ZWEITES AUFZUG
Erster Bild
(Der Vorhang hebt sich im dreizehnten Takt. Die
Landleute Robert Green und Toms Blunt sitzen unter
Bauern am Tische rechts vorn; die Landleute Richard
Scrop und James Gadshill ebenso am Tische links
vorn. Bauern auf Stühlen und auf den Bänken an allen
Tischen vorn und hinten. John Perth geht von einem
Tisch zum andern, die Gäste zum Trinken nötigend.
Einige Aufwärter und Schenkmädchen bedienen.
Frau Suse Blunt bewegt sich unter den Gästen.
Vier spielende Musikanten auf dem kleinen Orchester
im Hintergrunde. Junges Volk tanzt und singt im
Vordergrunde und hinten auf der Terrasse.
Fröhliches munteres Durcheinander)
Erster Auftritt
CHOR DER TRINKER
(Männer allein)
Munter, edle Zecher, munter,
Köstlich ist der Wein!
Seht, die Sonne geht schon unter,
Laßt uns fleißig, fleißig sein!
Ach, der Tag find't bald sein Ziel
Und des Weins ist noch so viel,
Darum frisch getrunken, frisch, frisch!
Getrunken frisch! -
CHOR DER TÄNZER
Hört ihr die Geigen,
Seht ihr den Reigen
Fröhlich ertönen und munter ergehn?
Eilet zum Tanze
Froh in dem Kranze
Munterer Jugend euch rascher zu drehn!
Bannet die Sorgen!
Heute und morgen
Lächelt die Freude und droht nicht Gefahr.
Nützet die Stunden,
Eh' sie entschwunden,
Daß eure Jugend nicht freudenlos war.
CHOR DER TRINKER
(Männer allein)
Mag das junge Volk sich wiegen
Dort im raschen Tanz,
Trinken auch ist ein Vergnügen
Hier im Abendglanz!
Sind wir gleich zum Tanz zu alt,
Trinket nur, so wird sich bald
Alles um uns drehn!
ALLGEMEINER CHOR
(aller)
Juch! - Juch! - Das ist'ne Fröhlichkeit,
Alles schwimmt in Seligkeit,
Alles jauchzt und alles schwärmt,
Alles tobt und alles lärmt,
Alles bricht in Jubel aus:
So ist's recht beim Hochzeitsschmaus! - - Juch!
GADSHILL
(betrunken)
Aber wo sind denn Braut und Bräutigam?
BLUNT
(betrunken)
Ja, wo sind sie, Braut und Bräutigam?
SCROP.
(betrunken)
Sollen wir denn die Hochzeit feiern
ohne Braut und Bräutigam?
BLUNT
Ich habe noch nie eine Hochzeit
gefeiert ohne Braut und Bräutigam.
PERTH.
Der Bräutigam kam noch nicht an; er wird sich auf
Davenaut verspätet haben, meine Tochter ist ihm
entgegen gegangen.
BLUNT
(sieht nach links)
Da kommt sie eben her.
FRAU BLUNT
Na, Tom, nimm dich in acht und trink'
mir nicht wieder zu viel!
BLUNT
Suse, du hast recht, zu viel hab' ich schon oft getrunken,
aber noch nie genug,
noch nie genug!
(Emmy Perth kommt von links hinten vor der Terrasse)
Zweiter Auftritt
PERTH
Was ist das, du siehst ja so traurig aus, Emmy?
Eine Braut muß fröhlich sein.
BLUNT
Ja, eine Braut muß ein fröhliches Gesicht haben!
Weißt du noch, Suse, wie du Braut warst -
FRAU BLUNT
I, so schweig doch still!
Mußt du denn immer reden!
BLUNT
Ja, wenn ich nicht reden soll, da muß ich trinken.
PERTH
Nun, Emmy, was fehlt dir denn?
EMMY
Dort an jenem Felsenhang
Lauschte ich den Weg entlang,
Georgen zu erspähen;
In der Abendsonne Strahl
Glüht und zittert Berg und Tal,
Er läßt sich nicht sehen!
Wenn beim frohen Hochzeitsfest
Mich der Bräut'gam warten läßt:
Soll mich das nicht traurig machen?
Dort im Strauch mit süßem Schall
Lockt und girrt die Nachtigall,
Und er ist noch ferne;
Durch der Bäume grünes Reis
Lauscht der Vollmond; still und leis'
Flimmern schon die Sterne!
Alles zeigt, der Abend kam,
Und noch fehlt der Bräutigam:
Soll mich das nicht traurig machen?
PERTH
Ei nun, er wird schon kommen!
Du weißt, daß heute des Fräuleins
Geburtstag war, und da konnte der arme Junge
gewiß nicht so zeitig fortkommen.
EMMY
So ein vornehmes Fräulein möchte ich sein, Vater;
da ließ mich George gewiß nicht warten.
BLUNT
Er wird schon kommen, sag' ich euch.
Eine Braut ist wie eine volle Flasche
Wein, die vergißt man nicht.
GREEN
(der leise mit Scrop gesprochen hat)
Ja, ja, wie ich Euch sage, Nachbar Scrop,
in der vergangenen Nacht!
SCROP
Das wäre ja entsetzlich!
PERT
(kommt vor)
Nun, was gibt's denn hier?
SCROP
Green erzählt eben,
die Tochter des reichen Berkley,
drei Stunden hinter Davenaut,
sei vergangene Nacht durch einen Vampyr
umgebracht worden.
ALLE
(versammeln sich um Green)
Wie? Was sagt Ihr? Ein Vampyr?
GREEN
Nicht anders; ich war heute Morgen dort.
Die Tochter war Braut, heute sollte die Hochzeit sein.
In der Nacht, Glock' zwölf Uhr,
vermißt der Vater die Tochter,
alles wird gleich aufgeboten, sie zu suchen!
Endlich findet man sie tot in der Vampyrhöhle.
EMMY
Das arme Mädchen!
FRAU BLUNT
Hat man denn den Vampyr auch gefunden?
GREEN
Freilich, der Vater hat ihn totgestochen.
FRAU BLUNT
Gott sei Dank!
GREEN
Ja, was hilft das,
so ein Geschöpf ist ja nicht umzubringen!
Sticht man's heute tot,
so steht es morgen wieder lebendig auf!
SCROP
(zu Green)
Habt Ihr schon einmal einen Vampyr gesehen?
GREEN
Nein, Gott sei Dank!
Aber ich habe mir sagen lassen,
sie sollen totenblaß aussehen,
und ihre Opfer am liebsten
im Mondenschein aufsuchen,
weil dieser eine heilbringende Kraft
für sie hat und sie unter seinem
besonderen Schutze stehen.
EMMY
Meine selige Großmutter hat mir oft
ein altes Märchen von einem Vampyr erzählt.
DIE MÄDCHEN
Ach, laßt hören, laßt hören.
SCROP
Aber es ist schon ganz dunkel!
GREEN
Desto besser! Im Dunkeln hören sich
solche Geschichten am besten an.
EMMY
Sieh, Mutter, dort den bleichen Mann
Mit seelenlosem Blick.
Kind, sieh den bleichen Mann nicht an,
Sonst ist es bald um dich getan,
Weich' schnell von ihm zurück!
Schon manches Mägdlein, jung und schön,
Tat ihm zu tief ins Auge sehn,
Musst' es mit bittern Qualen
Und seinem Blut bezahlen!
Denn still und heimlich sag' ich's dir:
Der bleiche Mann ist ein Vampyr!
Bewahr' uns Gott auf Erden,
Ihm jemals gleich zu werden!
CHOR
Denn still und heimlich sag' ich's dir:
Der bleiche Mann ist ein Vampyr!
Bewahr' uns Gott auf Erden,
Ihm jemals gleich zu werden!
EMMY
Was, Mutter, tat der bleiche Mann?
Mir graust vor seinem Blick!
Kind, sieh den bleichen Mann nicht an,
Viel Böses hat er schon gethan,
Drum traf ihn solch' Geschick!
Und ob er längst gestorben nun,
Kann er im Grabe doch nicht ruhn,
Er geht herum als bleiche,
Lebend'ge grause Leiche!
Denn still und heimlich sag' ich's dir:
Der bleiche Mann ist ein Vampyr!
Bewahr' uns Gott auf Erden,
Ihm jemals gleich zu werden!
CHOR
Denn still und heimlich sag' ich's dir:
Der bleiche Mann ist ein Vampyr!
Bewahr' uns Gott auf Erden,
Ihm jemals gleich zu werden!
EMMY
Wie dauert mich der bleiche Mann,
Wie traurig ist sein Blick!
Kind, sieh den bleichen Mann nicht an,
Sonst ist es bald um dich getan,
Weich' schnell von ihm zurück!
Er geht herum von Haus zu Haus,
Sucht sich die schönsten Bräute aus,
Zeigt eine sich gewogen,
So wird sie ausgesogen!
Denn still und heimlich sag' ich's dir:
Der bleiche Mann ist ein Vampyr!
Bewahr' uns Gott auf Erden,
Ihm jemals gleich zu werden!
CHOR
Denn still und heimlich sag' ich's dir:
Der bleiche Mann ist ein Vampyr!
Bewahr' uns Gott auf Erden,
Ihm jemals gleich zu werden!
(Lord Ruthven kommt)
Dritter Auftritt
RUTHVEN
Guten Abend, ihr schönen Kinder!
