DRITTER HANDLUNG 


Erster Aufftritt 

(Printz Atis Vor-Gemach)

Arie 

ORSANES
(folgends Eliates, mit vielen Hoff-Leuten)
Die Flamme steigt stets über sich
Gen Himmel an und lehret mich 
Daß ich mich sol erheben 
Und stets nach Höhern sterben. 
Es eilt ins Meer der kleine Bach 
Und sagt im Strudeln: Thu mirs nach 
Daß du nach Grössern trachtest 
Und kleinen Raum verachtest.

(Eliates kömmet mit vielem Gefolge)

ELIATES
Find' ich Orsan so früh in Atis Vorgemach 
Da kaum der Tag anbricht?

ORSANES
Ich wünsche daß das neue Licht
Ihm neue Lust stets bringen mag!

ELIATES
Der Himmel sey gepriesen 
Der aus die Gnad erwiesen 
Und uns die Lust wil gönnen 
Daß wir ihn in Gesundheit sehen können.

ORSANES
Hat er so große Lust ein stummes Bild zu sehen?

ELIATES
Erfreut uns nicht jetzund das neue Tages-Licht 
Ob gleich Aurora und die Sonne selbst nicht spricht?
Ein treuer Diener ist schon glücklich gnug daran 
Wann er nur seinen Herren sehen kan.

ORSANES
(Heimlich)
Ja wüst' er was in dieser Nacht geschehen!

ELIATES
Er kömmt ich habe schon Geräusch vernommen.

ORSANES
(Heimlich)
Es wird der Baur an statt des Printzen kommen.

(Es öffnet sich Atis Schlaff Gemach)

Anderer Aufftritt 

(Atis in Fürstl. Kleidung Halimacus, Eliates,
Orsanes und Hoffleute)

ELIATES
Da ist der Printz.

ORSANES
(Heimlich)
Der Baur den ich erhebe.

HALIMACUS
Atis lebe!

ALLE
Atis lebe! 

(Atis stellet sich freundlich gegen jedweden)

Arie 

HALIMACUS
Weils dem Himmel so gefällt 
Können wir die Unglücks-Plagen
Desto leichter noch ertragen 
Da er diesen Held erhält 
Daß er uns Erquickung gebe;
Atis lebe!

ALLE
Atis lebe!

ORSANES
Mich schmertzt des Königs Ungelück 
Daß der erzürnte Himmel
Ihn stürtzt in Band und Strick.

(Atis wendet ihm mit spöttischen Gebärden den
Rücken zu)

ORSANES
(Heimlich)
Schaut doch den Bauren-Lümmel.

(Atis macht viele Gebärden gegen die andern)

HALIMACUS
Er bittet daß sie wollen Sorge tragen 
Und alle Kräfft und Schätze wagen 
Den Herren Vater frey zu machen.

ORSANES
(Heimlich)
Ich muß des alten Narren lachen.

ELIATES
Wir geben für ihm Gut und Blut.

(Atis gibt Zeichen danckbarer Erkäntlichkeit)

HALIMACUS
Er zeigt daß wer getreue Dienste thut 
Gnugsamen Lohn zu hoffen habe.

ORSANES
(Heimlich)
Wie stellet sich der schlimme Bauer-Knabe.

HALIMACUS
Man greiffe eiligst dann zum Wercke 
Daß man den Ernst bey jedem mercke 
Was Nützliches zu schaffen.
Zum Wercke zun Waffen!

(Treten ab ausser Orsanes und Atis)

ORSANES
Ermin, wie ist es abgegangen?

ATIS
Es ist mir alles wohl geglückt 
Wie wir es können selbst verlangen.
Printz Atis ist im Schlaff erstickt 
Und trägt den Todten-Cörper schon
Das wilde Meer davon.

ORSANES
Ach laß mich dich für Freud umfangen!

ATIS
Nicht so vertraulich.

ORSANES
Was?

ATIS
Ein Fürst macht sich nicht so gemein 
Mit Dienern die Verräther seyn.

ORSANES
Wie wird der Tölpel toll?

ATIS
Ach ich vergaß 
Daß ich von Bauren bin gebohren.

ORSANES
Vergiß nicht selber wer du seyst;
Und sieh dich für die Wände haben Ohren.
Elmira kommt sey stumm.

ATIS
(Heimlich)
Ermuntre dich mein Geist.

Dritter Aufftritt 

(Elmira, Atis, Orsanes)

ELMIRA
Der Himmel sey gepreist 
Der dich mein liebster Engel 
Dem Tod' und der Gefahr entreist.

(Atis macht ihr freundliche Gebärden)

ORSANES
(Heimlich)
Seht doch den Bauren-Bengel!

Arie 

ELMIRA
Fühlestu noch Amors Kertzen 
Werthster Printz in deinem Hertzen?
Und ist noch die alte Treu 
Die du mir so theur geschworen 
Daß Elmir die Liebste sey 
Unverlohren?

(Atis antwortet mit holdseligen Gebärden)

ORSANES
(Heimlich)
Ey der schönen Freyerey!

(Atis macht Orsanen eine verächtliche Mine)

ORSANES
(Heimlich)
Seht mir doch den stoltzen Thoren. 

ELMIRA
Bistu stets beständig blieben 
Findstu Freud' in deinem Lieben?
Ach so glaub auch sicherlich 
Daß Elmir an ihren Wunden
Nichts als große Lust für sich
Hat empfunden.

(Atis zeiget verliebte Zustimmung)

ORSANES
Schönstes Kind du irrest dich.

(Atis siehet Orsanen hönisch an)

ORSANES
(Heimlich)
Ist des Bauren Witz verschwunden?

ELMIRA
Orsan du kanst nicht sehen
Wie unsre Hertzen sich so wohl verstehen.
Nicht wahr mein Printz?

(Atis wincket Nein)

Er zeigt ich habe recht.

ORSANES
(Heimlich)
Ach kennte sie den groben Bauren-Knecht.

(Atis zeucht einen Ring vom Finger 
und gibt ihn Elmiren)

ELMIRA
Gibstu mir diesen edlen Stein 
Und sol mir dessen Härtigkeit
Ein Sinn-Bild fester Treue seyn?

(Atis winket Ja)

ORSANES
(Heimlich)
Der Baur ist nicht mehr recht gescheut.

ELMIRA
Hab schönen Danck und glaub daß meine Treu
Auff ewig dir versichert sey.

(Tritt ab)

ORSANES
Wie hastu deiner selbst vergessen 
Daß der Printzeßin du Geschencke giebest 
Und zeigst daß du sie liebest?
Wie wirstu so vermessen?

ATIS
Ich bin ein Printz drum schweig!

ORSANES
Vor dir?
Ich schweigen müssen?

ATIS
Ich folg Elmir. 

ORSANES
Wohin?

ATIS
Das dient dir nicht zu wissen.

(Tritt ab)

ORSANES
Ach thörichter Orsan,
Was hastu doch gethan 
Da diesem Blinden du das Ruder anvertraut?
Du hast dir deinen Fall gebaut 
Was fängstu nunmehr an?

Vierdter Aufftritt 

(Halimacus, Olisius, Eliates, Orsanes, Elcius)

ELIATES
Was bringet ihr vom Feinde?

OLISIUS
Nichts als Höhnen?
Bedräuen Zürnen und Verspotten.
Wir haben ihm den König auszusöhnen 
Den halben Theil des Schatzes angeboten.
Er wil von uns kein Anerbieten wissen 
Da wir ihm seiner Meinung nach 
Das gantze Reich zu eigen lassen müssen.
Nur diesen und noch einen zweyten Tag 
Wil er den Stillstand halten;
Als heute können wir um Croesus selbst zu sehn 
In Sicherheit nach seinem Lager gehn;
Findt er nicht morgen Sardis Pforten offen 
Ist für uns nachmahls kein Erbarmen mehr zu hoffen.

HALIMACUS, OLISIUS
Der Himmel woll' es geben!

Arie

ELIATES
Waffnet was kan Waffen tragen 
Unser Heil noch eins zu wagen 
Jeder zeige mit der That 
Daß er Hertz und Treue hat.

HALIMACUS, OLISIUS, ORSANES
Jeder zeige mit der That 
Daß er Hertz und Treue hat.

(Treten ab)

Fünffter Aufftritt 

Arie 

ATIS 
(in Bauren-Kleidung. Folgends Elmira)
Elmir, wo bleibestu?
Du meiner Seelen Ruh'!
Ach möchtestu nur wissen 
Daß Atis stummer Mund 
Der nur allein mit Küssen
Vor diesem reden kunt' 
Ist jetzt der Band entrissen 
Ach komm und hör ihm zu 
Elmir, wo bleibestu?

