ERSTER
AUFZUG
(Gemach
in Aithras Palast. Ein Ausgang ins
Freie,
nicht in der Mitte des Hintergrundes,
sondern
seitlich rechts. Zur Linken ein Tisch,
schön
gedeckt für zwei, zwei thronartige Stühle
dabei. In
der Mitte auf einem Dreifuss die
alleswissende
Muschel. An der rechten Seitenwand
ein
Thronsessel, auf dem Aithra sitzt - vor ihr auf
einem
niedrigen schemelartigen Stuhl die Dienerin,
auf einer
Harfe spielend. Draussen ist Nacht. Das
Gemach
ist schön erleuchtet)
AITHRA
(steht
auf )
Das Mahl ist gerichtet,
die Nacht schwebt nieder,
wo ist mein Geliebter?
Er lässt mich allein.
Ich laure: er kommt nicht
-
Ich traure: wo. bist du?
O lass nicht so lange
die junge, die bange
Geliebte allein!
Die Nacht sinkt nieder,
lass heute nicht wieder,
Poseidon, die Freundin
allein!
Wo bist du, Poseidon,
(zart
)
wo bist du?
(ungeduldig
)
Wo ist er denn?
MUSCHEL
Drei Tauben schweben
glänzend wie Perlen
fern überm Meer.
Sie grüssen dich
von Poseidon
und versichern
mit sanftem Girren
seine Liebe,
seine Treue,
seine Sehnsucht
immer aufs neue!
AITHRA
O du Lügnerin!
Einmal sind es
Reisende,
einmal Delphine,
einmal Tauben!
MUSCHEL
Seine Liebe, seine Treue immer
aufs neue!
AITHRA
(heftig
)
Antworte mir ohne
Umschweife: wo ist Poseidon?
MUSCHEL
(sehr
feierlich )
Bei den Äthiopen!
AITHRA
(zornig
)
Bei den Äthiopen?
DIENERIN
Ich laufe um das
Fläschchen mit dem Lotossaft.
AITHRA
(traurig
)
Ach, eine Zauberin
sein
und so ohnmächtig gegen
den stärkeren Zaubrer!
DIENERIN
Ich laufe und hole das
Fläschchen!
AITHRA
Ich will nicht!
DIENERIN
Du brauchst es!
AITHRA
Ich will nicht!
DIENERIN
Es wird dich beruhigen.
AITHRA
Ich will nicht!
DIENERIN
Du brauchst es!
AITHRA
Ich will nicht!
DIENERIN
Dann wühlet kein
Schmerz durch die Adern!
AITHRA
Ich will nicht!
DIENERIN
Dann
stillet sich innen das Hadern!
AITHRA
Ich will nicht!
DIENERIN
(leise
und sehr deutlich )
Ein halbes Vergessen
wird sanftes Erinnern;
du fühlest im Innern
dir wiedergegeben den
göttlichen Mann!
(Aithra
setzt sich zu Tisch, kindhaft
junge Mädchen
schweben
auf den
Fussspitzen
herein
und bedienen sie )
AITHRA
Ich will nicht betäubt
sein, ich will mich zerstreuen!
Ich will Gesellschaft
haben!
Für was ist mir
denn Gewalt gegeben,
jeden Sturm zu
entfesseln,
jedes Schiff an die
Klippen zu reissen!
MUSCHEL
Der Mann steht auf, er
ist der einzige an Bord,
der nicht schläft.
DIENERIN
(Schütteln den Kopf)
“Der Mann steht auf!“
Sie sieht ein Schiff mit schlafenden
Leuten.
MUSCHEL
Er weckt einen von den
Schläfern auf -
DIENERIN
“von den Schläfern”
MUSCHEL
und gibt dem das Steuer
in die Hand -
DIENERIN
“gibt dem das Steuer in
die Hand”
MUSCHEL
Er selber steigt hinunter
in den Schiffsraum.
DIENERIN
“Er steigt hinunter in
den Schiffsraum.”
AITHRA
(hält
im Essen inne )
Von wem erzählt sie?
DIENERIN
Sie sieht ein Schiff mit
schlafenden Leuten.
MUSCHEL
Jetzt ist er unten.
Die Schlafende regt
sich.
Die Schlafende
ist von allen Frauen
der
Welt die Schönste!
AITHRA
Warum
gleich die Schönste!
Wer
kann das entscheiden?
MUSCHEL
Er
beugt sich zu ihr, er will sie küssen!
AITHRA
Eine
schöne Frau, gut!
DIENERIN
Der
Mann auf dem Schiff will die Schlafende,
die
seine Frau ist, küssen.
AITHRA
Und
das ist alles?
MUSCHEL
Nein!
Jetzt holt er -
AITHRA
(nicht
sehr gespannt )
Was
holt er?
MUSCHEL
Er
greift mit der Linken ein Tuch -
DIENERIN
“ein
Tuch,”
MUSCHEL
das
will er über ihr Gesicht werfen -
DIENERIN
“über
ihr Gesicht”
MUSCHEL
denn
in der Rechten hält er einen Dolch -
er will sie
töten.
DIENERIN
Er
greift mit der Linken ein Tuch -
MUSCHEL
Aithra,
hilf doch! Der Mann ermordet die Frau!
DIENERIN
Aithra,
hilf doch:
der Mann auf dem Schiff ermordet
seine Frau!
AITHRA
(aufspringend
)
Wie
denn? Was soll ich?
Wer sind denn die Leute?
MUSCHEL
Helena
ist es! Helena von Troja!
Und er ist Menelas!
Schnell!
Er
schleicht sich näher!
Verdeckt er ihr mit dem
Tuch das Gesicht,
so ist sie verloren!
DIENERIN
Schnell!
Er schleicht sich näher.
Gleich
ist sie verloren!
AITHRA
(Imperativ,
der Bestellung eines Sturms)
Sause
hin, Sturm! Flieg hin wie der Blitz!
Wirf
dich auf das Schiff!
Rede,
was siehst du?
MUSCHEL
Der
Sturm hat das Schiff! Er hat es!
Er
hat es!
Die
Masten splittern!
Die Schlafenden taumeln drunter
und drüber.
Weh! Sie scheitern.
DIENERIN
Sie
scheitern!
AITHRA
Und
die Frau? Und der Mann?
Hat er sie ermordet,
der Teufel?
MUSCHEL
Sie
schwimmen!
Da - er trägt sie.
Befiehl doch Ruhe,
lass alle sich retten!
AITHRA
Wer
trägt wen? Legt euch, Wellen!
MUSCHEL
Menelas
trägt Helena hoch in den Armen!
Die brandenden
Wellen machen ihm Platz
und er schwingt
sich ans Land.
AITHRA
Leg
dich, Sturm, zu meinen Füssen!
Hier
ganz still!
– Eine
Fackel, ihnen den Weg zu zeigen.
(Die
Dienerin packt eine Fackel, läuft
hinaus.
Der Sturm legt sich gänzlich)
ETRA
Ist
es wirklich Helena? Die berühmte?
So ist denn
Troja gefallen!
Und
ich soll hier sie empfangen?
In
meinem Haus? Mit ihr reden?
Mit Helena
von Troja!
Mit der berühmtesten,
der gefährlichsten,
der herrlichsten Frau der Welt.
Was
wir sahen, da wir sehnten
träumend
uns aus uns hinaus,
einmal
kommt es, nächtig prächtig,
unversehens
uns ins Haus!
(Aithra
zieht sich langsam zurück in ein
Seitengemach
nach rechts, wo sie aber dem
Zuschauer sichtbar bleibt. Das
Gemach bleibt
einen Augenblick leer, dann
kommt
die Dienerin
gelaufen, voran leuchtend,
hinter
ihr ein leicht
gewappneter schöner Mann,
der
einen gekrümmten
Dolch im Munde trägt und
an
der Hand eine sehr
schöne Frau mehr hinter
sich
dreinreisst als führt,
deren üppiges
goldblondes
Haar aufgegangen ist.
Die
Dienerin verschwindet. Helena
erblickt einen
Spiegel, geht hin und steckt
unbefangen
ihr Haar auf.
Menelas sieht sich um,
befangen
wie ein Mensch, der
aus Finsternis ans
Licht
und aus Todesgefahr in ein
schön erleuchtetes
Zimmer kommt; dann legt er den
Dolch,
der schon nicht mehr zwischen den Zähnen,
sondern in seiner Hand ist, auf den
Dreifuss
nächst
der Muschel hin)
MENELAS
Wo
bin ich? Was ist das für ein Haus?
HELENA
(sofort
Herrin der Lage )
Ein
Feuer brennt.
Ein Tisch ist gedeckt.
Will
nicht mein Gemahl mit
mir sitzen und essen?
MENELAS
(leise
und beklommen)
Was
haben die Götter mir zubereitet?
HELENA
Schön
glänzt der Saal,
zwei
Throne stehen.
Ein
König und eine Königin
sind
hier erwartet. Setzen wir uns!
MENELAS
(für
sich)
Nie
werden wir beide zusammen essen.
HELENA
Der
Mann und die Frau - so ward ich gelehrt,
teilen
den Tisch und teilen das Lager.
MENELAS
Dein
Lager war
zuunterst
im Schiff,
meines
war droben – unter den Sternen
zehn
Nächte lang.
HELENA
(lächelnd)
Doch
heute nacht war dir das zur Last.
Du
kamst herab mit leisen Tritten -
MENELAS
(erstaunt)
Du
schliefest nicht?
HELENA
(leidenschaftlich
)
War
ich‘s nicht, die dich nicht schlafen liess?
MENELAS
(schmerzlich
)
Du
warst es!
(beiseite)
Ahnt
sie,
was
ich ihr antat
ohne
den Sturm?
Oder
ist sie ganz arglos?
(Er
tritt von ihr weg )
AITHRA
Ein
gräulicher Mann!
Wie
er sich bitten lässt
zu
etwas Schönem!
HELENA
Wohin
trittst du?
Willst
du noch einmal von
mir weggehn?
Lieber,
das fruchtet doch nichts.
AITHRA
Es
ist nicht zu begreifen!
HELENA
Dir
ist auferlegt,
mich
nicht zu verlassen,
und
mir ist verhängt,
zurückzukehren
in
deine Arme,
und
so ist es geschehn!
Sag
doch, ob je
in
all diesen Jahren
dein
Wünschen gelassen hat von mir
nur
für eine Stunde?
(Menelas
sieht zu Boden)
Du
schweigest. Siehst du?
MENELAS
(qualvoll)
Helena!
HELENA
(mit
voller Liebe)
Menelas!
(Sie
tritt ihm entgegen, er weicht fast schaudernd
zurück Helena ist dem Tisch
näher
getreten. Eine
zarte, kindhafte
Mädchengestalt
schwebt auf
Fussspitzen
hinter
dem Tisch hervor, füllt aus
einem
Mischkrug
eine flache Trinkschale, bietet
sie
Helena dar )
HELENA
(ergreift
die Schale, tritt mit ihr auf Menelas
zu )
Bei
jener Nacht, der keuschen einzig einen,
die
einmal kam, auf ewig uns zu einen;
bei
jenen fürchterlichen Nächten,
da
du im Zelte dich nach mir verzehrtest;
bei
jener Flammennacht, da du mich zu dir rissest
und
mich zu küssen doch dir hart verwehrtest,
und
bei der heutigen endlich, da du kamest,
mich
jäh und zart aus allem Schrecknis nahmest:
bei
ihr, die mich aufs neu dir schenkt,
trink
hier, wo meine Lippe sich getränkt!
(Sie
berührt mit den Lippen den Rand
der Schale,
reicht diese dann Menelas )
MENELAS
(finster)
Ein
Becher war
süsser
als dieser,
herrlich
gebildet,
aus
dem trank Paris,
und
nach seinem Tod
seiner
Brüder viele.
(sehr
bitter )
Du
warst eine Schwägerin ohnegleichen!
HELENA
Aber
du bist der Beglückte,
denn
sie alle sind tot –
und
du bist mein Herr!
So
nimm die Feige,
darein
ich drücke
die
Spur meiner Lippen,
und
freue dich!
(Das
kleine Mädchen, das die
Früchte
gereicht
hat, tanzt ab )
MENELAS
(grausam
bitter)
Zu
viele, Helena, haben gekostet
von
der herrlichen Frucht,
die
du anbietest!
HELENA
Hast
du aber von einem gehört,
der
ihrer satt ward?
MENELAS
Heute
nacht
trat
ich zu dir,
dort,
wo du schliefest,
um
dich zu töten!
HELENA
(lächelnd
und bezaubernd)
Weil
du nur so
und
nicht anders glaubst zu empfangen
mein
letztes Geheimnis:
darum
meine Züge
willst
du gewahren
zauberisch
zärtlich im Tode verzerrt?
O
Liebender, du ohne Mass und Grenzen!
MENELAS
(ergreift
den gekrümmten Dolch und
bringt
ihn ihr vor die Augen )
Kennst
du die gekrümmte Waffe?
HELENA
(sehr
ruhig)
Als
Paris vor dir lag
und
fleht` um sein Leben,
entrissest
du ihm
den
krummen Dolch - ich kenn` ihn recht wohl -
(ausbrechend)
und
mit der eignen Waffe
durchschnittest
du ihm die lebendige Kehle!
(leise)
Als
Paris starb unter deinem Stahl,
den
Tag wusstest du wieder,
dass
du mir gehörtest,
und
ich - ich gehöre dir!
MENELAS
(nun
fest entschlossen zur Tat )
Helena!
Merke zuletzt meine Rede!
Merke:
Einem gehört ein Weib -
und
ich will meine Tochter so aufziehn -
HELENA
(unerschüttert)
Deine?
Ich denke, sie ist auch die meine!
MENELAS
(ohne
sich beirren zu lassen)
So
aufziehn will ich meine Tochter
dass
sie sich der Mutter
nicht
braucht zu schämen!
Denn
für eine Tote errötet man nicht.
HELENA
(mit
unbesiegbarer Kraft)
Menelas,
merke zuletzt meine Rede!
Einem
gehört ein Weib
und
so bin ich die deine!
Dich
hab-‘ ich gewählt
aus
dreissig Freiern,
mutigen,
schönen!
Sieh
mir ins Gesicht -
und
lass alles, was war,
alles,
alles, ausser diesem,
dass
ich dein bin!
MENELAS
Ich
war nicht der erste der Helden
und
nicht der zweite -
Warum
hast du mich gewählt
zu
solchem Leiden?
HELENA
Vergiss
den bösen Traum,
wach
auf bei deiner Frau!
MENELAS
Hab‘
ich im Traum Troja verbrannt?
HELENA
Lasse,
was war,
und
küsse mich wieder!
MENELAS
(für
sich)
Nimmer
darf das Kind sie sehn!
HELENA
In
deinen Armen bring mich heim!
MENELAS
Bewahret
mich rein, ihr oberen Götter!
HELENA
Helfet
dem Weibe, ihr unteren dunklen!
MENELAS
Helfet,
was sein muss, mir zu vollenden!
HELENA
Erde
und Nacht,
Mond
und Meer,
helfet
mir jetzt!
MENELAS
Erde
und Nacht,
Mond
und Meer,
weichet
hinweg!
HELENA, MENELAS
Erde
und Nacht,
Mond
und Meer,
MENELAS
helfet,
was sein muss,
mir
zu vollenden!
Bewahret
mich rein, ihr oberen Götter!
Helfet,
was sein muss, mir zu vollenden!
HELENA
Helfet
dem Weibe, ihr unteren dunklen!
Wach
auf bei deiner Frau!
In
deinen Armen bringe mich heim!
HELENA, MENELAS
Erde
und Nacht,
Mond
und Meer,
HELENA
helfet
mir jetzt!
MENELAS
Weichet
hinweg!
(Die
Lichter verdunkeln sich, nur der Mond fällt
von draussen herein. Ein
Strahl trifft Helenas Antlitz.
Menelas –
den
Dolch erhoben, sie in die Kehle zu
treffen,
steht wie gebannt vor ihrer Schönheit. Sein
Arm mit der Waffe sinkt)
AITHRA
(beschwörend
)
Ihr,
grünen Augen
im
weissen Gesicht,
die
ihr lauernd listig
euch
pappelnd vermummt,
Nachtelf
en ihr,
lüstern
Lebendiges
zu
euch zu ziehn,
ich
hab‘ hier im Haus
einen
heissen Kerl,
einen
rechten Raufbold,
den
schafft mir vom Leib!
(Vor
Aithra erscheint flüchtig ein und der andre
Elf, gleichsam um ihre Befehle entgegenzunehmen,
und verschwindet ebenso
rasch )
Mit
Lärm einer Schlacht
bestürmt
ihm den Kopf,
narret
ihn fest!
Lasst
ihn anlaufen
an
zwanzig Bäume,
sein
Schwert in der Hand.
Dreht
ihn! Drillt ihn!
Zwinkert
und zwitschert!
Dreht
ihn! Drillt ihn!
Belfert
und balzt,
schnattert
und schnaubt,
drommetet
und trommelt!
Hudelt
ihn! Hetzt ihn!
Flitz,
flitz, flitz !
(Die
Rückwand des Hauses wird durchsichtig,
man erblickt das Treiben der
Elfen, von denen
einzelne sich
als Krieger
verkleiden, Helme
aufsetzen,
Schilde
und Speere schwingen)
HELENA
Ohne
Zaudern töte mich denn!
MENELAS
Wie
liebliches Weh
noch
in dieser Gebärde
die
süsse Kehle
gedehnt
wie dürstend
dem
Eisen entgegen!
(Abermals
anspringend, hält
er abermals inne )
HELENA
Nimm
mich ins Messer!
Nimm
mich, Liebster!
DIE
ELFEN
(teilweise
unsichtbar)
Mit
Lärm einer Schlacht
bestürmt
seinen Kopf!
MENELAS
Wie
ist mir?
DIE
ELFEN
Drommetet
und trommelt!
MENELAS
Was
hör‘ ich?
DIE
ELFEN
Paris
hier!
Mit
Lärm einer Schlacht
bestürmt
seinen Kopf!
Haltet
ihn fest.
MENELAS
Wer
ruft? Was für Waffen?
DIE
ELFEN
Paris
hier! Hier steht Paris!
MENELAS
Paris
hier?
HELENA
(dringender
)
Was
dein Herz begehrt,
tu
endlich mit mir!
MENELAS
(verwirrt)
Auch
ins Messer fällst du noch so?
Auch
der Stich in den Hals
wird
zärtlich sein?
(Hören
Sie den Ruf der Elfen aus und
wiederholt)
DIE
ELFEN
Paris!
MENELAS
Paris?
DIE
ELFEN
Hier
steht Paris!
MENELAS
Hier
steht Paris?
Den
Feldruf hör‘ ich!
Gehn
die Toten hier um und rufen
und
wollen noch einmal erschlagen sein?
DIE
ELFEN
(ganz
nahe)
Helena
will ich wieder gewinnen!
MENELAS
Hier
steht Menelas
und
dein Tod!
Steh
mir, Gespenst!
(Er
stürzt ab ins Freie)
DIE
ELFEN
Hahahahahahaha,hahahaha!
Paris
hier!
Hahahahahahaha,hahahaha!
(verschwindend)
Paris
hier!
Hahahahahahaha,hahahaha!
(Helena
wankt nun todmüde auf den Thron
der
Aithra und fällt dort mehr
zusammen,
als dass sie
sich setzt.
Aithra
tritt hervor. Helena, bei ihrem
Anblick,
will aufstehen)
AITHRA
Bleib
sitzen! Schone dich!
(Sie
setzt sich auf den niedrigen Sessel)
HELENA
Wer
bist du?
Wem ist dies Haus?
AITHRA
Du
bist in Poseidons Haus,
Helena,
und bist mein Gast!
Doch
lass uns keine Minute verlieren!
Ich
werde dich retten, ich bin deine Freundin!
In
wenigen Augenblicken kehrt
der
Fürchterliche zurück.
Oh,
wie ich ihn hasse!
HELENA
(steht
auf, späht hinaus)
Oh,
wie ich ihn liebe!
MUSCHEL
(lacht)
Menelas!
Jetzt läuft er wie ein Toller
einem Nebelschwaden
nach,
den er für Helena hält!
HELENA
Troja
ist dahin - und jetzt gehöre ich ihm!
DIE
ELFEN
Ha,
ha, ha, ha, ha, ha, ha!
Hetzt
ihn auf s neu!
Jagt
ihn im Kreis
um
sich selber herum!
Helena
hier! Paris da!
Ha,
ha, ha, ha, ha, ha, ha!
