er liebte mich, aber er kannte mich nicht.

SCHIGOLCH
Sie kann mit Selbstbewußtsein sagen: das war ich 
mal. Wem sie heute unter die Hände gerät, 
der macht sich keinen Begriff mehr von unserer 
Jugendzeit. Unten im Laternenschimmer nimmt sie's 
noch mit einem Dutzend Straßengespenstern auf.

LULU
(antwortend)
Ich werde es ja sehen, ob du recht hast.

ALWA
(seinen Stiefel wieder anziehend, sich stolz aufrichtend 
und das Porträt mit Lulu vergleichend)
Der kindliche Ausdruck der Augen ist trotz allem, 
was sie seither erlebt hat, noch ganz derselbe. 
Aber der frische Tau, der die Haut bedeckt, und der 
duftige Hauch vor den Lippen und das strahlende Licht, 
das sich von der weißen Stirn verbreitet und diese 
herausfordernde Pracht des jugendlichen Fleisches 
an Hals und Armen.

SCHIGOLCH
Alles alas ist in den Kehrichtwagen gegangen.

LULU
(kurz entschlossen)
Adieu!

ALWA
Wo willst du hin?

GRÄFIN GESCHWITZ 
Wo willst du hin?

SCHIGOLCH
Sie will sich einen Kerl heraufholen.

ALWA
Du gehst nicht mehr hinunter, so wahr ich lebe.

GRÄFIN GESCHWITZ 
Lulu, Lulu!

SCHIGOLCH
Sie hat es heut' schon einmal getan.

GRÄFIN GESCHWITZ
Ich gehe mit, wohin du auch gehst.

SCHIGOLCH
Verflucht noch einmal! 

(zu Gräfin) 

Gräfliche Gnaden legen es darauf an, 
mit unserm Speck zu fischen.

LULU
Laßt mich!

ALWA
Ich verbiete es dir! Bleib, bleib!

LULU
Ich bring' mich um. Ich halt's hier nicht mehr aus.

GRÄFIN GESCHWITZ
Du brauchst nichts zu fürchten, ich bin bei dir!

(Alwa will Lulu zurückhalten. Schigolch will die 
Geschwitz zurückhalten. Lulu reißt sich von Alwa los,
Geschwitz von Schigolch, beide eilen zur Tür, ab) 

SCHIGOLCH
(Alwa zurückbringend)
Was willst du denn deinem Weib verbieten, 
wo du dich selbst nicht ernähren kannst?

ALWA
(stöhnend, wlnfl sich auf die Chaiselongue)
Wer anders als sie hat mich auf 
das Krankenlager geworfen.

SCHIGOLCH
Sie? Ist sie denn krank?

ALWA
Sie hat es mir von ihrem Marquis Übermacht, 
sie selbst ist längst nicht mehr dafür erreichbar.

SCHIGOLCH
(sich von Alwa abwendend)
Wenn sie nur nicht zusammen mit der Geschwitz auf 
die Straße gegangen wäre.

(vor Lulus Bild tretend und es betrachtend) 

Die versteht die Sache nicht.

ALWA
Welche Sache versteht sie nicht?

SCHIGOLCH
Die kann von der Liebe nicht leben, 
weil ihr Leben die Liebe ist.

ALWA
Von der Liebe? 

(Man hört Schritte. Wie erwachend)  

Jetzt kommen sie!

SCHIGOLCH
Wir müssen uns wieder verkriechen.

ALWA
Ich bleibe hier.

(Er verkriecht sich unter seinem Plaid, 
so daß er im folgenden unsichtbar ist.) 

SCHIGOLCH
Noblesse oblige.

(sich zur Karoruer wendend) 

Der anständige Mensch tut, 
was er seiner Stellung schuldig ist.

(verbirgt sich im Verschlag) 

LULU
(die Tür öffnend)
Komm nur herein, mein Schatz! Komm!

DER NEGER
(in hellem Überrock, hellen Beinkleidern, weißen 
Gamaschen, gelben Knopfstiefeln und grauem 
Zylinder, tritt ein) 
Goddam! Ist sehr dunkel im Treppenhaus.

LULU
(ihn an der Hand nach vorn ziehend) 
Hier ist es heller, komm!

NEGER
Aber kalt ist hier, sehr kalt!

(schüttelt sich) 

LULU
Trinkst du einen Schnaps?

NEGER
Schnaps? - 
Immer trink' ich Schnaps. Schnaps ist gut.

LULU
(gibt ihm die Flasche)
Ich weiß nicht, wo das Glas ist.

NEGER
Macht nichts!

(setzt die Flasche an und trinkt) 

Viel Schnaps!

LULU
Ich finde - Sie sind ja - ein hübscher Mann.

NEGER
Mein Vater ist Kaiser von Uahubee. Ich habe hier 
sechs Frauen: zwei spanische, zwei englische 
und zwei französische. Ich meine Fraun nicht lieben. 
Immer soll ich Bad nehmen, Bad nehmen, 
Bad nehmen...

(will sie anfassen) 

LULU
Lassen Sie mich!

(zurücktretend) 

Wieviel schenken Sie mir?

NEGER
Goldstück! Du mir glauben, du wirst haben Goldstück.
Ich immer schenken Goldstück.

LULU
So zeigen Sie es mir.

NEGER
Ich nie bezahle vorher.

LULU
Aber zeigen können Sie mir es doch.

NEGER
(sich ihr noch mehr nähend)
Ich nicht verstehn! Komm! Komm! 

(packt sie an) 

LULU
(wehrt sich aus Leibeskräften)
Lassen Sie mich los!

(Alwa erhebt sich mühsam, schleicht von hinten an den 
Neger heran und reißt ihn am Rockkragen zurück) 

NEGER
(wendet sich rasch nach Alwa um)
Oh, hier ist Mörderhöhle! 
Komm, Freund, will dir geben Schlafmittel!

(Er schlägt Alwa mit einem Totschläger über den Kopf, 
Alwa bricht zusammen.) 

Hier hast du Schlafmittel!

(über den regungslosen Alwa gebeugt) 

Schöne Träume kommen!

(zu Lulu) 

Träumt von dir! - Schöne Träume! -

(zur Tür gehend) 

Hier ist Tür!

(ab) 

LULU
(allein, einen Augenblick wie starr, dann ausbrechend)
Ich werde doch nicht hier bleiben? 
Wer hält es denn jetzt hier noch aus! 
Lieber hinunter auf die Straße!

(eilt zur Tür, hemmt beim Anblick des toten Alwa ihren
Schritt, dann rasch ab) 

SCHIGOLCH
(kommt aus seinem .Verschlag, beugt sich über Alwa)
Blut! Alwa! Man muß ihn beiseite schaffen, sonst 
nimmt unsere Kundschaft Anstoß an ihm.

(ihn betastend) 

Alwa! Alwa! Er will seine Ruhe haben.

(Alwa unter den Armen fassend und ihn 
in seine Kammer schleifend) 

Aber hier wird nicht geschlafen.

(Leere Bühne. Die Mitteltür geht auf, Gräfin Geschwitz 
tritt langsam ein, sich nervös umsehend.) 

SCHIGOLCH
(aus dem Verschlag kommend)
Der Herr Doktor haben sich schon zur Ruhe begeben.

GRÄFIN GESCHWITZ 
Wie dunkel es hier ist.

SCHIGOLCH
Es wird noch viel dunkler.

GRÄFIN GESCHWITZ
Sie schickt mich voraus.

SCHIGOLCH
(die Mitteilung lebhaft aufgreifend) 
Das ist vernünftig!

(wieder geschäftig) 

Wenn jemand nach mir fragt, ich sitze unter im Lokal.

(ab dutch die Mitteltür) 

GRÄFIN GESCHWITZ
(allein, setzt sich auf den Strohsessel neben der Tür, 
zieht einen kleinen Revolver aus der Tasche und hält 
ihn sich gegen die Stirn, läßt ihn aber wieder sinken, 
den Kopf schüttelnd
Nein, wenn sie reich heut' in meinem Blut liegen 
sieht, weint sie mir keine Träne nach. - 
Springe ich nicht lieber von der Brücke hinunter? 
Was mag kälter sein, das Wasser oder ihr Herz? -Erstechen? 
Hm, es kommt dabei nichts heraus. - 
Lieber erhängen?

(springt auf und nimmt den Plädieren von der Wand) 

Rasch noch! Bevor sie kommt.

(sich plötzlich besinnend 
und vor Lulus Blut schleppend) 

Laß mich nur einmal, zum letztenmal, 
zu deinem Herzen sprechen!

(sinkt vor dem Bild in die Knie und faltet die Hände) 

Erbarm' dich mein! Erbarm' dich mein!

(bleibt in dieser Haltung) 

(Lulu öffnet die Tür und läßt Jack eintreten) 

JACK
(Er ist ein Mann von gedrungener Figur, von 
elastischen Bewegungen, blassem Gesicht, entzündeten 
Augen, hochgezogenen, starken Brauen, hängendem 
Schnurrbart, dünnero Knebelbart, zottigen Favorits 
und feuerroten Händen mit vemagten Fingernägeln. 
Sein Brick ist auf den Boden geheftet. Er trägt dunklen 
Überrock und kleinen runden Filzhut. Die Geschwitz 
bemerkend)
Wer ist das?

LULU
Meine Schwester! Sie ist verrückt.

JACK
(in Gedanken)
Verrückt?

(sich wieder Lulu zuwendend) 

Du scheinst einen schönen Mund zu haben.

LULU
Den hab' ich von meiner Mutter!

JACK
Dassieht man! Wieviel willst du?