(Elmira kömmt)

ATIS
Sie kommt. Printzeßin!

ELMIRA
Liebstes Leben!

ATIS
Wie?

ELMIRA
Ach! wie wird mein Mund verführt;
An Atis wolt ich diese Antwort geben.

ATIS
Warum nicht mir?

ELMIRA
Weil es sich nicht gebührt.

ATIS
Was würde sie damit verschulden?

ELMIRA
Mein Königliches Blut und auch die Ehrbarkeit 
Kan keine Bauren-Liebe dulden.

ATIS
Ich bin ja auch ein Mensch.

ELMIRA
Doch eines Bauren Kind.

ATIS
Was sol der Eltern-Stand den Seelen schaden können 
Da sie all' ingesammt vom Himmel kommen sind?

ELMIRA
Ja aber doch mit Unterscheid.

ATIS
Der mich dem Printzen so gar ähnlich hat gemacht 
Hat mich vielleicht auch würdig gnug geacht 
Ein Fürstliches Gemüthe mir zu gönnen.

ELMIRA
Du kannst doch nicht zu meinem Stand gereichen.

ATIS
Die Liebe weiß was ungleich zu vergleichen.

ELMIRA
Schweig oder meine Gunst wird sich in 
Zorn verkehren.

ATIS
Ihr Zorn wird meine Liebe nur vermehren.

ELMIRA
Ich wil es Atis klagen.

ATIS
Da werd' ich nichts nach fragen 
Er wil daß sie mich lieben soll.

ELMIRA
Schweig du bist toll.

(Tritt ab)

Arie 

ATIS
Mich vergnüget dieses Höhnen 
Dieser Zorn ist meine Lust 
Was Ermiren wehe thut
Machet Atis wohlgemuth 
Weil Elmira zu versöhnen 
Ihm die Mittel sind bewust 
Mich vergnüget dieses Höhnen 
Dieser Zorn ist meine Lust.

Sechster Aufftritt 

(Orsanes, Atis)

ORSANES
Unsinniger find ich dich hier?
Du legst die Bauren-Kleider wieder an 
Und siehest nicht in was Gefahr wir stecken 
So man die Wahrheit wird entdecken.

ATIS
Ich fürchte nichts.

ORSANES
Warum hastus gethan?

ATIS
Elmir zu sprechen.

ORSANES
Wie! Elmir!
Wovon?

ATIS
Von Liebe.

ORSANES
Du?

ATIS
Ja ich.

ORSANES
Ich liebe sie du weißt es ja.

ATIS
Was rührt das mich.

ORSANES
Baur nicht so stoltz.

ATIS
Was Baur!
Ich bin der Printz.

ORSANES
Wie wiltu schertzen?

ATIS
Gar nicht ich mein' es recht von Hertzen.

ORSANES
Denck was geschehn! Es wird dir säur 
Wirstu Orsan zum Zorn erregen.

ATIS
An seinem Zorn ist mir nicht das gelegen.
Ich bin in Lidien nunmehro Printz allein 
Und um dafür stets angesehn zu seyn 
Hastu die Kunst mir selber wollen zeigen 
Daß ich nur dörffte schweigen.

(Tritt ab)

ORSANES
Mich Unglückseligen! Ihr Himmel große Götter 
Ist es ein Traum? Ich werde schier zum Stein.
Mich sticht der Dorn den ich gesäet 
Der faule Dampff den ich erhöhet 
Durch stoltzen Wind bewegt 
Verändert in ein Donner-Wetter 
Das mich zu Boden schlägt.

Arie 

Werthes Glück, verlaß mich nicht!
Da die schweren Trübsals-Wellen
Stürmen schwellen 
Daß mein Hoffnungs-Schiff schier bricht;
Kan ich ihre Macht nur schneiden 
Werd ich noch kein Schiffbruch leiden.
Werthes Glück verlaß mich nicht!

Siebender Aufftritt. 

(Königlich Zimmer. Atis nachmahls Elmira, Trigesta)

Arie 

ATIS 
(schreibet an einem Tische)
Sol des Goldes Glantz recht glimmen 
Sol der Harffen Thon recht stimmen 
Schont die Hand der Schläge nicht 
So wil ich mit scharffen Briefen
Noch Elmiren Treue prüfen 
Eh sie vom Geheimenisse
Nachricht wisse 
Daß der stumme Atis spricht.
Sie komt; Printzeßin!

ELMIRA
Was? darffstu es noch wohl wagen 
Und kömmst zu mir?

ATIS
Printz Atis schickt mich her.

ELMIRA
Was ist dann sein Begehr.

ATIS
Diß Schreiben wird ihrs sagen.

(Atis reichet ihr einen Brieff den sie eröffnet und
lieset wie folget)

Elmira trage keine Scheu 
Erminen, als den Printzen selbst zu lieben 
Und wisse daß es so gefällig sey 
Dem der ihr dieses hat geschrieben. Atis.

ELMIRA
Was les' ich träum ich nicht? des Printzen Hand
Ist mir nur gar zu wohl bekandt... 

(Sie zerreist den Brieff) 

Du unverschämter Both' ich rathe dir 
Bring solche Brieffe mir nicht mehr.

ATIS
Giebt sie dann Atis kein Gehör?

ELMIRA
Daß ich solt einen Bauren lieben?

ATIS
Es ist sein Will.

ELMIRA
Du hast ihn dazu angetrieben.

ATIS
Daß er es selber sucht ist ihr das nicht genug?

ELMIRA
Scher weg du bist ein Narr und Atis ist nicht klug.

(Atis tritt ab)

Arie 

Liebt mich Atis, kan es seyn?
Nein ach Nein!
Er fühlt nicht mehr Amors Wunden 
Seine Treu ist gantz verschwunden 
Es ist lauter Heuchel-Schein.
Liebt mich Atis, kan es seyn?
Nein ach Nein!

Achter Aufftritt 

(Trigesta, folgends Elcius mit seinem Krahm)

Arie 

Zarte Jungfern diß allein
Last euch gnug zum Beyspiel seyn 
Daß dem Lieben der Gesellen
Ist kein Glaube zuzustellen. 
Mancher sitzt und schwätzt euch für 
Wie von Lieb' er sterbe schier 
Glaubt doch nicht den Narren-Possen 
Sein Gehirn ist nur geschossen. 
Wer am meisten flucht und schwürt 
Ist am wenigsten gerührt 
Es sind lauter falsche Lügen 
Euch nur in den Schlaff zu wiegen.

ELCIUS
Hier wenjy nich dat neye Lied 
Van der olden Courante Margret.
Oublis, oublis. 

TRIGESTA
Was für ein starcker Bengel
Kömmt hier und ruffet Lieder aus?

ELCIUS
Du alte Pulver-Flasche 
Mach mir den Kopff nicht krauß 
Sonst kriegstu was auf deine lose Wasche.

TRIGESTA
Du kahler Galgen Schwengel 
Heistu mich alt und siehest nicht 
Wie diß Jungfräulich Angesicht
Noch überall mit Schönheit ist geschmückt?

ELCIUS
Auwe! Ich werd' in Lieb entzückt!
Ich muß das schöne Bild doch recht bespeculiren. 

(Setzt einen Brill auf)

Sieh da! Trigesta, find ich dich?

TRIGESTA
Und woher kennstu mich?

ELCIUS
Solt' Elcius dich nicht mehr kennen?

TRIGESTA
Was hör' ich nennen!
Mein Elcius! Ich glaube daß ers ist
Du Stock-Narr der du bist 
Muß dich der Hencker dann in solche Kleider führen!
Was sol es doch bedeuten?

ELCIUS
Ich schäme mich fast vor den Leuten 
Mein Unglück zu erzehlen 
Und würd' es dich und mich nur qvälen.
Gnug daß du siehst wie ich ein Kauffmann bin.
Komm her und thu' den Beutel auff 
Such aus ich gebe guten Kauff.

TRIGESTA
Was hastu denn? Elcius gar schöne Sachen;
Hier hab' ich Schminck ein Alte jung zu machen.

Arie 

Schminck ein Kleinod dieser Zeit 
Müste manche dein entbehren 
Würde sie mit heissen Zähren
Klagen ihre Heßlichkeit 
Die jetzund für trefflich schön
Wird von jedem angesehn.