AITHRA
Du
bist durchnässt,
meinst
du zu trocknen
bedarf
es des Feuers?
Ich
trockne dich
mit
meinen Augen!
HELENA
(sieht
Aithra lächelnd an )
Wie
sanfte Wärme mich durchdringt!
AITHRA
Die
lieblichen Wangen so
entstellt
vom
Salz des Meeres!
(Sie
streicht ihr die Wange )
HELENA
Wie
du mich anrührst!
AITHRA
Ohne
Glanz die Haare!
Meinst
du, ich brauche
Salben
und Öl,
damit
sie dir leuchten?
(Sie
streift leicht über Helenas Haar )
HELENA
(vor
dem Spiegel, den auf Aithras Wink
die
Mädchen herangebracht haben )
Wie
ich erglänze!
AITHRA
(entzückt
)
Allerschönste!
HELENA
Beste!
Was hast du aus mir gemacht?
AITHRA
Dein
herrliches Wesen zurück dir gebracht.
HELENA
(nachdem
sie sich abermals an dem
eigenen
Spiegelbild geweidet)
Was
machst du aus mir?
So
sah die aus, die Menelas
in
seine Brautkammer trug.
Bin
ich so jung und soll sterben?
AITHRA
(mit
der Trinkschale)
Nicht
sterben! Leben! Leben! Schnell! Trinke!
HELENA
(nimmt
die Schale)
Wer
bist du?
DIENERIN
(ganz
leise, nur hauchend)
Ein
halbes Vergessen
bringt
sanftes Erinnern.
HELENA
Was
ist das für ein Trank?
DIENERIN
(leise)
Du
fühlest im Innern
dir
wiedergegeben
dein
unschuldig Leben -
HELENA
(für
sich, leise)
Wie
ist mir auf einmal?
Wohin
schwindet meine Angst?
DIENERIN
- und
wie du dich fühlest,
so
bist du fortan!
AITHRA
Wie
die Nacht aus deinen Augen schwindet!
HELENA
Wer
bist du?
AITHRA
Deine
unbedeutende Freundin Aithra!
HELENA
Zauberin!
AITHRA
Schönste!
(Sie
fassen einander bei den Händen )
AITHRA
UND HELENA
Stärker
als Krieger, reicher als Könige
sind
zwei Frauen, die sich vertrauen!
HELENA
(tritt
noch einmal vor den Spiegel,
dann wendet
sie sich beseligt)
Wer
tötet Helena, wenn er sie ansieht?
(Aithra
betrachtet sie voller Bewunderung)
Wie
leicht wird alles!
AITHRA
Recht
so! Trinke! Und vergiss deine Angst!
(Sie
reicht ihr abermals die Schale
HELENA
(nachdem
sie getrunken, fröhlich wie ein
Kind )
Menelas!
Warum denn mich töten?
(Sie
schwankt wie schlaftrunken, die kleinen
Mädchen drücken sich an sie und
stützen sie)
Schlafen!
- Mich schläfert -
Schläfst du neben mir,
Liebster?
AITHRA
Wie
stell‘ ich‘s an, sie zu retten?
Muschel,
wo ist er?
MUSCHEL
Ganz
nahe!
HELENA
Ich
hab‘s gehört - schon in halben Schlaf hinein
(wie
ein Schlummerliedchen)
Ganz
nahe
schon
schwebt mir
ein
unschuldig Glück.
Gebt
acht: ich entschwinde!
Nein,
lasset: ich finde
schon
wieder zurück!
(Sie
schliesst, auf die Kleinen gestützt, die
Augen)
DIENERIN
(an
der Tür hinausspähend)
Der
Nebelstreif flattert vor ihm!
Hierher
zu! Auf das Haus!
Er
mit dem Schwert hinterdrein!
Er
kommt!
DIE
ELFEN
Ha,
ha, ha, ha, ha, ha, ha,
Narret
ihn fest,
Ha,
ha, ha, ha,
jagt
ihn im Kreis
um
sich selber herum!
AITHRA
Leget
sie auf mein Bett!
Und
kleidet sie im
Schlaf
in mein schönstes Kleid!
In das blaue! Fort!
Alle fort!
(Die
Kinder schweben mit Helena ab ins linke
Gemach. Menelas,
den Dolch in der Faust,
kommt
von aussen hereingestürzt
als
ein Verfolgender)
ETRA
(Aithra
springt ihm aus dem Weg, birgt
sich
in den Vorhängen und schreit)
Ai!
DIE
ELFEN
Ai!
MENELAS
(verstört
vor sich hin)
Im
weissen Gewand - zerrüttet das Haar -
und
doch schöner als je flüchtete
sie in Angst -
und warf zwei
herrliche Arme -
um eine verfluchte Gestalt,
die
im Mondlicht aussah wie Paris!
Mit
einem Streich doch traf ich die beiden!
Ich
Verfluchter!
Auch
mein Kind seh’ ich nicht wieder -
O
Waise ohne Vater und Mutter!
AITHRA
(tritt
hervor)
Fürst
von Sparta, du bist mein Gast!
(Menelas
völlig verstört, sucht eilig
den,
wie
er meint, blutigen Dolch unter
dem
Vorhang
zu verbergen)
MENELAS
(Dumpf
und vor sich hin)
Fremdes
Weib - Insel der Schrecken!
Mörderisch
Haus! - Graues Geschick!
AITHRA
(leise
zu den Dienerinnen)
Das
Lotosfläschchen!
Er hat es nötig! Schnelles
Vergessen
grässlichen Übels!
(Die
Dienerinnen bringen den Becher und
den
Mischkrug, giessen ein, träufeln aus
dem
Fläschchen in den Trank. Aithra
winkt
Menelas, den niedrigen
Sitz
einzunehmen)
MENELAS
Hier
sitzen bei dir als ein friedlicher Gast?
So
weisst du nicht, wer deine Schwelle betrat?
(winkt
ihm nochmals, er setzt sich)
AITHRA
Leise!
Nicht störe den lieblichen Schlummer
der
schönsten Frau:
sie
schläft da innen
ermüdet
von einer langen Reise!
MENELAS
Wer?
AITHRA
Deine
Frau.
MENELAS
Du
redest von wem?
AITHRA
Von
Helena doch! Von wem denn sonst?
MENELAS
Die
schliefe?
(Er
springt auf)
AITHRA
Da
innen auf meinem Lager!
MENELAS
(für
sich)
Zerspalten
das Herz!
Zerrüttet
der Sinn!
Weh
in den Adern,
weh
eurer Pfeile
lernäisches
Gift!
Ach
nur für Stunden,
für
wenige Augenblicke
ziehet
die Spitzen
der
Pfeile zurück!
Gebt
mir mich selber,
mein
einig Wesen
der
unzerspaltenen
Mannheit
Glück!
O
gebt, ihr Götter,
o
gebt mir mich selber,
gebet
mir Armen
mich
selber zurück!
AITHRA
(zögernd
einsetzend)
Menelas
- gedenkst du des Tages
vor
dreimal drei Jahren,
da
du sie verliessest –
und
zogest zur Jagd?
MENELAS
(sie
völlig verstehend, mit zornig verfinsterter
Miene)
Du!
Sprich nicht von Paris und jenem Tage!
AITHRA
Höre!
Seit jenem verwunschenen Tage hast
du
deine Frau mit Augen nicht wieder gesehn!
(Menelas
hebt jäh die Hände über seinen
Kopf)
AITHRA
(steht
auch auf, tritt dicht vor ihn )
Merke!
Als jener frech und verwegen
ausreckte
die Hand nach deinem Weibe,
heimlich
sorgten die Götter um dich -
MENELAS
Hüte
dich Weib, dass ich dich nicht strafe!
AITHRA
Furchtbar
sind deine Blicke, Fürst!
Trinke
hier aus diesem Becher,
trinke
mit mir!
(Sie
trinken beide, Aithra
nur zum Schein)
Heimlich
sorgten die Götter um dich:
In
die Arme legten sie ihm
ein
Luftgebild, ein duftig Gespenst,
womit
sie narren die sterblichen Männer!
DIE
ELFEN
(unsichtbar)
Ein
Luftgebild, ein duftig Gespenst,
womit
Götter narren die sterblichen Männer,
ja
ja, ja ja, ja ja, ja ja!
AITHRA
Dein
Weib indessen, die schuldlose Schöne,
verbargen
sie an entlegenem Ort
vor
dir und der Welt!
MENELAS
An
welcher Stätte? Achte die Worte,
bevor
du sie redest!
(noch
dringender )
An
welcher Stätte?
AITHRA
Am
Hang des Atlas steht eine Burg,
mein
Vater sitzt dort: ein gewaltiger Herr
und
gefürchteter König!
Drei
Töchter wuchsen im Hause auf,
zauberkundig
alle drei:
Salome,
die stolze,
die
schöne Morgana
und
Aithra, die junge!
MENELAS
Hüte
dich, Weib!
AITHRA
Zu
uns ins Haus
brachten
sie schwebend
deine
Frau!
MENELAS
Hüte
dich, Weib!
AITHRA
Schuldlos
schlummernd,
wähnend,
sie liege in deinen Armen,
lag
sie bei uns
die
Jahre im Haus.
Dieweilen
thronte
das
Luftgespenst
zuoberst
unter Priamus Töchtern
und
buhlte mit seinen herrlichen Söhnen
und
freute sich am Brande der Welt
und
am Tc>de der Helden Tag für Tag!
MENELAS
Die,
welche hier
meinem
Drohen trotzte?
AITHRA
Ein
Luftgebild!
DIE
ELFEN
Ein
Luftgebild!
AITHRA
Die
Wespe die!
DIE
ELFEN
Die
Wespe die!
Ein
Luftgebild!
Ein
Gespenst!
MENELAS
Hier
noch stand
sie unsagbar
lieblich!
AITHRA
Ein
Luftgebild!
MENELAS
Ein
Luftgebild!
AITHRA
Ein
Gespenst!
MENELAS
Furchtbares
Weib!
Deine
Worte sind furchtbar
und
stärker als alle trojanischen Waffen!
Du
raubst sie mir völlig
mit
zitterndem Hauch
aus
lächelndem Munde!
weh,
nun erblick’ ich sie nimmer wieder,
ich
ganz unseliger Mann!
AITHRA
Wenn
ich sie nun in die Arme dir lege,
die
du verloren vor
dreimal
drei Jahren und einem Jahre -
Die
herrliche Reine,
die
Unberührte!
MENELAS
Ich
werde sie sehn?
AITHRA
Du
wirst sie sehn,
mit
diesen Augen!
MENELAS
So
ist es wahr: es wohnen in Höhlen
auf
einsamer Insel Zauberinnen,
die
zeigendem, der zu ihnen dringt,
die
Bilder der Toten!
AITHRA
Du
wirst sie sehn!
Bereite
dich!
MENELAS
(stark
gestört)
Was
werde ich sehn!
Unseliger
Mann!
AITHRA
Was
ficht dich an?
Bereite
dich!
MENELAS
O
furchtbare Stunde!
AITHRA
Bereite
dich!
MENELAS
Vom
Reiche der Toten -
AITHRA
Bereite
dich!
MENELAS
grässliche
Kunde!
AITHRA
Bereite
dich!
MENELAS
Ich
höre Becken
dumpf
geschlagen,
Nachtgeister
bringen
die
Tote getragen!
AITHRA
Was
horchst du hinunter?
Zärtlich
verzaubert dich was denn aufs neue?
Sieh
hin, was dir die Götter bereiten!
Sie
winkt. Das Hauptgemach verfinstert sich,
und nur aus dem Gemach zur Linken
dringt
eine Helle hervor.
Die
Vorhänge heben sich,
und auf einem
breiten
Lager wird Helena
sichtbar,
lieblich
entschlummert, in einem
strahlend
blauen
Gewand. Sie öffnet die Augen)
ELFEN
(1.
Hälfte)
O
Engel, für Elfen
arglistig
arme,
die
zwinkern im Zwielicht -
allzu
herrlich!
ELFEN
(2.
Hälfte)
Hi
hi hi hi, hi hi hi hi.
AITHRA
(zu
den Elfen)
Ihr
Nachtgesindel
schweigt
nun schon!
Schmiegt
euch zu Füssen der Herrin!
(Helena
hebt sich langsam vom Lager, vom
Schlaf erquickt, in strahlender Schönheit)
MENELAS
(der
kaum wagt, hinzusehen)
Die
ich zurückliess auf meinem Berge,
die
ich zu denken nie gewagt,
die
Jungfrau, die Fürstin, die Gattin, die Freundin!
O
Tag aus dem jenseits, der nächtlich mir tagt!
(Helena
steigt vom Lager herab, mit reizendem
Staunen blickt sie um sich. Aithra,
die neben
Menelas stand, gleitet
lautlos
zu Helena hinüber;
was sie sagt,
ist
zum Schein zu Menelas gesprochen,
in
der Tat flüstert sie es Helena ein)
AITHRA
Am
Hang des Atlas
steht
eine Burg,
da
lag sie und schlief -
dieweilen
thronte
das
Luftgespenst,
ihr
gleichgebildet,
die
Wespe die,
auf
Priamus Burg
und
sag zu oberst
unter
den Töchtern -
drei
Schwestern hüteten Helenas Schlaf.
Helena
ist währenddem vollends herabgestiegen.
Es
scheint, als ginge sie
auf
Menelas zu, aber scheu, mit
gesenktem
Blick und wie mit gefesselten Füssen.)
ETRA
(Zu
beiden)
Nie
Erahntes
bereiten
die Götter
ihren
erwählten herrlichen Kindern!
MENELAS
(bebend)
Die
zu denken ich mir verwehrte!
HELENA
(leise,
mit gesenkten Augen )
Bin
ich noch immer die einstens Begehrte?
AITHRA
(triumphierend
und halblaut zu Menelas)
Sieh
doch den Blick zur Erde gesenkt!
Wo
ist nun das brennende Auge
jener,
die vom Manne gekostet?
Wage
doch endlich bezaubert zu sein!
MENELAS
Was
tun? Sie reissen
das
Herz mir in Stücken!
Mit
ihrem Entrücken,
mit
ihrem Beglücken
was
tun? Sie reissen
das
Herz mir entzwei!
AITHRA
(ihm
Helena zuführend)
Die
Reine!
MENELAS
Was
tun?
HELENA
(innig
scheu)
Die
Deine!
MENELAS
(leidvoll)
Was
tun?
DIE
ELFEN
(höhnend)
O
Schönste der Schönen - chi chi chi chi
AITHRA
(dringender)
Empfange!
MENELAS
(beklommen)
Was
tun?
ELFEN
chi
chi chi chi
chi
chi chi chi
HELENA
(zurückweichend)
Wie
darf ich?
AITHRA
Nicht
zage!
MENELAS
Was
sagen?
AITHRA
Wir
reissen das Herz nicht entzwei!
HELENA
(angstvoll)
Was
sag‘ ich?
AITHRA
Nicht
zage! Wir reissen
das
Herz mir entzwei!
DIE
ELFEN
O
Schönste der Schönen -
so
billig willst du
die
Götter versöhnen?
chi
chi chi chi chi chi
chi
chi chi chi
HELENA
(zur
Seite tretend, sich von Aithra,
die ihre
Hand
ergriffen hat, lösend)
Lass
ihn! Er will mich nicht!
ELFEN
chi
chi chi chi chi
chi
chi chi chi chi
MENELAS
Wer
bist du, Wesen, das einer ewig
jungen
Göttin gleicht –
und
meiner Frau?
HELENA
Lass
ab!
Er
verschmäht mich.
(mit
verhohlenem Triumph)
Er
liebt jene andre!
ELFEN
chi
chi chi chi
chi
chi chi chi
MENELAS
(die
Augen zu Helena hebend, mit
tiefster Innigkeit)
Wie
gewänne ich Gunst in deinen Augen -
da
ich um jener willen dich verliess?
(Helena
wirft ihm einen Blick zu und
schweigt)
AITHRA
Antworte
ihm, der so liebt!
HELENA
(sehr
innig)
Ich
weiss von keinem,
der
mich verliess,
nur
von einem,
der
liebend bei mir war
in
meinen Träumen,
indessen
ich schlief!
MENELAS
So
weisst du von keinem,
der
dich verliess -
nur
von einem,
der
liebend bei dir war,
weil
er dich erwählte!
HELENA
(drückt
ihren Kopf an seine Schulter)
Weil
er mich erwählte!
AITHRA
Schnell
nun rüst’ ich das Schiff
und
schicke euch heim!
DIE
ELFEN
(spottend)
Nun
rüstet das Schiff
und
schicket sie heim!
ha
ha ha ha, ha ha ha ha!
Das
Spiel ist aus!
(Nachdem
Helena sich von Menelas
gelöst
hat, geht sie, erschrocken über
Aithras
Wort, auf diese zu )
AITHRA
(ihr
ins Gesicht sehend)
Wie
- oder nicht?
DIE
ELFEN
(sehr
gedehnt fragend)
Wie
- oder nicht?
HELENA
(halblaut)
Mir
bangt vor dem Haus!
Verzaubert
im Neuen
mir
bangt vor dem Alten!
Lass
mich mich freuen,
lass
mich ihn halten!
ELFEN
Wie
- oder nicht?
HELENA
Wo
niemand uns kennt,
wo
Helenas Name
ein
leerer Hauch
wie
Vogellaut,
wo
von Troja nie
kein
Ohr vernahm,
dort
birg uns der Welt
für
kurze Frist,
vermagst
du das auch?
AITHRA
(schnell,
halblaut)
Zu
Füssen des Atlas
liegt
eine Oase:
ein
zauberisch Zelt bau‘ ich euch dort -
HELENA
Und
wie die Fahrt?
AITHRA
Auf
meinem Bette
ihr
legt euch liebend
und
schlummert ein -
den
Mantel werf ‘ich
über
euch!
MENELAS
(für
sich, zwischen Jubel und Beklommenheit)
Mit
ihrem Entrücken,
mit
ihrem Beglücken
sie
wenden mit Händen
das
Herz in der Brust!
AITHRA
Der
Mantel trägt euch,
und
ihr erwacht
am
erleuchteten Ort
zu
zweien allein!
MENELAS
Zu
Füssen des Atlas?
Ein
zauberisch Zelt?
HELENA
Zauberin!
Liebste,
zu
zweien allein!
MENELAS
(mit
den Augen an Helena hängend)
Ihr
jähen Götter!
nun
gebt mir mich selber,
nun
gebt mir die Jugend,
schnell
gebt sie zurück,
damit
ohne Zagen
ich
wage zu tragen
dies
jähe Glück!
AITHRA
(zu
Helena)
Das
Nötigste nur
in
eine Truhe,
ich
schicke es mit!
(leise)
Das
Fläschchen vor allem,
Lotos, der liebliche
Trank
des Vergessens,
dem
alles wir danken!
Vielleicht
bedarf es
etlicher
Tropfen bedeutungsvoll
von
Zeit zu Zeit
(bedeutungsvoll
)
in
seinem Trank oder in deinen -
MENELAS
Wie
lieblich sie flüstern,
die
reizenden Frauen,
wie
klug sie blicken!
AITHRA
-
damit das Böse
vergessen
bleibe
und
ruhe unter
der
lichten Schwelle
auf
ewige Zeit!
HELENA
(mit
ihr wie ein Gebet )
Damit
das Böse
darunten
bleibe
vergraben
unter
der
lichten Schwelle
auf
ewige Zeit!
MENELAS
(für
sich)
O
meine Tochter,
glückliches
Kind!
Welch
eine Mutter,
welch
eine Schwester
bring‘
ich dir heim!
(Helena
tritt auf die Schwelle vom Schlafgemach
und blickt von dort nach Menelas
um. Menelas ist
bei ihr, kniet
nieder,
drüclct den Kopf an ihr Knie.
Sie
zieht
ihn zu sich empor. Der Vorhang zum
Schlafgemach
entzieht sie den Blicken. Im
Hauptgemaah ist lautlos die Dienerin
eingetreten.
Aithra winkt ihr, die Lichter zu
löschen.
Sie ergreift
den schwarzen
Zaubermantel,
der vor ihrem Thron
liegt.
Im
Hauptgemach erlöschen die Lichter, so
auch
im Schlafgemach)
DIE
ELFEN
(unsichtbar,
leise, aber boshaft)
Auf
ewige Zeit!
hahahaha!
Die
teuren Seelen!
Das
Beste verhehlen,
hahahaha,
das
darf nicht sein!
(Aithra,
den Mantel haltend, scheint noch zu
zögern, sie ist vom Mondlicht unsicher beleuchtet.