DIE MÄDCHEN
(fahren mit einem Ausruf des Schreckens auseinander)
Ha!
EMMY
Allmächtiger!
RUTHVEN.
Ist John Perth nicht hier?
PERTH
Hier bin ich. Was ist zu Euren Diensten?
RUTHVEN
Du kennst mich wohl nicht mehr?
PERTH
Ach, seid Ihr es, Mylord?
Freilich kenne ich Euch.
Ihr seid der Bruder unsers verstorbenen Herrn,
und jetzt Graf von Marsden.
Seid herzlich willkommen auf
Euerem Grund und Boden;
wir glaubten Euch noch auf der Reise.
RUTHVEN
Auch kann ich nur wenige Stunden hier verweilen,
ein Geschäft führte mich nach Davenaut.
Ich hörte dort von deiner Tochter Hochzeit,
und komme, die Feier durch
meine Gegenwart zu verschönern.
Die treuen Dienste, welche du meinem Hause geleistet,
erfordern meine Dankbarkeit. Ich will,
daß die Hochzeit auf meine Kosten gefeiert werde,
und so glänzend als möglich.
Betrachte den herrschaftlichen Keller heute
als den deinigen.
BLUNT
(ausrufend)
Das ist ein edler Herr! Bringt ihm ein Vivat!
Hoch lebe unser gnädiger
Herr! Hoch!
ALLE
Hoch lebe unser gnädiger Herr! Hoch!
RUTHVEN
(zu Perth)
Laß sogleich den großen Saal erleuchten,
dort will ich selbst Zeuge der heiligen Handlung sein,
und der Braut den Myrtenkranz ins Haar flechten.
(Der Chor auf)
EMMY
Also meinetwegen seid Ihr gekommen,
gnädiger Herr?
RUTHVEN
Ist das deine Tochter, John?
PERTH
Ja, gnäd'ger Herr, meine Tochter Emmy.
RUTHVEN
Freilich bin ich deinetwegen gekommen,
schöne Emmy.
EMMY
Ach, so verzeiht, gnäd'ger Herr,
daß ich vorhin bei Eurem Anblick so erschrocken bin,
aber wir hatten gerade
ein schauerliches Märchen erzählt,
als Ihr so unvermutet zu uns kamt.
RUTHVEN
(zieht einen Ring vom Finger)
Hier, schöne Braut,
nimm diesen Ring zur Vergütung des Schrecks,
den ich dir verursacht habe.
(Er steckt ihr den Ring an)
EMMY.
Wie, gnäd'ger Herr,
den kostbaren Ring, den schenkt Ihr mir?
RUTHVEN.
Als Hochzeitsgast muß ich dir doch wohl
ein Geschenk machen!
Ich werde überdies für eine Ausstattung
für dich Sorge tragen, und wenn du willst,
deinen künftigen Mann
auf meinen Gütern anstellen.
EMMY
Gnäd'ger Herr, soviel Güte -
RUTHVEN.
(Geht, liebe Leute, bringt den Saal in Ordnung)
Das Landvolk wendet sich zum Abgang nach rechts.
Ich werde mich indes mit der Braut
über die künftige Versorgung beraten.
Wenn alles in Ordnung ist, laß mich rufen,
daß ich den Tanz mit der schönen Emmy eröffne.
(Alle gehen bis auf Emmy und Lord Ruthven)
Vierter Auftritt
EMMY
Ach, gnäd'ger Herr,
wodurch habe ich soviel Güte verdient?
RUTHVEN
Durch deine Schönheit, liebe Emmy,
die mich bei dem ersten Anblick so sehr
für dich einnahm, durch deine Liebenswürdigkeit,
die mich immer mehr und mehr zu dir hinzieht.
EMMY
Ihr wollt mich nur beschämen,
So eitel bin ich nicht,
Um für Ernst es anzunehmen,
Was Euer Mund nur spricht.
RUTHVEN
Nein, liebe süße Kleine,
Glaub' mir, ich scherze nicht;
Deine Schönheit ist's alleine,
Die so mein Herz besticht.
Fünfter Auftritt
(George Kommt)
GEORGE
(für sich)
Potz Blitz! was muß ich schauen!
Die sind ja sehr vertraut!
Darf ich meinen Augen trauen,
Ist denn das nicht meine Braut?
RUTHVEN
Welche Wonne sondergleichen,
Sanft die Wange dir zu streichen,
Dir die weiche Hand zu drücken,
Liebend dir ins Aug' zu blicken,
So den Arm um dich zu schlingen,
Dich zu drücken an die Brust!
Ach, welch ein Opfer wollt' ich bringen,
Gönntest du mir diese Lust!
EMMY
(ihn sanft abwehrend)
Ihr wollt mich nur beschämen,
So eitel bin ich nicht,
Um für Ernst es anzunehmen,
Was Euer Mund nur spricht.
GEORGE
(für sich)
Ei, ei, was muß ich sehen,
Jetzt drückt er ihr die Hand,
Und sie läßt es auch geschehen,
Das ist ja ganz charmant.
RUTHVEN
Ich sollte dich fast schelten,
Ich tat so viel für dich,
Und du willst mir nicht vergelten,
Ist das nicht grausam, sprich?
EMMY
Ihr sucht mein Glück zu gründen,
Das sehe ich wohl ein!
Ach, ich kann nicht Worte finden,
Euch meinen Dank zu weihn!
RUTHVEN
Du kannst für mein Bestreben
Den schönsten Lohn mir geben!
Ein einz'ger Kuß von dir
Gilt mehr als Kronen mir!
GEORGE
(erstaunt und empört)
Ein Kuß!
EMMY
(verschämt)
Wie?
GEORGE
(wie oben)
Was muß ich hören?
EMMY
Ein Kuß? Ein Kuß? Ein Kuß? Ein Kuß?
Ihr wollt mich nur beschämen,
So eitel bin ich nicht,
Um für Ernst es anzunehmen,
Was Euer Mund nur spricht.
RUTHVEN
Nein, liebe süße Kleine,
Glaub' mir, ich scherze nicht,
Deine Schönheit ist's alleine,
Die so mein Herz besticht. -
(Er küßt Emmy)
(für sich)
So, jetzt ist sie mir verfallen,
Und das Ziel ist nicht mehr weit, Er lacht.
Haha!
EMMY
(für sich)
Solchem Herrn zu gefallen,
Ist doch keine Kleinigkeit!
Soll mich das nicht eitel machen?
RUTHVEN
(für sich)
Jetzt ist sie mir verfallen!
Ha, die Hölle hör' ich lachen!
Und das Ziel ist nicht mehr weit!
GEORGE
(für sich)
Wie, sie läßt sich das gefallen?
Ha, bei Gott, das geht zu weit!
Soll mich das nicht rasend machen?
(Er tritt im vierten Takte vor, Emmy zur Linken)
Guten Abend - Meine Beste!
RUTHVEN
(beiseite)
Ei, sieh da, der Bräutigam!
EMMY
(verlegen)
Kommst du endlich auch zum Feste?
GEORGE
Ja, Zeit war es, daß ich kam.
EMMY
(blickt fortwährend nach Ruthven)
Unser neuer Herr will dich
Hier zum Gutsverwalter machen.
GEORGE
Ja, das merk' ich, schöne Sachen,
Und zum Eigentümer sich.
RUTHVEN
(beiseite)
Eifersucht? Das ist zum Lachen!
Guter Tropf, du dauerst mich!
EMMY
(beiseite)
Eifersucht am ersten Tage! -
Nun fürwahr, nun fürwahr,
Das kommt zu früh!
GEORGE
(beiseite)
Ja, sie hat recht, die alte Sage:
Weibern trau' und Katzen nie!
RUTHVEN
(zu Emmy)
Nun, ich gehe, Liebesleute
Sind am liebsten doch allein!
Nur vergiß nicht, daß du heute
Meine Tänzerin willst sein. -
(beiseite, mit einigen Schritten nach rechts)
Ha, wie mein Herz vor Freude bebet,
Nun ist das zweite Opfer mein!
Die ihr mich unsichtbar umschwebet,
Jubelt! jubelt! Bald wird sie euer sein!
(Ruthven geht ab)
EMMY
(ebenso Ruthven zur Linken, für sich)
Mein Herz schwankt zwischen Furcht und Liebe,
Und mir wird wohl und weh zu Sinn;
Mit süß geheimnisvollem Triebe
Zieht es mich zu dem Fremdling hin!
GEORGE
(für sich)
Wie bei böser Geister Hausen,
So unheimlich wird mir zu Mut!
Mich überläuft's mit kaltem Grausen,
Weh mir! das endet nimmer gut!
Sechster Auftritt
GEORGE
(für sich)
Er geht! Nun ist mir wieder wohl!
EMMY
Weißt du wohl, George, daß es gar nicht schön
von dir ist, daß du heute so spät kommst.
GEORGE
So ist's recht, mach' du mir noch Vorwürfe!
Aber das ist schön, daß du hier im Mondenschein
mit fremden jungen gnäd'gen Herrn charmierst,
dir die Hand drücken,
dich um den Leib fassen und am Ende gar küssen läßt?
Nicht wahr, das ist schön?
EMMY
Ach, das war ja unser neuer gnäd'ger Herr!
Und er will uns versorgen!
(Sie zeigt den Ring an ihrem Finger)
Sieh nur den kostbaren Ring, den er mir schenkte.