ELCIUS
Hie hab' ich Schnupff-Toback da kauff von ein 
Wo du wilt nach der Mode seyn.
Schnupff-Toback gilt jetzo Geld 
Da der Wurm ist eingerissen 
Daß die Leute schnauben müssen 
Weil mans für die Mode hält;
Con Licenza sagt der Geck 
Und schnaubt einen trucknen Dreck.

TRIGESTA
Die Wahr magstu für dich gebrauchen 
Zum Schnauben oder Schmauchen.
Was ist dann diß?

ELCIUS
Das sind Acteons Waffen 
Die mir den meisten Vortheil schaffen.
Hastu dann noch nicht gehört 
Wie galant in diesen Tagen
Groß' und Kleine Hörner tragen?
Dieser Krahm ist Ehren-werth;
Hörner sind courante Wahr 
Ich verkauffe tausend Paar.
Kauffstu nicht schöne neue Lieder?

TRIGESTA
Die Zeit ist uns dazu benommen 
Ein andermahl besuch mich wieder 
Ich höre Leute kommen.

(Treten ab)

Ballet von Schorsteinfegern 
und Scheerenschleiffern 

Neunter Aufftritt 

(Clerida, Elmira)

Arie 

CLERIDA, ELMIRA
Nein nun wil ich nicht mehr lieben.
Amor hat mit meinem Schmertzen
Sein so saur gesaltznes Schertzen
Nunmehr lang genug getrieben.

ELMIRA
Nein nun wil ich nicht mehr lieben!

CLERIDA
Will sie noch über Amor klagen 
Der sie im Lieben höchst beglückt?

ELMIRA
Ach hör ich muß dir sagen 
In welchen Labyrinth er mich bestrickt...
Doch Atis kömmt du wirst so gütig seyn 
Und lassen mich mit ihm allein.

Zehender Aufftritt 

(Elmira, Atis in Fürstlicher Kleidung)

ELMIRA
Printz weistu daß Ermin mit mir vom Lieben spricht?

(Atis lachet)

Du lachest noch und zürnest drüber nicht?

(Atis wincket Nein)

Kanstu daß er mich liebt vertragen?

(Atis wincket Ja)

Wird dann die Eifersucht dich nicht deswegen plagen?

(Atis wincket Nein)

Ja du wilt selbst ich sol ihn wieder lieben?

(Atis wincket Ja)

Verflucht sey Amor dann 
Der dich Undanckbaren zu lieben
So hefftig mich hat angetrieben.

ATIS
Ich bin noch stumm wo ich hie länger schweigen kan.
Printzeßin werthstes Kind.

ELMIRA
O wehe!
Was ist es das ich sehe?
Hastu des Printzen Kleider angezogen 
Und meynst ich werde leicht dadurch betrogen?

ATIS
Ich bin Printz Atis selbst.

ELMIRA
Schweig Atis redet nicht.

ATIS
Der Himmel hat den stummen Mund entschlossen.

ELMIRA
Das sind nur Fabeln Possen.

ATIS
Nein mein' Elmir,
Es ist die Warheit glaube mir 
Ich bin der Printz.

ELMIRA
Du bist ein Bösewicht.

ATIS
Ich hatte mich verstellt in schlechte Bauren-Tracht
Dadurch bistu in diesem Wahn gebracht.

ELMIRA
Es sind doch lauter Lügen 
Der Printz hat mit dir diese List erdacht 
Und sucht ihr beyde nur mich zu betriegen.

(Tritt ab)

Arie 

ATIS
Dieses Schmähen das ich leide 
Dieser Zorn der auff mich fällt
Ist die höchste Ehr' und Freude 
So ich suche in der Welt.
Endlich wird doch dieses Höhnen
Meine treue Liebe kröhnen.

Eilffter Aufftritt 

(Orsanes, Atis)

ORSANES
Ermin, hör!

ATIS
Was Ermin, du solt mich Atis heissen
Ich bin der Printz; wo du mich wirst verrathen
Entdeckstu selbst auch deine Missethaten.

ORSANES
So meynstu diese Kron also zu dir zu reißen?
Sag Baur!

ATIS
Sol ich sie dir vielleichte lassen?
Sag Narr!

ORSANES
Ich werde kundbar machen 
Daß du den Printzen hast ermordt.

ATIS
Du leugst ich werde dessen lachen.

ORSANES
Verfluchter Baur du solt von meiner Faust erblassen.

(Sie zücken beyde ihr Gewehr. Atis rufft worauff
Halimacus mit vielem Gefolge eintritt) 

ATIS
Holla!

ORSANES
Ihr Himmel ach!

HALIMACUS
Wer rufft an diesem Ort?
Orsanes?

(Atis wincket ja und daß er es ihm befohlen) 
Ich verstehe;

Was ist sein Will?

ORSANES
(Für sich)
Ihr Götter ich vergehe 
Die Angst schliest meinen Mund.

(Atis zeiget an Halimacus, daß er ins Persische
Lager hinaus gehen und von ihnen allen 
vergesellschafftet seyn wolle)

HALIMACUS
Printz Atis thut mir kund 
Daß er sich in des Feindes Lager wil erheben 
Und wir ihm sollen das Geleite geben.

(Atis grüsset Orsanes mit freundlichen Gebärden
der darüber bestürtzt sich gar demüthig neiget)

ORSANES
Mein Herr ich neige mich in Unterthänigkeit.

(Für sich) 

Der lose Baur.

HALIMACUS
(Für sich)
O Schelm dein Fall ist nicht mehr weit.

(Treten ab)

ORSANES
Mich Unglückseligen! ich seh' es und muß schweigen 
Wie dieser Baur wil unsern Thron ersteigen.

Arie 

Gerechtes Gerichte
Der mächtigsten Götter
Du machest zu nichte
Die Majestäts-Spötter 
Du führest die Wache 
Und übest die Rache 
Daß welche sich wider die Obrigkeit sperren 
Durch eignes Verschulden 
Zuletzte noch Bauren zu Obern und Herren 
Selbst müssen erdulden.

Zwölffter Aufftritt 

(Ein von Cirus Leib-Wache umschlossener Platz in
dessen Mitte ein grosses Feuer Croesus zu verbrennen 
angezündet wird. Croesus entkleidet wird zum Feuer 
geführet von Persischen Soldaten begleitet unter 
grossen Zulauff vielen Volckes)

Arie 

CROESUS
Götter übt Barmhertzigkeit!
Kan ich diesen Tod nicht meiden 
Muß ich diese Straffe leiden 
Ach! so lindert nur mein Leid 
Und beraubet mich der Sinnen 
Eh die Schmertzen noch beginnen.

Dreyzehender Aufftritt 

(Cirus, der sich auff einem dazu auffgerichteten Thron 
setzet sein Staats- und Kriegs-Bediente Soldaten und 
große Menge Volckes; Croesus, nachmahls Eliates, 
Olisius, Halimacus, Atis, Elmira, Clerida, Trigesta, 
Orsanes, Solon, und Lidische Soldaten)

CIRUS
Fort führt ihn auff den Scheiter-Hauffen.
Nun Croesus, gute Nacht!

CROESUS.
Tyrann mißbrauch nur deiner Macht 
Du wirst des Himmels-Rache nicht entlauffen.

CIRUS
Du leidest nur verdienten Lohn 
Es sind die Götter selbst die dich dazu verdammen.

CROESUS.
Du Unmensch auch mein Tod 
sol in den heißen Flammen
Noch herrlich leuchten dir zum Hohn.

(Es steigen schwartze Wolcken auf die plötzlich mit
Blitz und Donner in einen starcken Platz-Regen
ausbrechen nacher das Feuer verlöschet)

CIRUS
Was für ein Ungestüm wil meinen Thron bewegen?
Ihr Götter welch ein Knall- und Wetter-voller Regen!

HAUPTMANN
Die Sonne scheuet sich zu dieser That zu scheinen;
Der Himmel selbst wil Croesus Tod beweinen.

CIRUS
Umsonst macht neues Feuer.
Der knüsternden Flammen erneuertes Krachen
Sol freudig das Weinen des Himmels verlachen.

(Das Feuer wird wieder angezündet; Olisius,
Halimacus, Atis, Elmira, Clerida, Trigesta und
Orsanes gelangen an durch unterschiedliche Wege)

ELIATES
Was hör' ich?

HALIMACUS
Ach was kömmt mir zu Gesicht!

ELIATES, HALIMACUS, OLISIUS
Sol Croesus in dem Feuer sterben?

HALIMACUS, ELMIRA
Ach Himmel!