LULU
Wollen Sie denn nicht die ganze Nacht hierbleiben?

JACK
Nein, ich habe keine Zeit, ich muß nach Haus.

LULU
Sie können morgen zu Haus eine Ausrede gebrauchert.

JACK
Wieviel willst du denn? Viel Geld hab' ich nicht.

LULU
Ich verlange keinen Goldklumpen, 
aber doch ein kleines Stück.

JACK
(wendet sich zur Tür)
Guten Abend! Guten Abend!

LULU
(hält ihn zurück)
Bleiben Sie um Gotteswillen!

JACK
(geht an der Geschwitz vorbei und öffnet den 
Verschlag)
Warum soll ich bis morgen hierbleiben? 
Das klingt verdächtig! Wenn ich schlafe, 
kehrt man mir die Taschen um.

LULU
Nein, das tu' ich nicht. Das tut niemand! 
Gehen Sie deshalb nicht wieder fort! 
Ich bitte Sie darum.

JACK
Wieviel willst du?

LULU
(zögemd)
Dann geben Sie mir die Hälfte von dem, 
was ich sagte.

JACK
Nein, das ist zu viel! 
Du scheinst noch nicht lange dabei zu sein.

LULU
Heute zum erstenmal.

(Gräfin Geschwitz hat sich, immer noch auf den Knien, 
halb gegen Jack aufgerichtet) 

LULU
(die Geschwitz von Jack zurückziehend) 
Willst du Ruhe geben!

JACK
Das ist nicht deine Schwester. 
Sie ist in dich verliebt. 

(der Geschwitz wie einem Hund das Haar streichelnd)  

Armes Tier!

(wendet sich wieder Lulu zu und betrachtet sie 
forschend) 

LULU
Was starren Sie mich auf einmal so an?!

JACK
Ich beurteilte dich nach der Art, wie du gehst. 
Ich sagte mir, die muß gut gebaut sein.

LULU
Wie kann man denn so etwas sehn?

JACK
Ich sah sogar, daß du einen hübschen Mund hast. 
Ich habe aber nur ein Silberstück bei mir.

LULU
Was macht das. Gib es mir nur.

JACK
Du mußt mir aber die Hälfte herausgeben, 
damit ich morgen früh den Omnibus nehmen kann.

LULU
Ich habe nichts bei mir.

JACK
Sieh nur mal nach! Such deine Taschen durch!

LULU
(hält ihm die Hand hin)
Das ist alles, was ich habe.

JACK
Gib mir das Geldstück!

LULU
Ich wechsle es morgen früh, 
dann geb' ich dir die Hälfte.

JACK
Nein, gib mir das ganze.

LULU
(gibt es ihm)
In Gottes Namen!- Aber nun komm auch!

(Sie nimmt die Lampe.) 

JACK
Wir brauchen kein Licht, der Mond scheint!

LULU
Wie Sie meinen.

(stellt die Lampe weg, nähert sich dann Jack 
und umschlingt ihn) 

Ich tu' Ihnen nichts zuleide.

(qualvoll) 

Ich habe Sie so gern! 
Lassen Sie mich nicht länger betteln.

JACK
Mir soll's recht sein.

(Er folgt ihr in ihre Kammer, und man hört, wie er 
die Tür von innen versperrt. Die Lampe erlischt. Auf 
der Diele unter den beiden Fenstern erscheinen vom 
Mondlicht zwei viereckige grelle Flecken. Im Zimmer 
ist alles deutlich erkennbar.) 

GRÄFIN GESCHWITZ
(allein, wie im Traum)
Das ist der letzte Abend, den ich mit diesem Volk 
verbringe. Ich kehre nach Deutschland zurück. Ich 
lasse mich immatrikulieren. Ich muß für Frauenrechte 
kämpfen, Jurisprudenz studieren.

LULUS STIMME
(aus der Kammer)
Nein!- Nein!- Nein, nein!

(Todesschrei) 

(Gräfin richtet sich ganz starr auf und stürzt dann 
plötzlich zur Tür von Lulus Kammer, an der sie mit 
aller Kraft rüttelt. Jack reißt, zur Erde gebückt, die 
Tür von innen auf und rennt der Geschwitz ein 
blutbeflecktes Messer in den Leib. Gräfin bricht 
zusammen) 

JACK
(an der Geschwitz vorbei)
Das war ein Stück Arbeit!

(sich in der Schale, die unter der Dachluke steht, die 
Hände waschend) 

Ich bin doch ein verdammter Glückspilz!

(sieht sich nach einem Handtuch um) 

Nicht einmal ein Handtuch haben die Leute! 

(wegwerfende Geste. Geschwitz bewegt sich etwas. 
Jack, sich über die Geschwitz beugend) 

Mit dir geht es auch bald zu Ende.

(geht durch die Mitteltür ab) 

GRÄFIN GESCHWITZ
Lulu! Mein Engel! 
Laß dich noch einmal sehn! 
Ich bin dir nah! Bleibe dir nah! 
In Ewigkeit!

(Sie stirbt.)



ACTO III


Escena Primera 

(Un salón en estuco blanco. En la pared del 
fondo, una doble puerta que lleva a una sala 
donde se ve una mesa de bacarrá. A la izquierda, 
la puerta de entrada y al frente una puerta oculta. 
A la derecha hay una puerta que va al comedor. A 
la derecha, en el rincón, hay una cómoda rococó 
con una tapa de mármol blanco; encima de ésta, 
sobre la pared, cuelga el retrato de Lulú como 
en el acto anterior. En el rincón izquierdo hay 
un espejo alto. En el medio del salón hay un sofá 
y sillones Luis XV. Al frente, a la derecha, una 
mesa pequeña. La puerta del centro está abierta. 
Alwa, El Atleta, El Marqués, El Banquero, Lulú, 
El Periodista, La Quinceañera y su Madre, La 
Dama Artista y la Condesa Geschwitz se mueven 
por el salón conversando animadamente. Un Paje 
está en la puerta de entrada. Un Mozo sirve Sekt, 
vino espumoso alemán. Los caballeros visten traje 
de noche. Alwa, El Banquero y El Marqués de 
frac. El Atleta y El Periodista de smoking con 
pajarita blanca. La Dama Artista con un vestido 
muy a la moda, La Quinceañera con vestido 
"princesa"; La Madre muy escotada; La Condesa 
Geschwitz un aire masculino. El Paje, papel 
femenino, está con chaqueta corta y pantalones 
ajustados, etc. El Mozo con uniforme de lacayo.) 

EL ATLETA 
(con una copa en su mano) 
¡Señoras y Señores! 

(eructa)  

Permítanme que en la fiesta de cumpleaños 
de nuestra amada y graciosa anfitriona, 
la Condesa Adelaida de...

(sustituye el nombre francés, no conocido por él, 
por un ruido)  

Levantemos las copas y brindemos, 
queridas damas...

(bebe) 

EL BANQUERO 
(al periodista, con la entonación de El Atleta) 
"Y brindemos, queridas damas"...

EL PERIODISTA 
"Y brindemos, queridas damas"...

EL MARQUÉS 
(chocando su copa con la de Lulú) 
¡Salud!

ALWA 
(aprieta la mano del Atleta) 
¡Felicitaciones, señor!

LULÚ 
(chocando su copa con la del Marqués) 
¡Salud!

EL ATLETA 
(a Alwa y todos los que están alrededor) 
Estoy sudando como un pollo asado.

EL MOZO 
(sirviendo Sekt) 
¿Desean vino?...¿Más vino?

EL BANQUERO
(chocando su copa con la de Lulú) 
¡Salud!

EL PERIODISTA 
(chocando su copa con la de Lulú) 
¡Encantadora!

LULÚ 
(chocando con la del Banquero y el Periodista) 
¡Salud!

(El Paje tararea para sí) 

ALWA 
(a Lulú) 
Debo comprobar que en la sala de juego
todo esté preparado.

LULÚ 
Voy contigo 

(se va con Alwa a la sala de juegos) 

(El Paje, sigue a Lulú y a Alwa con su mirada 
y otra vez tararea para sí) 

EL MOZO 
(llevándose las copas vacías) 
¡Gracias, señor!... ¡Muchas gracias, señor! 
¡Se lo agradezco, señor!... ¡Excúseme, señor!...

LA DAMA ARTISTA
(al Atleta) 
¿Dicen que es usted 
el hombre más fuerte del mundo?

EL ATLETA 
¡Exactamente! ¡Y estaría encantado 
de poner mi fuerza a su disposición!

LA DAMA ARTISTA 
A mí me gustan más los acróbatas.

(lo deja) 

EL MARQUÉS 
(girando hacia la Madre y su hija, 
con un tono cansado y aburrido) 
¿Por qué no había traído antes a su encantadora 
hija a nuestras animadas reuniones?

LA MADRE 
(tomando a su hija del brazo) 
Estaba todavía en el convento.

LA QUINCEAÑERA
(a su madre) 
¿Perdón, mamita?

LA MADRE
Porque tú todavía estabas en el noviciado.

LA QUINCEAÑERA
¿Por qué dices eso, mamita?

EL PERIODISTA 
(a la Madre) 
¡Qué bonita es su hija!

EL MARQUÉS 
(al periodista) 
¡Que piernas tan adorables tiene!

EL PERIODISTA 
¡Qué hermoso cabello!

EL MARQUÉS 
(al banquero) 
¡Qué movimiento tan grácil!

EL BANQUERO 
(uniéndose al grupo alrededor de 
Madre e Hija) 
¡Dios mío, qué elegancia!

LA MADRE 
Mis queridos caballeros, como pueden comprobar
ella es una chiquilla aún... ¡casi una niña!