Er ist so gut, so liebreich, so herablassend, so -
GEORGE.
Nun? Nur heraus damit: so schön,
so liebenswürdig,
daß ich nur ein Klotz gegen ihn bin.
EMMY
Wie du nun wieder bist.
Ich bin ja bloß deinetwegen freundlich gegen ihn,
damit er dich recht vorteilhaft anstellt.
GEORGE
(ironisch)
So? Meinetwegen!
Glaubst du, ich habe nicht bemerkt,
wie du ihn immer angesehen hast?
(Er zeigt auf seine Pistolen)
Siehst du die Pistolen hier?
Ich habe sie mitgenommen, weil man mir sagte,
der Weg sei nicht sicher.
Mit denen schieß ich mich tot,
wenn du ihn noch einmal so ansiehst.
¨
EMMY
Sei doch nicht so wild, lieber George,
er geht ja noch heute wieder fort -
Und wer weiß, ob ich ihn jemals wiedersehe.
GEORGE
Ja, er muß noch heute zurück nach Davenaut,
er soll unser Fräulein heiraten.
Aber die ist nicht so wie du.
Sie liebt den jungen Herrn Aubry
und war nicht so freundlich gegen den Grafen.
Mit Tränen hat sie ihren Vater gebeten,
den gnäd'gen Herrn wieder wegreisen zu lassen.
EMMY
Also dein Fräulein wird er heiraten?
GEORGE.
Ja. Dir ist's wohl nicht recht?
Du könntest vielleicht selber noch eine
gnäd'ge Frau werden, nicht wahr?
Das ist doch dein höchster Wunsch!
O ich Dummkopf! Um dir eine Freude zu machen,
weil ich wußte, daß du es gern hast,
wenn es recht vornehm bei unsrer Hochzeit hergeht,
bitte ich den gnäd'gen Herrn, hierher zu kommen.
Deine Freundlichkeit gegen ihn muß er
aber schon geahnt haben; kaum sage ich ihm,
daß es hier eine Hochzeit gibt, so springt er auf,
läßt ein Pferd satteln, nimmt kaum Abschied von
unserm alten Herrn und sprengt im Galopp hierher.
Ich Esel keuche hinterdrein, um die Freude zu haben,
zuzusehen, wie er meine Braut küßt.
(Edgar Aubry kommt von links hinten vor der Terrasse)
Siebenter Auftritt
AUBRY
Guten Abend, George. Ist der Graf hier?
Meinen Glückwunsch, schöne Emmy.
GEORGE.
Ja, der gnäd'ge Herr ist im Tanzsaal.
AUBRY
Bitte ihn sogleich, zu mir zu kommen.
GEORGE.
Ich gehe.
EMMY
Ich gehe mit dir in den Tanzsaal.
(Aubry allein)
Achter Auftritt
AUBRY
Himmel, verleihe meinen Worten Kraft,
sein Herz zu rühren.
Retten muß ich sie, und sei der Preis mein Leben!
Können meine Bitten ihn nicht bewegen,
von seinem Vorhaben abzustehen,
mein Entschluß ist gefaßt,
so eile ich zum alten Lord zurück,
breche den fürchterlichen Schwur,
und entdecke ihm das schreckliche Geheimnis,
möge daraus entstehen, was da wolle.
(Lord Ruthven kommt von rechts vor der Terrasse)
Neunter Auftritt
RUTHVEN
Wie, Sir Aubry, Ihr hier?
AUBRY
(sehr energisch)
Ja, überall hin werde ich dir folgen,
alle deine Schritte bewachen,
überall dich bitten und beschwören,
den entsetzlichen Gedanken aufzugeben:
überall dir drohend entgegentreten,
dir mit Gewalt dein Opfer entreißen.
Ruthven, ich liebe Malwina,
ich werde von ihr wieder geliebt!
Wenn noch ein Gefühl von Menschlichkeit
in deinem Herzen zurückblieb, so laß ab von ihr,
morde nicht das Glück zweier Menschen.
Er kniet. Hier auf meinen Knieen beschwöre ich dich,
weiche von ihr zurück,
ich will zu dem Ewigen um Erbarmen für dich flehen -
und das Bewußtsein dieser einzigen guten Tat
wird wie ein rettender Engel für dich sprechen
in der Stunde des ewigen Gerichts!
RUTHVEN
Verschwende nicht unnötige Worte, törichter Knabe!
Mich treibt mein fürchterliches Schicksal.
Zürne, tobe, rase gegen den ewigen Kreislauf der
Natur! Kannst du ihn stillstehen heißen?
Kannst du das Dasein der ganzen Schöpfung
in ein leeres Nichts zurückwerfen?
Tu's! Ha, auf meinen Knieen will ich dir danken!
Ohnmächtiger, geh! Laß ab von mir.
AUBRY
Wohl, du zwingst mich zum Verbrechen,
Meinen Schwur geh ich zu brechen,
Gott im Himmel wird verzeihn!
Kann ich es dadurch erreichen,
Daß du von ihr mußt entweichen,
Ist die Sünde ja nur klein.
RUTHVEN
Strauchle auf der Bahn des Rechten,
Du verfällst den finstern Mächten,
Scheint der Fehltritt auch nicht groß;
Bist du einmal erst gewonnen,
Enger stets wirst du umsponnen,
Und die Hölle läßt nicht los.
AUBRY
Gern will ich für mein Verschulden
Martervolle Strafe dulden;
Was kann Ärgeres geschehn!
Gibt es größeres Verderben,
Als die Heissgeliebte sterben
Und so gräßlich sterben sehn!
RUTHVEN
Meinst du? Ha! versuch' es nur!
Und mit Schaudern wirst du sehen,
Was noch Ärgres kann geschehen.
Glaubst du, daß mich die Natur
Zu dem schrecklichen Beruf
Schon bei der Geburt erschuf?
Geh denn hin, verrate mich!
Schuld des Meineids lad' auf dich,
Um mit süßem Triumphieren
Die Geliebte heimzuführen;
Werde Gatte, Vater dann,
Und ein hochbeglückter Mann!
Doch es naht die Zeit heran,
Wo bei tausend Schlangenbissen
Dir die Seele wird entrissen;
Vor den Richter bang und schwer
Tritt sie, und der Strenge spricht:
"Reue sühnet Meineid nicht;
Kehre dann zurück mit Graus
In das kaum verlassne Haus"
Nun gehst du, ein grausiger Leichnam, einher,
Bestimmt, dich vom Blute Derer zu nähren,
Die dich am meisten lieben und ehren;
Im Innern trägst du verzehrende Glut.
Bei deinem Leben hatt'st du geschworen:
Was durch dich lebt, ist durch dich verloren;
Der Gattin, der Söhne, der Töchter Blut,
Es stillet zuerst deine scheußliche Wut,
Und vor ihrem Ende erkennen sie dich
Und fluchen dir - und verdammen sich!
Doch was dir auf Erden das Teuerste war,
Ein liebliches Mädchen mit lockigem Haar
Schmiegt bittend die kleinen Händchen um dich.
Die Tränen ins helle Äuglein ihr treten.
Sie lallet: Vater, verschone mich,
Ich will auf Erden für dich beten!
Du siehst ihr ins unschuldig fromme Gesicht,
Du möchtest gern schonen und kannst es doch nicht!
(wild)
Es reizt dich der Teufel, es treibt dich die Wut.
Du mußt es saugen, das teure Blut!
So lebst du, bis du zur Hölle fährst,
Der du auf ewig nun angehörst;
Selbst dort noch weichet vor deinem Blick
Die Schar der Verworfnen mit Schrecken zurück:
Denn gegen dich sind sie engelrein,
Und der Verdammte bist du allein! -
(Er streckt seine linke Hand gegen Aubry aus)
RUTHVEN
Du starrst? Du stehst entsetzt vor mir?
(lachend)
Haha! ich zeichnete nach der Natur,
Meine eigne Geschichte erzählte ich dir.
Jetzt geh hin! - Geh hin! - Geh hin!
Und brich deinen Schwur!
(geht ab)
Zehnter Auftritt
AUBRY
(Allein)
Ha! wie das grausenvolle Bild
Mich mit Entsetzen ganz erfüllt;
Kein Trost, kein Ausweg zeigt sich hier,
Sie ist verloren! Wehe mir!
Wie ein schöner Frühlingsmorgen
Lag das Leben sonst vor mir,
All mein Wünschen, all mein Sorgen
War ein heitrer Blick von ihr.
Flur und Wald schien nur zu leben,
Um ihr Bild zurückzugeben,
Und mit süßem Zauberklingen
Nur von ihr, von ihr zu singen.
Denn ihr Antlitz wunderhold
Lacht aus jeder Blume mir,
Aus der Abendröte Gold,
Aus der Sterne Glanzrevier.
Ach, ihr Antlitz wunderhold,
Lacht aus jeder Blume mir!
Zephir schien mit ihr zu kosen,
Nur von ihr sang Quell und Baum,
Und entschlummert unter Rosen
Träumte noch von ihr der Traum. -
Doch jetzt umgibt mich dunkle Nacht,
Ich verzweifl' an Gottes Macht;
Unheilbringende Dämonen
Scheinen die Schöpfung nur zu bewohnen.
Grinsend hör' ich sie triumphieren,
Zum Verderben muß es führen,
Was ich auch beginnen wollte. -
Und von allem, was mir droht,
Ist das minder Schreckensvolle:
Wahnsinn! Wahnsinn, oder Tod!