OLISIUS, CLERIDA
Ach Geschick!

ATIS, ELMIRA
Ihr Götter!

ALLE
Wir verderben.

OLISIUS
Hält Cirus so sein Wort?

CIRUS
Thu ich es nicht?
Ich laß' euch allen euren König sehen.

OLISIUS
Betrug pflegt Königen gar übel anzustehen.

ELIATES
Wir wollen läst er Croesus leben 
Die Stadt das Reich und alle Schätz ihm geben.

CIRUS
Der Schatz die Stadt das Reich 
ist morgen mein Begehren
Und heute solt ihr sehn was euch ist zugesagt.

HALIMACUS
Tyrann so wollen wir uns noch auffs beste wehren.
Führt alle Schaaren an; das äußerste gewagt 
Last uns für Croesus noch zuletzt wie Löwen kämpffen 
Und diese Gluth mit unserm Blute dämpffen.

(Tritt nebenst Eliates ab das Heer anzuführen)

OLISIUS
Kan dich mein Tod versühnen 
Wil ich dir gerne damit dienen.

ELMIRA, CLERIDA
Wir wollen unsern Leib für Croesus willig geben.

OLISIUS, ELMIRA, CLERIDA
Wirff uns zusammen
In diese Flammen 
Und lasse Croesus leben.

CIRUS
Ein Opffer fordert nur mein Rachbegierger Muth 
Und tauget nichts dazu als Königliches Blut.
Macht fort!

ATIS
So lebe Croesus dann 
Wo Königliches Blut ihn retten kan.
Ich bin sein Sohn nimm mich an seine statt.

OLISIUS
Wie! Atis spricht?

ELMIRA
Es ist Ermin. 

OLISIUS, CLERIDA
O Rühmens-werthe That!

ORSANES
Es ist ein frembder Baur er leugt;
Weil er nur an Gestalt Printz Atis gleicht 
Meynt er ein jeder seh' ihn vor den Printzen an 
Da Atis doch nich reden kan.

CIRUS
Ich weiß daß Atis stumm; 
du kanst der Printz nicht seyn.

ATIS
(zu Orsanes)
Verräther möcht' ich dir das Leben rauben.

CIRUS
Führt den Unsinnigen hinein.

ATIS
Ich bin der Printz wo du es nicht wilt glauben 
Soltu es jetzt an meiner Lieb erkennen 
Wann ich mit meinem Vater werde brennen.

(Atis wil sich ins Feuer stürtzen)

CIRUS
Man halt' ihn fest.

ATIS
Ach lasset mich.
Mein Vater!

CROESUS.
Liebstes Kind wie kanstu sprechen?

ATIS
Ja Vater Ja; Gott selbst erbarmet sich 
Er hat geheilt des Munds Gebrechen 
Und wil jetzund die Stimme mir verleihen 
Um Hülff' in dieser Noth mit dir zu schreyen.

CROESUS.
Ach welcher Trost! nun wil ich gerne sterben.

ATIS
Ich mit; Tyrann laß mich die Gnad erwerben 
Mit meinem Vater in den Tod zu gehn.

CROESUS.
Nein lebe trautster Sohn.

(Atis wil sich mit Gewalt loß reissen)

ATIS
Ihr Hunde! wolt ihr mein Begehren
Zu sterben mir mit Macht verwehren?

ORSANES
Mein Hertze zweifelt schon.

ELMIRA
Es scheinet Ernst; Er ist zu keck.

OLISIUS, CLERIDA
Ich solche Treu bey Bauren je gesehn?

CIRUS
Führt diesen tollen Menschen weg.

(Die Soldaten entfernen Atis)

ATIS
Blutdürftiger Barbar verfluchtes Ungeheuer 
Warum sol nicht der Sohn in diesem Feuer
Das Leben mit dem Vater lassen?

CROESUS.
Leb liebster Atis, leb Gott wird dich noch erheben.

ATIS
Nein Vater nein ich wil nach dir nicht leben.

(Atis wird weggerissen; Solon kommt)

ORSANES
(Für sich)
Ich kan den Handel nicht mehr fassen. 

(Das Feuer ist völlig wieder angebrandt)

Arie 

CROESUS.
Solon, weiser Solon, ach!
Jetzt denck' ich den Worten nach 
Die ich jüngst von dir vernommen;
Daß des Reichthums stoltze Pracht
Keinen Menschen glücklich macht
Eh sein Ende ist gekommen.
Solon, weiser Solon, ach!
Jetzt denck' ich den Worten nach.

CIRUS
Welch eine Gottheit rufft er an?

SOLON.
Es ist kein Gott; Ich bin der Mann;
Es fällt jetzund bey was ich ihm eins gesaget 
Da er mich ob er nicht glückselig sey befraget.

CIRUS
Was war das?

SOLON.
Daß das Rad des Glückes stetig drehet 
Daß das Verhängnüs Cron und Thron verschmähet 
Und daß wir Sterblichen unmöglich können
Und vor dem Tode glücklich nennen.
Es schertzt mit unserm Stoltz der grosse Jupiter,
Wer heut' im Throne sitzt und heisst Großmächtigst er
Kan eh noch morgen kömmt mit 
Schand und Spottzur Erden
Und in die äusserste Gefahr gestürtzet werden.

(Cirus sitzet eine Weile in tieffen Gedancken)

CIRUS
Mein Hertze wird gerührt. Fort machet Croesus loß;

(Croesus wird von dem Scheiterhauffen loß gemacht) 

Sitz' ich gleich jetzt dem Glück' im Schooß' 
In grosser Macht und höchsten Ehren 
Muß Solons Rede mich und Croesus Beyspiel lehren 
Daß auch ich wie er fallen kan.
Legt ihm den Purpur wieder an.

(Croesus wird in ein Gezelt geführet)

OLISIUS
O Edler Muth!

ELMIRA
O Helden That!

OLISIUS, ELMIRA, CLERIDA
Womit für einen
Er tausend angefesselt hat.

CHOR
Von innen.
Frisch auff! auff ihr Getreuen 
Setzt an den König zu befreyen

(Eliates, Halimacus, und viele Lidier brechen den
Degen in der Faust durch Cirus Leibwache ihren
König vom Feuer zu erretten)

CIRUS
Was will das Volck was sol der Lärm bedeuten

HALIMACUS, ELMIRA
Wo ist der König wo ist Croesus hingekommen?

OLISIUS, ELMIRA, CLERIDA
Ach haltet ein er ist dem Tode schon entnommen!

HALIMACUS, ELMIRA
Wo ist er dann? man sag es uns bey zeiten.

HAUPTMANN
Gedult man warte nur ein wenig.
Da seht ihr euern König.

(Croesus kömmt in Königlicher Kleidung)

ELMIRA
Ach unverhoffte Freud'.

HALIMACUS
O Hertzens-Lust!

(Cirus stehet auf und umarmet Croesus)

CIRUS
Mein Freund ich drücke dich an meine Brust.
Den unbedachten Zorn mustu nicht übel deuten;
Mich hat dein Fall und Solons Rath gerührt 
Weil der Gott der dich strafft auch über mich regiert.

CROESUS.
Großmächtiger Monarch ich üb' Erkäntlichkeit 
So lang der Himmel mir den Lebens-Geist verleiht.

CIRUS
Komm Croesus, setz dich mir zur Seiten.

(Croesus setzet sich bey Cirus auff den Thron)

CIRUS
So leben wir hinfort in Fried' und Freundschafft wieder.

CHOR DER LIDIEN
Gantz Lidien legt sich zu Cirus Füssen nieder.

(Alle Lidier neigen sich zur Erden. Atis kniet 
vor dem Thron)

ATIS
Schau Cirus, schau auff mich für meines Vaters Leben 
Das du ihm hast geschenckt wil ich dir meines geben.

CIRUS
Ist diß dein Sohn?

CROESUS.
Ja Herr.

ORSANES
Ihr beyde seyd betrogen 
Es ist ein Bauren-Kind in Phrygien erzogen;
Der Printz ist stumm.

HALIMACUS
Du irrest dich Orsan.
Es ist der Printz: Ich sah' es selber an 
Wie ihm die Furcht und seiner Liebe Trieb 
Da jenes Persers Schwerdt dem König einen Hieb 
Wovon er wohl besorglich sterben müssen 
Zu geben war gezückt der Zungen Band zerrissen;
Halt rieff er tödt ihn nicht; wodurch der Hieb gestöret.

CROESUS, HAUPTMANN
Ich hab' es selbst gehöret.