EL PERIODISTA, EL MARQUÉS,
EL BANQUERO 
¡Eso no tiene importancia!

LA DAMA ARTISTA 
(acercándose al grupo, donde oye la respuesta 
de la Madre. Para sí misma) 
¿Una niña?

(Durante lo que sigue la Quinceañera, la Madre, 
el Marqués, el Periodista, y el Banquero se ponen 
a charlar sin que les oiga) 

EL ATLETA 
(mirando a la Condesa, que ha seguido con la 
mirada la salida de Lulú, se acerca a ella)
Perdón, condesa...

(la Condesa se escabulle de él)  

¿Tan peligroso soy?... ¡Mm!

(se va a la sala de juegos y se sitúa junto a 
una mesa donde se pone a comer canapés. La 
Condesa se encuentra con Alwa que regresa 
de la sala de juegos) 

ALWA 
¿Y bien?

CONDESA
¿Es que a nadie le apetece jugar?

ALWA 
¡Sí, por supuesto, la acompañamos!

LA DAMA ARTISTA 
(a la Condesa Geschwitz) 
Estoy deseando jugar una partida...

PAJE 
(adelantándose un poco) 
¡Señoras y caballeros, por favor,
ocupen sus lugares en la mesa!

LA DAMA ARTISTA 
(dirigiéndose con la Condesa a la sala de juegos) 
Los hombres nos seguirán.

CONDESA 
¿Me disculpa un momento? 
Bebo decirle una palabra a mi amiga...

EL MARQUÉS 
(se ha acercado al otro grupo: Dama Artista, 
Condesa y Alwa; y hablando como anteriormente) 
¿Alguno de ustedes quiere compartir su suerte 
conmigo en la mesa de juego? 

(se va con la Dama Artista a la sala de juegos. 
El Sirviente mientras tanto, ha recogido todo el 
servicio y se ha ido al comedor. Alwa pide a todos 
que jueguen al bacarrá, se une al grupo que está 
charlando en el costado - Banquero, Periodista 
y Madre. La Quinceañera, sin ser vista por 
su madre, se ha acercado al Paje y lo sigue 
al comedor) 

LA MADRE 
Y dígame... ¿las acciones del Jungfrau Railway 
son una buena inversión?

EL BANQUERO 
Por supuesto. Yo tengo unas 4.000 Jungfrau
y no pienso desprenderme de ellas. 
Creo que son una excelente oportunidad
para hacerse con una pequeña fortuna.

EL PERIODISTA 
Yo sólo he adquirido unas cuantas acciones,
me gustaría tener algunas más.

EL BANQUERO 
Trataré de encontrarle algunas, 
pero déjeme decirle primero 
¡que tendrá que pagar un alto precio por ellas!

LA MADRE 
He puesto todos mis ahorros en esas acciones.
Si el negocio no resulta, Sr. director, 
¡le arrancaré los ojos!

EL BANQUERO 
Yo sé muy bien como cuidar mis negocios,
queridísima señora.

ALWA 
Puedo asegurarle que sus temores son 
completamente infundados. Yo pagué un precio 
muy alto por mis acciones Jungfrau y no me he
arrepentido ni por un momento. Suben todos 
los días. Nunca había visto una cosa así.

LA MADRE. 
Si usted tiene razón... ¡mejor que mejor!

(toma del brazo al Banquero con espontaneidad)  

¡Venga conmigo, amigo mío!
Vayamos a probar suerte en el bacarrá...

(se va del brazo con el Banquero. Alwa con 
el Periodista, se une a los otros. El Atleta, 
volviendo del comedor con un canapé, 
mira desvergonzadamente a la Condesa 
Geschwitz mientras camina hacia la puerta 
del medio. La Condesa se da la vuelta
rápidamente y ve a Lulú que entra con 
el Marqués. Lulú viene de la sala de juegos 
con un aspecto atormentado. El Atleta escribe 
algo en una hoja de papel, que dobla y la 
pone en la mano de Lulú) 

EL MARQUÉS 
Si me permite que le diga una palabra...

LULÚ 
(mientras El Atleta le pasa la nota) 
Desde luego, soy toda suya...

EL ATLETA 
Si me disculpan...

(hace una reverencia y se va a la sala de juegos) 

EL MARQUÉS 
(a la condesa Geschwitz) 
¡Por favor, podría dejarnos solos!

(la Condesa no se mueve) 

EL MARQUÉS 
¿Me ha oído?...

(la Condesa, suspirando profundamente, va a la 
sala de juegos. El Paje cierra la puerta central) 

LULÚ 
¿Cuánto dinero quieres ahora?

EL MARQUÉS 
(como siempre, en un tono cansado y aburrido) 
Difícilmente te podría pedir dinero.

LULÚ 
¿Acaso crees que todo nuestro 
dinero se ha desvanecido?

EL MARQUÉS 
Sé que ayer me diste 
lo último que tenías en efectivo.

LULÚ 
Si lo que deseas es mi cuerpo,
no hay ninguna razón para amenazar. 

EL MARQUÉS 
Ya lo sé. Te he dicho muchas veces que 
el dinero no cae del cielo... Estarías mucho 
mejor si aceptaras el empleo que te he propuesto.

LULÚ 
¿Te has vuelto loco?... ¡Un empleo, por favor!

EL MARQUÉS 
Ya te lo he dicho antes. Yo comercio con chicas 
para el uso de otros. Son jóvenes ambiciosas 
de los cinco continentes; tiernas criaturas deseosas
de amor y dinero a las que les he proporcionado 
inigualables oportunidades.

LULÚ 
(desahogándose) 
¿Por qué esa clase de trabajo? A los quince años 
hubiera sido diferente... Me hubiera divertido.

(hace un mohín)  

Pero tuve un golpe de suerte. Me pasé tres 
meses en un hospital sin mirar lascivamente a 
un hombre. Y entonces mis ojos se abrieron y 
pude ver claro mi futuro. Soñaba todas las noches 
con el hombre para el cual Dios me creó y que fue 
hecho para mí sola. Cuando al fin salí de allí, ya 
nunca más fui tan estúpida con los hombres que 
me acosaban. Desde entonces, cuando un hombre 
se acerca a mí, en la oscuridad de la noche, a cien 
metros de distancia, yo sé si estoy hecha para él 
o no. Y cuando peco contra lo que sé que es mi 
destino, al día siguiente me odio a mí misma; 
me siento como deshonrada en cuerpo y alma.

EL MARQUÉS 
El fiscal aún está interesado en agarrar 
a la asesina del doctor Schön; y la recompensa es
de mil marcos. Un policía está abajo, en la calle, 
y sólo necesito llamarlo con un silbido 
para que los mil marcos sean míos. 

(otra vez en un tono cansado y aburrido)  

Contra esto, la casa del Cairo me pagaría 
mil doscientos marcos; es decir, 
doscientos más que si te entrego a la policía.

LULÚ 
¿Y pretendes convencerme que el egipcio pagaría, 
por una chica que no conoce, 
mil doscientos marcos en efectivo?

EL MARQUÉS 
Esperaba que no te importara... mandé tus fotos.

LULÚ 
Esas fotos... ¿así valoras mi regalo?

EL MARQUÉS 
Él sabrá mucho mejor que yo su valor... 

(siempre cansado y aburrido)  

Aquella donde posaste como Eva, de pie, 
frente al espejo, él la colgará, cuando trabajes 
para él, encima de la puerta de entrada.

LULÚ 
(con un grito) 
¡Nunca viviré en una casa de placer 
encerrada como si fuera una prisionera!

EL MARQUÉS 
Entonces discúlpame... Voy a silbar al policía.

LULÚ 
¿Y por qué no me pides mil doscientos marcos? 

EL MARQUÉS 
Porque el Compositor y tú estáis en arruinados.

LULÚ 
Aún nos quedan casi treinta mil marcos...

EL MARQUÉS 
...en acciones. 
Yo nunca he negociado con acciones. 
El gobierno paga en dinero alemán 
y el egipcio en oro inglés. Debes tomar 
una decisión. El tren sale a la una. 
Si a las once no hemos llegado a un acuerdo, 
un silbido traerá al policía hasta aquí. 
Si aceptas, te empaquetaré, como estás, 
y mañana por la noche te pondré en el barco.

LULÚ
(al principio, con pasión contenida) 
Viajaré contigo a América, a China,
pero no me hagas vender lo único que me queda, 
lo único que poseo.

EL MARQUÉS 
Si no hemos llegado a un acuerdo a las once, 
serás arrestada y llevada, junto con todos tus 
amiguitos, ante la justicia alemana. 

(aumenta el ruido desde la sala de juegos) 

LULÚ 
¡No puedes entregarme a la justicia!

(La doble puerta central de la sala de juego se 
abre y todos entran ruidosamente. La Condesa 
entra buscando ansiosamente con la mirada a 
Lulú. El Marqués se aparta de Lulú y se dirige 
hacia los que están entrando; el primero de ellos 
es Alwa. El Paje y el sirviente, que han abierto 
la puerta, se quedan a ambos lados de ella) 

ALWA 
(con un certificado de acciones, al Marqués)
¡Magnífico!... ¡Esto está muy bien!

EL PERIODISTA 
(al banquero) 
¿Podría conseguir otra acción para mí? 

EL BANQUERO 
¡Será un placer!

LA DAMA ARTISTA, LA MADRE 
¡Y otra para mí!... Señor Director.

EL BANQUERO 
(a las dos damas) 
No se preocupen, las conseguiré.

LULÚ 
(de pie, aparte, y mirando fijamente 
al frente) 
¡Yo en una casa de placer!...