Im Nebengemach rechts wird bei
schwachem Licht
die Dienerin
sichtbar;
sie legt Gewänder in eine
Truhe,
zu
oberst Kostbarkeiten, darunter das
Fläschchen,
das sie in einen goldenen Behälter
verschliesst)
AITHRA
(stampft
auf - Sie
sagt, dass die Elfen)
Wollt
ihr jetzt schweigen?
(Aithra
wartet noch eine Weile, bis alles still
ist.
Auch die Dienerin hat die Truhe
verschlossen
und ist auf ihren Armen eingeschlafen.
Aithra
wendet sich jetzt,
den
Mantel schwingend, dem
Schlafgemach
zu )
ZWEITER
AUFZUG
(Ein
Gezelt, weit geöffnet auf einem Palmenhain,
hinter dem das
Atlasgebirge sichtbar wird. Zur
Linken Eingang in den inneren Raum des
Gezeltes.
Hier steht eine Truhe mit reichen vergoldeten
Beschlägen.
Helena entnimmt dieser einen goldenen
Spiegel und flicht
Perlenschnüre in ihr Haar.
Menelas schläft zu ihren Füssen auf
einem Pfühl)
HELENA
(indem
sie ihr Haar aufsteckt)
Zweite
Brautnacht!
Zaubernacht,
überlange!
Dort
begonnen,
hier
beendet:
Götterhände
hielten
das Frühlicht
nieder
in Klüften;
spät
erst jäh
auf
flog die Sonne
dort
überm Berg!
Perlen
des Meeres,
Sterne
der Nacht
salbten
mit Licht
diesen
Leib.
Überblendet
von
der Gewalt
wie
eines Kindes
bebte
das männliche
schlachterzogene
Herz!
Knabenblicke
aus
Heldenaugen
zauberten
mich
zum
Mädchen um,
zum
Wunder ward ich mir selbst,
zum
Wunder, der mich umschlang.
Aber
im Nahkampf
der
liebenden Schwäne
des
göttlichen Schwanen Kind
siegte
über den sterblichen Mann!
Unter
dem Fittich
schlief
er mir ein.
Als
meinen Schatz hüte ich ihn
funkelnd
im goldnen Gezelt
über
der leuchtenden Welt.
MENELAS
(erwacht)
Wo
ist das Haus?
(blickt
mit Staunen um sich)
Die
Zauberin wo?
(heftig)
Wer
bist du?
(er
besinnt sich des jäh Erlebten)
Ach!
Wüsst‘ ich das nicht?
Sie
wusch mich rein von Helenas Blut,
her
führte sie dich und gab dich mir!
(immer
mit einem Beiklang
des erstaunten
Nachsinnens)
Doch
welch ein Trank ward mir gegeben?
Wie
sänftigt‘ jäh er meine Wut?
Wie
fand ich Kraft, mich neu zu heben,
dich
zu empfangen wie den Mut?
HELENA
Aufs
neu von ihm muss ich dich tränken,
er
sänftigt wunderbar dein Blut -
nie
darfst du sie als Fremde kränken,
die
dir auf deinem Lager ruht!
(Sie
geht gegen die Truhe)
MENELAS
(immer
in der gleichen fragenden Befangenheit)
Wie
kamest du, dich mir zu neigen
dem
einsamen verwaisten Mann?
Von
wo sah ich empor dich steigen?
Wie
zog ich dich zu mir heran?
HELENA
(sich
abermals ihm voll zuwendend)
Erkenne
doch die ewig Deine!
Tritt
dir nicht unser Brauttag nah?
Erkenn
in seinem sanften Scheine,
erkenne:
dies ist Helena!
MENELAS
Der
Brauttag rühret
mich
geisterhaft an:
Die
Nymphe erküret
den
sterblichen Mann.
(fast
angstvoll gequält fragend)
Aus
welchen Reichen
steigt
sie hervor
ein
herrlich Gleichen
dem
Aug‘ und dem Ohr?
HELENA
O
lass zu dir dringen
das
köstliche Hier,
der
Gattin Umschlingen
im
Zauberrevier!
Den
Becher zur Hand
ich
bring‘ ihn gleich,
der
ewig dich bannt
ins
Freudenbereich!
(Sie
wendet sich der Truhe zu, entnimmt ihr
ein
schönes Gewebe, worin der
Becher
eingehüllt,
indem sie dies
emporhebt,
gleitet auch Menelas
krummes
Schwert aus der Hülle und fällt ihr
vor
die Füsse )
MENELAS
(springt
hin und fasst das Schwert, sie
wegdrängend)
Dahin
der Becher! Dies ist das Schwert!
Dies
ist das Schwert, mit dem ich sie schlug!
Von
allen unseligen Wesen der Welt
kam
keines ihr nah - wie dies Schwert und ich!
(wendet
den Blick fast mit Grauen auf
Helena)
Reizende
du -
Spiegelbild,
flötende
Stimme,
fliehe
vor mir!
Dass
der Erwachte dich nicht jage!
Denn
die Unglücklichen sind gefährlich,
wenn
man sie reizet!
HELENA
Von
dir jage die Helena denn,
du
Ungeheurer unter der Sonne!
MENELAS
O
süsses Gebild
zu
trüglicher Wonne
gesponnen
aus der flirrenden Sonne -
Luftsirene!
Nicht
nahe dich!
Den
Arm nicht dehne!
Nicht
fahe mich!
Wem
ungeheuer
Grausen
tagt,
dem
Abenteuer
bleibt
er versagt!
(Er
wendet sich, das Schwert an die Brust gedrückt,
als wolle er vor ihr ins Ungewisse
fliehen)
HELENA
(indem
sie das goldene Gehäuse, worin
das
Fläschchen mitsamt dem Becher in
die
Truhe zurückwirft)
Ohnmächtiger
Trank, fahre dahin!
Dem
Falschen die Falsche hast du vermählt!
Der
mich gesucht durch Flammen und Tod,
er
flieht vor mir in die Wüste hinaus!
Aus
flirrender Stille schlage der Blitz!
Dunkle
Gewalt breche herein!
Was
scheinversöhnet entzweie sich neu!
Wir
ducken uns nicht unter dem Streich,
entgegen
recken wir unser Haupt!
(Das
Annahen einer Reiterschar, jäh
wie ein Sturmwind, wird hörbar)
MENELAS
Aus
flirrender Stille
was
naht heran?
Durch
rötlichen Staub
funkeln
die Lanzen!
HELENA
Menelas!
Her!
Schütze,
was dein ist!
(Krieger
der Wüste in Kettenpanzern eilen heran
und
nehmen im Hain ausserhalb des Zeltes Stellung.
Läufer stürmen
herein, werfen sich vor
Helena nieder.
Altair,
der Fürst der Berge, ein königlicher Mann mit
rabenschwarzem Haar, tritt heran,
Bannerträger
ihm
zur Seite. Er lässt sich auf
einem
Knie vor Helena
nieder, indem er mit
der
Hand die Erde, dann die
Stirn berührt.
Die
Läufer erheben sich und stellen
sich im
Hintergrund
vor die Lanzenträger. Altair
erhebt sich auf ein gnädiges Zeichen von Helena
und
winkt seinem Gefolge.
Die
Läufer treten auseinander.
Zwei
schwarze Sklaven laufen hervor und breiten vor
Helenas Füssen einen
golddurchwirkten
Teppich.
Helena
lächelt und setzt sich auf die Truhe, die mit
ihren goldenen Beschlägen einem Thronsitz
gleicht.
Menelas, das blosse Schwert
in
der Hand, tritt hinter
Helena.
Altair
steht ausserhalb des Teppichs. Helena
winkt ihm mit anmutiger Herablassung,
den
Teppich
zu betreten.
Altair
tut es, indem er am Rande des
Teppichs
noch
einmal die Knie zur Erde beugt. Helena
sieht
sich nach Menelas um und winkt ihm, sich neben
sie zu setzen. Dann bedeutet sie Altair,
indem
sie ihr
Kinn gegen ihn hebt, zu sprechen)
ALTAIR
(mit
gesenktem Antlitz)
Mir
ist befohlen:
ich
breite dies Land,
o
Ungenannte, vor deinen Fuss!
HELENA
(lächelt
)
Wer
gab so schönen Befehl?
ALTAIR
So
will es Aithra,
so
will es Morgana,
und
Salome gebietet es so!
Der
ich dies Land zu Lehen trage
von
ihnen dreien
Königinnen
-
(er
hebt den Kopf und erblickt Helena)
Du
Göttin, die schön ist
wie
steigende Sonne,
gewaltig
gleich
einem
Heer, das funkelnd
in
heiligen Kampf zieht,
ich
neige mich dir in den Staub!
HELENA
Fürst
der Berge,
wir
grüssen und danken!
(Das
Gefolge tritt auseinander und gibt dem
Blick
eine Gasse frei.
Hinten
werden von Schwarzen
grosse
Truhen
vorbeigetragen, so, als nähmen sie
die Richtung auf den rückwärtigen Zelteingang.
Helena
steht auf und tritt auf Altair zu; Menelas
ist
gleichfalls aufgestanden.
Indem
sich Helena wendet,
stürzen drei
bis
auf die Augen verhüllte Mädchen
zu
ihren Füssen. Die
Mädchen sind schnell
aufgesprungen,
und
ihre Stelle hat eine kleine Schar
von
schlanken
Jünglingen eingenommen, fast noch
Knaben - unter ihnen Da-ud, die
sich
vor Helena mit
gesenkten Häuptern
auf
die Knie werfen)
ALTAIR
(dies
alles mit gebietender Gebärde beherrschend,
aber den Blick leidenschaftlich
auf Helena gerichtet )
Eilig
zusammengeraffte Gaben,
unwert
des Hauchs
deiner
furchtbaren Lippen!
Befiehl,
und im spielenden Kampfe
fliesset
das Blut dieser Knaben,
jauchzend
vergossen
für
einen einzigen Blick
aus
deinen goldenen Wimpern!
(Er
wirft sich auch vor ihr nieder und drückt
den Saum ihres Gewandes an
die Lippen)
MENELAS
(auf
dies alles hinblickend, leidvoll
entrückt)
O
Spiegelbild!
So
stand meine Frau
auf
den Zinnen von Troja!
Lodernd
so brannten
die
Könige auf,
ach!
und die Greise
bei
ihrem Anblick
und
alle riefen.
DIE
JÜNGLINGE, ALTAIR
(springen
auf, und indem sie ihre Schwerter
aus der Scheide reissen und gegen
Himmel
stossen, rufen sie wild)
Heisse
uns sterben im Sande
für
einen einzigen Hauch
von
deinen verschlossenen Lippen!
DA-UD
(mit
höchst gesteigerter Ergriffenheit eines
jungen Herzens, einen Schritt hervortretend)
Denn
es ist recht, dass wir kämpfen
und
dass wir sterben im Blachfeld
um
dieser willen -
denn
sie ist die Schönste auf Erden!
(Er
verhüllt sich und
tritt hinweg)
MENELAS
(aus
seinen Gedanken auffahrend
und Da-ud
anstarrend)
Paris
ist da! Paris aufs neue!
Frech
und verwegen reckt er die Arme
nach
meiner Frau! - Wo ist mein Schwert?
(Altair
winkt, und die Jünglinge, ihre
blanken
Schwerter gehoben, treten nach
rückwärts
und sind verschwunden)
HELENA
(sucht
mit dem Blick Menelas und
tritt zu ihm)
Liebster,
was ist dir? Bleib mir zur Seite!
Mich
ängstigt dein Blick!
MENELAS
Mich
ängstigt der deine, schöne Göttin!
Er
ist mir zu jung und zu wenig umnachtet.
HELENA
Du
willst mir fliehn!
(sie
umschlingt ihn)
Du
willst mich lassen?
ALTAIR
(für
sich)
Vermessene
Gunst dem schönen Begleiter!
MENELAS
(löst
sich von ihr)
Was
bedarfst du des armen Begleiters!
Der
Namenlosen, der Fremdlingin,
die
über Nacht kam, knien sie hin
und
zücken die Schwerter und rufen -
DIE
STIMMEN DER JÜNGLINGE
(ausserhalb,
unsichtbar)
Heisse
in spielendem Kampfe
fliessen
das Blut unserer Adern
für
einen funkelnden Blitz
aus
deinen furchtbaren Augen!
ALTAIR
(für
sich, zornig)
Unerträgliches
Spiel! -
(zu
Helena)
Worüber
zürnet dein Günstling?
Auch
für ihn sind Geschenke im Zelt!
(Jagdhörner
hinter der Szene. Er
klatscht in die Hände. Zu
Menelas)
Schöne
Waffen! Vielleicht gefällt dir‘s,
Liebling
der Göttin, aus ihnen zu wählen!
(Schwarze,
Jagd- und Kriegswaffen
tragend,
treten hervor)
MENELAS
(misst
Altair mit einem hoheitsvollen Blick,
nun völlig seiner selbst bewusst, stolz
und ernst)
Herrliche
Waffen hab‘ ich geführt
auf
blachem Feld und in flammenden Gassen.
ALTAIR
(mit
kaum verhohlener Geringschätzung)
Auch
die Jagd kann Tapfre ergetzen;
dir
zu Ehren stell‘ ich ein Jagen jetzt an:
Der
Jagd zum Begleiter gab ich Da-ud
(mit
einem wilden Blick auf Helena)
und
das Wild, ich hoff‘ es,
wird
des Jägers wert sein!
(Da-ud
tritt auf den Wink Altairs hinter
einer
Palme hervor und neigt sich vor
Menelas,
die Hand aufs Herz gelegt )
MENELAS
(die
beiden nicht beachtend, blickt sein
Schwert
an, das bei der Zeltstange hängt)
Das
Wild, ich hoff‘ es,
wird
des Jägers wert sein!
(Altair
wirft Menelas einen Blick der Verachtung
zu, gebietet Da-ud durch einen
Wink, zu bleiben
und geht.
Menelas
blickt Da-ud an)
MENELAS
Was
ficht mich an?
Ein
fremder Knabe!
Ein
fremdes Weib! Ein fremdes Land!
Ein
Abenteuer! Ein bunter Traum!
Und
Hörner laden zur Jagd.
(Die
drei Schwarzen treten heran, Jagdspeere
und
ein Hifthorn, auch einen
leichten
silbernen Helm
darbietend.
Menelas,
indem er gegen das Zeltinnere
tritt,
wo andere Schwarze bereitstehen und
sich
anschicken, ihm statt des langen
Oberkleides
ein
kurzes zu reichen, tritt
ins
Zelt und wird für eine
kurze Zeit
unsichtbar.
Helena betrachtet Da-ud)
DA-UD
(schmilzt
unter ihrem Blick und wagt nicht die
Augen zu heben. Dann mit plötzlicher Kühnheit)
Ich
werde neben dir reiten!
Ich
allein! jener nicht,
dein
Begleiter! Er darf nicht!
HELENA
(lacht)
Knabe,
hüte dich vor dem Feuer,
oder
du schmilzest wie Wachs.
DA-UD
(den
brennenden Blick zu ihr hebend)
In
den Armen des landlosen Königs,
des
Abendländers mit falbem Haar,
hast
du das Feuer nicht fürchten gelernt!
Er
kennt es selber nicht!
Er
kommt aus dem Mondscheinland.
Du
aber, du bist geboren zur Herrin
über
die Länder der Sonne -
und
ich bin geboren
zu
deinem Knechte
bis
in den Tod!
So
steht es geschrieben,
und
so wird es geschehn.
(Er
sinkt vor Helena hin, die Stirn auf ihrem
Fuss.
Dann erhebt er sich
blitzschnell
und verschwindet.
Helena
wendet sich lachend von ihm. Menelas,
zur
Jagd gekleidet, aber noch
nicht
gewaffnet, tritt aus
dem Nebenraum
des
Zeltes. Helena nimmt dem
Sklaven
den
Helm ab und reicht ihn Menelas)
MENELAS
So
schön bedient,
du
reizende Nymphe,
zog
ich schon einmal
hinaus
zur Jagd!
(Helena
lächelt)
Am
nächsten Morgen
dann
kam ich nach Haus -
leer
das Nest!
Fort
war das Weibchen
und
kam nicht wieder.
Das
ist ein Lied von einer Toten!
Wie
ist dein Name, schönes Wesen?
Gestern
zur Nacht
war
ich verwirrt:
ich
hab‘ ihn nicht richtig gehört.
HELENA
Meinen
Namen?
O
du Verstörter!
Deiner
Seele Seele
hauchst
du von dir, wenn du ihn rufest!
MENELAS
(mit
zerstreutem Blick)
Was
du redest, ist lieblich,
schöne
Sirene!
Gerne
stünd‘ ich und lauschte
bis
an den Abend
der
silbernen Stimme!
Aber
dies Schwert
will
fort auf die Jagd,
und
Hörner rufen nach mir!
(Er
nimmt das Schwert und
drückt es an sich)
HELENA
Zur
Jagd auf Gazellen
die
furchtbare Waffe!
(sie
will ihm das Schwert aus der Hand
nehmen)
Fort
mit ihr! Ins Zelt hinein!
MENELAS
(entzieht
ihr's)
Vergib
mir, Göttin: dies Schwert und ich,
wir
beide gehören zusammen.
Dein
ist dies Zelt
und
viele Schätze -
Schiffbrüchig
irr‘ ich,
ein
gramvoller König,
in
fremdem Bereich.
Dies
Schwert ist alles,
das
mir geblieben,
nicht
rühre daran!
(Er
küsst das Schwert und steckt es in den
Gürtel)
HELENA
Mit
einem Blick
der
sehenden Augen
erkenne
mich wieder!
MENELAS
Solche
Blicke
kosten
zu viel
dem
armen Herzen!
Und
sie fruchten zu wenig.
Denn
wer wegging zur Jagd
und
kehrt heim zu seinem Weibe -
er
kann nie wissen,
ob
er die gleiche wiederfindet!
(Die
Hörner rufen mit Entschiedenheit. Er
eilt
weg, nachdem er das Schwert in
seinen
Gurt
gesteckt hat. Die ihm
nacheilenden
Sklaven bieten
ihm Jagdwaffen
dar: der eine Bogen und Köcher,
der andere leichte Spiesse - von diesen
ergreift er
zwei und verschwindet)
HELENA
Menelas,
steh!
Er
ist dahin!
Und
kehrt er zurück - wie ihn entzaubern?
Zu
kindlich ist ihm die Miene der Nymphe,
zu
jung und arglos des Auges Blick
und
zu fremd seinem Herzen!
(Drei
Sklavinnen, die Gesichter hinter Goldschmuck
verborgen wie hinter einem
Visier,
kommen spähend
aus dem
Zeltinnern
hervor. Helena ohne ihrer zu
achten,
vor sich hinsinnend)
HELENA
Zaubergerät
zieht uns hinüber -
zurückzukehren
- dies ist die Kunst!
Aithras
Becher war zu stark -
und
nicht stark genug
für
Menelas Herz!
(Die
drei Frauen haben in Helenas Rücken
die
andere Seite der Bühne
gewonnen.
Auf einen Wink
der Mittelsten
eilen
die beiden anderen zur Truhe hin,
öffnen
sie und suchen nach etwas. Die
Mittelste,
Aithra, schiebt das goldene
Visier
auseinander und
enthüllt sich)
HELENA
(freudig)
Aithra!
Liebe Herrliche!
O
Zauberin! Schnellhörende!
AITHRA
Schweig!
Dich zu retten flog ich her!
(Sie
blickt mit Spannung auf die beiden,
welche
die Truhe durchwühlen)
DIE
EINE VON AITHRAS DIENERINNEN
(das
goldene Gehäuse emporhebend)
Die
Fläschchen beide unberührt!
AITHRA
(freudig)
O
unberührt! Nun küss‘ ich dich
vor
Freude - du Gerettete!
O
hör, was mich in wilder Hast
herjagt
zu dir!
HELENA
(dunklen
Tones)
Nicht
um den Trank
bedarf
es, dass du fliegend eilst!
Ich
will ihn nicht! Ich brauch‘ ihn nicht!
AITHRA
Versteh
mich doch, du Liebliche!
Die
Dirne dort, die lässige,
ihr
schläferte, so legte sie
das
Goldgehäuse in die Truh‘-
zwei
Fläschchen hält es: siehe die,
wie
leicht du die verwechseltest!
HELENA
(ernst
)
Und
was enthält das andre dann?
AITHRA
Erinnerung!
Die grässliche,
von
der mit meinem letzten Hauch
ich
deine Lippen wahren will!
HELENA
(feierlich)
Erinnerung!