ELMIRA
Ach welche Freud.

OLISIUS, ELMIRA, CLERIDA
O Glück!

ORSANES
Orsan du gehst zu Grunde!

ATIS
Orsan, in dieser Stunde
Wünschstu vielleicht ich könte noch nicht sprechen?

ORSANES
Ich bitte Gnade.

ATIS
Dein Verbrechen
Weiß ich und nur Halimacus allein.
Ich schweig' und er sol auch verschwiegen seyn 
Sey ohne Furcht und diene treu nach diesem.

(Orsan fällt auf die Knie)

ORSANES
Die Gnade so du mir erwiesen 
Sol mich mein Printz so fest verbinden 
Daß du an Treue nicht wirft meines gleichen finden.

ELMIRA
Mein Atis, warum doch nahm er das Bauren-Kleid?

ATIS
Mein Kind es war zu meiner Sicherheit.

(Gibt ihr die Hand)

Herr Vater unsre beyde Hertzen
Sind längst entbrandt durch treue Liebes-Kertzen;
Verstattet er daß wir in Lieb' und Treu zu leben 
Uns jetzt die Hände geben?

CROESUS.
Gar gerne trautster Sohn.

ATIS
Was sagt Elmira.

ELMIRA
Ja!

ATIS
Und sie holdselige Clerida.
Wil sie an Eliat nicht auch ingleichen
Die Hand zu fester Treue reichen?

CLERIDA
Ich wil nicht länger widerstreben.

(Gibt Eliaten die Hand)

CIRUS
Der Himmel lasse euch in stetem Glücke leben!
Ich lasse Croesus, dir dein Reich mit allen Schätzen.

CROESUS UND CHOR DER LIDIER.
Wir wollen diese Gunst mit steter Treu' ersetzen.

(Die Könige steigen vom Thron. Elmira und Aria.
Clerida und Eliates umarmen sich)

Arie 

ELMIRA
Glückliche Stunden erfreulicher Tag-

ATIS
- da ich mich mit dir vereinigen mag!

ELIATES
Trauriges Weinen und Schmertzen

CLERIDA
Kehrt sich in Lachen und Schertzen.

HALIMACUS, ORSANES, OLISIUS
Lidien spühret in Leiden
Und Freuden 
Was das Verhängnüs des Himmels vermag!
Glückliche Stunden erfreulicher Tag.

(Tantz von Damen und Cavalliere)

ALLE
Glückliche Stunden erfreulicher Tag.



 ACTO TERCERO 


Escena Primera 

(Antesala del príncipe Atis)

Aria 

ORSANES
(seguido por Eliates, con personas de la corte)
La llama se eleva hacia el cielo 
y me enseña que debo alzarme 
y ambicionar 
lo que está sobre mí.
Hacia el mar corre el pequeño arroyo,
y sus remolinos dicen: 
sigue mi ejemplo, debes aspirar alcanzar 
lo más grande, despreciando lo pequeño.

(Llega Eliates con un gran séquito) 

ELIATES
¿Encuentro a Orsanes en la antesala de Atis,
cuando apenas comienza el día?

ORSANES
¡Deseo que la luz del nuevo día,
te traiga nueva energía!

ELIATES
Al cielo agradezco,
la bendición que me otorga,
concediéndome el placer
de verte sano.

ORSANES
¿Tienes tanto deseo de ver un cuadro mudo?

ELIATES
¿No nos alegra acaso la luz del nuevo día,
aunque la aurora y el sol no puedan hablar?
Un servidor leal es feliz
sólo con poder ver a su señor.

ORSANES
(Para sí)
¡Ah, si pudiera saber qué ha pasado esta noche!

ELIATES
Ya viene, he escuchado un ruido.

ORSANES
(Para sí)
Vendrá el campesino, en lugar del príncipe.

(Se abren las puertas del aposento del príncipe)

Escena Segunda 

(Atis en lujosa vestimenta. Halímacus, Eliates,
Orsanes y miembros de la corte)

ELIATES
¡Acá llega el príncipe!

ORSANES
(Para sí)
Es el campesino a quien he elevado.

HALÍMACUS
¡Viva Atis!

TODOS
¡Viva!

(Atis se muestra amable con todos)

Aria 

HALÍMACUS
Porque el cielo así lo ha querido,
podemos soportar mejor 
los pesares de la desgracia, 
al dejarnos a éste héroe,
causa de nuestra alegría.
¡Viva Atis!

TODOS
¡Viva Atis!

ORSANES
Me duele la desdicha del rey,
puesto que el furibundo cielo
lo ha abandonado.

(Atis, haciendo gestos cómicos, le vuelve la 
espalda) 

ORSANES
(Para sí)
Qué estúpido es este campesino...

(Atis continua gesticulando)

HALÍMACUS
¡Él nos pide que compartamos su dolor!
Que unamos nuestras fuerzas y tesoros
para liberar a su padre.

ORSANES
(Para sí)
Todos estos viejos tontos me dan risa.

ELIATES
¡Daremos por él los bienes y la sangre!

(Atis hace gestos de agradecimiento) 

HALÍMACUS
Él nos agradece nuestra lealtad,
que nos será recompensada ampliamente.

ORSANES
(Para sí)
Que bien actúa el joven campesino.

HALÍMACUS
¡Entonces, manos a la obra!
No hemos comprometido
a ayudar a nuestro monarca
¡Adelante!

(Se retiran todos menos Orsanes y Atis) 

ORSANES
Ermin, ¿como marchó la cosa?

ATIS
Todo salió bien,
tal cual lo habíamos planeado.
El príncipe Atis fue asfixiado durante el sueño,
y el salvaje mar 
se lleva ya su cadáver.

ORSANES
¡Oh, amigo, deja que te tome en mis brazos!

ATIS
No con tanta confianza.

ORSANES
¿Qué?

ATIS
Un príncipe no frecuenta
a servidores que le son desleales.

ORSANES
¿Qué?... ¿Te has vuelto loco?

ATIS
¡Oh!... ¡Me había olvidado
que sólo soy un campesino!

ORSANES
¡No vuelvas a olvidar quién eres!
Además, debes ser precavido, las paredes oyen.
Ahí viene Elmira, permanece mudo.

ATIS
(Para sí)
¡Alégrate alma mía!

Escena Tercera 

(Elmira, Atis, Orsanes) 

ELMIRA
¡El cielo sea bendecido,
por haberte librado, ángel querido,
del peligro de la muerte!

(Atis hace gestos amables) 

ORSANES
(Para sí)
¡Qué atrevido es el campesino!

Aria 

ELMIRA
¿Aún sientes arder las llamas del amor
en tu corazón, honorable príncipe?
¿Y sigue igual 
la fidelidad que 
un día le juraste 
a tu amada Elmira? 

(Atis responde con gestos afirmativos) 

ORSANES
(Para sí)
¡Ah, qué linda conquista!

(Atis hace gestos despectivos a Orsanes)

ORSANES
(Para sí)
¡Vaya un tonto orgulloso!

ELMIRA
¿Te has mantenido firme?
¿El amor te hace feliz?
Te aseguro que también Elmira, 
a pesar de las dificultades,
encuentra gran felicidad 
en su amor.

(Atis demuestra estar enamorado) 

ORSANES
Bella niña, te equivocas. 

(Atis mira a Orsanes con ironía) 

ORSANES
(Para sí)
¿Se esfumó tu humor campesino?

ELMIRA
Orsanes, tú no eres capaz de percibir 
lo bien que se entienden nuestros corazones.
¿No es verdad, mi príncipe? 

(Atis niega) 

El demuestra que tengo razón.

ORSANES
(Para sí)
¡Ah, si supiera que es un rudo campesino!

(Atis se quita un anillo de la mano y se lo
entrega a Elmira) 

ELMIRA
¿Me entregas esta preciosa piedra 
y debe ser su dureza símbolo
de tu firme fidelidad a mí ? 

(Atis afirma)

ORSANES
(Para sí)
El campesino es osado.

ELMIRA
Te agradezco, y te aseguro que fiel 
eternamente te seré. 

(Se retira) 

ORSANES
¿Has olvidado quien eres,
entregando un regalo a la princesa
y demostrando que la amas?
¿Eres tan descarado?

ATIS
¡Soy tu príncipe, y por lo tanto calla!

ORSANES
Porque tú lo digas,
¿yo debo callar?

ATIS
Seguiré a Elmira.

ORSANES
¿A dónde?

ATIS
No te corresponde saberlo.