ALWA 
(vacilando) 
Señor Director... Señor Director...

EL BANQUERO 
(a Alwa) 
Es un negocio seguro.

LA DAMA ARTISTA, LA MADRE 
Si él lo aconseja... ¡es un negocio seguro!

EL PERIODISTA 
(a las dos damas) 
¡He ganado una pequeña fortuna!

LA DAMA ARTISTA, LA MADRE 
(al periodista) 
¡Yo también gané en el juego!

LA QUINCEAÑERA
(a su madre) 
¿También ganaste?

EL ATLETA 
La Condesa apostó todo el dinero que le quedaba.

EL MARQUÉS 
(al banquero) 
Todo lo que le quedaba, sí, todo.

EL BANQUERO 
¿Todo su dinero?

EL ATLETA 
Sí, todo.

LULÚ 
(mira al Atleta y recuerda la hoja de papel, 
la abre y la lee discretamente) 
"Entrégame veinte mil marcos, 
o te delataré"

ALWA 
(al grupo entero, todos lo escuchan) 
¡Sí, todos hemos ganado en el juego!

LA DAMA ARTISTA, LA QUINCEAÑERA, 
LA MADRE, EL PAJE, EL MARQUÉS, 
EL PERIODISTA, EL SIRVIENTE, ALWA
(independientemente) 
¡Todos hemos ganado!... 
¡Todos han ganado! ¡Es increíble!... 
¡Y hasta el banco ha ganado!...
También el banco ha ganado... 

(todos a la vez)  

Sí, es sorprendente, ¿de dónde viene tanto dinero?

EL BANQUERO 
(al mismo tiempo que el grupo) 
¡Dios nos proteja! ¿De dónde viene tanto dinero? 
Mejor no pensarlo.

EL ATLETA 
(al mismo tiempo) 
Sí, no se explica de dónde viene todo ese dinero. 
Mejor no pensarlo.

EL BANQUERO, EL ATLETA 
Ahora ya no hay excusa para que el champán 
corra sin moderación.

(el grupo de dispersa) 

ALWA 
¡Eso es!... ¡Sekt!...

EL PERIODISTA 
(al mismo tiempo) 
¡Bebamos champán!

ALWA, EL PERIODISTA, EL BANQUERO 
Ya es la hora de la cena, queridísimas damas.

EL PAJE, EL SIRVIENTE
(Van hacia la puerta del comedor, que el sirviente 
abre; invitando a todos a pasar con gestos) 
¡Vengan por aquí, la cena está servida!... 
¡Por favor, pasen!...

TODOS. 
(entre ellos) 
¡Queridas señoras, adelante! ...
¡El champán y la cena están listos!... 
¡Saciemos nuestra sed, es hora de cenar!... 
¡Bebamos, saciemos nuestra sed!... 
¡Pasen, queridas damas, adelante!...

(todos, menos el Atleta, van al comedor. Alwa 
toma a la Quinceañera del brazo. La puerta 
del comedor se cierra, la de la sala de juegos 
permanece abierta. Mientras todo esto se 
desarrolla, se entabla un diálogo entre Lulú y 
la Geschwitz. La Condesa se acerca a Lulú, 
que está de pie en un lado. Lulú, notando que 
la Condesa Geschwitz se acerca, intenta 
eludirla marchándose) 

CONDESA 
(llegando junto a Lulú) 
¿Te vas?... ¿Escapas de mí?

LULÚ 
(deteniéndose) 
Efectivamente. Si tú vienes, yo me voy.

CONDESA 
Al menos podrías hablarme 
un poco más amablemente.

LULÚ 
No te presto ni más ni menos atención que a otras 
mujeres. Lo único que te pido es que tú también 
seas un poco más considerada conmigo.

CONDESA 
Me has defraudado en todo.

LULÚ 
¿En qué, por ejemplo?

CONDESA 
¿Has olvidado las cálidas promesas que me hiciste 
mientras estábamos confinadas en el hospital, 
cuando me hice pasar por ti y me encarcelaron?
¡Oh, sí, me has traicionado!...

LULÚ 
Tú no pareces humana, eres distinta a todas.
Tu anatomía no llega a ser de hombre y, por otro 
lado, tienes demasiados celebro 
para ser una auténtica mujer. ¡Estás loca!

CONDESA 
Me defraudaste y lo hiciste conscientemente. 
Nunca pude envidiar la manera en que atormentas 
a las víctimas que te sirven. No me inspiras 
lástima. Me siento libre como un dios, 
cuando veo cómo otros te utilizan. 

(fin del diálogo, que transcurre simultáneamente 
con la reunión social) 

EL ATLETA 
(a Lulú) 
¿Me permites un momento?... ¿Leíste la nota?

(La Condesa, al ver llegar al Atleta, 
se dirige hacia el comedor) 

LULÚ 
(al Atleta) 
¡Sigue chantajeándome, si eso te gusta! 
Ya no me queda dinero para esparcirlo 
por ahí a cientos o a miles.

EL ATLETA 
¡No me mientas!

(con voz forzada) 

¡Zorra!... ¿No te quedan aún cuarenta mil acciones? 
Ese hombre, al que tú llamas marido,
hace un momento se jactaba de ello.

LULÚ 
Entonces, ¡date prisa en chantajearlo a él!

(se ríe) 

EL ATLETA 
¡Sería inútil! Ese zoquete tardaría medio día 
en entender que necesito dinero para casarme.
¡Estoy comprometido!

LULÚ 
Te felicito de todo corazón. Pero entonces, 
¿qué harás con la Condesa?

EL ATLETA 
Ella es una mujer de noble cuna y yo, 
como hombre de mundo, soy el más adecuado, 
de entre todos esos, para mantener una 
conversación educada. Pero no divaguemos...
¿Tendrás el dinero mañana por la noche?

LULÚ 
Te sigo diciendo que no tengo nada.

EL ATLETA 
Alwa está dispuesto a darte 
todo lo que aún le queda. 
Si tú, por una vez, hicieras funcionar tu cabeza...

LULÚ 
Por favor, no metas a Alwa en esto.

EL ATLETA 
Tú harías feliz a cuatro personas... 

(contando con sus dedos)  

.... si por cinco minutos te convirtieras 
en víctima del sacrificio.

LULÚ 
(para sí) 
¿Y todo por que se quiere casar?

EL ATLETA 
¡Entonces y para siempre, 
tú serías la maestra de todas las rameras!

LULÚ 
Lo único que puedo hacer 
es pedirle a él que te acompañe afuera.

EL ATLETA 
Como quieras, querida. Si para mañana noche,
esos veinte mil marcos no están en mi poder,
informaré a la policía inmediatamente 
y todo tu reino de riqueza...

(con un gesto hacia el comedor)  

... habrá terminado. 

(el sirviente abre la puerta)  

Y ahora, debo ir a buscar a la querida Condesa.

(todos, bulliciosamente, conversando y charlando, 
entran en el salón. Se oyen palabras sueltas de 
conversación como "bacarrá, juego, acciones 
Jungfrau, diez mil". El Marqués es uno de 
los primeros en ir hacia Lulú. El Atleta, como 
escapándose de Lulú, va hacia la puerta de la 
sala de juegos para mezclarse con el resto de 
la gente, pero al hacer esto mira de reojo al 
Marqués y a Lulú y después se va a la sala de 
juegos. Lulú, adelante y a la izquierda, se mira 
con el Marqués. El Paje va hacia el grupo del 
comedor, llamando varias veces "¡Mensaje 
para el Sr. Director del Banco!" y le entrega un 
telegrama al Banquero. El Sirviente permanece 
de pie delante a la izquierda) 
(El Marqués va hacia Lulú y la interroga con 
un gesto señalando al Atleta; y después, una 
vez más, presionándola para que se explique; 
al recibir la explicación de Lulú, él apunta a 
su reloj como si fuera una respuesta definitiva 
y se marcha a la sala de juegos a pesar de las 
repetidos ruegos de Lulú que lo sigue. 
El resto de la gente, excepto el Banquero, va 
lentamente hacia la sala de juegos) 

EL BANQUERO 
(en pie, adelante y a la derecha, recibe el 
telegrama y lo lee)
"Acciones Jungfrau caen en picado"
¡Ja, ja!... ¡Así va el mundo!...

(da al paje una propina, lo palmea tiernamente, 
y se dirige hacia la sala de juegos murmurando 
para sí mismo) 

Si yo no les corto las orejas, 
ellos me las cortarán a mí...

(El Paje espera a que el Banquero y el Marqués 
hayan entrado en la sala de juegos para cerrar 
la puerta, luego se acerca a Lulú) 

LULÚ 
(Completamente abatida y sola, observa el gesto 
del paje que apunta a la puerta disimulada y 
susurra algo en su oído; entonces, una nueva 
esperanza renace en ella) 
¡Por supuesto, hazlo pasar!

(El Paje abre la puerta escondida y llama por 
señas a Schigolch, que entra lentamente; a una 
señal de Lulú, el paje atenúa la luz de la lámpara, 
se va y cierra la puerta. Todas las puertas están 
cerradas. Lulú se acerca a saludar a Schigolch) 

SCHIGOLCH
(Viste chaqué, una bufanda blanca, botas de 
cuero y un raído sombrero de copa, que mantiene 
sobre su cabeza. Lanza una expresiva mirada al 
Paje que se aleja. Habla siempre con dificultad)
Necesito algo de dinero...

(sentándose)  

Quiero alquilar una casita
para mi amiguita.

LULÚ 
(aparentemente, calmada) 
¿Es que ella no tiene dinero?

SCHIGOLCH
Ella sólo necesita tener un lugar para sus cosas. 