(geht ab)
Elfter Auftritt
(Emmy, Ruthven zu ihrer Linken)
RUTHVEN
Leise dort zur fernen Laube!
Wo wir ungestörter sind.
EMMY
Gnäd'ger Herr, man kommt, ich glaube -
RUTHVEN
Nicht doch, liebes süßes Kind!
EMMY
Ja, ja, man kommt!
RUTHVEN
Folge mir nur wen'ge Schritte -
EMMY
Gnäd'ger Herr! ach nein, ich bitte -
George wird mich im Saal vermissen!
RUTHVEN
Furchtsam Närrchen, laß dich küssen!
EMMY
Nein, ach, laßt zurück mich gehen,
Gnäd'ger Herr, ach, schonet mein!
Würde George bei Euch mich sehen,
Nimmer könnt' er mir verzeihen.
RUTHVEN
Soll ich, ach, noch länger klagen?
Wird mir nie dein Auge sagen,
Daß für mich dein Herzchen spricht?
EMMY
(für sich)
Ach, ich fühl's, mit tausend Banden
Hängt mein ganzes Herz an ihm. - Ach!
RUTHVEN
(für sich)
Lange hat sie widerstanden,
Doch sie weicht dem Ungestüm.
(zu Emmy)
O komm doch, komm, mein süßes Leben!
Meiner Augen holdes Licht!
EMMY
(für sich)
Ach, ich fühl's, mit tausend Banden -
RUTHVEN
Nun, so komm, noch wen'ge Schritte -
EMMY
Nein, ach, gnäd'ger Herr, ich bitte -
RUTHVEN
Süßes Mädchen, folge mir!
EMMY
Gnäd'ger Herr!
RUTHVEN
O folge mir!
EMMY
Ach, ich zittre!
RUTHVEN
Folge mir!
Kannst du länger grausam sein?
EMMY
Grausam, gegen Euch? Ach, nein!
RUTHVEN
Folge mir!
EMMY
Wohl, es sei! - Ich folge dir!
(Sie sinkt an seine Brust)
BEIDE
Leise, leis' im Mondenschimmer,
Still und heimlich ziehn wir fort
Nach dem süß verschwiegnen Ort;
Du bist mein, ich dein auf immer!
Mond und Sterne mögen lauschen,
Wie wir Seel' um Seele tauschen,
Und in Liebe uns berauschen.
(Sie eilen links vorn ab)
(James Gadshill, Richard Scrop, Robert Green,
Toms Blunt alle etwas kommen)
Zwölfter Auftritt
BLUNT
Kommt hierher, hier sind wir ungestört.
SCROP
Im Saal ist's so heiß.
GREEN
Und solch ein Lärm, daß man nicht einmal
in Ruhe trinken kann.
GADSHILL
Hier ist's angenehm kühl,
und der klare Mondenschein -
BLUNT
Ach, Bruder, die Welt ist so schön!
Hast du auch eine Flasche bei dir?
GADSHILL
(zieht eine Flasche aus der Tasche)
Das versteht sich!
SCROP
(ebenso)
Ich auch!
GREEN
(ebenso)
Ich auch!
BLUNT
(ebenso)
Siehst du, ich habe auch eine bei mir -
und zwei hab' ich noch in der Tasche; denn Trinken,
Bruder, siehst du, Trinken, das ist: Trinken!
Es gibt viel Annehmlichkeiten in der Welt,
aber doch nur drei Hauptvergnügungen.
GADSHILL
Ah, ich weiß schon, du meinst:
Wein, Weiber und Gesang.
BLUNT
Du bist ein guter Christ, aber du hast's nicht getroffen.
Siehst du, Bruder, das erste ist: Trinken!
und das Zweite ist: Trinken!
und das dritte ist: Trinken!
(Alle lachen)
BLUNT
Hahaha! Nicht wahr, ich habe recht?
Denn seht: Singen? Singen ist gut, ich singe auch,
aber man kann doch nicht immer singen,
man kriegt's satt.
Und Weiber? O ja! o ja! -
Aber - na, davon wollen wir nicht reden,
das weiß ich und meine Suse am besten.
Aber Trinken? Seht ihr, Trinken, das ist: Trinken!
ALLE DREI
Ja, Bruder, du hast recht, Bruder!
BLUNT
Im Herbst, da muß man trinken!
ALLE
Im Herbst, da muß man trinken!
Das ist die rechte Zeit;
Da reift uns ja der Traube Blut
Und dabei schmeckt der Wein so gut;
Im Herbst, da muß man trinken!
BLUNT
Im Winter muß man trinken!
ALLE
Im Winter muß man trinken!
Im Winter ist es kalt;
Da wärmet uns der Traube Blut
Und dabei schmeckt der Wein so gut;
Im Winter, ja, da muß man trinken!
BLUNT
Im Sommer muß man trinken!
ALLE
Im Sommer muß man trinken!
Im Sommer ist es heiß;
Da kühlet uns der Traube Blut
Und dabei schmeckt der Wein so gut;
Im Sommer muß man trinken, trinken!
BLUNT
Im Frühling muß man trinken!
ALLE
Im Frühling muß man trinken!
Da ist's nicht heiß, noch kalt!
Da labt uns erst der Traube Blut,
Da schmeckt der Wein erst doppelt gut;
Im Frühling muß man trinken, trinken! - -
Juch! Das ist 'ne Fröhlichkeit,
Alles schwimmt in Seligkeit!
Alles bricht in Jubel aus,
So ist's recht beim Hochzeitsschmaus!
Juch! Das ist 'ne Fröhlichkeit,
Alles schwimmt in Seligkeit!
Juch!
(Frau Suse Blunt kommt)
Dreizehnter Auftritt
FRAU BLUNT
Endlich, Alter, find' ich dich!
BLUNT
Suse, ja, der hier bin ich.
FRAU BLUNT
Lange, lang' schon hab' ich dich gesucht,
Nirgends konnte ich dich finden.
Hab' gewettert, hab' geflucht,
Gott verzeih' mir meine Sünden!
Hier bei deinen Saufkumpanen
Treffe ich dich endlich an!
BLUNT
Liebes Weibchen, sieh nicht scheel,
Ach, ich bin so kreuzfidel.
GREEN, SCROP, GADSHILL
Frau, was schilt sie uns denn aus,
Heute ist ja Hochzeitsschmaus.
FRAU BLUNT
Schweigt! - Schweigt, eh' mir die Galle schwillt!
Wollt ihr noch zu mucksen wagen,
Will ich jedem von euch sagen,
Was er ist und was er gilt.
BLUNT
O weh!
FRAU BLUNT
Robert Green! Ihr seid bekannt
Überall im ganzen Land
Als ein schlechter Ehemann,
Der zu gern nur dann und wann
Mag nach andern Weibern sehen,
Und zum Spiel und Weine gehen.
Du, Tom, bist ein alter Narr!
Der nichts ist und der nichts war,
Als ein liederlicher Säufer,
Spieler, Schlemmer, Wirtshausläufer!
Scrop, Scrop hier ist im gleichen Falle!
Euch, James Gadshill, Euch gebricht es
An Verstand, und kurz alle,
Alle, alle, alle, alle taugt ihr nichts!
BLUNT
Liebe Suse, keinen Streit,
Sieh, ich bin voll Seligkeit!
FRAU BLUNT
Ja, ich sag' euch, alle, alle,
Alle, alle taugt ihr nichts!
GREEN, SCROP, GADSHILL
Still! Nein, bei Gott, das ist zu toll!
(zu Blunt)
Sagt ihr, daß sie schweigen soll.
BLUNT
Suse, laß uns doch in Ruh!
Trink' einmal!
FRAU BLUNT
Wie? Was war das? Ich soll schweigen?
GREEN, SCROP, GADSHILL
Ja, wir wollen nichts mehr hören.
FRAU BLUNT
Ich soll schweigen!
GREEN, SCROP, GADSHILL
Ja, wir wollen nichts mehr hören!
FRAU BLUNT
Nein, nein, nein, nein!
Jetzt will ich noch ärger schrein!
BLUNT
Liebe Suse, laß uns doch in Ruh!
Suse, laß uns doch in Ruh!
FRAU BLUNT
Nein, nein, nein, nein, nein, nein!
GREEN, SCROP, GADSHILL
Still jetzt! Stille soll sie sein!
FRAU BLUNT
Ich will nicht schweigen!
Wartet nur, ich will euch zeigen,
Daß ich reden will und kann!
Hat euch, was ich sprach, verdrossen?
Nun, wohlan denn, euch zum Possen
Fange ich von vorne an!
Robert Green, Ihr seid bekannt
Überall im ganzen Land
Als ein schlechter Ehemann!
GREEN, SCROP, GADSHILL
Ist das Weib denn ganz von Sinnen!
FRAU BLUNT
Der zu gern nur dann und wann
Mag nach andern Weibern sehen
Und zum Spiel und Weine gehen.
GREEN, SCROP, GADSHILL
(zu Blunt)
Nachbar, sprecht, was nun beginnen?
FRAU BLUNT
Du, Tom, bist ein alter Narr,
Der nichts ist und der nichts war,
Als ein liederlicher Säufer,
Spieler, Schlemmer, Wirtshausläufer,
Der nichts ist und der nichts war,
Als ein liederlicher Säufer!