(Se retira) 

ORSANES
¡Ah, qué tonto Orsanes!
¿Cómo has podido confiarle
en ese artero el timón?
¡Has construido tu propia trampa!
¿Qué harás ahora?

Escena Cuarta 

(Halímacus, Olisius, Eliates, Orsanes, Elcius) 

ELIATES
¿Qué nuevas traéis del enemigo?

OLISIUS
Nada más que escarnio, furia y burla.
Para salvar al rey le hemos ofrecido
la mitad del tesoro.
Pero Ciro no quiere saber nada 
de nuestro ofrecimiento, pues, 
según su opinión, le corresponde el tesoro entero.
¡Exige que le entreguemos todo el reino!
Hoy y mañana respetará un armisticio.
Podremos ir a ver a Creso sin peligro,
pero si mañana no abrimos las puertas de Sardes,
no tendremos esperanza de compasión.
Confía en su poder, pero muchas veces 
los más altos, caen hasta lo más profundo.

HALÍMACUS, OLISIUS
¡Que el cielo lo permita!

Aria 

ELIATES
¡Llamad a todo el que pueda empuñar un arma!
Buscaremos nuestra salvación en la acción,
¡Demostremos la lealtad 
de nuestros corazones!

HALÍMACUS, OLISIUS, ORSANES
¡Demostremos la lealtad 
de nuestros corazones!

(Se retiran)

Escena Quinta 

Aria 

ATIS 
(vestido de campesino)
Elmira, ¿dónde estás?
¡Eres la paz de mi alma!
Debes saber que 
la boca muda de Atis,
la que sólo con besos
te habló,
ha sido liberada de sus cadenas.
¡Oh ven, escúchame!
Elmira, ¿dónde estás? 

(Elmira entra) 

ATIS
Estás aquí... ¡Princesa!

ELMIRA
¡Vida mía!

ATIS
¿Cómo?

ELMIRA
¡Oh!... Me ha engañada mi boca.
Es a Atis a quien quise darle tal respuesta.

ATIS
¿Y por qué no a mí?

ELMIRA
Porque no corresponde.

ATIS
¿Cual sería el impedimento?

ELMIRA
Mi sangre real y mi honorabilidad
no aceptan el amor de un campesino.

ATIS
Pero también soy un ser humano.

ELMIRA
Pero hijo de campesinos.

ATIS
¿Y qué tienen que ver los padres?
¿No vienen todas las almas del cielo?

ELMIRA
Sí, pero hay diferencias.

ATIS
Quien me hizo tan parecido al príncipe,
quizás también me hizo digno
de sentir las mismas emociones.

ELMIRA
No puedes elevarte a mi clase.

ATIS
El amor hace igualar lo desigual. 

ELMIRA
Calla, 
o mi protección se tornará en ira.

ATIS
La ira, sólo agrandará mi amor. 

ELMIRA
Me quejaré a Atis.

ATIS
Yo nada le diría,
él desea que me ames.

ELMIRA
¡Calla, estas loco!

(Sale)

Aria 

ATIS
Me divierte esta travesura,
y su ira es mi placer.
Lo que a Elmira molesta,
a Atis reconforta,
pues él sabe de qué manera 
podrá obtener el perdón de Elmira.
Me divierte esta travesura,
y su ira es mi placer.

Escena Sexta 

(Orsanes, Atis) 

ORSANES
¡Desalmado!... ¡Al fin te encuentro!
Te has puesto otra vez el traje de campesino,
y no sabes el peligro que corremos
si se descubre la verdad.

ATIS
Yo nada temo.

ORSANES
¿Por qué lo has hecho?

ORSANES
Para hablar con Elmira.

ORSANES
¡Qué! ¿Por Elmira?
¿Hablar de qué?

ATIS
De amor.

ORSANES
¿Tú?

ATIS
Yo, sí.

ORSANES
Yo la amo, tú lo sabes.

ATIS
¡Qué emoción!

ORSANES
¡No tan altivo, campesino!

ATIS
¿Campesino?
¡Soy el príncipe!

ORSANES
¿Cómo, quieres bromear?

ATIS
En absoluto, te lo digo con la mano en el corazón. 

ORSANES
Piensa en el crimen que has cometido...
No te conviene provocarme.

ATIS
No es mi intención despertar tu ira.
Sólo yo soy el príncipe de Lidia.
Tú mismo me has hecho comprender
que para ser respetado,
no puedo seguir mudo.

(Se retira) 

ORSANES
¡Desgraciado de mí! ¡Cielos, poderosos dioses!
¿Es un sueño?... ¡Estoy petrificado!
Me hiere la espina que yo mismo sembré.
Siento el maloliente viento
que con mi orgullo formé,
convertido en tormenta de truenos
y que me arrastran por el suelo.

Aria 

¡Valiosa suerte, no me abandones!
Las potentes olas de la tristeza
me acosan con su fuerza,
golpeando el barco de mi esperanza.
¡No logro luchar contra su poder!
¡No quiero que se hunda mi barco!
¡Valiosa suerte, no me abandones!

Escena Séptima 

(Aposento real) 

Aria 

ATIS
(escribiendo sobre una mesa)
Que el brillo del oro resplandezca,
que la música del arpa resuene más bella,
que no se proteja a la mano del castigo.
Quiero con una expresiva carta
poner a prueba la fidelidad de Elmira,
antes de que del secreto
tome conocimiento
y sepa que Atis habla.
¡Ahí viene la princesa!

ELMIRA
¿Cómo? 
¿Te atreves a venir a mis aposentos?

ATIS
El príncipe Atis me envía.

ELMIRA
¡Dime qué es lo que desea!

ATIS
Esta carta te lo dirá.

(Atis le entrega la carta. Ella la abre impaciente 
y lee) 

Elmira, no tengas reparos en amar 
a quien es igual al príncipe.
Debes saber que así lo desea
quien esto ha escrito, Atis.

ELMIRA
¿Qué leo? ¿No estoy soñando? 
La letra del príncipe me es bien conocida...

(rompe la carta) 

¡Insolente mensajero, te aconsejo
que nunca más me traigas una carta así!

ATIS
¿No haces caso de lo que Atis desea?

ELMIRA
¿Que ame a un campesino?

ATIS
Es su deseo.

ELMIRA
Tú has influido sobre él.

ATIS
Que sea él quien lo desea, ¿no te basta?

ELMIRA
¡Vete, estás loco!... Y Atis no es un sabio. 

(Atis se marcha)

Aria 

Si Atis me ama, ¿cómo puede pedirme esto?
¡No, ah no!
No puede sentir las heridas del amor,
¿Acaso ha desaparecido su fidelidad por mí?
¡Su amor era fingido?
Si Atis me ama, ¿cómo puede pedirme esto?
¡No, ah no!

Escena Octava 

(Trigesta, seguida de Elcius con sus artefactos)

Aria 

Frágil virgen, solo a ti
quiero tener como ejemplo,
pues en el amor de los jóvenes,
no se puede confiar.
Algunos dicen
que de amor se mueren.
No vale la pena creerles,
no tienen nada en la mente.
Al que más reniega y jura,
es a quien menos se debe creer.
Sólo son falsedades y mentiras,
para arrullar el sueño.

ELCIUS
Si no tuviera esa canción
de la vieja Margarita,
lo olvidaría, lo olvidaría.

TRIGESTA
¡Que tipo tan atrevido eres!
¿Cantar sus canciones aquí?

ELCIUS
Vieja furiosa,
no me rezongues,
o te daré una paliza.

TRIGESTA
Viejo calvo y flaco,
¿a mí me llamas vieja?
¿Acaso no ves que esta cara de señorita
está adornada de belleza?

ELCIUS
¡Oh, me derrito de amor!
Debo contemplar tu bella imagen.

(Se pone los lentes) 

Pero si eres Trigesta, ¡ya te he encontrado!

TRIGESTA
¿De dónde me conoces?

ELCIUS
¿Crees que Elcius no te conoce?

TRIGESTA
¿Qué oigo?... ¡Mi Elcius!... 
Sí, creo que eres tú. ¡Qué loco eres!
El mismo diablo te tiene que 
haber dado esta vestimenta.
¿Qué significa todo esto?

ELCIUS
Me avergüenza relatar mi desgracia
frente a la gente,
y sólo nos haría sufrir. 
Basta con que sepas que soy un comerciante.
¡Ven, abre la bolsa,
elige lo que quieras!

TRIGESTA
¿Que tienes?... ¡Elcius, qué lindas cosas!
¡Maquillaje para hacer parecer joven a una vieja!