(mientras Lulú se tensa, irritada) 

No mucho... Sólo un poco de lo que a ti te sobre...

LULÚ 
(de repente, entra en una crisis de llanto y se
arroja a los pies de Schigolch) 
¡Oh, Dios de los Santos Cielos!

SCHIGOLCH 
(palmeándola) 
¿Qué te sucede?

LULÚ 
(sollozando) 
¡Todo es demasiado terrible!

SCHIGOLCH 
(Mientras Lulú solloza convulsivamente, él la
consuela con sus brazos como a una niña)
¡Tienes demasiadas responsabilidades! 

(murmurándole despacio) 

Necesitas descansar en la cama con un buen libro. 
¡Llora todo lo que quieras!... ¡Sin vergüenza! 
Hace quince años, lloraste igual que ahora.

LULÚ 
(gradualmente deja de llorar y grita)
¡Me han puesto en una trampa! 
¡Van a descubrir el pastel!

SCHIGOLCH 
¿Quién va a descubrir el pastel?

LULÚ 
¡El Atleta!

SCHIGOLCH 
(muy tranquilo) 
¡Yo me ocuparé de él!

LULÚ 
(implorando) 
¡Ocúpate de él, te lo ruego, ocúpate de él! 
Y luego... ¡haz de mí lo que quieras!

SCHIGOLCH
Si él viene a mi casa, yo me ocuparé de todo.
Si va, será su fin. Mi ventana da al río y....

(moviendo la cabeza)  

... pero él no vendrá.

LULÚ 
Yo me encargaré de que vaya, irá con la Condesa. 

(siempre confidencialmente)  

Él irá esta tarde... 
¡Ahora vete y prepáralo todo!

SCHIGOLCH 
Te aseguro que lo mataré.

LULÚ 
(confidencialmente) 
Él siempre lleva bajo la camisa
una cadena de oro.

SCHIGOLCH 
¿Una cadena de oro?

LULÚ 
Fácilmente se la arrancarás antes de empujarlo. 
Si está lo suficientemente borracho, 
no opondrá resistencia.

SCHIGOLCH 
¿Y después, mi niña, qué pasará?

LULÚ 
(recuperando su tono) 
Dispondrás del dinero para dárselo a tu amiguita.

SCHIGOLCH 
Lo arrogaré como a un miserable.

LULÚ 
¿Necesitas algo más? 
¡Eso es todo lo que te puedo ofrecer!

SCHIGOLCH 
¿Cuánto tiempo ha pasado desde que...

(buscando la expresión apropiada)  

lo hicimos por última vez?

LULÚ 
¿Eso es lo que buscas?

(Schigolch la abraza tiernamente) 

LULÚ 
(se libera) 
Me estabas diciendo que tienes una amiguita...

SCHIGOLCH 
Sí, pero no es muy joven.

LULÚ 
(incorporándose) 
¡Júrame que lo harás!

SCHIGOLCH 
¿Acaso no he cumplido siempre mis promesas?

LULÚ 
¡Júralo!... Jura que te ocuparás de él.

SCHIGOLCH 
Me ocuparé de él.

LULÚ 
¡Júramelo!

SCHIGOLCH 
(poniendo su mano sobre el tobillo de ella) 
¡Por todo lo que es santo! 
Será esta noche... si él viene.

LULÚ 
"Por todo lo que es santo"... Eso me tranquiliza.

SCHIGOLCH 
Así me gusta... 

LULÚ 
(cuando él trata de acariciarla más 
ardientemente, ella salta) 
¡Rápido, vete a tu casa! 
En una media hora ellos estarán allí.

SCHIGOLCH 
(poniéndose en pie) 
Ya me voy.

LULÚ 
¡Rápido! Te lo ruego. 

(llevándolo de la mano hasta la puerta oculta)  

Y... ¿dónde vives?

SCHIGOLCH 
(arrastrado por Lulú, siempre jadeando) 
Te lo escribiré.

LULÚ 
¡Vamos! 

(ambos se van) 

EL ATLETA 
(empujado al salón por el Marqués) 
¡Por lo menos tráteme con cortesía!

EL MARQUÉS 
(completamente indiferente) 
¿Para qué? Insisto en saber 
qué es lo que estabas diciendo sobre ella!

EL ATLETA 
¡Eso a usted no le importa!

EL MARQUÉS 
¿La amenazaste con denunciarla 
si ella se negaba a ir contigo?

EL ATLETA 
¡Ella le ha mentido! 
¿Cómo se me iba a ocurrir a mí semejante idea?
Si yo la desease, ¡Dios sabe que no tendría 
necesidad de recurrir a amenazas!

EL MARQUÉS 
Gracias, eso era todo lo que necesitaba saber. 

(se va, no sin antes mirar el cuadro de Lulú) 

EL ATLETA 
(solo) 
¡Cerdo! Si vuelves a molestarme, 
te enrollaré las tripas en el cuello.

(Lulú entra por la puerta secreta, con una hoja de 
papel con la dirección de Schigolch en su mano) 

EL ATLETA 
(viendo a Lulú entrar, va enojado hacia ella) 
Ahora sabrás lo que significa enfrentarse a mí.

LULÚ 
¿Qué he de saber?

EL ATLETA 
Ese es un canalla... ¡Y tú, zorra! ¿Por qué diablos 
le dijiste que yo quería seducirte?

LULÚ 
¿No decías que yo debería de hacer cualquier cosa 
por los veinte mil marcos en acciones de Alwa?

EL ATLETA 
Cualquier mujer joven puede, si se lo propone,
volver loco a un hombre.

LULÚ 
A propósito, la condesa está fuera de sí.
Creo que ella se tirará al río 
si tú la sigues despreciando.

EL ATLETA 
Entonces, ¿a qué está esperando?

LULÚ 
A ti, a que la lleves contigo.

EL ATLETA 
Dale mis respetuosos saludos, 
y espero que el agua le siente bien.

LULÚ 
Me prestará los veinte mil marcos 
si tú eres un poco amable con ella.

EL ATLETA 
¿Y qué pasará si me niego?

LULÚ 
(con tranquilidad) 
¡Me tendrás que denunciar! 
Ni Alwa ni yo tenemos un centavo.

EL ATLETA 
¡Demonio, muerte y maldición para todos!

LULÚ 
(con referencia a la anterior conversación)
"Tú harías feliz a cuatro personas
si por cinco minutos te convirtieras 
en víctima del sacrificio"

EL ATLETA 
¿Es cierto que te prestaría los veinte mil marcos?

LULÚ 
Ve y pregúntale.

EL ATLETA 
Dile que estoy loco por ella,
que la espero en el comedor.

(yendo hacia el comedor, ya en la puerta)  

Cuando termine con el caviar, estaré a su servicio.

(se va) 

LULÚ 
(va hacia la puerta de la sala de juegos, la abre y 
llama con voz clara)
¡Marta!

(la Condesa Geschwitz entra al salón y cierra la 
puerta tras ella) 

Mi querido corazón, 
sé buena y rescátame de la muerte y la tortura.

CONDESA 
¿Qué debo hacer?

LULÚ 
Sólo debes acompañar a ese saltimbanqui
a pasa la noche en un burdel.

CONDESA 
¿Por qué lo habría de hacer, querida?

LULÚ 
Él dice que tú debes permitirle poseerte esta 
noche, o de lo contrario, me denunciará.

CONDESA 
¿Ayudarte haciendo esa monstruosidad? 
Pero, ¡no acabo de entenderlo!

LULÚ 
Si él sacia su vanidad, no me perseguirá más. 
Ve humilde y consigue que me deje en paz.

CONDESA 
¿Y luego?

LULÚ 
Te esperaré toda la noche. No cerraré los ojos, 
te lo prometo, hasta que vuelvas.

CONDESA 
Si es así, acepto.

LULÚ 
Debes ser muy amable con él.

CONDESA 
(para sí) 
No lo acabo de entender.

LULÚ 
En este papel está la dirección donde debéis ir. 
Es una especie de hotel, muy discreto... 
Os están esperando.

CONDESA 
Vayamos, entonces...

LULÚ 
(llamando al interior del comedor) 
Por favor, ¡haznos el favor, querido!

EL ATLETA 
(viniendo desde el comedor)
¡Mis disculpas, aún tengo la boca llena, señoras!

CONDESA 
(tomándole de la mano) 
¡No me rechaces! ¡Ten misericordia de mí!

EL ATLETA 
¡A la bonne heure! Así se las ponían a...

LULÚ 
¡Buenas noches! ¡Sed felices, chicos! 

CONDESA
(Para sí, como antes). 
No lo acabo de entender.

EL ATLETA 
¡Así se las ponían a...

(ofrece su brazo a la Condesa Geschwitz y con 
ella deja el salón) 

LULÚ 
(acompañando a la pareja a al salida e 
inmediatamente retornando con el Paje)
¡Rápido, rápido, Bob! 
¡Tenemos que irnos ya!
Pero antes debemos intercambiar nuestras ropas.

PAJE 
(suavemente) 
Como mande su señoría.

LULÚ 
(tomándolo de la mano) 
¡Deja a un lado "su señoría"
Dame tus ropas y ponte las mías. ¡Vamos!

(Lulú y el Paje van al comedor. Un ruido se 
escucha desde la sala de juegos y las puertas 
se abren súbitamente. El Banquero, el Periodista, 
la Madre, la Hija, la Dama Artista y Alwa entran 
al salón; tras ellos el Sirviente. El Periodista y el 
Banquero vienen hacia delante, mientras los otros 
permanecen atrás) 

EL PERIODISTA 
(con un certificado de acción, al Banquero)
¡Ahora, señor, le ruego que acepte mi apuesta!