AITHRA
(ohne
ihren Ton zu achten)
Der
Höllentrank,
vor
dem wie Gift des Tartarus
die
Götter fliehn, die Seligen!
HELENA
(greift
nach dem Fläschchen)
Dies
ist -
AITHRA
(entzieht
ihr's, hebt's hoch empor)
O
nicht den Duft davon,
solang
ich dir es wehren kann!
HELENA
(sehr
bestimmt)
Dies
ist der Trank, den ich bedarf!
Erinnerung!
AITHRA
Du
rufst das Wort,
du
Ahnungslose, silbern hin
und
schaffst, wenn dir‘s die Lippe netzt,
dich
zur Lebendig-Toten um!
HELENA
Zur
Tot-Lebendigen hat dein Trank
mich
umgeschaff en diese Nacht!
AITHRA
Gerettet,
Liebste, hat er dich
vom
nahen Tode durch sein Schwert!
Besänftigt
herrlich schlief er ein
und
kannte dich für Helena
und
küsste dich für unberührt!
HELENA
Er
kennt mich für ein fremdes Weib,
das
du zur Nacht ihm zugeführt,
und
wähnt, dass er mit mir betrog
die
Helena, die tot er wähnt -
AITHRA
(leise)
Du
Selige, so bist doch du‘s,
die
immer wieder siegt und siegt!
HELENA
Die
eitle Freude lass dahin!
Ich
siege heute oder nie
und
hier durch diesen Trank allein!
(Sie
ergreift das Fläschchen ungeachtet Aithras
Widerstand Auf
Helenas Wink haben die beiden
Dienerinnen
aus dem Zeltinnern einen Dreifuss
gebracht, darin ein Mischkrug
sowie
zwei andere
Krüge, worin Wein.
Unter
dem folgenden geschieht
das Mischen
des Trankes und das Einträufeln des
Balsams aus dem Fläschchen von
ihnen
und Helena
zusammen )
AITHRA
O
dreifache Törin!
Den
einzigen Balsam,
den
Trank der Götter
verschmähest
du mir!
HELENA
Gehorchet
und mischet,
was
einzig mir frommt,
wenn
heiss mein Jäger
zum
Zelte mir kommt!
AITHRA
(schmerzvoll)
O
dreifache Törin!
HELENA
(zu
den Mischenden und
Umgiessenden)
Und
noch und noch!
Und
nicht genug
vom
dunklen Trank Erinnerung!
AITHRA
Den
einzigen Balsam!
HELENA
Auf
zuckt die Flamme
alter
Qual:
vor
ihr das Hier
wird
öd und fahl!
AITHRA
(dringend)
Das
süsse Vergessen!
HELENA
Doch
was dahin,
das
tritt hervor
geistmächtig
aus
dem
dunklen Tor!
AITHRA
(verzweifelt)
Verschmähest
du mir?
HELENA
Und
was von drunten
wieder
kommt,
ist
einzig, was
dem
Helden frommt.
HELENA, DIENERINNEN
Und
noch und noch!
Und
nicht genug
vom
Zaubertrank
Erinnerung!
AITHRA
(indem
sie schnell das goldene
Schmuckvisier
vor ihr Gesicht fallen lässt)
Habet
acht!
(Altair
nähert sich dem Zelt, zwischen
den Palmen
hervortretend )
HELENA
Wer
kommt?
(Sie
winkt den Dienerinnen, schnell mit
den
Geräten ins Zeltinnere zu verschwinden)
ALTAIR
(stehenbleibend)
Der
begnadete Vogelsteller,
dem
der herrlichste Vogel der Welt
mit
rauschendem Fittich flog in sein Netz!
HELENA
O
Wirt ohnegleichen! Welche Rede!
ALTAIR
(einen
Schritt auf sie zu)
Diese,
die dem Liebenden ziemet!
HELENA
Mit
was für Schritten wagst du zu nahn?
ALTAIR
Mit
denen des Jägers, naht er der Hindin.
HELENA
Was
für ein Blick?
ALTAIR
Bald
dir der vertraute!
Hörst
du die Pauken?
(Helena
lächelt)
Dir
zu Ehren geb‘ ich ein Fest,
ein
nächtliches Gastmahl ohnegleichen!
(dicht
bei ihr)
Meine
Gastmähler sind gefährlich
für
landlose wandernde Fürsten -
aber
die Schönheit weiss ich zu ehren!
Das
wirst du erkennen,
du
Ahnungslose,
du
pilgernde Unschuld!
(Helena
lacht stärker)
Lache
nicht, Herrin!
Du
hast wenig erlebt,
und dürftiges Land nur betreten
als
eines fahrenden Mannes
scheue
geduldige Sklavin.
(heftig)
Aber
ein Ohne-Land, solch ein Herr ohne Knechte
darf
nicht die Fackel der Welt in seinem
Bettelsack
tragen: denn sie ist stärker
als
er und zündet ihm nachts das Gezelt an.
(sind
unterdessen ohne die Geräte wieder
herausgetreten
und folgen mit den Augen
der Jagd)
DIENERINNEN
Hei!
Die Gazelle!
Der
Falke hat sie!
Sie
bricht zusammen!
Beide
zugleich
die
kühnen Reiter
stürmen
dahin!
Herrliche
Jagd!
ALTAIR
Du
bist die Schönste auf Erden:
um
einen Blick deiner Augen
schmachtend
im Sande verderben,
das
überlass‘ ich den Knaben!
Denn
ich weiss anders zu werben!
HELENA
Hüte
dich, Fürst,
du
Schnellentflammter!
(hoheitsvoll)
Über
dem Gast
wachen
die Götter,
und
einen jeden
gleich
einer Wolke
hüllen
sie ein
in
sein Geschick!
AITHRA
(zwischen
den Zeltvorhängen
halbverborgen,
Helena zurufend)
Helena,
ich lache!
Deine
Bedrängnisse alle,
ach
deine Schmerzen
sind
die Kinder
deiner
Schönheit -
und
sie gleichen
doch
immer wieder
ihrer
goldenen Mutter!
ja,
sie glänzen wie Purpur und Gold!
ALTAIR
(anfangs
wie gebannt von ihrer Schönheit)
Flammen
und Waffen
statt
Blumenketten
dich
zu erraffen!
Aus
stürzenden Städten
über
dem Brande
hoch
der Altan -
des
Herrschers Zelt:
und
die Schönste
dem
Stärksten gesellt!
(Helena
Schritt für Schritt folgend,
indessen
sie vor ihm zurückweicht)
Und
stürben darüber
Zehntausende
hin,
verwehe
ihr Seufzen
der
nächtige Wind,
verwehe
ihr sterbendes Stöhnen!
DIE
STIMMEN DER JÜNGLINGE
(ausserhalb,
sehr nahe)
Im
Sande verschmacht‘ ich als ein Verfluchter,
der
dich gesehn und nicht besessen!
DIE
BEIDEN DIENERINNEN
(lachen
hell auf)
Zugleich werfen den Spiess!
Beide
treffen!
Herrliche
Jagd!
ERSTE
DIENERIN
Aber
was jetzt?
Helena,
sieh!
ZWEITE
DIENERIN
(voll
Staunen)
Sie
heben die Waffen!
ERSTE
DIENERIN
Der
das Schwert!
Menelas!
ZWEITE
DIENERIN
Der
den Spiess,
sich
zu wehren!
BEIDE
Gegeneinander
(gellend)
Elelelei!
ERSTE
DIENERIN
Den
Rappen herum
wirft
Da-ud!
ZWEITE
DIENERIN
Menelas
jagt
hinter
ihm her!
ERSTE
DIENERIN
Der
Rappe ist schneller
den
Hügel hinan!
ZWEITE
DIENERIN
Er
fliegt ihm nach!
ERSTE
DIENERIN
Er
holt ihn ein!
AITHRA
(hat
sich nach rückwärts zu
den Dienerinnen
gewendet)
Ha!
Der Abgrund
hinterm
Hügel!
Achte
dein Leben!
BEIDE
DIENERINNEN
(schreiend)
Elelelei!
AITHRA, DIENERINNEN
Ah!
Er stürzt!
Weh,
Da-ud!
Weh,
Da-ud!
(Die
Hörner hinter der Szene,
heftig,
blasen
die Jagd ab)
ALTAIR
(den
trunkenen Blick auf Helena)
Der
Knabe stürzt!
Stürze
er hin!
Pfeile
im Köcher,
Söhne
im Zelt
hab‘
ich genug!
Hörst
du die Pauken?
Heute
nacht
dir
und mir
und
keinem dritten
bereit‘
ich ein Fest!
(Schwarze
bringen von rückwärts auf einem Teppich
den toten Da-ud getragen
und
legen ihn in der Mitte
nieder.
Altair
ist Schritt für Schritt zurück-gewichen
und
tritt jetzt hinter den äussersten Vorhang
des
Zeltes.
Aithra
und die Dienerinnen nähern sich dem
Toten.
Die Sklaven sind sogleich verschwunden.
Helena
steht rechts von den sich um Da-ud mühenden
Frauen. Menelas, das
blosse Krummschwert
in der
Hand, tritt rechts
hervor.
Sein Auge ist starr und
furchtbar,
als
verfolge er einen Schritt für Schritt
vor ihm zurückweichenden
Feind. So
dringt er mit
schweren Schritten bis gegen
die
Mitte vor, wie
angezogen von Da-uds
Gegenwart,
aber ohne ihn
eigentlich zu sehen.
Aithra
und die Dienerinnen
werden den
Herannahenden
gewahr und springen
erschrocken
auf, ihm die Hände in Abwehr
entgegenstreckend.
Menelas bleibt wie ein
Mondsüchtiger vor dem Toten stehen)
HELENA
(ihm
entgegentretend, ihn sanft anrufend)
Mein
Geliebter! Menelas!
MENELAS
(wird
mit einem Schlage wach
und
lächelt sie unbefangen an)
Helena,
du?
Wie
kamst du her?
O
Traumgebild!
HELENA
Die
Waffe da,
die
furchtbare, gib!
(Sie
windet ihm sanft das Schwert aus
der Hand)
MENELAS
(lächelnd)
Die
Waffe hier -
was
sollte sie mir?
(Er
lässt ihr das Schwert)
HELENA
Gegen
den Knaben,
den
arglosen, sieh!
Gegen
den Gastfreund,
der
mit dir jagte,
hobest
du sie zu tödlichem Streich!
MENELAS
Gegen
ihn erhob ich die Waffe?
Warum nur?
ALTAIR
(links
hinter dem Zeltvorhang hervorspähend)
Sein
Schwert wird schwingen
der
Mann der Schönsten -
so
steht es geschrieben -
bis
ihn erreichet
das
stärkere Schwert!
HELENA
Du
wolltest, dass in diesem Knaben
Paris
von Troja noch einmal stürbe.
MENELAS
(liebt
erschrocken die Hände überm Kopf)
Ja,
er reckte frech und verwegen
(er
sinnt nach)
seine
Arme nach -
HELENA
denn
dies ist der einzige Weg
nahezukommen
- Menelas - sage mir wem?
MENELAS
ihr,
die tot ist und allen Toten,
die
um mich starben unbedankt!
HELENA
Ihr,
die lebt und bei der zu bleiben
einzig
trachtet dein Herz,
mich
verschmähend -
denn
sie und nicht ich -
sie
ist deine Frau!
MENELAS
(starrt
sie mit dem Ausdruck höchsten Entsetzens
an, dann fährt er langsam mit der
Hand über die
Stirn, wie um
Vergangenes
sich aus dem Gedächtnis
zu
streichen und wendet sich traurig zu dem
toten
Da-ud, den Schwarze von der Erde gehoben und
nun ihn haltend,
regungslos
dastehen)
Unter
geschlossenem Lid
straft
mich dein brechendes Auge!
Aber
mein Freund - dahin er dich sandte -
den
gleichen Weg gehet nun Menelas auch.
HELENA
Du
aber bedarfst
einen
heiligen Trank,
einen
gewaltig starken!
Den
hab‘ ich im Zelt!
(Helena
winkt den Dienerinnen, die mit dem
Mischkrug und den kleineren Krügen herantreten
und mit
fürchterlichem Ernst unter streng
vorgeschriebenen Gebärden und
Handreichungen
das unterbrochene Werk der Bereitung des Trankes
fortsetzen. Indem die Dienerinnen in rhythmisch
wiederkehrenden
Abständen Helena den Mischkrug
reichen, träufelt diese aus dem
Fläschchen den
Zaubersaft
hinein)
AITHRA
(zu
Helena)
Gefahr
umgibt dich!
Nicht
jetzt den Trank,
es
ist nicht die Stunde:
ich
warne dich!
ERSTE
DIENERIN
(von
der Arbeit aufsehend,
nach
hinten horchend)
Wahre
dich, Herrin,
hörst
du die Pauke?
Altairs
Feste
sind
gefährlich!
ZWEITE
DIENERIN
Seine
verschnittenen Knechte
unter
dem weibischen Kleid
tragen
sie Panzer
und
schmeidige Klingen!
AITHRA
Ich
warne dich!
HELENA
(ist
mit dem Mischen des
Trankes fertig)
Aithra,
schweige!
Jetzt
und hier
beginnet
Helenas Fest!
(Während
links die Zeremonie des Mischens vor
sich
geht, haben rechts Schwarze
Menelas
umgeben, ihm
den Panzer abgeschnallt,
setzen
ihm eine funkelnde
Tiara auf.
Es
ist indessen im Bereich des Zeltes dunkel
geworden,
von draussen her naht Halbhelle vor
Mondaufgang. Links leuchten Sklavinnen,
rechts
schwarze Sklaven zu den beiden Zeremonien. Die
zum Fest ladende
Pauke
scheint sich indessen zu
nähern.
Das
Annahen von Menschen, die Einholung
zum
Fest wird fühlbar. Draussen wird die Spitze des
Zuges sichtbar.
Gestalten
in prächtigen Gewändern,
mannweibisch, die Hälfte
des
Gesichtes verhüllt,
Schwarze
und Weisse vermischt.
Etliche
tragen
Lanzen in den Händen.
Hinten
im Zug werden
Banner sichtbar sowie
die
dröhnende Pauke)
DIE
SKLAVEN ALTAIRS
(vor
dem Zelt auf den Knien )
Die
wir zum Feste dich laden,
empfange
die Boten in Gnaden!.
Liebessklaven
-
o
rasende Schickung,
qualgeschieden
vom
Reich der Entzückung!
AITHRA
Gefahr
ist nah!
Wir
müssen uns wahren!
All
unserer Sinne
bedürfen
wir jetzt!
Lass
den Trank!
DIE
SKLAVEN ALTAIRS
Wächter
der seligen Stunde,
wir
unausdenklich Betrübten!
Aus
unserem weibischen Munde
höre
den Schrei des Verliebten:
Im
Sande verschmacht‘ ich als Verfluchter,
der
dich gesehen und nicht besessen!
(leises,
fernes Donnern)
AITHRA
(zur
ersten Dienerin)
Das
Ohr an den Boden! Was erhorchst du?
(aufruf)
Poseidon,
höre! Aithra ruft!
HELENA
(tritt
zu den Sklaven)
Zurück
und harret an der Erde,
bis
man euch ruft.
(Die
Sklaven werfen sich nieder, die Stirnen
in den Staub. Auf einen Wink Helenas
ziehen d
ie Dienerinnen den
Zeltvorhang
zu)
ERSTE
DIENERIN
(zu
Aithra )
Ein
Rollen hör‘ ich
von
Meereswogen,
als
stürze Springflut
ins
innere Land.
HELENA
(zur
zweiten Dienerin)
Des
Königs Schwert!
AITHRA
Das
sind die Meinen!
Helena,
hörst du?
Rosse
und Reiter
aus
der Kraft des Meeres:
Poseidon
schickt mir
die
herrliche Schar!
HELENA
Menelas,
siehe dein Schwert!
(Eine
der stummen Sklavinnen geht ins Zeltinnere
und bringt das Schwert. Helena
winkt
ihr, es über
sich zu halten, wobei
die
Sklavin ihr Haupt verhüllt.
Hierauf
enthüllt
sie den Becher, den eine andere der
Sklavinnen ihr gereicht hat)
MENELAS
Den
Becher seh‘ ich, den du mir bringst!
DIE
SKLAVEN ALTAIRS
(aussen)
Weh
dem Unterliegenden,
den
die Träne nässte!
Weh
dem Ausgeschlossenen
vom
Lebensfeste!
Ah-hu!
Ah-hu! Ah-hu!
HELENA
(indem
sie den Becher hinhält und ihn
aus dem
kleinen Kruge füllen lässt)
Störe
mich nicht!
AITHRA
Gefahr
ist nahe!
Rettung
auch!
Wahre
dein Leben,
du
wagst zuviel!
HELENA
Alles
wage ich jetzt!
AITHRA
Vom
lieblichen Lotos einen Becher
und
lebet selig
heute
wie gestern
immer
aufs neu!
MENELAS
(vortretend)
Weib,
tritt hinweg!
Unnahbare
Stunde
hebt
jetzt an!
(Aithra
und ihre Dienerinnen kauern rechts
hin, verhüllen sich. vor Helena hintretend)
MENELAS
((Stepping
vor Helena)
Helena
- oder wie ich sonst dich nenne - Zaubergebild,
mir zum letzten Gruss auf Erden gesendet,
mich zu trösten bist du dort auf die Insel gekommen.
Um
den verlorenen Mann,
der mit der furchtbaren Waffe rechtmässig
grausam
seines Schicksals Gefährtin
ermordet,
schlangest
du sanft deinen Arm -
für eine Nacht
ihm gegeben.
Reinigerin!
Und nun stehst du vor mir und reichst mir
den Becher
und
wenn der Trank mir die Adern durchfliessen wird,
bin ich ein Toter.
HELENA
Warum
macht dich dies lächeln?
Du lächeltest jetzt
wie ein Knabe!
MENELAS
Weil
ich gedenke,
dass Ehegatten der Tod nicht scheidet,
o Herrin!
HELENA
So
völlig gehörest du jener?
MENELAS
Warum
zitterst du da?
HELENA
Soll
ich dich auf immer verlieren?
MENELAS
Hast
du mich jemals besessen?
Lag mich der Toten
und lebe!
(Helena
führt den Becher an die Lippen)
Nicht
netze die Lippen,
mir
ist er bestimmt!
HELENA
Du
trinkst es der andern -
ich
trinke mit dir!
(Sie
trinkt und hält dann den Becher empor
)
MENELAS
Den
Todestrank mir!
oder
ich sterbe durch dieses Schwert!
HELENA
(ihm
den Trank bietend)
Bei
jener Nacht, der keuschen einzig einen,
die
einmal kam, auf ewig uns zu einen -
bei
jenen fürchterlichen Nächten,
da
du im Zelte dich nach mir verzehrtest.
MENELAS
(für
sich)
Welche
Worte aus diesem Munde!
Unverrückt,
ihr ewigen Götter,
lasst
meinen Sinn!
HELENA
Bei
jener Flammennacht, da du mich zu dir rissest
und
mich zu küssen strenge dir verwehrtest -
und
bei der heutigen endlich, da du kamest,
aus
meiner Hand den Trank
des
Wissens nahmest:
(mit
grosser Erhebung)
bei
ihr, die mich aufs neu dir schenkt,
trink
hier, wo meine Lippe sich getränkt.
MENELAS
(nachdem
er den Becher geleert,
in einem
jähen
Aufschrei)
Wer
steht vor mir?
(Er
greift nach dem Schwert)
HELENA
(chelnd)
Aithra!
Er wird mich töten!
AITHRA
(pringt
auf die Bühne)
Helena!
Lebe! Sie bringen dein Kind!
MENELAS
(lässt
das Schwert sinken und starrt Helena
an)
Tot-Lebendige!
Lebendig-Tote!
Dich
seh‘ ich, wie nie
ein
sterblicher Mann
sein
Weib noch sah!
(Er
wirft das Schwert weg und streckt
die
Arme nach ihr wie nach einem
Schatten.
Helena blickt ihn voll an)
Ewig
erwählt
von
diesem Blick!
Vollvermählt,
o
grosses Geschick!
Oh,
wie nahe
Unnahbare
scheinest,
beide
zu einer
nun
dich vereinest:
Herrliche
du!
Ungetreue,
ewig
eine
ewig
neue!
Ewig
geliebte!
einzige
Nähe!
Wie
ich dich fasse,
in
dir vergehe!
AITHRA
Ohne
die Leiden,
was
wärst du gewesen,
ohne
die beiden
herrlichen
Wesen?