GREEN, SCROP, GADSHILL
Ist das Weib denn ganz von Sinnen?
FRAU BLUNT
Scrop hier ist in gleichem Falle;
Euch, James Gadshill,
Euch gebricht's am Verstande!
GREEN, SCROP, GADSHILL
Nachbar, sagt, was nun beginnen?
BLUNT
Macht's wie ich, und bleibt in Ruh,
Wird's zu arg, so lacht dazu!
's ist ein liebes Weibchen doch,
Stoßet an, sie lebe hoch!
FRAU BLUNT
Und kurz, alle, alle taugt ihr nichts!
GREEN, SCROP, GADSHILL
Hahahahahahahahahahahaha!
BLUNT, GREEN, SCROP, GADSHILL
Stosset an, sie lebe hoch!
(Der Chor komm)
Vierzehnter Auftritt
BLUNT
Sie lebe hoch!
CHOR
Welcher Lärm! was ist geschehen?
Saget, was bedeutet das?
Man kann ja kein Wort verstehen,
Ist es Ernst denn oder Spaß?
Dieses Schelten, dieses Lachen,
Das verwirrt uns alle noch!
Wollt ihr uns denn rasend machen?
Frau, so schweig sie endlich still!
(Es fällt links vorn ein Schuß)
Fünfzehnter Auftritt
PERTH
Horch - was war das?
GREEN
Es fiel ein Schuß!
(Es fällt links vorn ein zweiter Schuß)
PERTH
Und noch einmal! Was kann das sein?
George Dibdin sich in voller Hast!
(George Dibdin kommt eilig und atemlos
von links vorn)
Sechzehnter Auftritt
GEORGE
(angstvoll)
Ach, Freunde, eilt, ach, eilet, rettet, Freunde!
PERTH
Sprich, George, was ist geschehn? Was ist geschehn?
GEORGE
Ach, Eure Emmy, Vater, ist ermordet,
Und ich, weh mir, erschoß den gnäd'gen Herrn!
PERTH
Gerechter Gott! welch gräßliches Verbrechen!
Sprich, Unglückseliger, wie ging das zu?
GEORGE
Ach, gräßlich war es anzusehen, wie
Der Mond das blasse Antlitz hell beschien,
Der hoch herab vom Himmel in die Kluft sah.
Nicht Ruhe hab' ich mehr auf dieser Erde.
(geht ab. Die vier Bauern bringen die Leiche Emmys)
CHOR
Freuden und Leiden im irdischen Leben
Wechseln so rasch, wie die Stunden entschweben!
Wir zogen so fröhlich und munter daher,
Zu vereinen die Braut mit dem Gatten.
Ach, und jetzt gehen wir bange und schwer,
Ihre Leiche zur Gruft zu bestatten!
|
SEGUNDO ACTO
Primer Cuadro
(Pradera delante del castillo de Marsden.
Fiesta de bodas de Emmy con Jorge Dibdin.
Todo está dispuesto para la celebración
del banquete de bodas, largas mesas,
guirnaldas, banderolas, etc. Incesante
ir y venir de camareros con jarras de
vino, manjares, etc. A la izquierda
una gran escalera conduce al castillo.
Al fondo, se ha situado un amplio estrado
para el baile. Juan Perth hace los honores
de la casa a los invitados. Después llegan
Tomás Blunt, Jaime Gadshill, Roberto
Green y Ricardo Scrop)
Escena Primera
CORO DE BEBEDORES
(sólo los hombres)
Amigos y nobles bebedores,
¡el vino es magnífico!
Pero ya el sol está ocultándose
¡bebamos rápido!
¡Ay, el día llegará pronto a su fin
y aún queda mucho vino!
Por eso:
¡bebamos a garganta abierta!
CORO DE BAILARINES
¿No escucháis los violines?
¿Acaso no veis girar
la rueda de bailarines
alegre y gozosa?
¡Venid al baile!
¡Jóvenes, girad cada vez más rápido!
¡Olvidaros de las preocupaciones!
Hoy reina la diversión
y no amenaza el peligro.
¡Aprovechad los momentos felices
antes de que desaparezcan!
¡La verdadera juventud es la alegría!
CORO DE BEBEDORES
(sólo hombres)
¡Mirad como la juventud
disfruta con la rápida danza!
¡Beber es también un placer!
Nosotros somos demasiado viejos para el baile...
¡Bebamos!
¡Muy pronto todos darán vueltas
a nuestro alrededor!
CORO
(Todos)
¡Viva! ¡Viva! ¡Todo es alegría,
todos bailan gozosos,
todos ríen y cantan,
todos dan voces y gritan,
todos estallan de júbilo!
¡Así es como debe ser un banquete de bodas!
GADSHILL
(borracho)
Pero ¿dónde están los novios?
BLUNT
(borracho)
Sí, eso es, ¿dónde están la novia y el novio?
SCROP
(borracho)
Entonces... digo yo...
¿Debemos celebrar la boda sin los novios?
BLUNT
Nunca he celebrado una boda
sin novia y sin novio.
PERTH
El novio se habrá retrasado
en casa de los Davenaut.
Mi hija ha ido en su busca.
BLUNT
(señalando)
¡Por allí viene!
LA SEÑORA BLUNT
¡Cuidado, Tomás!
¡Estás bebiendo demasiado!
BLUNT
¡Susy, tienes razón, he bebido mucho!
Pero nunca, nunca es demasiado...
¡Nunca es bastante!
(entra Emmy Perth)
Escena Segunda
PERTH
¿Qué sucede, Emmy?... ¡Pareces triste!
Una novia debe estar contenta.
BLUNT
¡Sí, una novia ha de tener una cara alegre!
¿Recuerdas, Susy, cuando nos casamos?...
LA SEÑORA BLUNT
¿Yo?...¡Calla de una vez!
¡Siempre tienes que estar parloteando!
BLUNT
Si no puedo hablar... entonces he de beber.
PERTH
Emmy, ¿qué te sucede?
EMMY
Fui allí, hasta el desfiladero rocoso,
para ver si por el camino
venía Jorge de regreso.
Permanecí allí hasta que el valle
se ocultó con la luz del atardecer.
¡Pero él no vino!
Cuando al banquete de bodas
el novio se retrasa...
¿No es motivo para estar triste?
Entre las zarzas
hace tiempo que se oyó
el dulce canto del ruiseñor...
Entre los árboles del bosque
se asoma la luna llena...
Las estrellas brillan silenciosas y tímidas...
Todo indica que llegó la noche
¡y aún no llega el novio!
¿No es motivo para estar triste?
PERTH
¡No te preocupes, ya vendrá!
Hoy era el cumpleaños de la señorita,
y ese pobre muchacho no habrá podido
marcharse antes de tiempo.
EMMY
Quisiera ser yo también una señorita, padre...
¡Así Jorge no me haría esperar!
BLUNT
¡Seguro que vendrá!
Una novia es como una botella de buen vino...
¡que no se olvida!
GREEN
(que ha hablado en voz baja con Scrop)
Sí, sí, como te lo digo, querido Scrop,
¡la noche pasada!
SCROP
¡Pero eso es terrible!
PERTH
(se acerca a Scrop)
Y bien, ¿qué ha ocurrido?
SCROP
Green me ha dicho que
la hija del rico Berkley,
el vecino de Davenaut,
la pasada noche
¡ha sido asesinada por un vampiro!
TODOS
(rodeando a Green)
¿Cómo?... ¿Qué dices?... ¿Por un vampiro?
GREEN
Efectivamente, yo estuve esta mañana allí.
La muchacha se debería de haber casado hoy...
Anoche, a las doce, el padre la echó en falta.
¡Todo el pueblo salió a buscarla!
Tras varias horas la encontraron muerta
en la Cueva del Vampiro.
EMMY
¡Pobre muchacha!
SEÑORA BLUNT
¿Han capturado al vampiro?
GREEN
Sí, el padre lo mató.
SEÑORA BLUNT
¡Gracias a Dios!
GREEN
¡No sé para qué pueda servir eso!
A un vampiro no se le puede matar.
¡Si hoy se le mata,
mañana está vivo de nuevo!
SCROP
(a Green)
¿Has visto alguna vez a un vampiro?
GREEN
¡No, gracias a Dios!
Pero tengo entendido
que con lívidos rostros
buscan a sus víctimas
a la luz de la luna.
Parece que los rayos de luna
les renuevan las fuerzas
y les hace revivir.
EMMY
Mi abuela me contaba
una vieja historia de vampiros.
MUCHACHAS
¡Ay, cuéntanoslo, cuéntanoslo!
SCROP
¡Pero ya ha anochecido!
GREEN
¡Mejor! En la oscuridad
tienen más emoción esas historias.
EMMY
¡Madre, por allí va el hombre pálido
de mirada vacía!
¡Niña, no mires a ese hombre,
de lo contrario pronto estarás perdida!
¡Apártate de él!
A muchas jóvenes bellas
él miró profundamente a los ojos;
todas tuvieron que pagar su osadía
con la sangre del martirio.
Tenlo por seguro:
¡el hombre pálido es un vampiro!
¡Dios nos guarde y nos proteja de él!
¡Que nos convirtamos en uno de ellos!
CORO
Pues tenlo por seguro:
¡el hombre pálido es un vampiro!
¡Dios nos guarde y nos proteja de él!
¡Que nos convirtamos en uno de ellos!