EL BANQUERO 
¡Pero ese papel no tiene ningún valor, amigo mío!

EL PERIODISTA 
¡Bribón! 
¿Acaso me quiere gastar una broma?

LA MADRE 
(a la Dama Artista) 
Perdone, ¿tal vez usted me pueda explicar 
cuál es el problema?

LA DAMA ARTISTA 
Parece que el Banquero, habiéndole sacado todo 
el dinero a su amigo, ahora se niega a continuar.

EL PERIODISTA 
¡El sucio judío, tiene miedo de perder!

EL BANQUERO 
(a la Dama Artista y al Periodista) 
¡Por supuesto que voy a continuar! 
¡Por supuesto que no tengo miedo a perder!

(a los otros, hablando con acento judío)  

¡Pero él debe apostar con dinero de verdad! 
¿Es que se cree que estoy en mi oficina?

(señalando el certificado de la acción) 

¡Esa basura llévemela mañana al banco!

EL PERIODISTA 
(estallando y mostrando la acción) 
¡Es una falsedad llamar basura a esto!

(otra vez, en su voz normal)  

Estas acciones se cotizan a uno noventa y nueve.

EL BANQUERO 
Ayer estaban a uno noventa y nueve, 
pero hoy no tienen ningún valor.
No encontrará mañana un material 
más barato y más original 
para decorar sus escaleras con una alfombra.

LOS OTROS
(al mismo tiempo que el Banquero, para sí)
¡Hemos perdido todo! ¡Hemos perdido todo!

ALWA 
¿Todo?... Pero ¿cómo ha podido suceder?

LA MADRE 
¿Adónde diablos ha ido a parar todo ese dinero?

LA QUINCEAÑERA, ALWA
LA DAMA ARTISTA, SIRVIENTE 
Sí, es muy extraño, ¿adónde ha ido a parar?

ALWA 
(casi gritando) 
¡Todos estamos arruinados!

LA QUINCEAÑERA, ALWA
LA DAMA ARTISTA, SIRVIENTE 
Sí, es muy extraño, ¿adónde ha ido todo el dinero?

(apenas se oye la conversación, con la excepción 
del diálogo entre la Madre y el Banquero) 

¡Hemos pedido todo! ¿Cómo ha podido suceder?
Sí, es muy extraño, increíble... 
¡Hemos perdido todo!... 
¡Lástima que se hayan perdido tantos miles!...

(simultáneamente) 

EL BANQUERO 
¿Y qué haré ahora? 
¿Deberé resignarme a la pérdida de mi fortuna?

LA MADRE 
(dirigiéndose al Banquero) 
¿Estoy soñando?... ¿He oído bien?
¿Todas nuestras acciones no valen nada?

EL BANQUERO 
¡No han perdido totalmente su utilidad! Usted, 
por ejemplo, puede usarlas para hacerse los rizos.

LA MADRE 
¡Oh, Dios en los Santos Cielos!

EL BANQUERO 
Mañana deberé empezar de nuevo desde cero,
tal y como ya lo he hecho
treinta y seis veces antes.

LA MADRE 
¡Diez años de ahorros a la basura! 

(parece que se va a desmayar) 

LA QUINCEAÑERA
(corriendo hacia su madre)
¡Levántate, mamá, levántate!

(de repente, todos se quedan en silencio mientras 
la Madre se desploma. La Quinceañera, Alwa y el 
Sirviente se ocupan de la Madre, que lentamente 
se recobra; el Sirviente le sirve Sekt. El Periodista 
continúa absorto mirando el papel de su acción) 

LA DAMA ARTISTA 
(en un costado, con el Banquero) 
Y dígame, ¿dónde sugiere que vayamos a cenar,

(parodiando el tono del Banquero)  

ahora que estamos arruinados?

EL BANQUERO 
Iremos adonde usted quiera, señora...

(ofreciéndole su brazo)  

¡Pero, rápido, la atmósfera aquí es terrible!

(se va con la Dama Artista) 

LA QUINCEAÑERA
(sosteniendo a su madre) 
¡Vamos, mamá, vamos!

(la Madre, acompañada por su hija, el Sirviente y 
Alwa, sale por la puerta principal despidiéndose 
de los demás con una reverencia ) 

EL PERIODISTA 
(estrujando su acción) 
¡La culpa la tienen esos cerdos!

(tira la acción al suelo y luego, mirando el retrato 
de Lulú, se va por la puerta principal. Lulú entra 
rápidamente desde el comedor, vestida con la 
ropa del Paje y se dirige a Alwa. El Paje, vestido 
con las ropas de Lulú, la sigue) 

ALWA 
¿Qué demonios significa esto? 

LULÚ 
¿Te queda algún dinero?

ALWA 
¿Has perdido el juicio?

LULÚ 
¡En dos minutos vendrá la policía! 
¡Nos perseguirán!
Te puedes quedar si te parece!...

ALWA 
(explotando) 
¡Dios Poderoso en los Cielos!

LULÚ 
(rápidamente yendo hacia la puerta secreta)
¡Sígueme! ¡Saldremos por la puerta de servicio! 

(se va. Alwa titubea y finalmente la sigue) 

PAJE 
Cerraré la puerta.

(rápidamente cierra la puerta secreta y 
deambula por el salón, donde su mirada se 
posa en el retrato de Lulú, ante el cual se detiene, 
de espaldas a la puerta de entrada) 

TENIENTE DE POLICÍA
(sin uniforme, entrando por el corredor
y yendo hacia el Paje) 
¡En el nombre de la ley, queda usted arrestada!

EL MARQUÉS 
(siguiendo al policía, mientras el Paje gira)
¿Qué clase de estupidez es ésta? 
¡No es ella!

(al oír esto, el Paje está al borde de la 
carcajada que se pierde por la caída 
del telón y el arrebatamiento de la música)

Escena Segunda 

(Un ático sin ventanas. Dos grandes paneles de 
vidrio en el propio techo, se abren hacia fuera. 
A la derecha y a la Izquierda abajo, puertas que 
no encajan. En el proscenio a la izquierda, un 
colchón raído y gris. Delante a la derecha, una 
enclenque mesita, sobre la cual hay una botella y 
una lámpara de parafina humeando. En el rincón, 
atrás a la derecha, un viejo canapé; al lado de la 
puerta central, una silla de caña con el asiento 
roto. La lluvia golpea sobre el tejado y una 
palangana recoge el agua de una gotera) 

SCHIGOLCH 
(sobre el colchón, con un abrigo gris y largo) 
La lluvia está tocando retreta:

ALWA 
(sobre el canapé en el rincón, envuelto en 
una manta)
Un tiempo muy apropiado hacer la calle.

SCHIGOLCH 
Cuando la oigamos venir, 
mejor nos escapamos hacia mi guarida.

ALWA 
¡Qué lástima me da de ella! 
¿Hay algo más lastimoso que una prostituta?

SCHIGOLCH 
No creo que nadie la pruebe.

ALWA 
Yo no se lo aconsejaría a nadie.

SCHIGOLCH 
(para sí) 
¡Estúpidos tontos!

(se escuchan pasos subiendo las escaleras)  

¡Ya están aquí!

ALWA 
(indignado) 
¡No lo soportaré!... ¡Voy a echar a ese tipo!

SCHIGOLCH 
(trabajosamente se levanta, toma a Alwa del 
cuello y lo empuja hacia la izquierda)
¡Vamos, vamos!...

ALWA 
Debemos dejar la puerta abierta.

SCHIGOLCH 
(empujando a Alwa al escondite) 
¡Tonterías!

ALWA 
Voy a...

SCHIGOLCH 
¡Quédate quieto!

ALWA 
¡Dios la ayude!

SCHIGOLCH 
(cierra la puerta del escondite desde adentro) 
¡Cállate!

ALWA 
(desde adentro) 
¡Sería mejor que yo vigilara!

(Lulú abre la puerta central y rápidamente 
entra con el Profesor que tiene aspecto de ave 
de corral con cara afeitada y rosa, ojos azul 
cielo y sonrisa amigable. Usa un capote y 
sombrero de copa y lleva en su mano un 
paraguas chorreando agua) 

LULÚ 
Aquí es donde vivo.

(El Profesor pone el dedo índice sobre su boca. 
Entonces abre el paraguas y lo pone a secar al 
fondo, en un rincón. Esto y todo lo que sigue él 
lo hace con rápidos movimientos)  

LULÚ 
Como verá, aquí no hay muchas comodidades.

(El Profesor tapa la boca de Lulú con su mano y 
mantiene su dedo índice sobre sus propios labios) 

LULÚ 
¿Qué me está tratando de decir con esos gestos?

(El Profesor repentinamente le cierra la boca) 

LULÚ
Estamos solos, nadie puede escucharnos.

(El Profesor mantiene la boca de Lulú cerrada, 
dobla su gabán y lo pone sobre la silla al lado 
de la puerta) 

LULÚ 
(para sí)
¡Dios mío, me he tropezado con un loco!

(El Profesor avanza silenciosamente; de 
improviso, toma la cabeza de Lulú con ambas 
manos y besa repetidamente su frente) 

LULÚ 
Despacio... antes deberá darme un anticipo.

(El Profesor le da un enorme billete y le lanza
una mirada significativa) 

LULÚ 
(alegremente, mirando ambos lados del billete) 
Bueno, esto ya es otra cosa... 