Ohne
die deine
Ungetreue,
ewig
eine
ewig
neue?
HELENA
Deine,
deine
Ungetreue
schwebend
überm
Gefilde
der Reue!
ALTAIR
(mit
seinen Sklaven, welche Dolche schwingen,
dringt durch die seitlichen Zeltvorhänge
jäh herein)
Zu
mir das Weib!
In
Ketten den Mann!
Er
brach das Gastrecht
raffet
ihn hin!
(Die
Sklaven bemächtigen sich Helenas und
Menelas und reissen sie auseinander. Hinter
dem Zelt erhebt sich ein
dumpfes Klirren, immer gewaltiger, als schüttle
ein Sturm einen Wald von Eisen)
AITHRA
(jubelnd)
Das
sind die- Meinen!
Helena
- Heil!
(Aithra
reisst den Zeltvorhang zurück. Draussen
im vollen Mond steht wie eine Mauer
eine Schar
Gepanzerter in blauem
Stahl,
die Gesichter vom
Visier verhüllt,
die
Arme über den Heft des blossen
Schwertes
gekreuzt, die Schwerter auf den
Boden
gestützt.
Im
Halbkreis, den sie bilden, mittelst auf
einem weissen Ross das
Kind Hermione, völlig
in
Goldstoff gekleidet)
DIE
GEPANZERTEN
(höchst
gewichtig, ohne sich zu regen)
Nieder
in Staub!
Zitternd
entfleuch!
Oder
wir stürzen
wie
Blitze auf euch!
AITHRA
(in
der Mitte, ihr Antlitz enthüllend)
Aithra
ist da!
Böser
Knecht!
Unbotmässiger
wilder
Vasall!
ALTAIR
(mit
den Seinen sich in den Staub werfend)
Aithra!
Wehe!
Weh!
Altair!
AITHRA
Helena!
Siehe! Sie bringen dein Kind!
(Das
Kind Hermione wird von zwei Gewappneten
vom Pferde gehoben
und
tritt heran. Bleibt
in der
Mitte auf einen Wink Aithras
stehen,
das volle
Licht
fällt auf sie, in
ihrem
goldenen Gewand und
goldenem Haar gleicht sie einer kleinen Göttin
)
HERMIONE
Vater,
wo ist meine schöne Mutter?
MENELAS
(den
Blick trunken auf Helena geheftet)
Wie
du aufs neue
die
Nacht durchglänzest,
wie
junger Mond
dich
schwebend ergänzest!
(er
wendet sich gegen das Kind)
O
meine Tochter,
glückliches
Kind!
Welch
eine Mutter
bring‘
ich dir heim!
(Zwei
der Gepanzerten heben Hermione wieder
in
den Sattel. Zugleich werden die
für
Menelas und
Helena bestimmten
beiden
herrlich gezäumten
Pferde
vorgeführt)
HELENA, MENELAS
Gewogene
Lüfte, führt uns zurück
heiliger
Sterne segnende Schar!
Hohen
Palastes
dauerndes
Tor öffne
sich
tönend dem ewigen Paar!
(Indem
sich Helena und Menelas anschicken,
die Pferde zu besteigen, fällt
der Vorhang)
|
PRIMER
ACTO
(Aposentos en el palacio
de Etra. En la pared
del fondo, un poco a
la derecha, una salida al
exterior. A la
izquierda, una mesa ricamente
preparada para dos
personas; próximos dos
sillones como tronos.
En el centro, sobre un trípode
la Concha Marina
Omnisciente. En la pared derecha
un trono sobre el que
se asienta Etra. Delante de ella,
en un banco que es
casi un escabel, una doncella
toca el arpa. Es de
noche. La sala está iluminada
profusamente)
ETRA
(levantándose)
Ya está preparada la
cena,
la noche desciende.
¿Y el amado, dónde
está?
Me abandona.
Escucho: no viene...
Me aflijo: ¿qué estará
haciendo?
Su joven enamorada
está ansiosa y sola,
¡él no puede
abandonarla!
Desciende la noche, amado,
¡consuela a
tu amiga
que está sola!
Poseidón ¿estás aquí?
(Con ternura)
¿Adónde estás?
(Impaciente)
¿Dónde estás?
LA CONCHA MARINA
OMNISCIENTE
Tres palomas vuelan
brillando como perlas
sobre un mar lejano.
Vienen hacia aquí
a traerte
el beso de Poseidón,
y suspirando juran
que
él te es fiel
y que te ama
y que hoy como siempre
sólamente te ama a ti.
ETRA
¡Oh, que
mentiroso!
¡Otra vez envía
mensajeros,
unas veces delfines,
otras palomas!
CONCHA MARINA
OMNISCIENTE
¡Él te ama y hoy como
siempre sólo a ti
te desea!
ETRA
(Impetuosamente)
Respóndeme sin dudar:
¿dónde está Poseidón?
CONCHA MARINA
OMNISCIENTE
(Con gran solemnidad)
¡Entre los etíopes!
ETRA
(Irritada)
¿Entre los etíopes?
LA DONCELLA
Corro a buscar el
frasquito con la flor de loto.
ETRA
(triste)
¡Ay de mí, soy una
bruja y soy impotente
contra un mago más
poderoso que yo!
LA DONCELLA
¡Voy corriendo a buscar
el matraz!
ETRA
¡No quiero!
LA DONCELLA
¡Es necesario!
ETRA
¡No quiero!
LA DONCELLA
¡Os calmará!
ETRA
¡No quiero!
LA DONCELLA
¡Os calmará!
ETRA
¡No quiero!
LA DONCELLA
Entonces, ¿el dolor no
os quema en las
venas?
ETRA
¡No quiero!
LA DONCELLA
¡Os calmará la
impaciencia!
ETRA
¡No quiero!
LA DONCELLA
(en voz baja pero
clara)
Un medio olvido
conforta toda pena.
¡Sentiréis en vuestro
pecho
que regresa el esposo
divino!
(Etra se sienta a la
mesa. Con gestos
infantiles algunas
doncellas entran
sigilosas y
la sirven)
ETRA
¡No quiero calmarme,
quiero distraerme!
¡Quiero tener
compañía!
¿De qué me sirve el
poder desencadenar
una tormenta
que haga que se estrellen todas las
naves
contra los escollos?
CONCHA MARINA
OMNISCIENTE
El hombre se levanta,
él es el único a bordo
que no duerme.
LA DONCELLA
(Moviendo la cabeza)
"El hombre se
levanta"
¡Mirad, una nave con
gente durmiendo!
CONCHA MARINA
OMNISCIENTE
Despierta uno de los que
duermen...
LA DONCELLA
"De los que
duermen"
CONCHA MARINA
OMNISCIENTE
... y tiene en sus manos
el timón...
LA DONCELLA
"Tiene en sus manos
el timón”
CONCHA MARINA
OMNISCIENTE
... pero ahora baja a la
bodega.
LA DONCELLA
"Baja a la
bodega"
ETRA
(interrumpe la cena)
Pero ¿de quién me hablas?
LA DONCELLA
Ve un barco con gente
durmiendo.
CONCHA MARINA
OMNISCIENTE
Ahora está abajo.
La mujer que está
durmiendo se agita.
¡La mujer que duerme es
la más hermosa
de todas las mujeres del
mundo!
ETRA
¡Sin duda, la más hermosa!
¿Quién
puede determinar eso?
CONCHA
MARINA OMNISCIENTE
¡Se
inclina sobre ella, quiere darle un beso!
ETRA
Una
mujer hermosa, ¡bien!
LA
DONCELLA
El
hombre del barco quiere besar
a
la durmiente, que es su mujer.
ETRA
¿Y
eso es todo?
CONCHA
MARINA OMNISCIENTE
¡No!
Ahora toma...
ETRA
(sin
mayor interés)
¿Qué
toma?
CONCHA
MARINA OMNISCIENTE
Toma
con su mano izquierda un pañuelo...
LA
DONCELLA
Un
pañuelo.
CONCHA
MARINA OMNISCIENTE
... y
quiere colocarlo sobre la cara -
LA
DONCELLA
Sobre
la cara.
CONCHA
MARINA OMNISCIENTE
Y en la mano derecha sostiene una
daga...
¡Quiere asesinarla!
LA
DONCELLA
¡Extrae
una daga y quiere matarla!
CONCHA
MARINA OMNISCIENTE
¡Etra,
socorro! ¡El hombre matará a la mujer!
LA
DONCELLA
¡Etra,
socorro!
¡El
hombre del barco matará a esa mujer!
ETRA
(Saltando)
Pero,
¿qué? ¿qué tengo que hacer?
¿Quiénes son
esos dos?
CONCHA
MARINA OMNISCIENTE
¡Ella
es Helena! ¡Helena de Troya!
¡Y
él, es Menelao!
¡El furtivo
actúa rápido!
Le cubre el
rostro con el pañuelo...
¡Ella está perdida!
LA
DONCELLA
¡El furtivo actúa
rápido!
¡Ella está perdida!
ETRA
(imperativa,
ordenando una tempestad)
¡Ruge
tormenta! ¡Cae allí como un rayo!
¡Lánzate
sobre la nave!
Dime,
¿qué ves
CONCHA
MARINA OMNISCIENTE
¡La
tormenta cae sobre la nave!
¡La
envuelve, la aferra!
¡Los mástiles se quiebran!
Arriba
y abajo ruedan los durmientes.
¡Ay! ¡Va a naufragar!
LA
DONCELLA
¡Va
a naufragar!
ETRA
¿Y
la mujer? ¿Y el hombre?
¿La
mató el demonio?
CONCHA
MARINA OMNISCIENTE
¡Están nadando! ¡Ahí están!...
Él la sostiene.
¡Ordena que la
tormenta se calme!
¡Haz que todos se salven!
ETRA
¿Quién
sostiene a quién? ¡Olas aplacaos!
CONCHA
MARINA OMNISCIENTE
¡Menelao
sostiene en sus brazos a Helena!
Las
turbulentas olas le abren paso
y
él ya se lanza hacia la orilla.
ETRA
¡Tormenta, cálmate!...
¡A mis pies!
¡Aquí,
en silencio!
Una antorcha para señalarles
el camino.
(La
doncella toma una antorcha y sale.
La
tormenta se ha calmado por completo)
ETRA
¿Es
Helena, realmente? ¿La famosa?
¿Ha caído Troya?
¿Y
me corresponde a mí acogerla? ¿En mi casa?
¿Hablar con ella? ¿Con
Helena de Troya?
¿Con
la más famosa, la más peligrosa,
la
más bella mujer del mundo?
La
venerada imagen de mis sueños
y
de mis ilusiones difusas,
finalmente
a descendido
inesperadamente,
en esta noche regia,
entre
los muros de mi casa .
(Se
retira lentamente hacia la habitación
de la derecha, donde, sin embargo, permanece
visible
para el espectador. La
sala permanece
vacía por un momento.
Entra la doncella
alumbrando con una antorcha
y, detrás
de ella, un hombre
esbelto y bien parecido
que lleva una daga curva entre
los dientes
y con las dos manos arrastra
tras de sí a
una mujer muy hermosa, cuya abundante
cabellera
dorada cae en cascada. La
doncella
desaparece. Helena
ve un espejo, lo toma y,
con calma, se
acondiciona el cabello. Menelao
mira a su alrededor, consternado, como quien
pasa de la oscuridad a la luz; de un peligro
mortal a seguridad de una habitación bien
iluminada; luego,
sobre el trípode que está al
lado de la concha
marina, deja la daga)
MENELAO
¿Dónde
estoy? ¿De quién es esta casa?
HELENA
(súbitamente
dueña de la situación)
El
fuego está encendido.
La
mesa está puesta.
¿No
se sienta mi esposo a cenar conmigo?
MENELAO
(apenado,
en voz baja)
¿Qué
me deparan los dioses?
HELENA
La
sala está completamente iluminada.
Ahí
hay dos tronos.
Están dispuestos para un
rey y una reina.
¡Sentémonos, pues!
MENELAO
(para
sí)
Nunca
más comeremos juntos.
HELENA
Un
hombre y su esposa, eso aprendí,
sólo
comparten una mesa y una cama.
MENELAO
Tenías
tu lecho allá,
en la nave, abajo;
el
mío estaba arriba, bajo las estrellas,
durante
diez noches enteras.
HELENA
(sonriendo)
Anoche, sin embargo, te sentías
solo
y
descendiste con pasos cautelosos...
MENELAO
(asombrado)
¿No
estabas dormida?
HELENA
(con
pasión)
¿No
era yo la que te arrebataba el sueño?
MENELAO
(con
dolor)
¡Sí,
eras tú!
(para
sí)
¿Acaso
imagina
lo que
le habría hecho
sin
no hubiera sido por el huracán?
¿No sospecha nada?
(se
aleja de ella)
ETRA
¡Un
hombre horroroso!
¿Cómo
puede ser tan obstinado
junto
a tanta belleza!
HELENA
¿Por
qué te alejas?
¿Quieres abandonarme?
Amado, ¡no te servirá de nada!
ETRA
¡No lo puedo creer!
HELENA
Estás
obligado
a
no abandonarme;
es tu destino,
volver
a mis brazos.
¡Y
así ha sido!
Dime, ¿alguna vez,
en
todos estos años,
ha
huido tu deseo por mí
aunque haya sido una sola
hora?
(Menelao
baja la mirada)
Callas...
¿Lo ves?
MENELAO
(con
desesperación)
¡Helena!
HELENA
(con amor)
¡Menelao!
(Va
hacia él. Menelao se retrae casi
con un estremecimiento. Helena
se acerca
a la mesa. La
delicada figura de una
muchacha aparece
detrás de la mesa
y,
tomando una jarra,
sirve vino en una
copa
y se la ofrece a Helena)
HELENA
(toma
la copa y va junto a Menelao)
¡Por
aquella noche,
la
única casta noche en que estuvimos unidos!
¡Por
aquellas noches llenas de miedo,
cuando
en tu tienda me deseabas!
¡Por
aquellas llamas que hasta ti me arrastraron
y que sin embargo te
impidieron besarme!
¡Por
esta noche, en que me has salvado,
tierno
y rudo, de todos los horrores!
¡Por esta noche que a ti me entrega,
bebe
donde ha bebido mi boca!
(Roza
con sus labios el borde de la
copa y luego
se la pasa a Menelao)
MENELAO
(retirándose)
Más
dulce que éste
era
el cáliz,
de
noble factura,
del
que bebió Paris,
y tras su muerte,
muchos
de sus hermanos.
(con amargura)
¡Fuiste una cuñada
inigualable para ellos!
HELENA
Pero
tú tienes suerte,
pues
todos ellos están muertos...
¡Y yo a te pertenezco!
¡Bebe del vaso
donde
se imprimo
la
marca de mi boca
y
se feliz!
(la
doncella, que le alcanzó
el cáliz, se
aleja bailando)
MENELAO
(terriblemente
amargado)
¡Helena,
muchos han probado
el
fruto maravilloso
que
tú ofreces!
HELENA
¿Y tú has oído hablar de alguno
de ellos
que haya quedado saciado?
MENELAO
Esta
noche
me
acerqué a ti,
ahí,
donde dormías,
¡para
matarte!
HELENA
(con
una sonrisa encantadora)
Porque
sólo así, y
no de otra forma,
¿crees que descubrirás
mi
profundo misterio?
¿Por
qué quieres observar
en mi
rostro contraído
el hechizo de la muerte?
¡Oh
amante, que no conoce ley ni límites!
MENELAO
(coge
el puñal y lo pone
delante de
los ojos)
¿Conoces
esta daga?
HELENA
(con
tranquilidad)
¡Cuando
París postrado
te
rogaba por su vida,
lo remataste con
esa hoja curva...
¡bien
la conozco!
(desbordándose)
¡Y
con esta misma arma
le atravesaste la garganta aún viva!
(en
voz baja)
El día que sucumbió bajo tu
espada,
ese
día comprendiste
que
otra vez me pertenecías y
que yo...
¡que yo de nuevo te pertenezco!
MENELAO
(con resolución)
¡Helena! Escucha bien
mis últimas palabras:
Una mujer sólo debe pertenecer a un hombre...
Así quiero que crezca mi hija...
HELENA
(Imperturbable)
¿Tuya?
Pero... ¡también es mía!
MENELAO
(sin
dejarse confundir)
¡Así
quiero que mi hija crezca,
sin tener que avergonzarse
de nada,
ni
siquiera de su madre!
Puesto que de una muerta nadie se avergüenza...
ELENA
(Con
fuerza)
¡Menelao,
mis últimas palabras atiende!
Sólo
de un hombre es la mujer,
¡y
yo soy tuya!
¡Te
elegí
entre
treinta pretendientes,
valientes
y gallardos!
Mírame
a la cara...
Olvida
todo lo que ha pasado,
pero
no olvides esto:
¡yo
soy tuya!
MENELAO
De
los héroes no he sido
ni el primero ni
el segundo,
¿por
qué me elegiste
para hacerme sufrir?
HELENA
¡Olvida
ese triste sueño,
despierta
a mi lado, a lado de tu mujer!
MENELAO
¿En
el sueño yo prendí fuego a Troya?
HELENA
¡Olvídate,
aquello pasó!
¡Besémonos
como antes!
MENELAO
(para
sí)
¡No volverás a ver a
nuestra hija!
HELENA
¡Llévame
a casa entre tus brazos!
MENELAO
¡Mantenedme puro, dioses sublimes!
HELENA
¡Ayudad
a esta mujer, dioses del inframundo!
MENELAO
¡Ayudadme
para que cumpla con mi deber!
HELENA
¡Tierra
y noche,
luna
y mar,
ayudadme!
MENELAO
¡Tierra
y noche,
la
luna y el mar,
marcharos, alejaos!
HELENA, MENELAO
¡Tierra
y noche
luna
y mar...
MENELAO
... ayudadme
para que cumpla
con
mi deber!
¡Mantedme
puro, dioses sublimes!
¡Ayudadme
a cumplir con mi deber!
HELENA
... ayudad,
dioses infernales a esta mujer!
¡Despiértate
a mi lado, junto a tu mujer!
¡Llévame
a casa entre tus brazos!
HELENA, MENELAO
¡Tierra
y la noche
luna
y mar...
HELENA
... ayudadme!
MENELAO
... marchaos, alejaos!
(Las
luces se apagan, sólo la luz de la luna
llega desde el exterior. Un
rayo golpea el rostro de Helena. Menelao,
con el puñal en alto para cortarle
la garganta, permanece aún como embrujado por su belleza. Su
brazo armado duda)
ETRA
(evocando
a los espíritus)
¡Vosotros, los de ojos verdes
en rostros blancos;
espías
malvados,
larvas
charlatanas,
fantasmas
nocturnos,
corruptores
de
lo que está vivo:
tengo
aquí, en mi casa,
a
un loco,
a un indómito salvaje,
adelante, libéradme de él!
(Los elfos van
apareciendo uno tras otro y,
tras recibir la orden,
desaparecen con la
misma rapidez
que llegaron)
¡Con
sonidos de guerra,
tubarle la cabeza!
¡Provocadlo con burlas!
¡Que
vaya a combatir
espada en mano,
contra
veinte árboles!
¡Acosadlo
con tábanos agresivos!
¡Con
gestos, alaridos y chirridos
distraedlo!
¡Aulladle, aturdidle,
volvedlo loco
con
trompetas y tambores!
¡Perseguidlo, azuzadlo!
¡Vamos,
vamos, vamos!
(La
pared del fondo se hace transparente
y
vemos el bullicio de los
elfos,
algunos de los
cuales se disfrazan como
guerreros, llevando
cascos y agitando escudos y espadas)
HELENA
¡Mátame
sin temblar!
MENELAO
¡Qué
dulce dolor hay
incluso
ahora en tus gestos!
¡Tu
dulce garganta,
se
ofrece sedienta
a mi daga!
(Va a agredirla, pero
desiste de nuevo)
HELENA
¡Mátame
con tu espada!
¡Mátame
amado mío!
ELFOS
(Invisibles)
¡Con
sonidos de guerra
turbadle el cerebro!
MENELAO
¿Qué
es eso?
ELFOS
¡Con
trompetas y tambores!
MENELAO
¿Qué
oigo?
ELFOS
¡Paris
está aquí!
¡Con
sonidos de guerra
turbadle
el cerebro!
¡Aturdámosle!
MENELAO
¿Quién
llama? ¿Qué armas?
ELFOS
¡Paris llega! ¡Aquí está París!
MENELAO
¿Paris
aquí?
HELENA
(persiguiéndolo)
¡Cumple
sobre mí
lo
que ansía tu corazón!