Aria 

Maquillaje, la joya de nuestro tiempo,
quien deba renunciar a él,
lo lamentará por siempre
y llorará su fealdad.
La belleza es por
todos apreciada. 

ELCIUS
Acá tengo rapé...
¡Cómpralo, si quieres estar a la moda!
El rapé vale bastante caro
pues todos lo quieren aspirar.
¡Cómpralo, 
si quieres estar a la moda!
Todos se creen guapos,
y aspiran cualquier cosa.

TRIGESTA
Estas cosas las precisarás tú,
para aspirar o para lo que sea...
¿Qué es esto?

ELCIUS
Se llaman Armas de Acteón,
y son las que más ganancias me dan.
¿No has oído hablar aún
que en estos días
grandes y pequeños usan cuernos?
Esa mercadería es excelente,
los cuernos son una gran cosa,
vendo miles de pares.
¿No quieres comprar lindas canciones?

TRIGESTA
No tengo tiempo para esas cosas.
Ven a visitarme alguna que otra vez...
¡Oigo que viene gente!

(Salen)

Ballet de los deshollinadores 
y afiladores de tijeras. 

Escena Novena 

(Clérida, Elmira)

Aria 

CLÉRIDA, ELMIRA
No, ya no quiero amar más.
El amor con sus bromas,
ha jugado demasiado
con mi dolor. 

ELMIRA.
¡No, ya no quiero más amar!

CLÉRIDA
¿Ella se queja del amor,
que tan feliz la ha hecho?

ELMIRA
¡Oh, escucha lo que tengo que decirte!
¡En qué laberinto me he perdido!...
Pero Atis viene, te ruego que seas discreta
y me dejes sola con él.

Escena Décima 

(Elmira y Atis en vestimenta real) 

ELMIRA
Príncipe, ¿sabes que Ermin me habla de amor?

(Atis sonríe) 

¡Sonríes!... ¿No estás furioso? 

(Atis niega con gestos) 

¿Puedes soportar que él me ame? 

(Atis asiente) 

¿No te atormentan los celos?

(Atis niega) 

¿Tú deseas que yo también lo ame?

(Atis asiente) 

Entonces, ¡maldito sea el amor
que me ha impulsado a amar
a un desagradecido!

ATIS
Sólo soy mudo frente a quien me conviene... 
¡Princesa, amada niña!

ELMIRA
¡Oh, dioses!
¿Qué es lo que veo?
¿Te has puesto la vestimenta del príncipe,
y crees que de esa forma me engañarás?

ATIS
Soy el príncipe Atis.

ELMIRA
¡Calla, Atis no habla!

ATIS
El cielo ha abierto mi boca muda.

ELMIRA
¡Eso es un cuento, un engaño!

ATIS
No, Elmira mía,
es la verdad, créeme,
soy el príncipe.

ELMIRA
¡Eres un malvado!

ATIS
Me escondí tras de un pobre traje de campesino,
y eso te llevó a la duda.

ELMIRA
¡Son puras mentiras!
El príncipe ha tramado contigo esta historia,
ambos queréis engañarme.

(Sale)

Aria 

ATIS
Este rechazo que sufro,
esa ira que en mí recae,
es el mayor honor y la mayor alegría
que encuentro en el mundo.
Finalmente la travesura
mi fiel amor coronará.

Escena Undécima 

(Orsanes, Atis) 

ORSANES
Ermin, ¡escucha!

ATIS
No Ermin, debes llamarme Atis.
Soy el príncipe, donde intentes delatarme,
descubrirás tus propias faltas.

ORSANES
¿Crees que podrás apoderarte de la corona?
¡Di, campesino!

ATIS
¿Quieres que te la deje a ti?
¡Di, loco!

ORSANES
Haré publico
que has asesinado al príncipe.

ATIS
Mientes, me reiré de ti.

ORSANES
Maldito campesino, empalidecerás bajo mi puño.

(Ambos toman sus armas. Atis llama, y
entran Halímacus y su séquito) 

ATIS
¡Adelante!

ORSANES
¡Cielos, oh!

HALÍMACUS
¿Quién nos ha mandado llamar?
¿Orsanes?

(Atis indica que ha sido él) 

Comprendo,
¿qué desea el príncipe?

ORSANES
(Para sí)
¡Dioses, ayudadme,
el miedo cierra mi boca!

(Atis le hace signos a Halímacus para 
comunicarle que quiere ir al campamento 
persa y que todos deben acompañarlo) 

HALÍMACUS
El príncipe Atis me comunica
que quiere ir al campamento enemigo, 
y que debemos escoltarlo.

(Atis saluda con gestos atentos a Orsanes, quien 
se sorprende y se inclina devotamente) 

ORSANES
Mi señor, me inclino humildemente ante ti...

(En voz baja) 

¡campesino!

HALÍMACUS
(Para sí)
Bufón, tu caída ya no está lejos.

(Salen) 

ORSANES
¡Desgraciado de mí! Veo y debo callar,
mientras ese campesino quiere subir al trono.

Aria 

Justo designio 
de poderosos dioses
ha destrozado
a quien de la majestad se burló.
Los dioses 
se han vengado de quien 
contra la autoridad se rebeló.
Por mi culpa al campesino, 
en rey convertido,
deberé soportar.

Escena Decimosegunda 

(Descampado custodiado por la guardia de 
Ciro. En el centro, una pira dispuesta para 
la ejecución de Creso que, despojado de sus 
vestimentas, es llevado a la hoguera por 
soldados persas. El pueblo observa la escena)

Aria 

CRESO
¡Dioses, demostrad vuestra misericordia!
Si no logro esquivar la muerte,
sufriré una horrible penitencia.
¡Oh, aliviad mi pena y
despojadme de los sentidos
antes que llegue el dolor!

Escena Decimotercera 

(Ciro se sienta en un trono, lo rodean altos 
dignatarios de su corte, guerreros y el pueblo. 
Creso, luego Eliates, Olisius, Halímacus, Atis, 
Elmira, Clérida, Trigesta, Orsanes, Solón y 
soldados lidios)

CIRO
¡Llevadlo a la hoguera!
¡Buenas noches, Creso!

CRESO
¡Tirano, abusas de tu poder,
y no escaparás a la venganza del cielo!

CIRO
Sufres la pena que te mereces.
Los mismos dioses te han condenado.

CRESO
Eres injusto. 
Incluso las ardientes llamas
brillarán para burlarse de ti. 

(Aparecen nubes negras y de repente, 
relampaguea y truena. 
Una fuerte lluvia apaga el fuego) 

CIRO
¿Qué potencia quiere influir sobre mi trono?
¡Dioses, qué significa este tiempo, esta lluvia!

COMANDANTE
El sol se niega en este día a brillar.
Hasta el cielo llora la muerte de Creso.

CIRO
¡Encended el fuego nuevamente!
El alegre crepitar de las llamas
se burlará del llanto del cielo.

(El fuego es nuevamente encendido. Olisius,
Halímacus, Atis, Elmira, Clérida, Trigesta y
Orsanes, llegan por diferentes caminos) 

ELIATES
¿Qué oigo?

HALÍMACUS
¡Oh, que ven mis ojos!

ELIATES, HALÍMACUS, OLISIUS
¿Deberá Creso morir en el fuego?

HALÍMACUS, ELMIRA
¡Oh, cielo!

OLISIUS, CLÉRIDA
¡Oh, destino!

ATIS, ELMIRA
¡Dioses!

TODOS
¡Es nuestro fin!

OLISIUS
¿Cumple así Ciro con su palabra?

CIRO
¿No lo hago?
Permito que todos vean a su rey.

OLISIUS
El engaño no es digno de los reyes.

ELIATES
Si dejas vivir a Creso, te entregaremos la ciudad,
el reino, y todos nuestros tesoros.

CIRO
El tesoro, la ciudad y el reino, 
los tomaré mañana.
Hoy veréis, lo que os he prometido.

HALÍMACUS
Tirano, entonces nos defenderemos.
Juntaremos nuestro ejercito, arriesgaremos todo.
Por Creso lucharemos como leones hasta el fin,
apagaremos el fuego con nuestra sangre.

(Se aparta de Eliates para ir junto al ejército) 

OLISIUS
Si mi muerte puede reconciliarte,
con gusto te la ofreceré.

ELMIRA, CLÉRIDA
Con gusto ofreceremos nuestro cuerpo por Creso.

OLISIUS, ELMIRA, CLÉRIDA
Nos entregaremos juntos
a estas llamas,
si dejas vivir a Creso.