(Se acerca a él con precaución, le pone la mano 
en la nuca y lo besa en la boca. El Profesor con 
una sonrisa, mira alrededor como preguntando. 
Lulú toma la lámpara y abre la puerta de su 
cuarto. El Profesor entra levantando su sombrero 
mientras pasa la puerta. Ambos se van. El 
escenario queda oscuro. Solamente un rayo de luz
entra a través de una rendija del cuarto de Lulú) 

ALWA 
(gateando desde el escondite, susurrando) 
¿Se han ido?

SCHIGOLCH 
(detrás de Alwa, moviéndose igual) 
¡Espera!

ALWA 
Quiero ver lo que ocurre ahí dentro. 

(se arrastra hasta la puerta de Lulú) 

SCHIGOLCH 
¡Eres como un niño!

(andando a tientas, levanta de la silla el gabán 
del visitante, revisa sus bolsillos y saca de ellos 
un libro que entrega a Alwa.) 

¡Mira qué es esto!

ALWA 
(pone el libro en el rayo de luz que viene desde el 
cuarto de Lulú y lee el título)
"Exhorto para todo aquel que desee llegar 
a ser un peregrino ejemplar"

SCHIGOLCH 
Dios nos lo ha entregado, si me lo preguntas. 

(pone el capote de nuevo sobre la silla 
y rápidamente encuentra su camino hacia 
el escondite)  

ALWA 
No debemos hacer ruido. 

(gatea hacia el escondite. Lulú sale de su cuarto y 
pone la lámpara sobre la mesa. El Profesor la 
sigue, con movimientos rápidos, como siempre) 

LULÚ 
¿Volverá otro día?

(El Profesor no dice nada. Lulú mira hacia el 
cielo y sacude su cabeza. El Profesor se pone 
el gabán mientras tanto; se acerca a ella, 
poniendo su dedo índice sobre su boca. Lulú se 
arroja sobre su cuello. El Profesor gentilmente se 
separa de ella, besa su mano y va hacia la puerta. 
Lulú se prepara para acompañarlo hacia fuera. 
El Profesor le indica que ella debe quedarse, y 
rápidamente y sin hacer ruido se va. Alwa y 
Schigolch salen de su escondite)

LULÚ 
(sin expresión) 
¡Éste me ha caído bien! 

ALWA 
¿Cuánto te dio? 

LULÚ
Este billete... 
Ahora, me voy a la calle a tomar un poco de aire. 

SCHIGOLCH 
(ahuecando la voz) 
¡Ahora podremos vivir como príncipes! 

(gesto)

(otra vez se oyen pisadas en las escaleras)

ALWA 
¿Está volviendo él? 

LULÚ 
(escuchando) 
No, no es él. Es otra persona. 

ALWA 
Alguien está subiendo. 

LULÚ 
¿Quién puede ser? 

SCHIGOLCH 
Tal vez es un amigo suyo 
a quien le recomendó venir. 

LULÚ 
¡Está al otro lado de la puerta! 

ALWA 
¡Yo también lo escucho! 

SCHIGOLCH 
¡Adelante! 

LULÚ 
¿Quién puede ser? 

CONDESA 
(entra vestida pobremente y lleva en su mano 
una tela enrollada; dirigiéndose a Lulú) 
Si no vengo en un momento oportuno, me voy. 
Sólo quiero decirte que después de una semana de 
trabajo, aún no he conseguido el suficiente dinero.

SCHIGOLCH 
¡Y ahora la dama desea descansar 
y estirar sus pies en nuestra mesa! 

CONDESA 
No pienses que he venido con las manos vacías.
Traigo algo muy especial. 
Cuando venía para acá, un comerciante 
ha querido comprármelo, pero algo en mi corazón 
me ha dicho que debía rechazarlo. 
Pero... si tú prefieres puedes venderlo.

(ella le da la tela enrollada)

LULÚ 
¿Qué es esto? 

SCHIGOLCH 
¿Qué nos has traído? 

ALWA 
¡Veamos!

(él toma la tela de la Condesa Geschwitz y la 
desenrolla) 

¡Dios mío, el retrato de Lulú! 

LULÚ 
(casi chillando) 
¡Mi retrato!... ¡No me dejéis verlo!...
¡Arrojadlo a la calle! 

ALWA 
(de repente, de nuevo animado) 
Pero ¿por qué?... 
Ante este cuadro siento renacer mi propia estima. 
Es el destino quien me lo trae...

(poético) 

¿Quién no se detiene ante esos labios, con su 
promesa de placer? ¿Ante esos ojos inocentes, 
como los ojos de los niños? ¿Ante ese cuerpo, 
blanco y rosado, de fruta madura? Quien no dude 
de su fe burguesa, ¡que tire la primera piedra!

SCHIGOLCH 
Vamos a colgarlo, a nuestros clientes les gustará.

ALWA 
(muy eficiente) 
¡Un clavo, qué suerte!

(él cuelga la pintura por el borde superior de la 
tela, en un clavo que está en la pared)

SCHIGOLCH 
(a la Condesa Geschwitz) 
¿Cómo vino a parar a tus manos?

CONDESA 
En París, el día que os fugasteis...
Rasgué la tela y dejé el marco allá. 

ALWA 
(intentando colocar bien el lienzo) 
¡Lástima, la pintura está rajándose!
 
SCHIGOLCH 
¡Necesita otro clavo por abajo! 

ALWA 
(quitándose su bota izquierda) 
¡Yo sé cómo, dejádmelo a mí!

(con el tacón de su bota, clava el clavo en la 
pared a través del borde de la pintura)

SCHIGOLCH 
Tiene un aire de distinción 
que lo contagia todo.

(a la Condesa Geschwitz) 

Ella tenía un cuerpo sublime 
cuando este retrato fue hecho. 

CONDESA 
La verdad es que el artista supo 
plasmar en el lienzo toda su belleza. 

SCHIGOLCH 
Sí... y lo encontraron con la garganta abierta. 

LULÚ 
(muy calmada, mirando la pintura) 
¿No conociste al Pintor? 

CONDESA 
No, eso fue antes que yo os conociera.
Solamente oí mencionar como, 
llevado por un impulso irracional, 
se cortó la garganta. 

LULÚ 
Sólo me veía como mujer, como hembra.
Me amó, y sin embargo nunca me conoció. 

SCHIGOLCH 
Ella bien puede decir orgullosa: ¡ésa fui yo!
Cualquier hombre que la vea hoy en la calle, 
bajo la luz de las lámparas de gas, 
competir con una docena de furcias, 
nunca podría imaginar lo que ella fue.

LULÚ 
(contestando a Schigolch y disponiéndose a salir) 
Voy a comprobar lo dices. 

ALWA 
(se pone la bota otra vez y compara el retrato 
de Lulú con ella misma)
La expresión infantil que muestran sus ojos, sí, 
pese a lo que ella ha soportado y vivido,
permanece igual. El rocío que cubría su piel, 
la fragancia del aliento que sus labios exhalaban, 
la luz radiante que emanaba de su frente, 
el incomparable brillo del joven y ardiente cuello,
los hombros... 

SCHIGOLCH 
¡Todo eso se ha ido para siempre a la basura!

LULÚ 
(suavemente)
¡Adieu! 

ALWA 
¿Adónde vas? 

CONDESA 
¿Adónde vas?

SCHIGOLCH 
Va a intentar pescar un hombre. 

ALWA 
No deberías volver a bajar, ya está bien por hoy. 

CONDESA 
¡Lulú, Lulú! 

SCHIGOLCH 
Quizás tenga suerte. 

CONDESA 
¡Voy contigo!

SCHIGOLCH 
¡No seáis timoratos! 

(a la Condesa) 

Perdón, señora, ¿nos vas a hacer el honor 
de pescar en nuestras aguas? 

LULÚ 
¡Déjala en paz! 

ALWA 
¡Por favor, quédate!... ¡Quédate! 

LULÚ 
¡Me das asco! ¡No te soporto! 

CONDESA 
¡Iré contigo, yo te protegeré! 

(Alwa y Schigolch tratan de retener a Lulú y a la 
Condesa respectivamente, pero ninguno de los 
dos lo consigue. Ambas escapan por la puerta)

SCHIGOLCH 
(a Alwa) 
¿Con qué derecho le prohíbes que haga la calle 
si tú mismo no trabajas en nada? 

ALWA 
(gimiendo, tirándose sobre el sofá)
¿Quién sino ella me ha contagiado 
la maldita enfermedad que padezco?

SCHIGOLCH 
¿Ella?... ¿Ella está enferma? 

ALWA 
El Marqués la contagió y ella a mí.
Sin embargo, ella es totalmente inmune. 

SCHIGOLCH 
(dejándolo a Alwa) 
Ella no dejará que la Condesa 
la acompañe por las calles. 

(contemplando el cuadro de Lulú) 

Ella aún no ha acabado de aprender el oficio. 

ALWA 
¿A qué oficio te refieres? 

SCHIGOLCH 
Ella no puede ganarse la vida fingiendo dar amor,
porque su vida es amor. 

ALWA 
¿Amor?

(se escuchan pasos) 

¡Ellas están de vuelta! 

SCHIGOLCH 
Tendremos que escondernos otra vez. 

ALWA 
Yo me ocultaré ahí. 

(se tapa con su manta, quedándose escondido 
durante el siguiente episodio)

SCHIGOLCH 
¡Nobleza obliga! 

(yendo hacia el escondite) 

El verdadero hombre de mundo hace 
lo que la sociedad espera de él.

(entrando en el escondite)

LULÚ 
(abriendo la puerta) 
¡Ven, entra, querido! 

UN NEGRO 
(vestido con un abrigo y pantalones claros, 
polainas blancas, botas con botones amarillos 
y calcetines grises)
¡Dios, qué oscura está la escalera! 