MENELAO
(confundido)
¿Incluso
si te hiere la espada?
¿Incluso
herida en la garganta,
seguirás
siendo amable?
(Escucha
el grito de los elfos)
ELFOS
¡Paris!
MENELAO
¿Paris?
ELFOS
¡Aquí
está París!
MENELAO
¡Aquí
esta París!
¡Oigo
la llamada! ¡Paris! ¡Paris!
La
muertos vagan y nos llaman...
¿Aún quieren otra derrota?
ELFOS
(muy
cerca)
¡Quiero
reconquistar a Helena!
MENELAO
¡Aquí
está Menelao
y
tu muerte!
¡Detente,
espectro!
(Se
precipita hacia el exterior)
ELFOS
¡Ja,
ja, ja, ja, ja, ja!
¡Paris
está aquí!
¡Ja,
ja, ja, ja, ja, ja!
(desaparecen)
¡Paris!
¡Ja,
ja, ja, ja, ja, ja!
(Helena,
ahora exhausta, sube
al trono
de Etra y, más que sentándose,
colapsa
sobre él. Aparece
Etra. Helena
al verla
intenta levantarse)
ETRA
¡Permanece
sentada! ¡Descansa!
(Se
sienta en el banco de abajo)
HELENA
¿Quién
eres?
Esta casa ¿de quién es?
ETRA
¡Está es la casa de Poseidón,
Helena,
y tú eres mi huésped!
Pero
no perdamos ni un minuto.
¡Te
voy a salvar, soy tu amiga!
En
unos momentos
regresará
ese salvaje.
¡Oh,
cómo lo odio!
HELENA
(se
levanta, mirando hacia afuera)
¡Oh,
cómo lo amo!
CONCHA MARINA OMNISCIENTE
(riendo)
¡Menelao!
Persigue como un poseso
a una nube de
niebla
que él cree que es Helena!
HELENA
¡Troya
ha caído... y ahora le pertenezco!
DUENDES
¡Ja,
ja, ja, ja!
¡Azuzadlo!
¡Rápido, haced un
círculo
a
su alrededor!
¡Helena,
aquí! ¡Paris, allí!
¡Ja,
ja, ja, ja, ja, ja!
ETRA
Estás empapada...
Si este fuego
no es suficiente para
secarte,
¡mi mirada
te secará!
HELENA
(mira
a Etra sonriendo)
¡Una
dulce calidez me invade!
ETRA
¡Tus
hermosas mejillas
están
ajadas por
la sal del mar!
(le
acaricia la mejilla)
HELENA
¡Cómo
me marchité!
ETRA
¡El
cabello sin brillo!
¿Crees
que yo uso
ungüento
y bálsamo
para
hacerlo brillar?
(Acaricia
suavemente el cabello de
Helena)
HELENA
(Frente
al espejo que las doncellas
le han traído,
tras una señal de Etra)
¡Oh,
como resplandezco!
ETRA
(embelesada)
¡Maravillosa!
HELENA
¿Qué me ha sucedido?
ETRA
Te he devuelto tu luminosidad.
HELENA
(mientras se
deleita
con su
propia imagen)
¿Qué me estás haciendo?
¡Así
exactamente era yo
cuando
Menelao me llevó a la cámara nupcial!
¿Voy
a tener que morir tan joven?
ETRA
(con una copa en la mano)
¡La
muerte no! ¡La vida! ¡Rápido, bebe!
HELENA
(toma la copa)
¿Quién
eres?
LA
DONCELLA
(en
voz baja, apenas un susurro)
Un
poco de olvido
te traerá
dulces recuerdos.
HELENA
¿Qué
jugo es éste?
LA
DONCELLA
(en
voz baja)
En
lo íntimo de tu ser,
sentirás
que tu vida
está intacta...
HELENA
(Para
sí, en voz baja)
¿Qué transformación en un momento?
¿Dónde
ha ido la ansiedad?
LA
DONCELLA
... ¡Y
cómo te sientes ahora,
así
te sentirás siempre!
ETRA
¡La
noche se desvanece ante tus ojos!
HELENA
¿Quién
eres?
ETRA
¡Etra,
tu modesta amiga!
HELENA
¡Oh,
hechicera!
ETRA
¡Oh,
hermosa!
(se toman mutuamente las manos)
ETRA, HELENA
¡Del
héroe más fuerte y del rey más regio
somos respectivamente dos leales amigas
!
HELENA
(regresa
frente al espejo y
luego
se vuelve exultante)
Quien
vea a Helena, ¿podrá acaso matarla?
(Etra
la observa llena de admiración)
¡Qué
fácil es todo!
ETRA
¡Exactamente! ¡Bebe y olvida la angustia!
(Le
entrega de nuevo la copa)
HELENA
(Después
de beber, feliz
como un niño)
¡Menelao!
¿Por qué quieres matarme? -
(vacila
como invadida por el sueño,
las
doncellas a su alrededor la
sostienen.)
Dormir...
tengo sueño.
¡Oh, querido! ¿Tú a mi lado?
ETRA
¿Qué
debo hacer para salvarla?
Concha
omnisciente, ¿él dónde está?
CONCHA
MARINA OMNISCIENTE
¡Cerca
de aquí!
HELENA
Escuché, casi sumergida en el sueño,
(como
una pequeña canción de cuna)
"¡Cerca
de aquí!
Hermoso
me seduce
un
placer inocente.
¡Ayuda, me desmayo!
¡No, detente,
vuelvo
a ser yo misma!
(sostenida
por las sirvientas cierra
los ojos)
LA DONCELLA
(En
la puerta, mirando hacia fuera)
¡La
niebla se disipa ante él!
¡Por
aquí! ¡A la casa!
¡Él viene con la espada en la mano!
¡Ya
está aquí!
ELFOS
¡Ja,
ja, ja, ja, ja, ja!
Buena
broma.
¡ja,
ja, ja, ja!
¡Rápido haced un
círculo
a su alrededor!
ETRA
¡Acostadla en mi cama!
Ponedle, mientras duerme,
mi
vestido más hermoso.
¡El azul! ¡Vamos!
¡Rápido!
(Las
doncellas llevan a Helena a
la habitación
de la izquierda. Menelao,
con el puñal en la
mano, llega como
persiguiendo a alguien)
ETRA
(Con
un salto sale del medio de la escena
ocultándose
entre las cortinas y grita)
¡Ay!
ELFOS
¡Ay!
MENELAO
(Impresionado,
para sí)
¡Con
blancos vestidos, los cabellos revueltos,
y
sin embargo más bella que nunca,
huía
aterrada y se lanzó a los brazos
de una infame figura,
que
a la luz de la luna, se parecía a París.
¡Pero
a ambos los alcancé con un golpe!
¡Soy un infame!
¡No
veré más a mi hija,
huérfana,
sin padre ni madre!
ETRA
(se
adelanta)
¡Rey
de Esparta, eres mi huésped!
(Menelao,
totalmente sorprendido, intenta
esconder detrás de la cortina
la daga que
cree ensangrentada)
MENELAO
(sobriamente,
para sí)
¡Desconocida
mujer, isla de terrores!
¡Casa funesta, destino sombrío!
ETRA
(en
voz baja, a las la doncellas)
¡La
ampolla de la flor de loto!
¡Él la necesita para
un rápido olvido
de un terrible mal!
(Las
doncellas alcanzan el cáliz
y
dejan caer en él algunas
gotas de la
ampolla. Etra
invita a Menelao a
sentarse en
el asiento bajo)
MENELAO
¿Sentarme
a tu lado, como un simple invitado?
¿Ignoras
acaso quien cruzó tu umbral?
(Etra
de nuevo lo invita a sentarse)
ETRA
¡Despacio!
¡No turbes el dulce sueño
de
la mujer más hermosa!
Ella está durmiendo ahí dentro,
cansada
de un largo viaje.
MENELAO
¿Quién es?
ETRA
Tu
esposa.
MENELAO
¿De
quién me hablas?
ETRA
¡De
Helena! ¿De quién si no?
MENELAO
¿Dices
que duerme?
(se
levanta de un salto)
ETRA
¡Ahí,
en mi cama!
MENELAO
(Para
sí)
¡Roto
mi corazón!
¡La
mente desquiciada!
¡Ay,
en las venas, ay,
corre sangre
de hidra!
Durante
unas pocas horas,
durante
un momento,
la afilada punta
me transportó a la
distancia.
¡Devolvedme
mi
propio ser,
el genuino orgullo
de un ser humano!
¡Devolvedme,
oh dioses,
mi propio yo,
mi yo infeliz,
devolvédmelo!
ETRA
(Vacilante,
le interrumpe)
Menelao ¿Recuerdas el día,
hace
ya diez años,
cuando te despediste de
ella
y
te fuiste de cacería?
MENELAO
(comprendiendo, con
el rostro lleno de ira)
¡No
hables de Paris y de aquél día!
ETRA
¡Escúchame! Desde aquel odioso día
no has vuelto a ver a tu
mujer.
(Menelao se aprieta la cabeza entre
las manos)
ETRA
(se
levanta y se acerca)
¡Escucha! Cuando el impúdico Paris,
audazmente
extendió su mano sobre tu mujer,
los
dioses secretamente te protegieron...
MENELAO
¡Ten
cuidado, mujer, que yo no te castigue!
ETRA
¡Tremenda,
oh soberano, es tu mirada!
Toma,
bebe de esta copa,
¡bebe
conmigo!
(Ambos
beben, pero Etra
simula hacerlo)
¡Los
dioses te protegieron en forma secreta!
¡Entre
los brazos de Paris sólo pusieron
un fantasma,
un espectro vaporoso,
con
el que ellos se burlan de los mortales!
ELFOS
(Invisibles)
Un
fantasma, un espectro vaporoso,
con
el que los dioses se burlan de los mortales,
¡Sí! ¡Sí! ¡Sí! ¡Sí!
ETRA
Mientras
tanto, a tu esposa, a la bella inocente,
ocultaron
en un lugar remoto,
¡desconocido
por ti y por todo el mundo!
MENELAO
¿En
qué lugar?
¡Mide tus palabras, antes
de decirlas!
(apremiante)
¿En
qué lugar?
ETRA
En
la ladera de los montes Atlas hay una roca,
¡allí
habita mi padre, un tirano,
un
rey venerado!
Tres
hijas han crecido en su casa,
las
tres expertas en magia:
¡Salomé,
la orgullosa,
la
hermosa Morgana
y
la joven Etra!
MENELAO
¡Cuidado,
mujer!
ETRA
¡Allí,
a nuestra casa,
los dioses llevaron
volando
a
tu esposa!
MENELAO
¡Cuidado,
mujer!
ETRA
Cástamente
dormida,
soñando
que duerme entre tus brazos,
ella
ha estado en nuestra casa, entre
nosotros,
a lo largo de todos estos años.
Mientras
tanto, el fantasma que
la reemplazaba
sorprendía a todos como una de las princesas
de la corte del rey Príamo,
seduciendo a sus nobles hijos
y disfrutando del incendio del mundo
entre
los héroes muertos día tras día.
MENELAO
Entonces ella...
¿La que desafiaba mis
amenazas?
ETRA
¡Era una
imagen etérea!
DUENDES
¡Una
imagen etérea!
ETRA
¡Sí, ella, la seductora!
DUENDES
¡Ella, la seductora!
¡Una
imagen etérea!
¡Un
fantasma!
MENELAO
¡Estaba
aquí hasta hace tan sólo un momento,
indescriptiblemente hermosa!
ETRA
¡Una
imagen etérea!
MENELAO
¿Una
imagen etérea?
ETRA
¡Un fantasma!
MENELAO
¡Terrible
mujer!
¡Tus
palabras son terribles
y
más peligrosas que las armas troyanas!
¡Me
la robaste,
me robaste su aliento tembloroso
de
su risueña boca!
¡Ay
de mí, no la volveré a ver nunca más!
¡Qué
desventurado soy!
ETRA
¿Y
si permito que vuelvas a abrazar
a
aquella que perdiste
hace
diez años?
¡A la divina, la casta
e
inmaculada Helena!
MENELAO
¿Podré
verla?
ETRA
¡Sí,
podrás verla
con
tus propios ojos!
MENELAO
¿Es
cierto pues que vive en
una isla desierta,
entre las hadas
que
muestran a los que llegan
las
imágenes de los muertos?
ETRA
¡Vas
a verla!
¡Prepárate!
MENELAO
(totalmente
perturbado)
¿La veré?
¡Pobre
de mí!
ETRA
¿Qué
te sucede?
¡Prepárate!
MENELAO
Momento
atroz...
ETRA
¡Prepárate!
MENELAO
... que sube
de los infiernos...
ETRA
¡Prepárate!
MENELAO
¡Qué
horrible anuncio!
ETRA
¡Prepárate!
MENELAO
¡Oigo
los oscuros sonidos
de
los bronces!
¡La
difunta impulsa
horrores
nocturnos!
ETRA
¿Qué
escuchas ahí abajo?
¿Qué
dulce magia te aferra?
¡Mira
lo que te ofrecen los dioses!
(Hace
una señal. La gran sala se oscurece
y de la habitación de la izquierda
llega un
refulgente resplandor. Las
cortinas se abren
y en un gran sofá se
ve a Helena, dulcemente
dormida, envuelta
en una túnica azul radiante.
Helena
abre los ojos)
ELFOS
(medio
coro)
¡Oh
ángel,
para los astutos elfos
eres
demasiado deslumbrante,
estamos cegados!
ELFOS
(El
otro medio coro de elfos)
¡Hi
hi hi hi hi hi hi hi!
ETRA
(a
los elfos)
Chusma
nocturna,
¡callaros!
¡Postraros a los pies de la soberana!
(Helena
se levanta lentamente, relajada
por el descanso, radiante
de belleza)
MENELAO
(que
apenas se atreve a mirarla)
¡Ella,
a la que dejé en la patria montañosa,
ella
a la que no me atreví a recordar,
la
virgen y reina, mi esposa y amiga!
¡Oh, un día cargado de sombras surge
ante mí!
(Helena
baja del sofá y con asombro
mira
a su alrededor. Etra,
que estaba junto a
Menelao, se acerca
en silencio a Helena; y lo
que dice parece estar dirigido a Menelao, pero
en realidad,
se lo susurra a Helena)
ETRA
En
la ladera de los montes Atlas
existe
una fortaleza
donde ella yace dormida...
Una
etérea imagen,
similar
a ella en todo,
reinó
en el ínterin,
ella,
la seductora,
en
la ciudad amurallada de Príamo;
¡donde fue la más prominente
de
sus hijas!
Y
nosotras, hermanas, vigilamos su sueño.
(Mientras tanto Helena,
que ha descendido, va
hacia Menelao, pero lo
hace tímidamente, con
los ojos bajos y
casi arrastrando los pies)
ETRA
(Dirigiéndose
a ambos)
¡Inesperados
bienes
los
dioses preparan
para
sus nobles hijos!
MENELAO
(temblando)
¡Ella,
cuyo recuerdo yo me prohibí!
HELENA
(suavemente,
con los ojos bajos)
¿Sigo
siendo la misma que amaste?
ETRA
(en
voz baja y con tono de triunfo)
¡Mira sus ojos vueltos hacia el suelo!
¿Dónde
están las ardientes pupilas
de
aquella que era el placer de los hombres?
¡Ten valor y ríndete a su hechizo!
MENELAO
¿Qué
debo hacer?
¡Ellas
quebrantan mi corazón!
Con
visiones,
con
ilusiones...
¿Qué
debo hacer?
¡Ellas
me rompen el corazón!
ETRA
(guiando
a Helena hacia él)
¡Ella
es pura!
MENELAO
¿Qué
debo hacer?
HELENA
(tímidamente,
con afecto)
¡Soy
tuya!
MENELAO
(con
dolor)
¿Qué
debo hacer?
ELFOS
(bromeando)
¡Oh,
bellísima entre las bellas!... ¡Hi hi hi hi
ETRA
(insistiendo)
¡Acógela!
MENELAO
(apenado)
¿Qué
debo hacer?
ELFOS
¡Hi
hi hi hi
¡Hi
hi hi hi
HELENA
(retrocediendo)
¡No
me atrevo!
ETRA
¿A qué
esperas?
MENELAO
¿Qué
debo decirle?
ETRA
¡No
le rompamos el corazón!
HELENA
(agitada)
¿Qué
puedo decirle?
ETRA
¿ A qué
esperas?
¡No
le rompamos el corazón!
ELFOS
¡Oh,
bellísima entre las bellas!
¿Pretendes sin
esfuerzo
conciliarte
con los dioses?
¡Hi
hi hi hi!
¡Hi
hi hi hi!
HELENA
(Se separa de Etra quien
le
había agarrado de la mano)
¡Déjalo!
¡No me quiere!
ELFOS
¡Hi
hi hi hi hi!
¡Hi
hi hi hi hi!
MENELAO
¿Quién
eres tú, criatura,
acaso una
diosa eternamente joven
semejante
a mi esposa?
HELENA
¡Dejémoslo!
Él
me rechaza.
(con
disimulado triunfo)
¡Ama
a la otra!
ELFOS
¡Hi
hi hi hi hi!
¡Hi
hi hi hi hi!
MENELAO
(Mirando
hacia Helena, con intimidad)
¿Cómo
puedo ser digno de tus ojos...
si
te abandoné por aquella otra?
(Helena
lo mira y permanece
callada)
ETRA
¡Responde al que tanto te ama!
HELENA
(con intimidad)
No
conozco a nadie
que
me haya abandonado...
¡Mas en mis sueños,
mientras dormía,
sí conocí
a alguien
que estaba enamorado
de mí!
MENELAO
No
sabes de nadie
que
te haya dejado...
¡Mas sí sabes
de alguien
que siempre estuvo enamorado
de ti,
su elegida!
HELENA
(descansa
la cabeza en su hombro)
¡Yo
era la elegida!
ETRA
¡Preparé una nave
para reenviaros a vuestra
casa!
ELFOS
(burlones)
¡Prepara
la nave
y
mándalos a su casa!
¡Ja,
ja, ja, ja!
¡Fin
del juego!
(Helena, asustada por las palabras
de
Etra, se separa de
Menelao y se
acerca a aquella)
ETRA
(mirándola
a la cara)
Entonces... ¿sí o no?
ELFOS
(con
una larga pregunta)
Entonces... ¿sí o no?
HELENA
(en
voz baja)
¡Temo volver a mi casa!
¡En
este nuevo hechizo
temo al pasado!
¡Haz
que yo, feliz,
abrace
a mi amado!
DUENDES
Entonces... ¿sí o no?
HELENA
¿Puedes
hacer que vayamos
a donde
seamos unos desconocidos;
donde
mi nombre
no
signifique nada,
como
el vuelo de un ave;
donde
nadie haya oído
hablar nunca de Troya;
ocultos al mundo,
aunque sea por
un breve tiempo?
ETRA
(Rápidamente,
en voz baja)
Al
pie del Atlas
existe un oasis...
donde encontraréis una
tienda mágica...
HELENA
¿Y
el viaje?
ETRA
¡Acostaros
en mi propio lecho;
amaros y reposad,
que
yo os cubriré
con un manto dorado!
MENELAO
(Para
sí, entre la euforia y
el miedo)
¡Dentro
de mi pecho
el
corazón se inquieta
con
visiones,
con
ilusiones!
ETRA
El
manto os envolverá
y os despertaréis
bañados de luz.
¡Solos los dos!
MENELAO
¿A
los pies del Atlas?
¿Una
tienda encantada?
HELENA
¡Maga!
¡Amiga mía, solos los dos!
MENELAO
(con
los ojos fijos en Helena)
¡Oh,
dioses,
devolvedme pronto,
devolvedme
mi perdida juventud,
para que
sepa controlar
sin
temor alguno
tanta
alegría!
ETRA
(a
Helena)
¡Os enviaré
lo
indispensable
en
un cofre!
(en
voz baja)
¡Lo primero
el frasco, con el loto,
el
amable licor del olvido,
a
quien todo se lo debemos!
Deberás poner
unas
pocas gotas,
de
vez en cuando,
en su vaso...
(Con
marcada intención)
... y quizás también en el tuyo...
MENELAO
¡Estas
encantadoras mujeres
hablan entre susurros
y cómplices miradas!
ETRA
... así,
de esa manera,
todo el daño quedará olvidado
y quedará dormido
bajo el
umbral dorado
ahora
y por siempre!
HELENA
(junto
a ella, como en una oración)
... así, de esa manera,
todo el daño quedará olvidado
y quedará dormido
bajo el
umbral dorado
ahora
y por siempre.