EMMY
¡El hombre pálido me está sonriendo!
Ahora parece que su mirada es más alegre.
¡Niña!... ¡No le mires!
¡Ay de mí, estás perdida,
apártate de él, aprisa!
Si tu ingenuo corazón
siente algo por él,
¡ay, ten cuidado,
estás a un paso de caer en sus redes!
Tenlo por seguro:
¡el hombre pálido es un vampiro!
¡Dios nos guarde y nos proteja de él!
¡Que nos convirtamos en uno de ellos!
CORO
Pues tenlo por seguro:
¡el hombre pálido es un vampiro!
¡Dios nos guarde y nos proteja de él!
¡Que nos convirtamos en uno de ellos!
EMMY
La muchacha, hipnotizada por su mirada,
siguió al hombre pálido
sin escuchar las advertencias de su madre.
¡Eso fue su perdición,
pues nunca regresó!
Él se cebó en ella
y encontraron su cadáver
con sangre en cuello y pecho.
La muchacha quedó presa del infierno
y ahora anda herrando, de aquí para allá,
¡como un espantoso vampiro!
¡Dios nos guarde y nos proteja de él!
¡Que nos convirtamos en uno de ellos!
CORO
¡Ahora anda herrando, de aquí para allá,
¡como un espantoso vampiro!
¡Dios nos guarde y nos proteja de él!
¡Que nos convirtamos en uno de ellos!
(lord Ruthven entra y se mezcla entre la gente)
Tercera Escena
RUTHVEN
¡Buenas noches!
MUCHACHAS
(se dispersan con una exclamación de susto)
¡Ah!
EMMY
¡Dios, todopoderoso!
RUTHVEN
¿No está aquí John Perth?
PERTH
¡Sí, aquí estoy!... ¿Qué desea?
RUTHVEN
¿Es que no me reconoces?
PERTH
¡Ah!... ¿sois vos, mylord?
¡Por supuesto, que os conozco!
Sois el hermano de nuestro antiguo señor,
que en paz descanse.
¡Sois el nuevo conde de Marsden!
¡Sed bienvenido a vuestros estados!
Pensábamos que estabais de viaje...
RUTHVEN
Efectivamente...
Pero tan sólo podré permanecer con vosotros
unas pocas horas.
Estaba en casa de Davenaut
y allí me enteré de la boda de tu hija.
Eres un servidor fiel
y quiero recompensarte
celebrando los esponsales a mi costa.
Y para que la boda sea inolvidable,
puedes considerar mi magnífica bodega
como tuya.
BLUNT
(gritando)
¡Qué generoso es nuestro amo!
¡Démosle un viva a nuestro señor!
¡Viva nuestro digno señor!
TODOS
¡Viva, viva nuestro señor!
RUTHVEN
(a Perth)
¡Que iluminen inmediatamente el gran salón!
Allí, yo mismo, le colocaré la corona de mirto
a la novia.
(el coro sale)
EMMY
Entonces, ¿habéis venido, sólo por mi causa,
excelencia?
RUTHVEN
¿Es ésta tu hija, John?
PERTH
Sí, excelencia, mi hija Emmy.
RUTHVEN
Por supuesto que he venido por tu causa,
bella Emmy.
EMMY
Excelencia, quisiera pediros disculpas
por mi sobresalto hace un momento.
Acabábamos de narrar
una historia terrible, sobre vampiros,
cuando vos habéis llegado de improviso...
RUTHVEN
(quitándose del dedo un anillo)
Te regalo este anillo
como reparación
del susto que te he causado.
(le da el anillo)
EMMY
¡Oh, excelencia!
¿Me regaláis este anillo tan bello?
RUTHVEN
¡Como padrino de tu boda,
debo hacerte el mejor regalo!
Así mismo, si lo deseas,
te proporcionaré el ajuar;
y a tu futuro esposo,
un trabajo en mis propiedades.
EMMY
¡Excelencia, no sé si soy digna!...
RUTHVEN
(a algunos de los que se han quedado del coro)
Mientras que yo ultimo los detalles
con la muchacha,
id, amigos, a limpiar el salón.
Cuando todo esté listo, llamadme,
para que abra el baile con la bella Emmy.
(todos salen, menos Ruthven y Emmy)
Escena Cuarta
EMMY
¡Ay, excelencia!
¿Cómo es que he merecido tanta gracia?
RUTHVEN
Por tu belleza, querida Emmy.
En cuanto te vi,
me sentí atraído hacia ti,
tanto por tu belleza como por tu gentileza.
EMMY
Os burláis de mí...
No soy tan presuntuosa
como para tomar en serio
lo que vos me decís.
RUTHVEN
No, querida, dulce niña,
tenlo por seguro, no me burlo.
Tu belleza
ha seducido mi corazón.
Escena Quinta
(Jorge entra)
JORGE
(para sí)
¡Oh, Dios mío!
¡Qué juntos están!
¿Pueden creer mis ojos lo que están viendo?
¿Es ésa mi novia?
RUTHVEN
¡Qué gozo incomparable
poder acariciarte dulcemente las mejillas,
tomarte la blanda mano,
mirarte a los ojos,
rodearte con el brazo
y apretarte contra mi pecho!
¡Ay, qué te daría yo,
si me otorgaras ese placer!
EMMY
(rechazándole suavemente)
Os burláis de mí...
No soy tan presuntuosa
como para tomar en serio
lo que vos me decís.
JORGE
(para sí)
¡Maldición, qué he de ver!
¡Le toma la mano,
y ella no se opone!
Verdaderamente encantador...
RUTHVEN
Deberías estar avergonzada...
Yo, que he hecho tanto por ti y,
sin embargo, tú, no me correspondes.
Dime, ¿no eres cruel?
EMMY
¡Os estáis preocupando por mi felicidad,
lo sé bien!
¡No encuentro palabras,
para expresaros mi gratitud!
RUTHVEN
¡Si deseas recompensar mis desvelos,
dame la más bella de las recompensas!
¡Un beso tuyo
vale para mí más que mil coronas!
JORGE
(para sí)
¿Un beso?
EMMY
(sorprendida)
¿Cómo?...
JORGE
(para sí)
¡Quiere besarla!
EMMY
¿Cómo?... ¿Un beso?... ¿Un beso?...
Os burláis de mí...
No soy tan presuntuosa
como para tomar en serio
lo que vos me decís.
RUTHVEN
No, querida, dulce niña,
tenlo por seguro, no me burlo.
Tu belleza
ha seducido mi corazón.
(besa a Emmy)
(para sí)
Está completamente a mí entregada,
la meta no está ya lejos.
¡Ja, ja!
EMMY
(para sí)
¡Gustarle a su excelencia
no es ninguna insignificancia!
¿Debería enorgullecerme?
RUTHVEN
(para sí)
¡Está completamente a mí entregada!
¡Ya oigo reír al infierno!
¡La meta no está ya lejos!
JORGE
(para sí)
¿Será posible?... ¡Ella no lo rechaza!
¡Ah, por Dios, esto es demasiado!
¿Debería enfurecerme?
(avanza hacia ellos)
¡Buenas noches, querida!
RUTHVEN
(para sí)
¡Ya está aquí el novio!
EMMY
(con enojo)
¡Vaya!... ¡Por fin apareces!
JORGE
Sí, no he podido llegar antes...
EMMY
(mirando a Ruthven)
Su excelencia te quiere hacer
administrador de sus propiedades.
JORGE
Sí, eso creo, pues veo que él
ya está administrando las mías...
RUTHVEN
(para sí)
¡Caramba, es para reírse!
Este pobre diablo me da pena...
EMMY
(para sí)
¡El primer día y ya está celoso!
Desde luego, las dificultades empiezan
demasiado pronto...
JORGE
(aparte)
Sí, el viejo cuento de siempre...
¡De las mujeres y de los gatos no hay que fiarse!
RUTHVEN
(a Emmy)
Está bien, ahora debo marcharme...
¡A los enamorados les gusta la soledad!
Pero, ¡no olvides que hoy
debes ser mi pareja de baile!...
(para sí)
¡Ah, mi corazón salta de alegría al comprobar
que la tercera víctima casi es mía!
Espectros invisibles que vagáis a mi alrededor,
alegraros, ¡ella pronto será vuestra!
(sale en dirección a la sala de baile)
EMMY
(para sí, viendo alejarse a Ruthven)
Mi corazón oscila entre el temor y el amor,
y en mi cabeza siento gozo y remordimiento.
¡Qué dulce impulso
me impulsa hacia el extraño!
JORGE
(para sí)
¡Me parece estar rodeado
de espíritus malignos!
Me siento intranquilo... ¡Tengo escalofríos!
¡Ay de mí, esto no acabará bien!
Escena Sexta
JORGE
(para sí)
¡Él se va! ¡Ahora vuelvo a sentirme bien!
EMMY
Jorge, no está bien que hayas llegado tan tarde
en un día como éste.
JORGE
¡De acuerdo, no me hagas más reproches!
Pero ¿qué me dices de ti?
Coqueteando a la luz de la luna,
con un digno señor,
que te toma la mano y ciñe tu cintura...
¡Te dejaste besar!... ¿Eso está bien?
EMMY
¡Ay, pero él es nuestro nuevo señor!
¡Él quiere ayudarnos!
(le muestra el anillo)
¡Mira el anillo que me ha regalado!