LULÚ 
(llevándolo de la mano)
¡Aquí está más iluminado, mira! 

UN NEGRO 
Pero ¡hace mucho frío!

(tiembla)

LULÚ 
¿Quieres un trago? 

UN NEGRO 
¿Schnaps?... 
Siempre tomo schnaps, me sienta bien.

LULÚ 
(le da la botella)
No sé adonde puse el vaso.

UN NEGRO 
¡No importa

(toma la botella y bebe)  

¡Me gusta el schnaps!

LULÚ 
Verdaderamente eres un buen mozo.

UN NEGRO 
Mi padre es el emperador de Uahubee. 
Aquí tengo seis mujeres: dos españolas, 
dos inglesas y dos francesas; 
pero no me satisface ninguna. 
Ellas siempre me obligan a bañarme, bañarme...

(trata de agarrarla) 

LULÚ
¡Despacio! 

(dando un paso atrás)  

¿Cuándo vas a pagarme?

UN NEGRO 
¡Una pieza de oro! Te daré una pieza de oro. 
Siempre pago con piezas de oro.

LULÚ 
Entonces, muéstramela primero.

UN NEGRO 
Nunca pago antes.

LULÚ 
Al memos, déjame mirar la moneda.

UN NEGRO 
(yendo aún más cerca de ella)
¡Sí, mira! ¡Ven! ¡Ven!

(la atropella) 

LULÚ 
(defendiéndose con toda su fuerza) 
¡Quítame las manos de encima!

(Alwa se levanta con esfuerzo, va agachado hacia 
el Negro y lo agarra por el cuello del abrigo) 

UN NEGRO 
(rápidamente, girando frente a Alwa)
¡Oh, aquí está el chulo! 
¡Ven, amigo, te daré algo para dormir!

(golpea a Alwa en la cabeza con una porra. Alwa 
cae muerto) 

¡Ahí tienes tu somnífero! 

(agachándose hacia el cadáver de Alwa) 

¡Que tengas hermosos sueños!

(a Lulú)  

¡Que sueñe contigo!... ¡Hermosos sueños! 

(yendo hacia la puerta) 

¡Ahí está la puerta! 

(se va) 

LULÚ 
(sola, estallando)
¡No puedo seguir aquí! 
¡Nadie podría aguantar en este lugar! 
¡Hasta las calles son mejores!

(corre hacia la puerta mientras mira a Alwa 
caído y se va rápidamente) 

SCHIGOLCH 
(regresa del escondite y se inclina sobre Alwa)
¡Alwa!... ¡Sangre!... Creo que será mejor ocultarlo 
o el próximo cliente de Lulú podría desmayarse.

(tocando su cuerpo)  

¡Alwa! ¡Alwa!... Dormirá un buen rato.

(tomando a Alwa por debajo de los brazos y 
arrastrándolo hacia el escondite) 

Pero éste no es el mejor lugar para dormir.

(El escenario queda vacío. La Condesa entra por 
la puerta central mirando a uno y otro lado) 

SCHIGOLCH 
(retornando del escondite)
El señor Alwa tenía sueño y está descansando.

CONDESA 
¡Qué oscuro está esto!

SCHIGOLCH 
Va a estar mucho más oscuro...

CONDESA 
Ella me echó.

SCHIGOLCH 
(con una viva reacción) 
¡Y con toda la razón!

(con tono amable) 

Si alguien pregunta por mí, estaré abajo, en el bar.

(se va por la puerta central) 

CONDESA 
(sola, se sienta en la silla de caña al lado de la 
puerta, toma un pequeño revolver de su cartera 
y lo mantiene sobre su frente; luego lo baja, 
sacudiendo su cabeza)
¡No! Si ella me viera tirada aquí, sobre mi sangre, 
no largaría ni una lágrima por mí...
¿Saltar al río?... 
¿Qué estará más frío, el agua o su corazón?...
¿El cuchillo?... Hmmm, no ganaría nada...
¡Lo mejor, será que me cuelgue!

(toma una correa de una bolsa de la pared) 

¡Rápido!...¡Antes que ella regrese!

(De súbito, su mirada tropieza 
con el retrato de Lulú) 

¡De nuevo, por última vez, 
quisiera abrirte mi corazón!

(cae de rodillas) 

¡Ten compasión de mí!

(se queda en esta posición) 

(Lulú abre la puerta y deja entrar a Jack) 

JACK 
(El es un hombre grande pero de movimientos 
flexibles, cara pálida, ojos inflamados, gruesas 
y arqueadas cejas, bigote caído, barba de varios 
días, patillas largas y manos rojas. Su mirada 
está como perdida en el suelo. Él lleva puesto 
un abrigo oscuro y un pequeño y redondo 
sombrero de fieltro. Fijándose en la Condesa 
Geschwitz)
¿Quién es ésta?

LULÚ 
¡Es mi hermana! No está muy en sus cabales.

JACK 
(pensando) 
¿Loca? 

(yendo otra vez hacia Lulú) 

Creo que tienes una bonita boca, querida.

LULÚ 
¡La misma que la de mi madre!

JACK 
¡Seguramente!... ¿Cuánto cobras?

LULÚ 
¿Quieres pasar la noche entera conmigo?

JACK 
No, no tengo tiempo, debo irme a casa.

LULÚ 
Pero siempre puedes inventar una excusa.

JACK 
¿Cuánto quieres?... No tengo mucho.

LULÚ 
No pido pepitas de oro, 
todo lo que pido es media libra.

JACK 
(yendo hacia la puerta) 
¡Entonces, buenas noches!

LULÚ 
(tomándolo de nuevo) 
¡Quédate conmigo, solamente un ratito!

JACK 
(pasando al lado de la Condesa Geschwitz, 
abre el escondite)
¿Para qué? ¿Qué ganaría quedándome? 
¡Suena sospechoso!...
Mientras duermo, alguien revisa mis bolsillos.

LULÚ 
¡No, nunca lo haría! ¡No, no hay nadie! 
¡Por favor no te vayas, ahora que estás aquí! 
¡Te lo ruego, no te vayas!

JACK 
Bien, ¿cuánto, entonces?

LULÚ 
(vacilando) 
Solamente te pido la mitad 
de la suma que mencioné. 

JACK. 
¡No, es aún demasiado! 
Yo creo que eres novata en este oficio.

LULÚ 
Sí, empecé hoy.

(La Condesa, aún de rodillas, 
avanza hacia Jack)

LULÚ 
(aparta a la Condesa de Jack) 
¡No te acerques!

JACK 
No es verdad que sea tu hermana...
Está enamorada de ti.

(acaricia el pelo de la Condesa como a un perro) 

¡Pobre animal! 

(se dirige hacia Lulú y la observa detenidamente, 
con mirada inquisitiva) 

LULÚ 
¿Por qué me miras?

JACK 
Cuando te vi caminar, me dije: 
"Ahí va un cuerpo bien hecho"

LULÚ 
¿Cómo puede uno saber esas cosas?

JACK 
También vi que tu boca era muy bonita.
Sólo tengo media corona...

LULÚ 
No importa, ¡dámela!

JACK 
Pero me debes devolver la mitad 
para que mañana pueda tomar el ómnibus.

LULÚ 
No tengo cambio.

JACK 
¡Mira bien! ¡Mira en todos los bolsillos!

LULÚ 
(saca una moneda) 
Ésta es la única moneda que me queda.

JACK 
¡Dámela!

LULÚ 
La cambiaré mañana 
y la dividiré contigo.

JACK 
¡No!... ¡Dámela ahora!

LULÚ 
(dándosela) 
¡Acabemos!... ¡Ven conmigo ahora! 

(ella toma la lámpara) 

JACK 
¡No necesitamos luz, hay luna llena!

LULÚ 
Como quieras. 

(deja la lámpara, se acerca a Jack, y 
lo abraza) 

Realmente me atraes mucho...

(con voz atormentada) 

¡Te deseo tanto!
Por favor no me hagas esperar más.

JACK 
Como quieras. 

(la sigue a su cuarto, y se oye el ruido del cerrojo 
al cerrar la puerta desde dentro. La lámpara se 
apaga. Sobre el suelo, entre las dos ventanas, 
dos figuras cuadradas están iluminadas por la 
luna) 

CONDESA 
(sola, como en un sueño)
No pasare más noches con este tipo de gente. 
Volveré a Alemania. Me inscribiré en una 
universidad. Pelearé por los derechos de la mujer. 
Estudiaré jurisprudencia.

LA VOZ DE LULÚ 
(desde su cuarto) 
¡No!... ¡No!... ¡No, no!

(chillido de muerte) 

(La Condesa se levanta y corre precipitadamente 
hacia la puerta del cuarto de Lulú, golpeándola 
con toda sus fuerzas. Jack, agachado, abre 
la puerta desde adentro y clava un cuchillo 
ensangrentado en el pecho de la Condesa que 
cae herida) 

JACK 
(pasando junto a la Condesa) 
¡Ha sido un buen trabajo!

(lavándose las manos en una palangana que está 
debajo de la ventana) 

Pero no soy un tipo con suerte...

(busca una toalla alrededor) 

¡Nunca encuentro una toalla cuando la necesito!

(La Condesa hace un movimiento. Jack se inclina 
sobre ella y hace un ademán despectivo) 

No te queda mucho tiempo de estar entre nosotros

(va hacia la puerta del medio y se va) 

CONDESA 
¡Lulú! ¡Ángel mío! 
¡Deja que te vea por última vez! 
Estoy cerca, muy cerca de ti... 
¡Para toda la eternidad!

(muere) 



Traducido y Escaneado por:
Jorge Luis Vanasco 2006