MENELAO
(Para
sí)
¡Oh,
hija mía,
bendita
niña!
¡Oh,
qué madre,
qué
hermana
te
llevaré a casa!
(Helena
va al umbral de la habitación
y desde allí
vuelve su mirada hacia
Menelao. Éste
se le acerca, se arrodilla
y apoya
la cabeza sobre sus rodillas.
Helena
lo levanta. Las cortinas de
la
habitación los ocultan a la vista. En
el
salón entra silenciosamente la doncella.
Etra le hace señas para que apague
las
luces, luego recoge el
manto mágico que
está delante del trono.
Cae la noche)
ELFOS
(Invisibles y burlones,
en voz baja
¡Ahora
y para siempre!
¡Ja,
ja, ja, ja!
¡Corazones
fieles!
¡Ocultar
lo mejor,
ja,
ja, ja, ja,
no,
no será así!
(Iluminada por la luz incierta
de la luna
y con el manto en la
mano, Etra todavía
parece vacilar. A
pesar de la escasa luz,
aún es posible
distinguir como la doncella
introduce en un cofre la ropa de
los amantes
y por último añade un frasco de elixir. Luego
cierra en cofre de oro.)
ETRA
(golpeando
el suelo con el pie, dice
a los Elfos)
¿Queréis guardad
silencio?
(Etra se demora un poco más, hasta que todo
está en calma. Incluso
espera a que la doncella
se haya dormido con la
cabeza entre los brazos.
Finalmente,
Etra se dirige hacia el dormitorio,
con el manto mágico.)
ACTO SEGUNDO
(Una
tienda en medio de un palmeral, detrás
del cual vemos las montañas
de la cordillera
del Atlas. A
la izquierda, un pasaje hacia el
interior de la tienda.
Allí hay un cofre con ricos
adornos dorados.
Helena toma un espejo de oro
del cofre y
se entrelaza hilos de perlas en el cabello.
A
sus pies, Menelao duerme entre almohadones)
HELENA
(mientras
se arregla el cabello)
¡Segunda
noche de bodas!
¡Mágica,
eterna!
Allí
comenzada,
aquí finalizada.
Manos
celestiales
detuvieron
el amanecer
en
los abismos.
¡Más
tarde, de repente,
apareció el sol allí,
sobre la montaña!
Perlas
del mar,
astros
nocturnos
ungid
con vuestra luz
ese cuerpo.
¡Deslumbrado
por la pasión,
como
un niño,
se
estremeció su viril corazón
forjado entre batallas!
En
la mirada infantil
de
los ojos del héroe,
un
milagro me dio
la juventud,
yo
misma era un milagro,
era
un prodigio.
¡Pero
en la lucha
de
los cisnes amantes,
la
hija del cisne divino
triunfó
sobre el mortal!
Bajo mi ala
se
ha quedado dormido.
Yo
lo defiendo como un tesoro
que brillara bajo esta tienda
más
que todo el oro del mundo.
MENELAO
(despertando)
¿Dónde
está la casa?
(mira
a su alrededor con estupor)
¿Dónde
está la maga?
(impetuoso)
¿Quién eres tú?
(recordando
las violentas emociones)
¡Ah!
¿Cómo no recordarlo?`
¡La sangre de Helena me purificó
y a ti te condujo aquí para entregarte a mí!
(Siempre
con un eco de
su profundo estupor)
Pero ¿qué bebida me dio?
¿Por
qué, de repente, se aplacó mi ira?
¿Cómo
encontré fuerzas para levantarme?
¿Cómo
encontré coraje para entregarme a ti?
HELENA
Aún puedo saciar tu sed
y aplacar tu sangre...
¡No
puedes mirar como enemiga
a aquella que duerme a tu lado!
(Helena
se acerca al cofre)
MENELAO
(siempre dubitativo)
¿De
dónde vienes para inclinarte
sobre
este hombre infeliz y abandonado?
¿Desde
dónde te vi aparecer?
¿Cómo
pude atraerte hacia mí?
HELENA
(volviéndose
hacia él)
¡Mira,
soy yo, tu esposa por siempre!
¿Tan
lejos quedó aquél día nuestro?
Recuerda
su cálido resplandor, recuérdalo:
¡Helena está aquí!
MENELAO
¡El
día de la boda
se
acerca espectral;
la
ninfa ya eligió
a
su hombre mortal!
(pregunta
con ansiedad casi torturante)
¿De
qué reinos
ella
llega hasta mí?
La
miro, la escucho
con
ansias inigualables.
HELENA
¡Oh,
deja que el precioso
presente
te atrape
y que los brazos de tu esposa
te envuelvan!
¡La
copa que está
en
mi mano te ofrezco,
para
que ella te sumerja
en
una eterna alegría!
(Se
vuelve hacia cofre y,
al ir a extraer
la copa dorada envuelta
por un paño,
deja caer
accidentalmente la espada
curva de Menelao
que cae a los pies
de éste.)
MENELAO
(con
un salto se separa de Helena y aferra
el arma)
¡Baja
esa copa! ¡Aquí está mi espada!
¡Esta
es la espada con la que yo la maté!
Nadie conoce tan bien todos los misterios...
¡excepto la espada y yo!
(vuelve
su mirada casi horrorizado hacia
Helena)
¡Oh,
seductora,
de falsa imagen
y voz dulce,
aléjate
de mí!
¡He despertado y no me atraparás!
¡Los desventurados son
temibles
cuando
se los provoca!
HELENA
¡Expulsa pues a Helena,
monstruo
nacido bajo el sol!
MENELAO
¡Oh,
dulce forma,
tejida
con rayos de
sol
para forjar dulces engaños!...
¡Sirena
fantasmal!
¡No
te acerques!
¡El
brazo no extiendas!
¡No
me atraparás!
¡Quien está destinado
a una horrible pena,
cualquier aventura
se le niega!
(da vueltas blandiendo
la espada como
si tratara de alejar a un
fantasma)
HELENA
(mientras
arroja en el cofre
el
estuche de oro, donde
están
la ampolla y la copa)
¡Licor
inútil, desaparece!
La
mentirosa al mentiroso se ha unido...
y
me ha rodeado de fuego y muerte,
¡Huye
de mí hacia el desierto!
¡Que
en la radiante quietud estalle el rayo!
¡Que
las tinieblas bajen amenazantes!
¡Que
la falsa unión se rompa en este momento!
¡No
nos rindamos ante los golpes
y
afrontémoslos con la cabeza erguida!
(se
escucha que se acerca un grupo de
guerreros,
como una tromba)
MENELAO
¿Quién
se acerca
desde
la deslumbrante quietud del desierto?
¡En
la arena rojiza
brillan
sus lanzas!
HELENA
¡Menelao!
¡A mí!
¡Defiende
lo que es tuyo!
(Llegan guerreros
del desierto con armaduras
de malla y se instalan en el palmeral.
Algunos
de ellos entran en la
tienda y caen de hinojos
ante Helena. Altair,
príncipe de las montañas,
de pelo negro y
encrespado, se adelanta e inca
una rodilla ante Helena, mientras que con su
mano toca el
suelo y luego su frente. Ante un
gentil gesto de Helena,
Altair se levanta y hace
una seña a
su séquito; todos se alzan y se sitúan
al fondo. Dos
esclavos negros extienden a los
pies de Helena una
alfombra tejida
con hilos
de oro. Helena
sonríe y se sienta sobre el cofre,
que con
sus adornos de oro semeja un trono.
Menelao,
sosteniendo la espada desnuda en
su mano,
se ubica detrás de Helena. Altair
permanece de pie al lado de la alfombra.
Helena
con elegante
condescendencia, le
hace señas para que se adelante. Altair
avanza,
pero al llegar al borde de la alfombra vuelve
a doblar su rodilla. Helena se vuelve hacia
Menelao y lo invita a
sentarse a su lado. Luego,
levantando ligeramente
la barbilla, indica
a
Altair que hable)
ALTAIR
(Con
el rostro hacia el suelo)
Esta
orden he recibido:
¡Mi
tierra debo poner,
oh
desconocida, a tus pies!
HELENA
(Sonríe)
¿Quién ha dado esa hermosa orden?
ALTAIR
¡Lo
ordena Etra
y
Morgana con ella,
y
Salomé lo exige!
Yo
custodio esta tierra
como
un feudo
de las tres reinas...
(alza
los ojos y mira a Helena)
¡Tú divina, tú hermosa
como
el sol al amanecer,
tan
poderosa cual
una
escuadra que acude
como
un rayo a la guerra santa,
ante
ti en el polvo me postro!
HELENA
¡Príncipe
de las montañas,
te
saludamos agradecidos!
(El séquito se divide en dos, dejando
un pasillo
libre a la vista. En
el fondo se ven esclavos
negros que arrastran
grandes cofres, como si se
dirigieran
hacia la entrada posterior
de la tienda.
Helena
se levanta y se acerca Altair; también
Menelao se levanta. Mientras
que Helena se da
vuelta, se lanzan
a sus pies tres niñas con velos
que
las cubren hasta los ojos. Después
se levantan
rápidamente y toman su lugar
un grupo
de fibrosos muchachos, poco más que niños;
entre ellos está Da-ud - que, con
la cabeza gacha,
se arrodillan ante
Helena.)
ALTAIR
(Regula
los movimientos de todos con gestos,
pero siempre mirando
apasionado a Helena)
¡Estos
dones recogidos precipitadamente,
son
indignos del aliento
de
tus labios exquisitos!
¡Sí tú lo
ordenas,
estos muchachos
derramarán gustosos su sangre
en alegre combate
por
lograr una mirada de
tus preciadas pestañas!
(También
él se arroja al suelo ante
Helena
y besa el
dobladillo de su túnica)
MENELAO
(Con mirada extraviada)
¡Imagen
reflejada!
¡Así
estaba mi esposa
sobre
las murallas de Troya!
De
pasión ardiente ardían
los reyes.
¡Ay
de mí!
Y los ancianos,
cuando
la vieron,
gritaron.
LOS
JÓVENES, ALTAIR
(Se levantan y
desenvainando sus
espadas las agitan contra el cielo
mientras gritan salvajemente)
¡Ordénanos
morir en
la arena
por un hálito
de
tus carnosos labios!
DA-UD
(Exaltado
con el ardor de
su
joven corazón,
da
un paso adelante)
Deseamos ardientemente
luchar
y morir en la arena
por
tu amor...
¡Eres la más hermosa de
la tierra!
(Se
cubre la cabeza con su capa y
se aleja)
MENELAO
(conmocionado por sus
pensamientos
y
mirando Da-ud)
¡París
está aquí! ¡Paris está aquí!
¡Le tiende descaradamente
los brazos a mi mujer!
¿Dónde está mi espada?
(Altair
hace un gesto y los jóvenes,
manteniendo
las relucientes espadas en alto,
se
retiran hacia el fondo y desaparecen)
HELENA
(busca
con la mirada a Menelao y
se acerca a él)
Querido, ¿qué tienes? ¡Quédate a mi lado!
¡Tu
mirada me turba!
MENELAO
¡Y la
tuya me turba a mí, hermosa esposa!
Es
demasiado joven y demasiado descarado.
HELENA
¡Quieres
huir de mí!
(lo
abraza)
¿Quieres abandonarme?
ALTAIR
(para
sí)
¡Demasiado interés para
tal compañero!
MENELAO
(se
separa de ella)
¡Tú
no necesitas mi pobre compañía!
Ellos agitan sus espadas
y se inclinan
ante
la extranjera de nombre desconocido,
la que llegó en la noche...
VOCES
DE LOS JÓVENES
(desde
el exterior)
¡Si tú lo ordenas
fluirá alegre la sangre de nuestras venas
por
una fúlgida mirada
de
tus preciosos ojos!
ALTAIR
(para
sí mismo, furioso)
¡Juego
odioso!
(a
Helena)
¿Por
qué se indigna tu favorito?
¡En mi tienda tengo también
regalos para él!
(Se oyen cuernos
de caza fuera de escena. Altair
golpea sus manos y se
vuelve
hacia Menelao)
¡Armas
preciosas! ¿Tal vez te complazca,
amante
de la diosa, elegir alguna de ellas?
(aparecen
negros que portan
armas de caza
y de guerra)
MENELAO
(orgulloso
y serio, ahora totalmente dueño
de sí mismo,
dirige a Altair una
mirada altiva)
Magníficas armas he llevado tanto
en
el campo de batalla como en las calles en llamas.
ALTAIR
(con
un desprecio apenas disimulado)
La caza es el estímulo
de los valientes;
propongo una en tu honor.
En
ella tendrás a Da-ud como compañero.
(con
mirada feroz se vuelve hacia helena)
¡Y
espero que la presa,
sea digna del cazador!
(a
una señal de Altair aparece Da-ud desde
detrás de una palmera y se inclina ante
Menelao
con la mano en el corazón)
MENELAO
(haciendo
caso omiso, mira su espada
colgada
en un estante de la tienda)
¡Yo
espero que el animal,
sea
digno del cazador!
(Altair
arroja sobre Menelao una mirada
de desprecio. Con una señal ordena a Da-ud
que
se quede y él se aleja. Menelao
mira a Da-ud)
MENELAO
¿Qué importa?
¡Un
muchacho desconocido para mí!
¡Desconocida
la mujer! ¡Y esta tierra!
¡Una
aventura! ¡Un sueño fantástico!
Ya
a la caza invitan los cornos...
(Entran
tres negros, entregando a Menelao
saetas, un cuerno de caza y un casco
de plata.
Menelao
entra en la sala
interna de la tienda,
donde otros negros
lo esperan y le ofrecen un
vestido corto
en lugar de su larga túnica, y
quedan
brevemente invisibles. Helena
observa
a Da-ud.)
DA-UD
(cae
bajo la mirada de Helena y no osa
levantar
los ojos, pero luego dice con audacia)
¡Cabalgaré
a tu lado!
¡Yo
sólo!
¡No él, tu
compañero, no debe hacerlo!
HELENA
(ríe)
Muchacho,
ten cuidado con el fuego,
de
lo contrario te derretirás como la cera.
DA-UD
(Mirándola
con ojos encendidos)
¿En
los brazos del rey sin reino,
el
rubio venido de occidente,
no
has aprendido a no temer la llama?
¡Y
también él lo ignora!
El
suyo es el país en el que resplandece la luna.
Pero
tú, en cambio, naciste como
soberana de
la tierra del sol...
¡y
yo nací
para
ser tu vasallo
hasta
la muerte!
Así
está escrito,
y
así ha de suceder.
(Se
postra ante Helena tocando con la frente el
suelo, luego se levanta como
un rayo y desaparece.
Helena vuelve
sonriente la mirada. Menelao,
ataviado
para la caza, pero aún sin armas,
sale
de la sala lateral de la tienda. Helena
toma el
yelmo de manos del esclavo y se lo da a Menelao.)
MENELAO
¡Servido
de la misma forma,
encantadora
ninfa,
me
fui en otra oportunidad
de
cacería!
(Helena
sonríe)
Luego,
en la mañana,
cuando volví
a casa...
¡el nido estaba vacío!
¡La
paloma había huido
y
nunca regresó!
El
mío es el canto sobre una mujer muerta.
¿Cuál
es tu nombre, hermosa criatura?
Ayer
por la noche
estaba aturdido
¡y
no lo oí bien!
HELENA
¿Mi
nombre?
¡Oh, atolondrado!
¡Tu alma exhalarías
si
lo pronunciaras!
MENELAO
(con mirada distraída)
¡Lo
que me dices me agrada,
hermosa
sirena!
¡Estaría
encantado
de
escuchar tu voz de plata
desde
ahora a la noche!
¡Pero
esta espada
anhela
la caza,
y ya me reclaman los cornos!
(Toma
la espada y
se la ciñe)
HELENA
Para
cazar gacelas
este
arma te resultará pesada...
(Intenta
quitarle la espada de
la mano)
¡Ponla lejos, allí, en
el vestidor!
MENELAO
(se
aleja de ella)
Perdóname, diosa: yo y esta espada
no
podemos separarnos.
Esta
tienda es tuya,
y también todas sus muchas riquezas,
yo sólo soy un náufrago errante,
un
rey infeliz
en
una tierra extraña.
La
espada es todo
lo
que me queda;
¡no
la toques!
(Menelao
besa la espada y se la ciñe)
HELENA
¡Una mirada atenta
de tus ojos
bastaría
para reconocerme!
MENELAO
¡Una
mirada así
sería demasiado
para
mi débil corazón!
Ya no soy joven.
¿Por qué el cazador
que regresa a su hogar
no
puede saber jamás
si encontrará a su
esposa?
(Los
cornos suenan firmemente. Menelao se
aleja rápidamente después de acomodar
la
espada en el cinto. Los
esclavos, que presurosos
lo siguen, le
llevan las armas de caza: uno el arco
y
el carcaj; los otros las jabalinas. Todos
desaparecen)
HELENA
¡Menelao!
¡Quédate!...
¡Se
ha ido!
Y
si regresa ¿cómo curarlo?
Demasiado
ingenuo resulta para él el rostro de
la ninfa,
demasiado joven a su mirada,
demasiado
extraño a su corazón!
(Tres
esclavas, con los rostros ocultos por
collares de oro, como una visera, entran
solícitas a la tienda. Helena
sin verlas,
permanece sumida en
sus pensamientos)
HELENA
El
hechizo produjo lo contrario a lo esperado –
¡Volver
atrás – este es el hechizo!
Era
demasiado fuerte la poción de Etra –
y
no lo suficientemente fuerte –
para
el corazón de Menelao!
(Detrás
de Helena las tres mujeres se han
ubicado
al otro lado de la escena. A
una señal de la que está
en el medio de las
otras dos, corren hacia el cofre,
lo abren
y buscan en su interior. La
mujer del medio
se levanta la visera
dorada dejando ver su rostro:
no es otra que Etra)
HELENA
(feliz)
¡Etra!
¡Querida, magnífica!
¡Oh,
hechicera! ¡Te escucho atenta!
ETRA
¡Cállate!
¡Vine volando para salvarte!
(mira
con ansiedad a las otras dos
mujeres
que están hurgando en el cofre)
UNA
DE LAS DONCELLAS DE ETRA
(sacando
el estuche de oro)
¡Las ampollas están intactas!
ETRA
(feliz)
¡Oh,
intactas! Ahora te beso con
alegría!...
¡Estás a salvo!
¡Oh,
oye aquello que en febril ansia
me trae hacia ti!
HELENA
(con
oscuro acento)
¡No
era necesario que por ese elixir
vinieras
volando!
¡Yo
no lo quiero! ¡No me sirve de nada!
ETRA
¡Pero
escúchame, querida!
La
cortesana allá, la encantadora,
dormía
cuando puse
el
dorado cofre en custodia...
Aquí
hay dos ampollas aún:
¡y ten en cuenta que no
se pueden confundir!
HELENA
(seria)
¿Y eso? ¿Qué contiene ésta?
ETRA
¡Espantoso! Contiene el recuerdo,
del
que deberás defender su secreto
aún
en el momento de tu muerte.
HELENA
(solemne)
¡El
recuerdo!
ETRA
(despreocupada)
¡El
agua del infierno,
de
la que los dioses y los bienaventurados,
sienten
asco como si fuera una plaga del Tártaro!
HELENA
(intenta
agarrar la ampolla)
Esta
es...
ETRA
(se
la quita y la sostiene en alto)
¡No,
ni siquiera el olor
impediré
que experimentes!
HELENA
(muy
decidida)
¡Ésta
es el agua que yo busco!
¡El
recuerdo!
ETRA
¡Con
voz ingenua e ignorante
gritas su nombre,
pero si te mojaras los
labios
te transformarías en
una muerta viviente!
HELENA
¡¡Esta noche tu
agua ha hecho de mí
una viviente en la muerte!
ETRA
Te
ha salvado ¡oh, querida!
de una muerte segura a espada,
lo ha aplacado y dulcemente se ha dormido...
Ha visto en ti a a Helena
y
ha besado tu pureza.
HELENA
¡Él ve en mí a una
desconocida!
Tú lo guiaste hasta mí en la
noche y ahora delira
pensando que conmigo traiciona a Helena,
¡a
la que él cree muerta!
ETRA
(en
voz baja)
¡Oh
dichosa, entonces tú eres aquella
que
aún triunfa y triunfará siempre!
HELENA
¡Detén
tu inútil alegría!
¡Triunfaré
ahora o nunca
con esta agua!