Él es bueno, educado, generoso, y tan...
JORGE
¡Está bien, lo diré yo!
¡Tan apuesto y galante,
que a su lado yo soy un palurdo!
EMMY
¡Así te estás comportando en este momento!
Si soy amable con él, es por ti,
¡para que te dé trabajo!
JORGE
(irónico)
¿De verás?... ¡Por mi causa!
¿Acaso crees que no he notado
cómo le mirabas?
(señalando su pistola)
¿Ves esta pistola?
La tengo porque
el camino no es seguro.
¡Me pegaré un tiro
si le vuelves a mirar así!
EMMY
¡No seas violento, querido Jorge!
Él se marchará hoy mismo y
¿quién sabe si le volveremos a ver?
JORGE
Sí, él tiene que regresar hoy a Davenaut,
para casarse con la señorita.
¡Pero ella no es como tú!
Ella está enamorada del joven Aubry
y no fue tan amable con el conde.
Con lágrimas ha rogado a su padre que
no la obligara a casarse con su excelencia.
EMMY
Así pues... ¿tu señorita se casa?
JORGE
Sí... ¿no te gusta?
¿Acaso no desearías llegar a ser la señora?...
¿No es verdad? ¡Ésa es tu gran ilusión!
¡Ay, y yo qué estúpido!
Para darte una alegría,
le rogué a su excelencia
que asistiera a nuestra boda.
Nada más decirle
que aquí se celebrarían unos esponsales,
se levantó, hizo ensillar su caballo,
y apenas sin despedirse del señor,
galopó hacia aquí.
Y yo, jadeando tras él,
para tener la alegría de ver
¡cómo besa a mi novia!
(entra Edgar Aubry)
Escena Séptima
AUBRY
¡Buenas noches, Jorge! ¿Está el conde por aquí?
¡Enhorabuena, bella Emmy!
JORGE
Sí, su excelencia está en el salón de baile.
AUBRY
Ruégale que venga aquí en seguida.
JORGE
Ahora mismo.
EMMY
¡Voy contigo!
(Aubry se queda solo)
Escena Octava
AUBRY
¡Oh, Cielo, ayúdame!
La palabra que empeñé lucha contra mi corazón.
¡Debo salvarla,
aunque tenga que sacrificar mi vida!
Si mis ruegos no logran
hacerle desistir de sus propósitos,
entonces iré a casa del viejo señor
y romperé mi terrible promesa.
¡Desvelaré el horrible secreto,
suceda lo que suceda!
(Lord Ruthven entra)
Escena Novena
RUTHVEN
¿Cómo, Sir Aubry, tú aquí?
AUBRY
(enérgico)
¡Sí, te seguiré a dondequiera que vayas!
Vigilaré todos tus movimientos
para impedirte que cumplas
tus espantosos deseos.
Siempre saldré a tu encuentro
para arrebatarte a tus víctimas por la fuerza.
Ruthven, ¡Malwina y yo nos amamos!
¡Apártate de ella!
¡No rompas la dicha de dos amantes!
Aquí y ahora te conjuro:
¡apártate de ella!
Suplicaré al Eterno
que tenga misericordia de ti...
Y mis oraciones lograrán
que un ángel benefactor
interceda por ti
¡en la hora del Juicio Final!
RUTHVEN
No malgastes tus palabras.
¡Estoy obligado a cumplir mi terrible destino!
¡Enfádate, enfurécete,
clama contra las fuerzas de la Naturaleza!
Si estuvieras en mi lugar,
¿podrías hacer otra cosa?
Te lo pido puesto de rodillas:
¡apártate de mí!
AUBRY
¡Está bien, no me dejas otra salida!
Me obligas a cometer un pecado.
¡Romperé mi solemne juramento!
Si consigo que te apartes de ella,
habrá merecido la pena pecar.
Seguro que Dios me perdonará en el Cielo.
RUTHVEN
Ten cuidado, cuando un justo tropieza,
por muy buena que sea su intención,
y cae bajo los oscuros poderes maléficos,
aunque el pecado parezca pequeño,
queda íntimamente unido al mal
y el Infierno jamás lo liberará.
AUBRY
Gustoso pagaré por mis culpas
y alegre sufriré los tormentos:
¡qué más puede suceder!
¿Hay mayor depravación
que entregar a la indefensa amada
a una muerte tan atroz?
RUTHVEN
¿Eso crees?... ¡Inténtalo!
Y con horror comprobarás
lo que te puede suceder.
¿Crees que la Naturaleza
me eligió desde la cuna
para ejercer este espantoso oficio?
¡Ve entonces y entrégame!
No te importe ser un perjuro,
si así puedes conseguir,
con un dulce triunfo,
conquistar a tu amada.
Serás esposo y luego padre:
¡un hombre feliz!
Pero al poco tiempo,
mil mordeduras de serpiente
te arrancarán el alma...
Cuando te presentes ante el Juez,
terrible e inflexible, Él te dirá:
el arrepentimiento no disculpa el perjurio,
¡regresa a la casa recién abandonada!
Entonces regresarás, como un cadáver viviente,
para alimentarte de la sangre
de los que más te quieren y respetan.
¡En tu interior el fuego te devorará!
Tú realizaste un juramento
poniendo como prenda tu vida.
¡La sangre de tu esposa e hijo
saciará el primer impulso monstruoso!
Morirán maldiciéndote...
¡y maldiciéndose a ellos mismos!
Y lo que amabas más en la vida,
tu hija adorable de cabellos rizados,
elevará sus manecitas hacia ti
y con lágrimas en sus claros ojos
balbuceante te suplicará:
¡padre, perdóname la vida!
Tú mirarás su rostro inocente,
y aunque desearás respetarla... ¡no podrás!
(en tono salvaje)
Tu furioso demonio te arrastra.
¡Necesitas beber sangre!
Así vivirás hasta que vayas al Infierno,
¡para toda la eternidad!
Incluso allí se apartarán de ti, horrorizados,
la horda de los degenerados, pues a tu lado,
ellos parecerán más puros que los ángeles,
¡y tú estarás por siempre condenado!
(Aubry le mira horrorizado)
RUTHVEN
¿Te paralizas? ¿Te doy miedo?
(riendo)
¡Ja, ja, tan solo soy un producto de la Naturaleza!
¡Te he descrito mis propias vivencias!
¡Y ahora, vete!...
¡Rompe tu juramento!
(sale)
Escena Décima
AUBRY
(solo)
¡Ah, el horror me ha paralizado!
¡Qué espantosa imagen!
No tengo ninguna esperanza, ninguna salida...
¡Ella está perdida!... ¡Ay de mí!
Como una bella mañana de primavera
se presentaba la vida ante mí,
todo mi deseo, toda mi ansia
era recibir una mirada de ella.
Praderas y bosques parecían servir sólo
para reflejar su rostro,
y con sonidos mágicos
cantar únicamente su belleza.
Yo veía su divina cara
en cada flor que me sonreía,
en el oro del atardecer
y en el rutilante bosque de estrellas.
El céfiro acariciaba su rostro,
fuentes y árboles cantaban para ella
y dormido entre rosas,
yo soñaba con ella...
Pero ahora estoy sumido
en la noche oscura,
y dudo, incluso,
del poder de Dios.
Los demonios, causantes de mal,
parecen dominar la Creación.
Oigo sus carcajadas de triunfo
al dirigirme, irremisiblemente,
hacia la perdición.
¡Y de todo lo que me amenaza,
lo que más temo, es la locura!
¡La locura o la muerte!
(sale)
Escena Decimoprimera
(Ruthven y Emmy vienen enlazados)
RUTHVEN
Vayamos allí, a la glorieta...
Nadie nos molestará.
EMMY
Excelencia..., creo que viene alguien, yo...
RUTHVEN
¡No hay nadie, dulce niña!
EMMY
¡Sí, sí, alguien viene!
RUTHVEN
Ven conmigo tan sólo unos pocos pasos...
EMMY
¡Excelencia! ¡Ay, no, os lo ruego!...
¡Jorge me estará buscando!
RUTHVEN
Niña tímida, ¡déjame besarte!
EMMY
¡No, ay, dejadme volver!
¡Excelencia tened compasión de mí!
Si Jorge me viera con vos,
nunca me lo perdonaría.
RUTHVEN
¿No ves que estoy desesperado?
¿Es que tus ojos no admitirán
lo que les dicta tu corazoncito?
EMMY
(para sí)
¡Ay, noto como él anuda mi corazón
con mil lazos!... ¡Ay!
RUTHVEN
(para sí)
Ha resistido bastante,
pero ya casi está a punto de ceder.
(a Emmy)
¡Ven, ven, vida mía!
¡Luz divina de mis ojos!
EMMY
(para sí)
¡Ay, voy a ceder a sus ruegos!...
RUTHVEN
Así, ven así, unos pocos pasos más...
EMMY
¡No, ay, excelencia, os ruego!...
RUTHVEN
¡Dulce niña, sígueme!
EMMY
¡Excelencia!
RUTHVEN
¡Ven!...
EMMY
¡Ay, tiemblo!
RUTHVEN
¡Sígueme!
¿Por qué eres tan cruel?
EMMY
¿Cruel con vos? ¡Ay, no!
RUTHVEN
¡Sígueme!
EMMY
¡Está bien!... ¡Iré contigo!