CIRO
Sólo un sacrificio ansia mi deseo de venganza, 
y exige sangre real.
¡Partid!

ATIS
¡Que Creso viva,
si solo sangre real puede salvarlo!
¡Soy su hijo, tomad la mía en lugar de la de él!

OLISIUS
¡Qué! ¿Atis habla?

ELMIRA
¡Es Ermin!

OLISIUS, CLÉRIDA
¡Oh, qué noble gesto!

ORSANES
Es un campesino extranjero,
que cree que porque se parece al príncipe Atis,
podrá hacer creer a todos que él es el príncipe.
Pero Atis no puede hablar.

CIRO
Yo sé que Atis es mudo. 
Tu no puedes ser el príncipe.

ATIS 
(dirigiéndose a Orsanes)
¡Traidor, quisiera privarte de la vida!

CIRO
¡Detened a ese loco!

ATIS
¡Soy el príncipe, aunque no lo quieras creer!
Mi amor te lo probará,
cuando arda junto a mi padre.

(Atis intenta arrojarse al fuego) 

CIRO
¡Sujetadlo!

ATIS
¡Dejadme!
¡Padre mío!

CRESO
Hijo querido, ¿puedes hablar?

ATIS
¡Sí, padre, sí! Los dioses se apiadaron de mí
y curaron el impedimento de mi boca.
Me han devuelto la voz para gritar 
y poder socorrerte en tu desdicha.

CRESO
¡Oh, qué consuelo! Ahora puedo morir feliz.

ATIS
¡Y yo contigo! Tirano, concédeme el favor
de ir a la muerte con mi padre.

CRESO
¡No, tú debes vivir hijo querido!

(Atis intenta liberarse con violencia) 

ATIS
¡Perros! 
¿Ni siquiera me concedéis el deseo de morir?

ORSANES
Mi corazón duda.

ELMIRA
Parece que dice la verdad... Es muy osado.

OLISIUS, CLÉRIDA
¿Se ha visto tanta lealtad en un campesino?

CIRO
¡Llevaos a es demente!

(Los soldados se llevan a Atis) 

ATIS
¡Bárbaro sediento de sangre! ¡Maldito monstruo!
¿Por qué no permites que el hijo 
deje la vida junto a su padre en el fuego?

CRESO
¡Vive, hijo, vive! ¡Los dioses te ayudarán!

ATIS
¡No, padre, no, no quiero vivir sin ti!

(Atis es llevado a la fuerza. Viene Solón) 

ORSANES
(Para sí)
No entiendo su forma de actuar.

(La hoguera arde nuevamente)

Aria 

CRESO
¡Solón, sabio Solón, oh!
Pienso en las palabras
que una vez me dijiste:
que la riqueza y el lujo
no son prueba de la felicidad del hombre,
antes de que su fin no haya llegado. 
¡Solón, sabio Solón, oh,
pienso en tus palabras!

CIRO
¿A que dios invoca?

SOLÓN
¡A ningún dios, sólo soy un hombre!
Recuerda mis palabras cuando me preguntó 
si no tenía motivo para llamarse un hombre feliz.

CIRO
¿Cómo fue?

SOLÓN
Le dije que la rueda de la suerte siempre gira;
que el destino pueden quitar corona y trono;
y que los humanos no podemos llamarnos
felices antes de la hora de nuestra muerte.
Juega con nuestro orgullo el gran Júpiter,
el que hoy esta sentado en el trono 
y se cree poderoso, puede, 
antes de que llegue el nuevo día, 
caer en desgracia y verse en el peligro extremo.

(Ciro permanece un rato en profunda reflexión) 

CIRO
Mi corazón se ha conmovido. ¡Liberad a Creso! 

(Creso es bajado de la pira y liberado) 

Aunque hoy la Fortuna me sonríe
y acumulo poder y riquezas,
lo que Solón ha dicho, y Craso es el ejemplo, 
demuestra que mañana también yo podría caer.
¡Que se le devuelva su vestimenta púrpura!

(Creso es llevado a una tienda)

OLISIUS
¡Qué honorable!

ELMIRA
¡Qué gesto tan noble!

OLISIUS, ELMIRA, CLÉRIDA
No s acaba de seducir 
a todos nosotros.

CORO
(fuera de escena)
¡Adelante, fieles súbditos,
ayudad a liberar al rey!

(Eliates, Halímacus y muchos lidios rompen las 
filas de la guardia de Ciro para intentar liberar 
a su rey) 

CIRO
¿Qué quiere el pueblo, qué significa ese ruido?

HALÍMACUS, ELMIRA
¿Dónde esta el rey, dónde esta Creso?

OLISIUS, ELMIRA, CLÉRIDA
¡Ha escapado de la muerte!

HALÍMACUS, ELMIRA
¿Dónde esta? ¿A dónde lo han conducido?

COMANDANTE
Tened paciencia, esperad un poco.
¡Allí está vuestro rey!

(Creso se acerca en atavío real) 

ELMIRA
¡Oh, inesperada alegría!

HALÍMACUS
¡Qué placer! 

(Ciro se levanta y abraza a Creso) 

CIRO
¡Amigo mío, te acojo en mi pecho!
No te enfades por mi irreflexiva ira.
Las palabras de Solón me conmovieron,
porque los justos dioses también rigen sobre ti.

CRESO
Poderoso monarca, te estaré agradecido
mientras el cielo mantenga el aliento de mi vida.

CIRO
¡Ven, Creso, siéntate a mi lado! 

(Creso se sienta junto a Ciro en el trono) 

CIRO
Viviremos en paz y amistad. 

LIDIOS
¡Toda Lidia se postra a los pies de Ciro!

(Todos los lidios se arrodillan. Atis, lo hace
frente al trono)

ATIS
¡Ciro, por la vida que le has regalado a mi padre,
quiero ofrecerte la mía!

CIRO
¿Es éste tu hijo?

CRESO
Sí, señor.

ORSANES
¡Los ha engañados a ambos!
Es un campesino frigio...
¡El príncipe es mudo!

HALÍMACUS
Te equivocas, Orsanes.
Es el príncipe y yo mismo he visto,
como el temor y el amor lo han motivado.
Cuando la espada persa 
estuvo a punto de aniquilar al rey,
el lazo que ataba a su lengua se rompió.
¡Alto, gritó, no lo matéis! Y detuvo la mano.

CRESO, COMANDANTE
Yo mismo lo escuché.

ELMIRA
¡Oh, qué alegría!

OLISIUS, ELMIRA, CLÉRIDA
¡Oh, felicidad!

ORSANES
¡Orsanes, estás acabado!

ATIS
Orsanes, 
¿aún ahora deseas que no pueda hablar?

ORSANES
Pido compasión.

ATIS
De tu delito
solo yo y Halímacus tenemos conocimiento.
Yo callaré, y él también callará.
No temas, confío en tu lealtad. 

(Orsanes cae de rodillas) 

ORSANES
La clemencia que me otorgas
me ata fuertemente a ti, mi príncipe.
Lealtad como la mía, no encontrarás.

ELMIRA
Atis,¿ porqué has usado el disfraz de campesino?

ATIS
Niña mía, fue por mi seguridad. 

(Le tiende la mano) 

Señor padre, nuestros corazones,
hace tiempo arden de fiel amor.
¿Permites que unamos nuestras vidas
en amor y fidelidad?

CRESO
Accedo muy gustoso, querido hijo.

ATIS
¿Qué dice Elmira?

ELMIRA
¡Sí!

ATIS
Estimada Clérida,
¿no quieres unir de igual forma 
tu mano a la de Eliates?

CLÉRIDA
No quiero resistirme más. 

(Tiene su mano a Eliates) 

CIRO
¡Que el cielo os dé feliz vida!
Te devuelvo, Creso, tu reino y tus tesoros.

CRESO
¡Recompensaremos tu generosidad con lealtad!

(Los reyes bajan del trono. Elmira y Atis,
Clérida y Eliates se abrazan)

Aria 

ELMIRA
Felices horas, alegre día...

ATIS
...pues me une a ti!

ELIATES
El triste llanto y dolor...

CLÉRIDA
... se transforma en risas y alegría.

HALÍMACUS, ORSANES, OLISIUS
¡Lidia ha vivido 
el sufrimiento y la alegría
que el cielo dispuso para ella!
¡Felices horas, alegre día!

(Baile de damas y caballeros) 

TODOS
¡Felices horas, alegre día!



Escaneado y Traducido por:
Jacqueline Grekowski 2009