(Toma
la ampolla, a pesar de la resistencia
que hace Etra. A
una señal de Helena las
dos doncellas traen
del interior de la tienda
un trípode, un recipiente y
una jarra de vino.
Durante
el diálogo siguiente se lleva a cabo
por parte de Helena y sus doncellas la
preparación de la bebida, en donde vierten unas
gotas
del bálsamo de la ampolla.)
ETRA
¡Oh,
tres veces necia!
¡El
único bálsamo,
el
elixir divino,
así desprecias!
HELENA
¡Tened cuidado!
Éste es el
único remedio
si deseoso de mí
él regresa de la
cacería.
ETRA
(con
dolor)
¡Oh,
tres veces necia!
HELENA
(a
las doncellas que echan el líquido y
lo mezclan)
¡Una
y otra vez!
¡Aún no
es suficiente
para este negro filtro llamado recuerdo!
ETRA
El
único bálsamo...
HELENA
¡Atizad
la llama
del
antiguo dolor,
en
ella el día
se
desvanece y muere!
ETRA
(insistiendo)
... el dulce olvido...
HELENA
¡He
aquí que el pasado
ahora
se hace presente!
¡Llega el
poderoso espectro
por
el oscuro pasaje!
ETRA
(Desesperada)
... desprecias así.
HELENA
¡Lo
que desde el fondo
aquí
se renueva,
es
el único bien
que
al héroe alegra!
HELENA, DONCELLAS
¡Una
y otra vez!
¡Aún no
es suficiente
para el
filtro mágico
llamado
memoria!
ETRA
(mientras
baja rápidamente los collares
de
oro que forman visera sobre su cara)
¡Tened
cuidado!
(Altair
se aproxima a la tienda,
avanzando
entre las palmeras)
HELENA
¿Quién
viene?
(Helena
hace señas a las doncellas para
que
desaparezcan con todos los
utensilios)
ALTAIR
(deteniéndose)
¡El
hábil cazador de pájaros en
cuyo nido cae,
con alas temblorosas,
la
más hermosa paloma!
HELENA
¡Huésped
inigualable! ¡Qué palabras!
ALTAIR
(acercándose
un paso)
¡Las
que convienen a un amante!
HELENA
¿Con
qué pasos osas acercarte?
ALTAIR
Con
los del cazador que a la cervatilla se aproxima.
HELENA
¿Qué
mirada tienes?
ALTAIR
¡Pronto
la conocerás!
¿Oyes esos tambores?
(Helena
sonríe)
¡En
tu honor hago una fiesta,
un
banquete nocturno inigualable!
(muy
cerca de ella)
Mis
banquetes son peligrosos
para
los príncipes errantes y apátridas...
¡pero
a la belleza sé rendir honores!
¡Muy
pronto
lo podrás comprobar,
desconocida de rancia estirpe!
(Helena
ríe a carcajadas)
¡No te rías, señora!
Tú casi nada has visto
pues sólo has
recorrido países pequeños y estériles
como
tímida y paciente esclava
de
un vagabundo.
(impetuoso)
Pero
un apátrida, un hombre sin escolta,
no
lleva en su mochila de vagabundo
la
antorcha del mundo,
ella es más sublime y
arde de noche en una tienda.
(Mientras
tanto las doncellas han regresado
sin los utensilios y
siguen con la vista la cacería)
LAS
DONCELLAS
¡Ah!
¡La gacela!
¡El
halcón la alcanza!
¡Cae herida!
¡Valientes!
¡Ya los
dos jinetes
vuelan al unísono!
¡Qué
cacería maravillosa!
ALTAIR
Eres
la más hermosa sobre esta tierra.
Por
una sola mirada de tus ojos,
moriría sobre la arena,
pero...
¡eso es algo que dejo reservado a los muchachos!
Por
el contrario... ¡yo quiero una mujer!
HELENA
¡Príncipe,
cuidado,
te
inflamas demasiado rápido!
(con
altivez)
¡Sobre
los invitados
velan
los dioses,
y
como en una nube
todos
los invitados
se
enredan
en
su propio destino!
ETRA
(casi
escondida entre los velos
de la tienda,
le habla a Helena)
¡Helena,
me río!
Tu dolor ¡ay de mi!
todos
tus conflictos
son
los hijos
de
tu belleza...
y
tienen el rostro,
siempre
el mismo,
de
la madre del oro.
¡Sí,
resplandecen como púrpura y oro!
ALTAIR
(casi hechizado por
la belleza de Helena)
¡Incendios
y espadas
y
no guirnaldas de flores
para
capturarte
en
la ciudad en ruinas!
¡Arriba,
el incendio domina
la terraza...
el
pabellón del Rey...
y
la más hermosa
acompaña
al más fuerte!
(sigue
a Helena mientras salen
por la parte de atrás)
¡Mueren
aún
por millares,
pero el
viento de la noche
dispersa
los suspiros,
dispersa
los lamentos de los moribundos!
VOCES
DE JÓVENES
(En
el exterior, muy cerca)
¡Entre
las dunas sufro rechazado
porque
te vi y no logré tenerte!
LAS
DOS DONCELLAS
(con
grandes risas)
¡Vibran
juntas las dos jabalinas!
¡No
han dado en el blanco!
¡Hermosa
cacería!
PRIMERA
DONCELLA
Pero,
¿qué sucede?
¡Helena,
mira!
SEGUNDA
DONCELLA
(asombrada)
¡Levantan
las armas!
PRIMERA
DONCELLA
¡Aquel
levanta su espada!
¡Es
Menelao!
SEGUNDA
DONCELLA
¡El
otro la jabalina
para
defenderse!
AMBAS
DONCELLAS
¡Uno
ataca al otro!
(con
un grito)
¡Aiaiaiai!
PRIMERA
DONCELLA
¡Da-ud,
como un rayo,
hace
girar su caballo!
SEGUNDA
DONCELLA
¡Menelao
se lanza
a
perseguirlo!
PRIMERA
DONCELLA
¡Más
rápido es su caballo
colina arriba!
SEGUNDO
DONCELLA
¡Cae
sobre él!
PRIMERA
DONCELLA
¡Lo
alcanza!
ETRA
(que
se volvió hacia
las
doncellas)
¡Ay,
el precipicio
detrás
de la colina!
¡Cuidado,
es la muerte!
DONCELLAS
(gritando)
¡Aiaiaiai!
ETRA, DONCELLAS
¡Ay!
¡Cae!
¡Ay
de mi, Da-ud!
¡Ay
de mi, Da-ud!
(Los
cornos anuncian estruendosamente
el
final de la caza)
ALTAIR
(Con
la mirada perdida sobre Helena)
¿Cae
el muchacho?
¡Que
caiga!
¡Flechas
en la aljaba
y
niños en la tienda
tengo de sobra!
¿Oyes
los tambores?
¡Esta
noche para ti
y
para mí,
y
para nadie más,
ofrezco
una fiesta!
(Desde
el fondo de la escena unos esclavos
negros traen, sobre una alfombra,
el cadáver
de Da-ud y
lo colocan en el centro. Altair
se
ha retirado poco a poco y
ahora se sitúa
detrás
de la cortina exterior de la tienda.
Etra
y las camareras se sitúan junto al muerto.
Los
esclavos retroceden. Helena
está a la
derecha de las mujeres
que
se ocupan de Da-ud.
Menelao,
con su cimitarra desenvainada en la
mano, entra por la derecha. Tiene una mirada
fija
y terrible, como persiguiendo a un enemigo
que
retrocede ante él. Avanza con pasos
lentos
hacia el centro de la
escena, como atraído por
la presencia de Da-ud,
pero sin llegar a verlo.
Etra
y las doncellas, al verlo llegar, saltan
aterrorizada
extendiendo sus brazos como para
defenderse. Menelao,
como un sonámbulo, queda
inmóvil ante el
cuerpo exánime de Da-Ud)
HELENA
(se
le acerca susurrante)
¡Mi
amor! ¡Menelao!
MENELAO
(Despierta
de pronto
y
le sonríe con tranquilidad)
¡Helena! ¿Tú?
¿Cómo
llegaste?
¡Oh,
aparición!
HELENA
¡Dame
la espada,
me
das miedo!
(dulcemente
toma la espada de
su mano)
MENELAO
(sonriendo)
Este
arma aquí...
¿De
qué me sirve?
(le
entrega la espada)
HELENA
¡Contra
el muchacho leal!
¡Contra
el invitado amigo
que cazaba contigo,
la
has alzado
hasta
golpearlo de muerte!
MENELAO
¿Contra
él la alcé?
Y ¿por qué?
ALTAIR
(por
la izquierda, espiando tras
la cortina)
La
espada blandirá
el
hombre de la más bella...
¡Así
está escrito!
¡Y
lo logrará
el del arma más fuerte!
HELENA
¡En
el muchacho querías que muriese
de
nuevo Paris de Troya!
MENELAO
(asustado, lleva sus manos a la cabeza)
Descarada
y audazmente tendía
(reflexiona)
los
brazos hacia...
HELENA
¿Por qué actúas así,
Menelao?
Dime ¿por qué?
MENELAO
¡Ella está muerta y todos los otros
que
por mí han muerto sin recompensa!
HELENA
Ella
vive y su corazón
sólo desa estar a tu lado,
pero la rechazas.
¡Por
qué es ella y no yo...
ella es tu esposa!
MENELAO
(Menelao
la mira fijamente con máxima expresión
de espanto, luego se pasa lentamente
la mano por
la frente como para
borrar el pasado de la memoria
y se
vuelve tristemente hacia el cadáver de
Da-ud,
que los negros han levantado del
suelo, mientras
permanecen sosteniéndolo
inmóviles.)
Por
debajo de tus yertos párpados
me
hieren tus ojos lívidos.
Pero
amigo, ahora, quien allí te ha empujado,
Menelao, la misma senda
recorrerá.
HELENA
¡Necesitas
una
bebida sagrada,
poderosa,
irresistible!
¡Yo
la tengo aquí, en la tienda!
(A una señal de
Helena, las doncellas
traen el ánfora y el resto de utensilios
que habían sido
retirados. Con profunda
gravedad y haciendo
gestos arcanos,
continúan
la preparación del filtro que
había sido suspendida. Mientras
que las
doncellas, a
intervalos regulares, acercan
el
ánfora a Helena, ella
destila el jugo
mágico de
la ampolla.)
ETRA
(a
Helena)
¡Te
circunda el peligro!
No
debes darle la bebida ahora,
éste no es el momento
oportuno.
¡Te
lo advierto!
PRIMERA
DONCELLA
(Levantando
la vista de su tarea
escucha
un sonido lejano)
¡Esté
atenta, señora!
¿Escucha
el tambor?
¡Las
fiestas de Altair
son
peligrosas!
SEGUNDO
DONCELLA
¡Sus
esclavos castrados,
bajo
sus ropas femeninas
llevan
corazas
y afilados puñales!
ETRA
¡Te
lo advierto!
HELENA
(que
ha terminado la preparación del
licor)
¡Etra,
cállate!
¡Aquí
y ahora comienza
la
fiesta de Helena!
(Mientras
a la izquierda se realiza la ceremonia
de
la preparación del elixir, a la derecha los
esclavos negros le han quitado
a Menelao la
armadura, colocándole sobre la cabeza una
tiara
deslumbrante. A
anochecido y desde el exterior
entra un difuso resplandor
que precede a la salida
de la luna. Las
antochas iluminan el interior de la
tienda. El
sonido del tambor, que invita a la fiesta,
parece estar cada
vez más cercano. Se aprecia el
murmullo de la muchedumbre
que acude a la fiesta.
Desde la puerta de la
tienda puede verse el comienzo
del desfile:
figuras de sexo indeterminado, con
ropas lujosas y rostros
pintados de negro y blancos;
algunos
llevan lanzas y aljabas. La procesión la
cierran los estandartes y el estridente
tambor)
ESCLAVOS
DE ALTAIR
(de
rodillas ante la tienda)
¡Recibe
benignamente a los mensajeros,
oh
tú, a quien invitamos a la fiesta!
¡Somos
siervos del amor...
que
el destino furioso,
separó
con violencia
del
reino de placer!
ETRA
¡Cercano
está el peligro!
¡Tenemos
que salvarnos!
¡Se requerirá
toda nuestra astucia!
¡Deja a un lado el filtro!
ESCLAVOS
DE ALTAIR
Nosotros,
centinelas de las horas felices,
ajenos
a todo pensamiento desafortunado,
desde
nuestro labio femenino
oye
el grito de los enamorados:
¡Tras
las dunas sufro rechazado,
porque
te vi y no te pude tener!
(resuena
un leve trueno, distante)
ETRA
(a
la primer doncella)
¡Pon
la oreja en el suelo! ¿Qué oyes?
(invocando)
¡Poseidón,
escucha! ¡Etra, te llama!
HELENA
(Acercándose
a los esclavos)
Retroceded, esperad postrados
hasta
que os vuelva a llamar.
(Los
esclavos se postran con la frente en tierra.
A una señal de Helena las
doncellas cierran la
cortina de
la tienda)
PRIMERA
DONCELLA
(a
Etra)
Un
fragor de olas
se
acerca,
como
si en la tierra irrumpiese
la
inundación de abril.
HELENA
(a
la segunda doncella)
¡La
espada del rey!
ETRA
Sí,
son los míos.
Helena,
¿oyes?
Soldados a caballo
de
la milicia del mar
que me
envía Poseidón.
¡La
escuadra real!
HELENA
¡Menelao,
aquí está tu espada!
(Una
de las esclavas, muda, entra en el interior
de la tienda llevando una espada. Helena
le hace
señas de mantenerla en alto,
mientras que la
esclava pone un velo sobre
su cabeza. Luego
descubre la copa que
otra doncella ha traído)
MENELAO
¡Veo
la copa que me ofreces!
ESCLAVOS
DE ALTAIR
(Desde
fuera)
¡Ay
de los vencidos
empapados
de lágrimas!
¡Ay
de los que son apartados
del
banquete de la vida!
¡Ah
hu! ¡Ah hu! ¡Ah hu!
HELENA
(Llena la copa con
el
elixir de la
ampolla)
¡No
me molestéis!
ETRA
¡El
peligro está cerca!
¡Y
la salvación!
¡Defiende
tu vida!
¡Te
arriesgas demasiado!
HELENA
¡Lo arriesgo todo!
ETRA
¡Aparta de ti esa copa,
y
vive feliz,
ahora
como ayer,
y mañana por siempre!
MENELAO
(Dando
un paso adelante)
¡Vete
mujer!
Una
hora interdicta
he
aquí que comienza.
(Etra
y sus doncellas se agazapan
a
la derecha y se cubren con
velos)
MENELAO
(poniéndose ante Helena)
Helena, o como te llames, forma
mágica,
mi última esperanza en la tierra,
que
quizás para confortarme
has
descendido a esta isla,
Para un hombre perdido,
el que con su arma terrible
y sin piedad,
cruelmente asesinó a
la compañera de su destino
mienttras la tenía entre sus brazos...
¡A ti, amante de una
noche! ¡A
ti, sanadora!
Ahora estás de pie frente a mí ofreciéndome la copa,
y
cuando la bebida invada mis
venas,
yo seré hombre muerto.
HELENA
¿Por
qué sonríes?
¿Por qué sonríes como un
niño?
MENELAO
Porque estoy pensando, soberana,
¡que
la muerte no separa a los esposos!
HELENA
¿Con
tanta fuerza estás ligado a ella?
MENELAO
¿Y
por qué ahora tiemblas?
HELENA
¿Debo
perderte para siempre?
MENELAO
¿Acaso
fui tuyo alguna vez?
¡Déjame
con la difunta y vive tú!
(Helena
lleva la copa a los labios)
¡No,
no te mojes los labios,
la
copa es para mí!
HELENA
¡Bebe
tú por aquella otra...
y
yo beberé contigo!
(bebe
y luego levanta la
copa)
MENELAO
¡Dame de ese filtro
mortal
o me arrojaré sobre esta
espada!
HELENA
(ofreciéndole
la copa)
Por
aquella noche que una vez llegó,
la
única y casta que nos unió para siempre...
Por
aquellas noches llenas de temor,
cuando
en tu tienda me deseabas...
MENELAO
(Para
sí)
¿Esas
palabras en esta boca?...
¡No confundid, dioses eternos,
mi
mente!
HELENA
Por
aquellas llamas que me trajeron hasta ti...
Por tu negativa a besarme...
Por
esta noche,
en la que has venido a
mí
y
de mí has aceptado el agua de la sabiduría...
(con
gran exaltación)
Por
aquella otra que me entregó a ti...
¡Bebe
donde ha bebido mi boca!
MENELAO
(Después
de vaciar la
copa grita
sorprendido)
¿Quién eres, quién
está ante mí?
(aferra
su espada)
HELENA
(sonriendo)
¡Etra,
me va a matar!
ETRA
(saltando)
¡Helena!
¡Vive! ¡Traen a tu hija!
MENELAO
(Baja
la espada y
mira fijamente a Helena)
¡Una
viva en la muerte!
¡Una
muerta en vida!
¡Te
miro como jamás
un
hombre mortal
ha
visto a su mujer!
(Arroja
la espada y extiende los brazos
hacia
ella como si fuera una sombra.
Helena
lo mira segura, directamentte a la cara)
¡Por
siempre la elegida
de
mis ojos!
¡Mi
única esposa,
don
supremo!
¡Oh,
cerca de mí
y
siempre lejos,
las
dos en una
ahora
se reúnen!
¡Oh
tú, admirable!
¡La
traidora,
siempre
la misma,
y
siempre nueva!
¡Siempre
único
y
feliz abrazo!
¡Me
pierdo en ti,
si,
contigo yazgo!
ETRA
¿Qué
sería de ti,
desventurado,
sin
las dos
hermosas
criaturas?
¿Sin
tu mujer
infiel,
siempre
la misma
y
siempre nueva?
HELENA
Tuya,
sí,
tu
mujer infiel,
esperando el momento
del
arrepentimiento!
ALTAIR
(Con
sus esclavos blandiendo dagas,
irrumpe
furioso en la tienda)
¡Esa
mujer es para mí!
¡Encadenad
a ese hombre!
¡Él
ha roto la
ley del anfitrión!
¡LLeváoslo!
(Los
esclavos separan a Helena de Menelao.
Desde el exterior de la tienda se levanta un
sordo
estrépito, más y más potente, como
si
una tormenta agitara un bosque
de hierros)
ETRA
(exultante)
¡Es
mi gente!
¡Helena, está salvo!
(Etra
abre la cortina de la tienda. En el
exterior, a la luz de la luna llena, se ve
como un muro de hombres
con armadura
azul y totalmente
armados. LLevan el rostro
cubierto por la
visera y empuñan
sus espadas
apuntando al suelo. En
el centro, sobre un
caballo blanco,
está la niña Hermione, vestida
con ricas telas
bordadas en oro.)
GUERREROS
(con
extremo vigor)
¡Allá,
en la arena!
¡Buscad
la salvación
u os aniquilaremos
como
un rayo!
ETRA
(en el
centro, descubriéndose el rostro)
¡Etra ha llegado!
¡Súbdito
desleal!
¡Burdo y díscolo
vasallo!
ALTAIR
(lanzándose
al suelo con
su gente)
¡Etra!
¡Ay!
¡Ay,
del pobre Altair!
ETRA
¡Helena!
¡Mira! ¡Traen a tu hija!
(Ayudada
a desmontar por
dos guerreros
la
pequeña Hermione comienza a avanzar y,
a una señal
de Etra, se detiene. Toda
la luz
cae sobre la niña
que, con
su vestido y
cabellos dorados, parece
una pequeña diosa)
HERMIONE
Padre,
¿dónde está mi hermosa madre?
MENELAO
(embriagado,
con los ojos fijos en Helena)
De
noche, como siempre,
brilla
para nosotros allá arriba,
y como la luna creciente
tienden
a la perfección.
(volviéndose
hacia la niña)
¡Oh,
hija mía,
niña
feliz!
¡Oh,
qué madre
te
llevo a casa!
(Dos
guerreros ayudan a montar de nuevo
a Hermione mientra unos pajes traen dos
caballos bella
y ricamente enjaezados
destinados a Menelao
y a Helena)
HELENA, MENELAO
¡Que
las ráfagas del viento nos guíen
en
el regreso a la patria!
¡Y vosotras, acogedoras estrellas,
bendecidnos!
¡Que
las sólidas puertas del alto palacio
sonoramente
se abran a la eterna pareja!
(Mientras
Helena y Menelao se disponen
a
montar a caballo, cae
el telón)
Digitalizado
y traducido por:
José
Luis Roviaro 2015
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