(se apoya sobre el pecho de él)
RUTHVEN, EMMY
Despacio y en silencio,
bajo la tenue luz de la luna,
vayamos hasta ese lugar apartado.
¡Tú eres mío/a, yo tuyo/a para siempre!
La luna y las estrellas están ansiosas por ver
cómo intercambiamos nuestras almas
cuando el amor nos inflame.
(salen hacia la glorieta)
(Entran Jaime Gadshill, Ricardo Scrop,
Roberto Green y Tomás Blunt)
Escena Decimosegunda
BLUNT
Venid... aquí estaremos más tranquilos.
SCROP
Hace demasiado calor en el salón...
GREEN
Y tanto ruido
¡que no se puede beber con tranquilidad!
GADSHILL
Menos mal que aquí se está más fresco...
¡Cómo brilla la luna!...
BLUNT
¡Ay, hermano, qué bella es la vida!
¿Has traído una botella?...
GADSHILL
(sacando una botella)
¡Por supuesto!
SCROP
(saca otra)
¡Y yo también!...
GREEN
(lo mismo)
¡Y yo!...
BLUNT
(lo mismo)
¿Veis?... ¡A mí aún me quedan dos!
¡Bebamos, hermanos!
¡Qué gran placer es el beber!
De todas las diversiones del mundo,
únicamente tres merecen realmente la pena.
GADSHILL
¡Ay, ya sé las que son!
¡Vino, mujeres y canciones!
BLUNT
Eres un buen cristiano, pero no has acertado...
Mira, hermano, la primera es: ¡beber!
y la segunda es... ¡beber!,
y la tercera es...¡beber!
(todos ríen)
BLUNT
¡Ja, ja, ja!... ¿No es cierto?... ¿No lo es?
Os diré una cosa...
Cantar está bien, yo canto, pero no se puede
cantar siempre... ¡se acaba afónico!
¿Y las mujeres?... ¡Oh, sí, sí!...
Pero... de esto mejor no hablar,
yo y mi Susy lo sabemos muy bien.
¿Y beber?... ¡Mirad!... ¡Así se bebe!
GREEN, GADSHILL, SCROP
¡Sí, hermano, tienes razón! ¡Hermano!
BLUNT
¡En otoño, es necesario beber!
TODOS
¡En otoño, es necesario beber!
Es la época adecuada
pues la sangre de la uva madura,
y por eso el vino tiene un sabor tan bueno.
¡En otoño, es necesario beber!
BLUNT
¡En invierno, es necesario beber!
TODOS
¡En invierno, es necesario beber!
En el invierno hace frío,
y la sangre de la uva nos reconforta,
por eso el vino tiene un sabor tan bueno.
¡En invierno, es necesario beber!
BLUNT
¡En verano, es necesario beber!
TODOS
¡En verano, es necesario beber!
¡En verano hace calor
y la sangre del vino nos refresca,
por eso el vino tiene un sabor tan bueno.
¡En verano, es necesario beber!
BLUNT
¡En primavera, es necesario beber!
TODOS
¡En primavera, es necesario beber!
¡No hace ni calor ni frío!
¡La sangre de la uva nos embriaga
y el vino tiene doble sabor!
¡En primavera, es necesario beber!
¡Viva! ¡Todo es alegría,
todo me da vueltas vertiginosamente!
¡Todo es júbilo!
¡Me gustan los banquetes de bodas!
¡Viva! ¡Todo es alegría,
todo me da vueltas vertiginosamente!
¡Viva!
(entra presurosa Susy Blunt)
Escena Decimotercera
LA SEÑORA BLUNT
¡Por fin apareces, pendejo!
BLUNT
Sí, Susy... yo... éste... aquí estoy.
LA SEÑORA BLUNT
¡Te he buscado por todas partes!
¡Llevo toda la noche buscándote!
Te he insultado, te he maldecido...
¡Dios me perdone!
¡Y ahora apareces aquí, con tus compinches!...
¿No tienes honor?... ¡Ven conmigo!
BLUNT
Querida... no me mires así...
estoy tan alegre...
GREEN, SCROP, GADSHILL
Mujer, no te enojes...
¡Hoy es el banquete de bodas!
LA SEÑORA BLUNT
¡Callad!... ¡Callad, o me va a dar un pasmo!
Aunque no queráis oírme,
os diré a cada uno de vosotros
lo que sois.
BLUNT
¡Oh, no!
LA SEÑORA BLUNT
¡Roberto Green!
Todo el mundo sabe
que eres un mal marido;
y que con demasiada frecuencia,
no sólo miras a otras mujeres,
sino que acudes al vino y a las cartas.
¡Tú, Tomás, eres un viejo caradura,
que no has trabajado jamás!
¡Eres un empedernido jugador,
comilón y asaltatabernas!
¡Y tú, Scrop, eres igual que él!
¡Tú, Jaime Gadshill,
tú no tienes en la cabeza nada más que serrín!
¡Ninguno servís para nada!
BLUNT
¡Por favor, querida Susy, no grites!
Estoy tan feliz...
LA SEÑORA BLUNT
¡Sí, os lo digo a todos
ninguno servís para nada!
GREEN, SCROP, GADSHILL
¡Calla! ¡Por Dios, esto es demasiado!
(a Blunt)
Dile que se calle.
BLUNT
¡Susy, déjanos en paz!
¡Toma, bebe!... ¡Bebe!
LA SEÑORA BLUNT
¿Cómo?... ¿Qué dices?... ¿Que me calle?
GREEN, SCROP, GADSHILL
Sí, no te queremos oír.
LA SEÑORA BLUNT
¿Estáis diciendo que me calle?...
GREEN, SCROP, GADSHILL
¡Sí, no chilles más!
LA SEÑORA BLUNT
¡No, no, y no!
¡Ahora gritaré aún más fuerte!
BLUNT
Querida Susy calla...
¡Susy, déjanos en paz!
LA SEÑORA BLUNT
¡No, no, y no!
GREEN, SCROP, GADSHILL
¡Calla!... ¡Callada estás mejor!
LA SEÑORA BLUNT
¡No me quiero callar!
¡Vais a ver si puedo,
si puedo y quiero hablar!
¿Os ha molestado lo que os he dicho?
¡Pues muy bien!
Entonces... ¡empezaré de nuevo!
¡Roberto Green!
Todo el mundo sabe
que eres un mal marido...
GREEN, SCROP, GADSHILL
¡Está mujer está loca!
LA SEÑORA BLUNT
... y que con demasiada frecuencia,
no sólo miras a otras mujeres,
sino que acudes al vino y a las cartas.
GREEN, SCROP, GADSHILL
(a Blunt)
Vecino, ¡haz algo!... ¿Qué hacemos?
LA SEÑORA BLUNT
¡Tú, Tomás, eres un viejo caradura,
que no has trabajado jamás!
¡Eres un empedernido jugador,
comilón y asaltatabernas!
¡Nunca has trabajado!
¡Eres el mayor vago que existe!
GREEN, SCROP, GADSHILL
¡Esta mujer está loca!
LA SEÑORA BLUNT
¡Y tú, Scrop, eres igual que él!
¡Tú, Jaime Gadshill,
tú no tienes en la cabeza nada más que serrín!
GREEN, SCROP, GADSHILL
Vecino, di, ¿qué hacemos?
BLUNT
¡Haced igual que yo!
Como si no hablara...
De todas formas no es mala...
¡Brindemos a su salud!
LA SEÑORA BLUNT
Resumiendo... ¡Ninguno servís para nada!
GREEN, SCROP, GADSHILL
¡Ja, ja, ja, ja,!
BLUNT, GREEN, SCROP, GADSHILL
¡Brindemos por ella!
(el coro entra)
Escena Decimocuarta
BLUNT
¡A tu salud!... ¡A tu salud!
CORO
¡Qué es todo esto!... ¿Qué sucede?
Decidnos, ¿qué significa esto?
No comprendemos nada.
¿Habláis en serio o es una broma?
Gritáis y reís...
¡No hay quien lo entienda!
¿Queréis, acaso, ponernos de mal humor?
¡Mujer, cállate de una vez!
(se oye un disparo)
Escena Decimoquinta
PERTH
¡Escuchad!... ¿Qué ha sido eso?
GREEN
¡Ha sonado un disparo!
(suena un segundo disparo)
PERTH
¡Otro!... ¿Qué puede ser?
¡Mirad!... ¡Allí!... ¡Jorge Dibdin viene corriendo!
(Jorge Dibdin entra corriendo y
sin aliento)
Escena Decimosexta
JORGE
(como enajenado)
¡Ay, amigos!... ¡Ay, ay, amigos!
PERTH
¿Qué ha ocurrido? ¿Qué ha ocurrido?
JORGE
¡Ay!... Emmy... asesinada.
¡Y yo he herido a su excelencia!
PERTH
¡Dios mío!... ¡Qué horrible crimen!...
¿Cómo ha sucedido?
JORGE
¡Ay, al iluminar la luna su pálida faz,
comprobé horrorizado que estaba muerta!
¡Nunca más tendré paz en esta Tierra!
¡Este crimen atroz, escandalizará al mundo!
(Corre afuera. Traen el cadáver de Emmy)
CORO
¡En este mundo basta un sólo instante
para trocar las alegrías en penas!
Vinimos alegres y felices hasta aquí,
para unir a la esposa con el esposo,
¡ay! y ahora, tristes y apesadumbrados,
llevamos un cadáver a la tumba.
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